20/09/2024
Warum wir feste Gruppen lieben?
Weil feste Gruppen eine Konstante sind. Auf die man sich ein Stück weit verlassen kann und die auch mal ein wenig Stress weglächelt.
Versetzt euch zurück in die Schulzeit in eure Klasse. Man kannte sich im Grunde gut. Verbringt täglich Zeit miteinander. Unfreiwillig. Aber man wusste sich zu nehmen. Man wusste mit wem man raufen konnte, wer ein dicker Freund ist, wem man sagen konnte das er ein A***h ist ohne das man sich dabei aufs Dach haut. Manche waren einfach da und manche waren dicke Freunde. Man stritt, man vertrug. Das alles in einem Rahmen wo das ging. Wenn mal jemand neues dazu kam, kam das Gefüge ansich nicht durcheinander. Die Gruppe trägt das.
Nun stellt euch aber vor ihr müsstet jeden Tag in einer andere Klasse und der Jahrgang ist immer neu zusammengewürfelt. Jeden Tag muss man sich neu behaupten, neu erfinden, sich darstellen, kennenlernen. Nichts ist konstant. Man fühlt sich nicht so wohl wie in dem
Festen Gefüge.
Ihr könnt das auf viele Situation übertragen. Jeden Tag neu und anders ist eben stressiger.
Je nach Charakter kommt man damit easy zurecht, es gibt halt unter Charakteren die Rampensäue, die Einzelgänger, die Teamplayer, die Introvertierten und extrovertierten. In einer Gruppe soll keiner zu kurz kommen, sich ausleben können aber auch keiner untergehen. Dazu braucht es ein gesundes Gleichgewicht in den Gruppen aus den Verschiedenen Charakteren. Damit jeder einen Mehrwert aus einer solchen Gruppe ziehen kann.
Und das ist unser Ziel. Deshalb sagen wir oft „wir sehen Hund X an Tag Y in der Gruppe nicht“. Wenn es geht, versuchen wir das zu lenken. Denn auch der Schüchterne soll sich wohlfühlen, obwohl sich die Rampensau grad präsentiert. Weil der Schüchterne irgendwann weiß, dass die Rampensau sich nicht für einen Interessiert.
Die Gruppen sollen den Hunden auch in ihrer Konstellation eine Konstante bieten, eine Sicherheit zu wissen mit wem man wie weit gehen kann oder eben nicht.
Und natürlich gibt es auch uns Menschen eine Sicherheit. Man weiß wer es wie mit dem anderen meint. Man weiß was man zulassen kann und was nicht und wirft nicht jeden Tag alles wieder durcheinander. Gruppenharmonie herrscht nicht immer - aber sollte immer das Ziel sein