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Notfall? Let‘s go!Wer denkt, dass ich nur mit ner Rolle Kotbeutel bewaffnet bin, der irrt 😅
20/09/2024

Notfall?

Let‘s go!

Wer denkt, dass ich nur mit ner Rolle Kotbeutel bewaffnet bin, der irrt 😅

Gemäß den Beförderungsbestimmungen der Bahn, sind Hunde an der Leine zu führen und müssen einen Maulkorb tragen. Machen ...
25/08/2024

Gemäß den Beförderungsbestimmungen der Bahn, sind Hunde an der Leine zu führen und müssen einen Maulkorb tragen. Machen wir doch gerne 😉

Leider gehört auch der Abschied dazu🖤Mach‘s gut kleine Joy…. Run free 🌈💔🖤
18/04/2024

Leider gehört auch der Abschied dazu🖤

Mach‘s gut kleine Joy…. Run free 🌈💔🖤

24/12/2023

Habt alle ein bezauberndes Weihnachtsfest Ihr Lieben 🫶 🐾

19/12/2023

Noch 1 Termin für Einzeltraining frei in diesem Jahr!

Wer Hilfe benötigt, der möge sich bitte gerne melden
TEL 01512 6888065 (auch WhatsApp)

Text von Thomas Bursch +++Trigger Warnung: Glaubenskrieg – Positiv vs. Aversiv+++Es reicht! Ausgelöst durch einen Post z...
19/12/2023

