01/02/2024
Was ist Zahnstein und wie entsteht er?
Zahnstein gehört bei Hunden und Katzen zu den häufigsten Zahnproblemen.
Unter Zahnstein verstehen wir mineralisierte Zahnbeläge. Diese werden aus Kalksalzen im Speichel, Futterresten, Zellen der Maulschleimhaut sowie Bakterien gebildet. Daraus bildet sich zunächst ein weicher Zahnbelag, auch Plaque genannt. Je nachdem wie weit der Zahnstein bereits fortgeschritten ist, hat er eine raue Oberfläche und harte Beschaffenheit. Dadurch nimmt der Zahnstein schnell an Dicke zu, weil sich immer mehr Beläge anheften. Hat sich der Plaque bereits zu Zahnstein verhärtet, lässt er sich nicht mehr durch Zähneputzen entfernen. Wird der Zahnstein dann nicht durch den Tierarzt entfernt, können Zahnfleischentzündungen, Parodontitis oder auch Zahnverlust die Folge sein. Auch auf die Verdauung kann er sich auswirken, da so ein erhöhtes Bakterienaufkommen im Maul vorhanden ist, das mit dem Speichel abgeschluckt wird.
Meist sind Eck-, Reiß- und Backenzähne des Oberkiefers am schlimmsten betroffen. Dabei lagert sich der Zahnstein auf der Oberfläche aber auch unter dem Zahnfleisch und in den Zahnzwischenräumen an.
Zur Entstehung von Zahnstein haben einige Faktoren Einfluss:
>> Genetik
Hierbei spielt die individuelle Speichelzusammensetzung bzw. die Mundflora eine große Rolle. Diese unterscheidet sich bei kleinen und großen Rassen. Kleinere Rassen neigen häufiger zu Zahnstein.
>> Ausschließlich weiches Futter
Hunde die ausschließlich mit Feuchtfutter gefüttert werden und keine Kauartikel zur Verfügung gestellt bekommen, leiden häufiger unter Zahnstein. Durch die fehlenden Kaubewegungen werden die Zähne nicht mechanisch gereinigt und Futterreste können sich leichter auf bestehende Beläge setzten und in den Zahnzwischenräumen haften bleiben.
Hier gibt es allerdings auch Studien, die besagen, dass durch Trockenfutter mehr Plaque entsteht und somit auch mehr Zahnstein.
Am besten ist es wohl auf Abwechslung zu achten. Bekommt der Hund Feuchtfutter, sollte man ihm auf jeden Fall zusätzlich Kauartikel (z.B. Schweineohren, Rinderkopfhaut, Kauhölzer oder Dentalsticks) zur Verfügung stellen.
>> Zucker
Wie auch beim Menschen, ist Zucker schlecht für die Zähne unserer Vierbeiner. Leider ist dieser aber in vielen Fertigfuttermitteln enthalten und kann zu Karies und Zahnbelägen führen. Deshalb sollte man beim Einkauf darauf achten, ein Futter ohne zugesetzten Zucker zu wählen.
>> Zahn- & Gebissprobleme
Kleine Kiefer und enge Zahnzwischenräume aber auch Zahnfehlstellungen begünstigen die Bildung von Zahnstein, da dieser schlechter mechanisch abgerieben werden kann. Häufig sind hier kleine Rassen betroffen.
>> Zu trockene Maulschleimhaut und mangelnde Bewegung
Eine zu trockene Maulschleimhaut begünstigt das Bakterienwachstum und die Bildung von Plaque. Die natürliche Reinigungsfunktion durch den Speichelfluss ist hier nicht gewährleistet. Dieses Problem tritt häufig bei kurznasigen Rassen durch vermehrtes Hecheln auf, oder bei Hunden die generell zu wenig trinken. Durch individuell angepasste Bewegung und Aktivität des Hundes können sowohl die Wasseraufnahme, die Zungenaktivität als auch eine vermehrte Speichelproduktion angeregt werden und so die Maulhygiene verbessert werden.
Wie macht sich Zahnstein bemerkbar?
• Sichtbarer Plaque (gelbliche, weiche Ablagerungen auf den Zähnen)
• Sichtbarer Zahnstein (braune, harte Ablagerungen auf den Zähen)
• Unangenehmer/extremer Maulgeruch
• Gereiztes, gerötetes oder blutiges Zahnfleisch
• Schwellungen im Gesicht oder der Nase
• Häufiges Reiben mit der Pfote am Maul oder an Gegenständen
• Größeres Ruhebedürfnis
• Einseitiges Kauen mit seitlich geneigtem Kopf
• Vermeidung von hartem Futter oder vollständige Futterverweigerung