13/05/2021
MITTEL GEGEN PARASITEN - EINE GEFAHR FÜR NESTLINGE ???
Das vermehrte Auffinden von toten Kohlmeisennestlingen war Grund für eine niederländische Studie zur Pestizidbelastung bei jungen Kohlmeisen. Pestizide gegen die Buchsbaummotte wurden als Ursache vermutet, was sich jedoch nicht bestätigte.
Neben Herbi- und Fungiziden konnten IN DEN PROBEN VON TOTEN NESTLINGEN AUCH INSEKTIZIDE NACHGEWIESEN WERDEN, DIE ZUR BEKÄMPFUNG VON EKTOPARASITEN BEI TIEREN ZUGELASSEN SIND. Die Konzentration war jedoch (bis auf zwei Proben mit hohem Fipronil- bzw. Imidaclopridgehalt) nicht ausreichend, um den Tod der Nestlinge zu verursachen.
Daraus, dass sich in den als Nistmaterial verwendeten Haaren, die gleichen Substanzen wie in den toten Nestlingen nachweisen ließen, wurde geschlossen, dass diese die Substanzen über ihre unbefiederte Haut aufnehmen.
Antiparasitika sollten daher immer mit Bedacht angewendet werden. Leider sind synthetische Antiparasitika den pflanzlichen in ihrer Wirkung oft überlegen. Gerade in Risikogebieten für von Zecken und Insekten übertragenen Erkrankungen wie Borreliose, Leishmaniose, Anaplasmose, Babesiose etc. kann man zum Schutz der Tiere nicht immer ganz auf diese verzichten. Des Weiteren ist zu beachten, dass auch pflanzliche Mittel gerade bei Katzen, welche ätherische Öle schlecht verstoffwechseln können, zu gravierenden Nebenwirkungen führen können! Letztlich bedeutet pflanzlich auch nicht, dass ein Präparat nicht eventuell giftig ist. Zur Wirksamkeit der natürlichen Präparate gibt es leider oft uneinheitliche Aussagen, was sicherlich unter anderem mit der grundsätzlich unterschiedlichen Empfänglichkeit der Tiere für Parasiten wie z.B. Zecken zusammenhängt. Einzelne pflanzliche Spot on Präparate sind aber gut wirksam und zumindest bei Hunden gesundheitlich vertretbar.
Wenn Hunde und Katzen mit Antiparasitika zur äußerlichen Anwendung (Lösung zum Auftropfen, Sprays, Puder, Halsbänder) behandelt wurden, sollten die ausgebürsteten Haare mit dem Hausmüll entsorgt werden. Insbesondere in Gärten, Parkanlagen und Hundeauslaufgebieten. So wird vermieden, dass Vögel das insektizidhaltige Fell zum Nestbau verwenden und Nestlinge mit den Insektiziden belastet werden.