Text von Thomas Bursch

+++Trigger Warnung: Glaubenskrieg – Positiv vs. Aversiv+++

Es reicht! Ausgelöst durch einen Post zur Frage der Gewalt im Hundetraining, auf welchen ich fachlich kritisch reagiert habe.
Ja, ich habe viele Diskussionen im Laufe der Jahre geführt und mir sind die moralischen Keulen und Totschlagargumente sehr wohl bekannt.
Nein, ich positioniere mich nicht einseitig auf irgendeine Seite, sondern mache den Mund auf, um endlich mehr Sachverstand, ethologisch sauberes und fundiertes Fachwissen in der Arbeit mit Hunden zu verlangen. Weg von Begrifflichkeiten der Humanpsychologie und Soziologie, hin zu eindeutiger Benennung auf Grundlagen der Verhaltensbiologie von Hunden. Doch jedes Mal kommen sofort die menschlich moralischen Keulen und die Weigerung sich fachlich kritisch mit den getroffenen Aussagen auseinanderzusetzen. Wer ein besserer Mensch ist, muss ja keine Selbstkritik üben!
Meist sind diese Keulen dann sehr geschickt auf Grundlage der NLP formuliert. Hier zwei Beispiele.
Keule 1: „Es ist also richtig, wenn Menschen Gewalt anwenden, nur weil Hunde reduziertes Aggressionsverhalten zeigen.“ Subtext dieser Frage, bei der man sich schön zurücklehnen und behaupten kann, man frage ja nur, ist: „Du bist also auch so ein sadistisches Ar*****ch, dass Schwächere quält!“
Keule 2: „Hast du überhaupt schonmal XY gelesen. Vielleicht solltest Du dich vorher mal informieren. Ich kann dir gern ein paar Empfehlungen geben.“ Das ist ein Argument, bei dem ich fast schmunzeln muss, da es schon sektenhafte Züge trägt. Subtext „Kennst Du die Bibeln unserer Götter überhaupt. Ließ sie und du wirst Erleuchtung finden!“ Oder um es mit einem Zitat aus Forrest Gump zu kommentieren. „Kann es sein, dass Du dumm bist?“
Kombiniert man beide Keulen im Verständnis des Subtextes, so bleibt: „Entweder bist Du ein sadistisches Ar*****ch oder ein Ahnungsloser, der Brutalität benutzt, weil er es nicht besser weiß?“ Und dies, obwohl man nichts über den Bildungsstand oder die Persönlichkeit des Gegenübers weiß. Das ist erstens nicht nur anmaßend, sondern ein ganz klares Ausüben psychischer Gewalt gegen Andersdenkende. (Aber trainieren tut man „Gewalt frei“) Den Diskussionspartner erst einmal vor versammelter Mannschaft degradieren und demütigen, ohne ihn zu kennen. Und das Volk der Anhänger jubelt!
Ein großes Kino der menschlichen Doppelmoral.
Aber lasst mich einen Blick auf das Fachliche werfen, was im Kontext dieser Diskussionen gern gebracht wird.
Menschen sind keine Hunde, also kann man die Methoden der ritualisierten Aggression der Hunde untereinander nicht anwenden. Nun zum Teil stimmt das, da wir nicht alle aufgrund unserer Anatomie nicht reproduzieren können.
Doch stellen wir einmal die Sichtweise auf einen anderen Betrachtungspunkt und stellen vorn an die Frage, ob körpersprachliche Arbeit, also z.B. das Blockieren eines Hundes überhaupt verstanden werden kann. In einer sehr schönen Studie (C. Savalli et al. 2016) wurde die Hund Mensch Kommunikation anhand des Blickverhaltens untersucht, mit Hilfe des Eye Tracking Verfahrens. Das Ergebnis dieser Studie war, dass der Blickkontakt zwischen Hund und Mensch ein sehr zuverlässiges Indiz für eine Kommunikation ist. Weiter zeigte sich aber auch: Zitat: „ … Die Ergebnisse lieferten Hinweise darauf, dass sich Haushunde nicht auf Einzelheiten der visuellen Aufmerksamkeitsrichtung ihres Besitzers verließen. Stattdessen verließen sie sich auf die gesamte Kombination visueller Hinweise…“
Das heißt also aus Sicht des Hundes ist das vollständige körpersprachliche Ausdrucksverhalten von uns Menschen unabdingbar für eine verständliche Kommunikation. Andere Studien zeigen klare Hinweise darauf, dass Hunde in der Lage sind, unsere Mimik zu unterscheiden. Wenn also behauptet wird, dass ein Blockieren Gewalt gegenüber dem Hund ist, dann ist es ein wütendes Gesicht auch. Wenn wir also solchen Narrativen folgen, dann wird ein Leben mit Hunden bald bedeuten, dass wir alle Sturmhauben tragen müssen, um ihn nicht zu verängstigen. Denn die Wissenschaft hat es herausgefunden. Aus Sicht des Hundes ist es jedoch der völlige Entzug der kommunikativen Möglichkeiten, welche sich seit ca. 30000 Jahren herausgebildet haben.
Nun ist denn jedes aggressive Verhalten Hunden gegenüber überhaupt „Gewalt“?
Nein!!!
Der Begriff Gewalt hat lediglich in der Humanpsychologie und Soziologie einen korrekten Anwendungsbereich. In der Verhaltensbiologie weder im inter- noch im intraspezifischen Kontext ist er bei Tieren definiert. Das heißt, dass dieses Wort mit keinem Buchstaben das Verständnis unserer Hunde auf unser Verhalten widerspiegelt. Der Begriff „Gewalt“ bietet also lediglich eine menschlich moralische Interpretationsmöglichkeit für das zu beschreibende Verhalten und die vom „Opfer“ empfundenen Leiden. Um hier ein klares Verständnis aus Sicht des Hundes zu beleuchten, bedarf es eines genauen Blickes auf das innerartliche Aggressionsverhalten. Das erklärt uns eindeutig, wie Aggression verwendet, erlernt, etabliert, reduziert und ritualisiert wird. Es erklärt ebenfalls, wie darauf geantwortet wird. Denn auch die Antworten werden im Zuge der Ritualisation immer reduzierter gezeigt. Aber eins ist ganz klar zu definieren. Das Aggressionsverhalten unserer Hunde ist obligatorisch und muss erlernt werden. Das sollte jeder der mit Hunden zu tun hat, akzeptieren. Denn das ist seit mehreren Jahrzehnten unwiderlegte Erkenntnis der Verhaltensbiologie.
