15/09/2024
Lungenwurmnachweis in der Kotprobe. Atmungstrakt und Verdauungstrakt, wie passt das zusammen?
Lungenwürmer zählen zu den Nematoden, also den Fadenwürmern. Sie parasitieren vorwiegend im Blutgefäßsystem und der Lunge. Ihre wissenschaftlichen Name lauten Angiostrongylus vasorum und Crenosoma vulpis, sie wurden bei Hunden, Füchsen und Dachsen nachgewiesen, Aelurostrongylus abstrusus hingegen bei Katzen und Wildfelieden.
Entwicklungszyklus der Parasiten
Erwachsene Lungenwürmer leben in den Bronchien und der Luftröhre (Crenosoma vulpis) bzw. in den großen Blutgefäßen der Hundelunge, seltener sind sie auch in der rechten Herzkammer zu finden (Angiostrongylus vasorum). Weibliche Würmer setzen Eier ab die über den Blutweg in der Lunge verteilt werden. Aus ihnen schlüpfen die ersten Larven. Die Larven bohren sich durch das Lungengewebe in die Luftwege, werden "hochgehustet" und vom Tier abgeschluckt und gelangen so in den Verdauungstrakt. Die Larven verlassen den Hund mit der Ausscheidung des Kots. Die Weiterentwicklung von Lungenwurmlarven erfolgt über mehrere Abschnitte. Nachdem der infizierte Hund die Larven mit dem Kot ausgeschieden hat werden diese von, so genannten "Zwischenwirten", verschiedenen Land- und Wasserschnecken, teilweise auch Fröschen oder Nagetieren aufgenommen. Die Infektion des "Endwirts", also des neuen Hundes, erfolgt durch die Aufnahme von infizierten Schnecken, deren Schleim oder Ausscheidungen die Larve des Stadium III in sich tragen. Über den Verdauungstrakt des Hundes gelangen die Larven über die Lymphe in das venöse Blutsystem und so zur Lunge - der Kreislauf beginnt von Neuem.
Als potentiell kontaminierte Bereiche zählen daher die Lebensräume von Schnecken und Fröschen. Vorwiegend zu finden sind diese wassernah, also an Pfützen, Tümpeln, Wassertrögen oder im umliegenden Gras. Eine direkte Übertragung von Hund zu Hund erfolgt nicht. Dennoch kann Kot betroffener Hunde zur Lungenwurmverbreitung beitragen.
Mögliche Symptome einer Lungenwurminfektion sind geringe körperliche Belastbarkeit, Mattigkeit, Nasenausfluss und Husten, Appetitmangel, Erbrechen, Blutgerinnungsstörungen bis hin zur Atemnot oder zentralnervösen Störungen durch eine systemische Verteilung der Larven im Körper.
Verschiedenen Untersuchungen zur Folge kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Häufigkeit von Lungenwurm-Infektionen im Bundesgebiet zunimmt, auch wenn das Risiko einer Erkrankung von gesunden Hunden regional als gering einzustufen ist. Die in den letzten beiden Jahrzehnten
beobachtete Ausbreitung in Europa wird vor allem auf Füchse als Wildtier-Reservoir zurückgeführt.
Quellen: Veterinärmedizinsche Parasitologie, Th. Schnieder, Prävalenz von Angiostrongylus vasorum bei Hunden in Bayern LMU München, Gillis-Germitsch et al. 2020, Tayyrov et al. 2021a
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