26/09/2025
Was ist der MDR-1 Gendefekt bei Hunden?
Der MDR-1 Gendefekt (Multidrug Resistance 1) ist eine genetische Veränderung, die bei bestimmten Hunderassen vorkommt und beeinflusst, wie der Körper Medikamente verarbeitet. Hunde mit diesem Gendefekt sind empfindlicher gegenüber bestimmten Medikamenten, die bei gesunden Hunden keine Probleme verursachen. Dieser Defekt betrifft vor allem die Blut-Hirn-Schranke, die das Gehirn vor schädlichen Substanzen schützt.
Welche Hunde sind betroffen?
Der MDR-1 Gendefekt tritt vor allem bei bestimmten Rassen auf, darunter:
• Collies (auch langhaarige Collies)
• Australian Shepherds
• Shelties
• Border Collies
• Deutsche Schäferhunde (vereinzelt)
Aber auch Mischlinge aus betroffenen Rassen können den Gendefekt tragen.
Warum ist der MDR-1 Gendefekt gefährlich?
Hunde mit dem MDR-1 Defekt haben eine verminderte Fähigkeit, bestimmte Medikamente aus dem Gehirn zu transportieren. Das bedeutet, dass Medikamente toxisch wirken können. Besonders gefährlich sind Medikamente, die bei anderen Hunden völlig unproblematisch sind, wie z. B. Ivermectin (häufig in Wurmkuren und Präparaten gegen Parasiten enthalten), Loperamid (Immodium - ein Mittel gegen Durchfall) oder Vincristin (ein Chemotherapie-Medikament).
Welche Konsequenzen hat der Defekt?
Hunde mit dem MDR-1 Gendefekt können durch den Einsatz dieser Medikamente schwere Nebenwirkungen erleiden, z. B.:
• Erbrechen
• Durchfall
• Unruhe oder Schläfrigkeit
• Atemprobleme
• Koma
• In extremen Fällen kann es zu lebensbedrohlichen Reaktionen kommen.
Das heißt aber nicht, dass ein Hund mit MDR-1 Defekt immer gefährdet ist – es hängt von der Medikamentendosis und der Art des Medikaments ab. In jedem Fall ist es jedoch wichtig, dass der Tierarzt informiert ist, wenn ein Hund den Gendefekt trägt.
Wie kann man feststellen, ob ein Hund den MDR-1 Gendefekt hat?
Die gute Nachricht: Der MDR-1 Gendefekt kann durch einen einfachen Gentest nachgewiesen werden. Dieser Test ist nicht invasiv – es wird nur eine Speichelprobe oder Blutprobe benötigt. Der Test kann in der Tierarztpraxis durchgeführt und dann an ein spezialisiertes Labor geschickt werden. Die Ergebnisse sind in der Regel innerhalb von Tagen verfügbar.
Was tun, wenn der Hund den Defekt hat?
Wenn der Test positiv ausfällt, bedeutet das nicht, dass der Hund „krank“ ist – er muss nur vorsichtiger bei der Medikamentengabe behandelt werden. Es ist wichtig, dass der Tierarzt weiß, dass ein Hund den Gendefekt hat, damit er das bei der Auswahl von Medikamenten berücksichtigen kann.
Fazit
Der MDR-1 Gendefekt ist eine genetische Erkrankung, die die Fähigkeit eines Hundes beeinträchtigt, bestimmte Medikamente sicher zu verarbeiten. Durch einen einfachen Gentest kann man feststellen, ob ein Hund betroffen ist. Sollte der Test positiv ausfallen, ist es wichtig, die Medikamente, die dem Hund verabreicht werden, sorgfältig auszuwählen und auf Alternativen zurückzugreifen, die keine Gefahr darstellen.
Wenn Sie Fragen haben oder unsicher sind, ob Ihr Hund einen MDR-1 Gendefekt haben könnte, sprechen Sie uns an! Wir führen die Tests regelmäßig durch.