Und hier sind wir bei den Grenzen der aversiven Methoden bereits bei der Wurzel des Übels angekommen. Die Unkenntnis der vollständigen Lerntheoretischen Hintergründe, das sinnlose Steigern der Mittel, weil man keinen Erfolg hat, die mangelhafte Kenntnis über die korrekten Antworten des Hundes und vor allem, und das gilt für BEIDE Lager dieses Glaubenskrieges, die vollständige Kenntnis des Ausdrucksverhalten der Hunde.
Doch das bringt mich gleich zu einem weiteren Argument des positiven Lagers und der mangelnden ethologischen Betrachtung.
Der schuldbewusste Blick des Hundes z.B., wenn man nach Hause kommt und ein Chaos vorfindet. Hier wird gern behauptet, dass dieser Blick oder gezeigtes Meideverhalten Angst vor Bestrafung sei. Diese Argumentationskette und alle in diese Richtung zielenden Äußerungen sind schlicht weg falsch. Der Blick auf den verwiesen wird ist gekennzeichnet durch das Hochziehen der inneren Augenbrauen. Der AU101 im DogFacs. Diese mimische Expression wurde von Waller et al. untersucht und darauf verwiesen, dass dieser Ausdruck den Pädomorphismus, also das Kindchen Schema des Menschen triggert und somit zur Domestikation beigetragen hat. Bremhorst et al. haben 2019 diesem Ausdruck einen funktionalen Zusammenhang mit der Blickrichtung des Hundes zuordnen können und somit Waller et al. These ins Wanken gebracht.
Meine eigenen Forschungen, welche ich inzwischen mit A. Bremhorst bearbeite und zur Veröffentlichung vorbereite, werden weitere ziemlich spannenden Einordnungen der Mimik erlauben.
Dieser, also bereits wissenschaftlich untersuchte Ausdruck wird nun zusammen mit Meideverhalten zu einer Angst vor Strafe deklariert. Das ist falsch! Klare Aussage von D. Feddersen Petersen (2021): „Submissives Verhalten, auch die passive Unterwerfung mit eingeschlossen, ist nicht per se mit Angst gleichzusetzen.“ Dieses Wissen existiert bereits seit den 1960igern in der Fachlektüre und ist seitdem für jeden verfügbar.
Submission und/oder Meideverhalten ist in den meisten Fällen eine gezeigte „erwartete Antwort“ auf ein gesendetes oder vermeintlich wahrgenommenes Signal. Dies bestätigte auch unsere Forschung im Rahmen des Dogwatcher – Haushundeforschung Projekts. Die entsprechenden Statistiken werden also auch bald frei zugängig sein. Wir bearbeiten nur noch die ca. 62 Videos. Wer also, bereits zu Teil seit über einem halben Jahrundert zugängiges Wissen, verschweigt und diese Zusammenhänge herstellt, handelt entweder aufgrund mangelnder ethologischer Kenntnisse so, oder er manipuliert das menschlich moralische Verständnis ganz bewusst zu seinen Gunsten.
Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Doch sei mir bitte noch ein Blick auf ein Beispiel der positiven Arbeit gestattet.
Die Basis dieser Arbeit fußt auf behavioristisch geprägten Laboruntersuchungen von Skinner. Dazu kommt ebenfalls die Erkenntnis von Pawlow. Das kennt sicher Jeder. Lampe + Futter = sabbernder Hund. Irgendwann bleibt das Futter weg und der Hund sabbert trotzdem, wenn die Lampe angeht. Nun findet sich im oben angeführten Post die Aussage, dass Schreck Gewalt sei. Doch was ist Schreck denn? Schreck ist die Reaktion eines Organismus auf einen „anfänglich“ neutralen überraschend auftretenden Reiz. Ein schlaues System gerade beim Lernen vom Erkennen einer Gefahrensituation. Hierbei wird ein Hormoncocktail aus Kortisol und Adrenalin ausgeschüttet. Also Stress, was bei kurzfristiger Aktivierung, das Lernen ganz deutlich fördert. Doch nun sei die Frage erlaubt, was denn ein Clicker ist. Ein plötzlich auftretendes Knack Geräusch, welches ganz der neurobiologischen Grundlagen über die Amygdala als Schreck verarbeitet wird. Das Entstehen dieses Schrecks entzieht sich, aufgrund ihrer sehr kurzen neuronalen Verschaltung jeglicher kognitiven Beeinflussung. Dabei werden neue neuronale Verknüpfungen hergestellt. Also eine bewusste Veränderung der Gehirnstruktur. Und das bei einem sehr beliebten Trainingshilfsmittel der positiv arbeitenden Trainer.
Ein Beispiel soll erklären, worauf ich hinaus möchte und warum ich „anfänglich neutral“ schrieb.
Man stelle sich vor, ein kleiner Schelm klickt jedes Mal, wenn Sie ein stilles Örtchen aufsuchen und den erlösenden Moment der Erleichterung spüren. Ihnen geschieht nichts weiter. Keine Schläge, keine Gewalt usw. nur ein „Klick“. Treibt man dieses Spiel lange genug, so wird niemand eine Veränderung bemerken. Ihr Verhalten im Alltag verändert sich nicht, ihr Aussehen bleibt gleich, sie gehen sogar völlig unbehelligt zur Toilette. Und das Klicken kommt auch nur auf einen für sie erleichternden, also positiven Moment.
Und jetzt steigen Sie bitte gedanklich in die volle Straßenbahn. Die Türen schließen sich und hinter ihnen sitzen zwei Kinder mit einem Knackfrosch und haben ihren Spaß. Sie haben keine Chance der Reaktion ihres Körpers entgegenzuwirken, wenn das Training gut durchgeführt wurde. Wenn jemand dieses Spiel aus Unkenntnis oder Absicht noch weitertreibt, verbringen sie den Rest ihres Lebens nur noch im Umkreis von 5m zu einer Toilette. Vorbei mit dem eigenständig freien Leben. Wer dieses Beispiel nicht glaubt, der belese sich einmal mit der Geschichte dieser Experimente. Sie werden auf ein Mädchen stoßen, bei dem man zwei Eisenstangen laut aufeinandergeschlagen hat, wenn sie ihr Stofftier angefasst hat. Sie konnte zeitlebens kein normales Leben mehr führen. Gedanklich könnte man zu dem Schluss kommen, dass Schreck nun doch Gewalt sei. Nein ist er nicht, aber er kann und das gilt nicht nur für die negativ verknüpfte Emotion, sondern auch für die positive. Der Ursprung dieser Trainingsmethode kommt aus der Arbeit mit Walen, so mein Kenntnisstand, aber ich mag mich irren, was letztlich nicht relevant für das Thema wäre. Und jetzt sehen sie sich die völlig unnatürlichen Kunststücke an, die gezeigt werden. Doch manchmal haben einige Exemplare dann auch mal die Nase voll und töten ihren Trainer. Denn was die Gier nach Anerkennung, Bestätigung und Belohnung anrichten kann, wenn diese Erwartung nicht erfüllt wird, oder zur Sucht wird, brauche ich wohl nicht weiter ausführen. Frustration ist kein guter Begleiter.
Ich habe in all meinen Jahren noch nie einen positiv arbeitenden Trainer gehört, der sich hingestellt hat und wie einen Warnhinweis auf der Zigarettenschachtel propagiert hat:
„Klickertraining ist Gehirnchirurgie“. Allerdings habe ich genau diesen Satz von Robert Mehl, der sicher vielen Menschen in der Szene bekannt ist und über dessen neurobiologisches Wissen kein Zweifel besteht. Und dann fragen wir uns doch einmal, warum im Umgang mit Löwen im Zirkus, oder mit Elefanten nicht geklickert wird. Nun diese Menschen kennen die Grenzen dieser Trainingsmethode. Was längst nicht den Umgang auf aversive Art rechtfertigt. Und genau dasselbe finden wir im Hundebereich. Fehler aufgrund mangelnden Wissens mit katastrophalen Folgen für Hund und Halter.
Ich könnte jetzt unzählige Situationen aus dem Alltag anführen und zeigen, wo und wie beide Ansätze Vor- und Nachteile haben. Es gibt nicht „die Methode“ und das wussten schon viele Experten vor uns. Ich möchte an beide Seiten appellieren:
„Hört auf mit dem Mist!“ Setzt euch wieder auf den A***h und lernt. Vergleicht den körperlich misshandelten mit dem, der nicht mehr gegen einen konditionierten Reiz ankommt. Der süchtig nach Anerkennung, Belohnung und Zuwendung ist. Beide Hunde werden begreifen, dass aggressives Verhalten sie noch schneller zum gewünschten Erfolg führen kann.
An die positiven Anhänger. Bitte führt euch vor Augen, dass die konsequenteste aversive Methode bei jedem Lebewesen in der liebevollsten Beziehung zu finden ist und nicht die dramatischen Folgen hat, die ihr ständig propagiert. Nämlich die Reaktion, wenn Kinder ihren Müttern beim Stillen weh tun. Erst mit stoischer Ruhe immer wieder die Hand wegnehmen, oder das Stillen kurz unterbrechen. Später mit einem Aua und einem verärgerten Blick, noch später mit einem festen Griff und einem deutlichen „Hör auf“. Das ist aversiv vom Feinsten und in der perfekten lerntheoretischen Abfolge. Bei Feddersen Petersen kann man das gut nachlesen. Die Signalwerdung einer Funktionshandlung.
An die aversive Front. Bitte stempelt nicht jeden Anhänger des positiven als „Weichei“ ab, der sich bloß ich traut mal die Konsequenzen eines „Nein“ zu verdeutlichen.
Denn letztlich, mal abgesehen von sehr plakativen, negativen Beispielen auf beiden Seiten der Lager, haben wir doch alle eine Verpflichtung. Nämlich mit Sachverstand, Empathie und Wohlwollen Menschen mit ihren Hunden zu helfen.
Wählt bitte weise, ob ihr Gläubige einer Religion sein wollt, oder ob ihr Heiler sein wollt, der offen ist für jede Möglichkeit. Nebenwirkungen haben alle. Nur die perfekte Dosierung, die genaue Kenntnis von Wirkweise und Darreichungsform können langfristig funktionieren. Seid kritisch, aber respektvoll. Traut eurem Gegenüber mehr zu, anstatt ihn rhetorisch degradieren und demütigen zu wollen. Einigt euch auf eine „verhaltensbiologisch- korrekte“ Kommunikation, anstatt menschliche Moralvorstellungen zu füttern. Hört auf mit wissenschaftlichen Methoden der NLP dem anderen ein X für ein U vorzumachen. Einzig und allein die Perspektive des Hundes auf eine gezeigte Körpersprache oder Trainingsmethode zeigt, ob ihr richtig liegt. Und da hapert es am meisten. Die täglichen Posts in den sozialen Medien machen es deutlich. Da ist so viel Defizit gerade im Bereich der Anamnese. Jemand der euch „seine Methode“ verkaufen will, ist kein Gott. Ihm fehlt nur das Gegenstück der anderen Arbeit. Geht nicht zu denen, die erklären ihr müsst nur doller draufhauen, aber auch nicht zu denen, die euch erklären, ihr müsst aufs Land ziehen, da man euren Hund in der Stadt mit so vielen Reizen nicht trainieren kann. Hört auf zu glauben, wenn man euch sagt, das Training wird Jahre dauern. So viel Lebenszeit haben Hunde nicht. Also macht sie ihnen so schnell wie möglich so schön wie möglich und bitte aus Sicht des Hundes verständlich und nicht nach menschlichen Moralvorstellungen. Die hat ein Hund nämlich nicht.
Und zum Abschluss noch etwas aus meiner Arbeit. Ich habe mich seit einigen Jahren auf die Körperpsychotherapie bei Hunden spezialisiert. Wer mich dabei schon beobachtet hat, weiß wie einfühlsam und sanft und wie unwahrscheinlich präzise auf die körperlichen Reaktionen des Hundes, diese Arbeit ist. Niemand würde mir Tierquälerei oder Gewalt vorwerfen. Rein wissenschaftlich ist es aber bei der Arbeit mit Hunden eine aversive Methode. Ich kann dem Hund nicht erklären, was ich tue. Ich arbeite situativ gegen die Gegenwehr des Hundes und es ist ein wundervoller Türöffner bei der Arbeit mit ängstlichen Hunden. Denn er schenkt Vertrauen, Emotionen können überwunden werden und die Welt aus einem neuen Blickwinkel entdeckt. Zwang vorgetragen als vorsichtige Einladung aus dem Gefängnis herauszutreten.
Wo ist also Anfang, wo Ende von Glaubensgrundsätzen?
Erst wenn ihr in der Lage seid, aus jeder Trainingsmethode auszuwählen und angepasst auf Hund und Halter, die beste Methode zu verwenden, egal ob positiv oder aversiv, nur mit dem Blickwinkel auf die Verständlichkeit für den Hund und dem Rahmen eines respektvollen und tierschutzkonformen Handels. Nur dann hat jemand in meinen Augen das Recht den anderen zu beurteilen.
Darf gern geteilt werden!

Seit heute ist Charly bei uns zum B&T…Nach vorne gehen kann er gut, auch unter Einsatz seiner 42 Messerchen! Sein Frauch...
19/10/2023

Seit heute ist Charly bei uns zum B&T…
Nach vorne gehen kann er gut, auch unter Einsatz seiner 42 Messerchen!

Sein Frauchen war mit ihm komplett überfordert und zudem gesundheitlich sehr angeschlagen, so dass sie ihn abgeben wollte. Ich konnte sie zum Glück mit ein paar vorgeschlagenen Lösungswegen überreden ihn nicht abzugeben, sondern an den Problemen zu arbeiten. Nach einer Reha geht es ihr wieder sehr viel besser und nun wird hier zunächst mit Charly gearbeitet, um eine Basis zu schaffen, damit das nachfolgende Coaching für sein Frauchen leichter umzusetzen ist.…

Dem ist nichts hinzuzufügen 👌
03/06/2023

Dem ist nichts hinzuzufügen 👌

Mal wieder von Ju Tata:

Kommunikation vs. Konditionierung: Und sie unterscheiden sich doch.

Ein neuer Wind weht durch die Reihen der Hundeerziehung, wirbelt Staub aus gut gefüllten Regalen kynologischer Fachliteratur und bringt die Hundetrainerwelt ins Schwitzen.

Da hat man nun in Jahrzehnten endlich die 3 großen Ks der Hundeerziehung- Klicker, Kekse, Konditionierung- flächendeckend erfolgreich im Bewusstsein der Hundewelt verankert, hat Generationen Futterbeutel tragender Hundebesitzer*innen von den Hundeplätzen in die Freiheit entlassen und Tausende Bellos und Bellas tricks for treats gelehrt, da tauchen plötzlich ketzerische Gedanken auf, die das wohl etablierte System in Frage stellen.

Von “Kommunikation“ ist die Rede, von „Sozialverband“ und davon, dass Kekse keine Beziehung ersetzen und dass viele Probleme im Umgang mit unseren Vierbeinern vermieden werden können, wenn wir sie nicht mehr nur als Reiz-Reaktions-Geschöpfe behandeln, sondern uns fair und artgerecht mit ihnen verständigen.

Das schmerzt. Und löst prompt eine Welle an Widerstand aus, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Ist es doch so wunderbar einfach, mit Keks und Klicker das erwünschte Verhalten zu verstärken. Und total nett ist es außerdem.

Ein bisschen blöd ist nur die Sache mit den unerwünschten Verhaltensweisen, die sich einfach so gar nicht wegfüttern lassen wollen. Aber wenn man nur lange genug die positiven verstärkt….? Oder die doofen ignoriert? Nun, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Und nun behaupten Menschen plötzlich, dass Kommunikation löst, wo Konditionierung scheitert. Flugs entstehen kluge Artikel darüber, dass es „Kommunikation“ per se gar nicht gäbe, weil - und das feilt man in akribischer Beweisführung aus - unterm Strich ja ALLES nur Konditionierung sei.

Willkommen im Universum der behavioristischen Reiz-Reaktionsketten. Ich denke, also konditioniere ich.

Man kann - das weiß die Wissenschaft längst - alles mit allem in schlüssige Zusammenhänge bringen. Dazu muss noch nicht einmal die Grundannahme richtig sein. Was formallogisch stimmig seln mag, muss inhaltlich dennoch nicht korrekt sein.

So wird behauptet, wenn man mit einem Hund kommuniziert, erzeuge man dabei quasi automatisch eine Konditionierung. Das kann man so sehen wollen.

Ein Beispiel: Der Hund bleibt an einer Wegkreuzung stehen und fragt über Blickkontakt ab, in welche Richtung es weitergeht. Dann folgt er dem Fingerzeig nach rechts. Ein eindeutiger Akt der Kommunikation.

Nun kann man behaupten, der Hund habe durch Konditionierung gelernt stehenzubleiben - durchaus möglich - und folge nur deswegen dem Fingerzeig, weil er dadurch die „Belohnung“ des Weiterlaufens erhält - ergo wiederum nur konditioniert agiert.

Nun ersetze man den Hund durch eine Katze. Oder ein Huhn. Oder einen Pinguin, der gemeinhin als intelligent gilt.

Man setze voraus, dass man all diese Tiere an besagte Wegkreuzung gebracht habe. Welches dieser Tiere würde auch nur einen Gedanken daran verschwenden, mit dem Menschen- der übrigens auch ihr Versorger ist - in Kommunikation zu treten?

Sicher könnten Katze, Huhn und Pinguin sogar lernen, auf Kommando nach links oder rechts abzubiegen. Die entsprechende Geste richtig zu interpretieren dürfte ihnen allerdings schon schwerer fallen.

Was ihnen aber zuallererst fehlt, ist die Bereitschaft, von sich aus eine entsprechende Interaktion zu initiieren. Und damit stößt Kommunikation an eng gesetzte Grenzen.

Kommunikation wird gemeinhin definiert als Austausch von Informationen. Für einen solchen braucht es immer Sender und Empfänger, wobei jeder jeweils beides gleichzeitig sein kann.

Konditionierung braucht das nicht. Sie braucht einen Reiz und einen Verstärker. Mehr nicht.

Das, was zwischen dem hochsozialen Lebewesen Hund und dem Menschen an Interaktion möglich ist und tagtäglich geschieht, ist weit mehr als nur Reiz und Verstärkung.

Der Umstand, dass Hund - und natürlich auch Mensch - konditionierbar sind, bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass jede ihrer Aktionen darauf zu reduzieren ist.

Ein Hund ist in der Lage, ohne vorherige Erfahrung mit dem Menschen zu interagieren. Er versteht über Epigenetik bereits als Welpe menschliche Gesten, wenn er zum ersten Mal einem Menschen begegnet. Ein Wolf, eine Katze, ein Huhn und ein Pinguin können das nicht.

Trotzdem können sie via click and treat beachtliche Tricks lernen.

Zu diesen ist auch der Hund der Lage. Aber eben auch zu weit mehr.

Man betrachte den Bereich der paraverbalen Kommunikation. Ein Hund hat über Konditionierung den Rückruf „Hier!“ gelernt. Er befolgt diesen in vielen Wiederholungen zuverlässig.

Dann taucht am Horizont etwas auf, was der rufende Mensch als große Gefahr erkennt. Dies verändert Tonfall, Stimmlage, Tonhöhe…

Und der Hund bleibt irritiert stehen, weil die parakommunikativen Informationen weit bedeutsamer für ihn sind, als das konditionierte Rückrufwort.

Das wird den Freunden der Konditionierungsideologie nicht den Glauben an diese nehmen. Vertrautes lässt man ungern los. Und ganz ohne Frage sind Lob und Leckerchen bequemer, als das Entschlüsseln der zunächst oft noch unvertrauten Kommunikationssignale des Hundes.

Denen, die bereit sind, sich einzulassen, wird sich ein neues Spektrum öffnen, das es wert ist, Beachtung zu finden.
***
Bild ist von mir.

24/05/2023

Denkt mal darüber nach☝️

Venedig - Nicht ohne meine Hunde 🐕 ♥️
19/04/2023

Venedig - Nicht ohne meine Hunde 🐕 ♥️

Heute haben wir während des Stadttrainings in Anklam ausgiebig die Sonne genossen ☀️🐶🐕🐩🐕‍🦺🦮🐕
27/02/2023

Heute haben wir während des Stadttrainings in Anklam ausgiebig die Sonne genossen ☀️🐶🐕🐩🐕‍🦺🦮🐕

31/01/2023
All meinen Kunden wünsche ich besinnliche Feiertage 🎄🎄🎄
26/12/2022

All meinen Kunden wünsche ich besinnliche Feiertage 🎄🎄🎄

10/09/2022

𝐆𝐑𝐔𝐍𝐃𝐁𝐄𝐃Ü𝐑𝐅𝐍𝐈𝐒𝐒𝐄

Eines der hündischen Grundbedürfnisse ist das nach Sicherheit. Dazu gehören insbesondere Schadensvermeidung, Schutz, sicherer Rückzugsort, Gesundheit, Vitalität, Führung, sozialer Rückhalt.

Warum treffen wir alle dann so oft auf Hunde, die "außer Rand und Band" sind? Es kommt so oft vor, dass mir Hundehalter von unangenehmen Hundebegegnungen berichten oder dass ich sie selbst beobachte. Hunde, die "out of order" ihren hündischen Dingen nachgehen. 😉

Meiner Meinung nach kommen viele Hundehalter schlichtweg ihrem Erziehungsauftrag nicht nach. Hunde brauchen Regeln und Grenzen und somit auch Führung! Und sie brauchen natürlich auch einen Rahmen, der mal Verstöße zulässt. Dadurch werden Regeln immer wieder überprüft und neu abgesteckt oder daran erinnert. Das ist normal!

Aber lebt das bitte nicht an anderen Menschen und anderen Mensch-Hund-Teams aus. Und lasst sie es nicht für euch übernehmen, weil sie sich schützen müssen. ☝️😕

Erziehung bedeutet, auch mal einen Konflikt auszutragen und auszuleben. Stress für sich selbst zu vermeiden, oder auch für den eigenen Hund, weil er ja "nur positive Erlebnisse haben" soll, ist der falsche Weg. Zum einen hat das nichts mehr mit Erziehung zu tun, zum anderen macht das anderen Menschen und Tieren Stress.

Ein Hund will einfach nur Hund sein dürfen, sich dabei an dir orientieren und dir vertrauen können. Denn eines seiner Grundbedürfnisse ist SICHERHEIT. Also schick ihn nicht unkontrolliert in die freie Wildbahn, um es Dir leichter zu machen.

Wenn du es doch tust, wird er sich um sich selbst - und auch sein Sicherheitsbedürfnis - kümmern. Hunde sind gut und schnell darin, Entscheidungen zu treffen. Vor allem wenn es darum geht, das Befinden wieder ins Gleichgewicht bringen. Auch das gehört zum Sicherheitsbedürfnis.

Diese hündischen Entscheidungen sind selten gesellschaftskonform. Das beste Beispiel ist Leinepöbeln. 😉

Also nimm die Führung in die Hand, erzieh deinen Hund, steck einen wohlwollenden Rahmen ab und lass ihn in diesem Hund sein und sich mit dir entwickeln dürfen. Dann wird er an dich glauben und sich auf dich verlassen. ❤️

Oscar ist derzeit aufgrund einer sehr ausgeprägten Futteraggression zwecks B&T hier. Er beißt sich gerne fest 🤷‍♀️
03/09/2022

Oscar ist derzeit aufgrund einer sehr ausgeprägten Futteraggression zwecks B&T hier. Er beißt sich gerne fest 🤷‍♀️

Euthanasie vs. Aussetzen!Gestern wurde ich von einem Tierarzt um Einschätzung, eines ihm wegen eines Beißvorfalls vorste...
22/08/2022

Euthanasie vs. Aussetzen!

Gestern wurde ich von einem Tierarzt um Einschätzung, eines ihm wegen eines Beißvorfalls vorstelligen Hundes, einem sogenannten Miniatur Bullterrier, gebeten. Der Halter begehre die Euthanasie des Hundes. Ich mache mich also auf den Weg Richtung Greifswald. Ich biege in die Straße ein, in der sich die Praxis befindet und fahre auf einen Pkw mit geöffnetem Kofferraum zu, worin sich ein Hund in einer Transportbox befindet. Er kommt mir beim ersten Anblick viel größer vor, als ein Miniatur Bullterrier, eher so wie 40 cm, aber das ist erstmal unwichtig.

Ein Herr kommt gleich auf mich zu und beginnt zu erzählen. Er habe dem jetzigen Halter und Eigentümer Hundes, diesen gestern erst verkauft. Heute wolle der Käufer ihn wieder zurück bringen, aber der Mann könne ihn nicht zurücknehmen, weil er Enkelkinder habe und der Hund diese nicht möge. Wohlgemerkt, im Kaufvertrag sei ausdrücklich vermerkt, daß er mit kleinen Kindern nicht könne. Eine Woche wäre der Hund bei ihm gewesen, bevor er den Hund diesem jetzigen Halter verkauft habe. Er selbst habe ihn über Ebay Kleinanzeigen erworben, von einem ganz dubiosen Verkäufer, der angeblich in Greifswald wohne, den Hund aber mit einem Transporter nach Stralsund gefahren habe, wo er dem Herrn übergeben wurde. Unter der angegebenen Rufnummer sei der Verkäufer aber nicht erreichbar. Der VDH-Züchter des Hundes, der laut der Ahnentafel aus dem Wendland stamme, möchte den Hund auf keinen Fall zurück nehmen, so erzählte der Mann. Er habe desweiteren inzwischen herausgefunden, daß der erste Halter, der den Hund als Welpen von diesem Züchter erworben habe, verstorben sei und die Witwe den Hund im Dezember letzten Jahres verkauft habe.

Ich gebe zu, das klingt sehr kompliziert und zusammenfassend stelle ich fest, daß der Hund nach Abgabe durch den Züchter durch mindestens 5 Hände ging. Mindestens 5, weil der Züchter den Hund nicht an den dubiosen Menschen mit dem Transporter verkauft hatte, sondern an jemand anders. Demnach sind es mindestens 5, so daß man hier "ruhigen Gewissens" von einem Wanderpokal sprechen kann. Aber auch das ist erstmal unwichtig.

Er zeigte mir die Ahnentafel des Hundes und den Impfpaß. Der Hund war gerade erst 3 Jahre alt geworden und hätte also locker noch 9-11 Jährchen vor sich.

Kommen wir nun zum etwas wichtigeren Teil des gestrigen Tages.
Der Tierarzt hatte den Hund zuvor untersucht und klinisch für gesund befunden.

Ich fasse mich mit meiner Einschätzung jetzt ganz bewußt kurz: Der Hund hat sich während meiner Anwesenheit zwar unsicher, aber nicht ansatzweise angriffslustig gezeigt. Er hat gut kommuniziert bzw deutliches Meideverhalten gezeigt. Was ausgeprägt war, war sein Beuteverhalten. Das war`s!

Ich frage nach, wie sich der Vorfall denn genau zugetragen habe. Was ich in Erfahrung bringen konnte, war, dass ein Ball "im Spiel" war. Die Frau des gegenwärtigen Halters, die auch diejenige war, die den Hund unbedingt haben wollte, habe den Hund wohl "nur" beobachtet/ fixiert (mit ihren Augen) und dieser sei dann auf sie zugelaufen und habe versucht sie frontal ins Schienbein zu beißen. Sie habe den Hund dann abgewehrt, worauf er ihr in die Ferse biß. Er ließ aber schnell wieder ab. Im Krankenhaus sei dies zwar genäht worden, aber sie konnte danach gleich wieder nach Hause gehen. Nun müsse der Hund wieder weg!

Ich fasse mal zusammen:

-Die Beschreibung der Verletzung, sowie die Schilderung des Hergangs, deuteten weder auf eine lebensgefährliche Verletzung noch auf eine Tötungsabsicht des Hundes hin

-Ein gefährliches Verhalten des Hundes war für mich durch diese Momentaufnahme nicht ansatzweise erkennbar

-Der Hund wurde durch die tierärztliche Untersuchung (klinisch) für gesund befunden.

Der Tierarzt lehnte selbstverständlich die Euthanasie ab.

Er hatte noch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß dem Hund bitte unbedingt Wasser gegeben werden müsse und verabschiedete sich dann von den Herren.

Falls nun hier jemand auf die Idee kommen sollte verbal auf den Tierarzt einzuprügeln, weise ich rein vorsorglich darauf hin, daß hier selbstverständlich das Veterinäramt eingeschaltet worden wäre, sofern eine Gefährlichkeit im Ansatz hätte festgestellt werden können. Ohne dessen Zustimmung, oder weitere Anordnung, wird die Spritze gar nicht erst rausgeholt!!! Kein Hund wird, nur -wie in diesem Fall- weil sein Besitzer das wünscht, eingeschläfert. Jedenfalls nicht ohne triftigen Grund, aber den können wir hier ja definitiv ausschließen.

Der Hundehalter konnte es gar nicht fassen. War er doch extra von Brandenburg hierher nach Mecklenburg Vorpommern gefahren, um den Hund wieder loszuwerden, so mußte er ihn nun wieder mitnehmen. Ich habe ihm geraten sich am nächsten Tag, also heute, an das für ihn zuständige Veterinäramt in Brandenburg zu wenden und dort sein Problem zu schildern. Er sagte, er nehme den Hund auf keinen Fall wieder mit, denn er habe ja schließlich Kinder Zuhause! Wir erinnern uns? Im Kaufvertrag steht geschrieben, dass der Hund mit kleinen Kindern nicht kann.

Er telefonierte noch einige male umher, auch mit der für UNS zuständigen Amtstierärztin. Daß er seinen Wohnsitz in Brandenburg, einem anderen Bundesland hatte, wurde diskret unter den Teppich gekehrt. Er suchte weiterhin krampfhaft nach einer Möglichkeit, um den Hund nicht wieder mitnehmen zu müssen. Diesmal rief er die Tierrettung Greifswald an, was ich aber erst erfuhr, als er mir sein Handy in die Hand drückte: "Hallo Klaus", "Hallo Susanne", man kennt sich ja schließlich. Ich habe dann in Kurzfassung den Sachverhalt geschildert, wissentlich dass auch die Tierrettung immer hilft und unterstützt wo sie nur kann. Dennoch, die Tierrettung ist nunmal keine Stelle, um nicht mehr gewollte Hunde abzuladen.

Ich erzählte dem inzwischen ziemlich genervten Mann von der Möglichkeit der Unterbringung seines Hundes in einer Pension, gegen entsprechende Bezahlung. Allerdings sehe ich da die große Schwierigkeit, daß es sich bei seinem ca. 40 cm großen Exemplar nicht um einen Miniatur Bullterrier handeln könne, was jedem klar sein dürfte. Wir sprechen dann nämlich von einem Bullterrier, dessen Haltung in Brandenburg absolut verboten ist. Demnach dürfe auch eine Pension einen solchen Hund nicht zur Beherbergung aufnehmen. Ganz nebenbei hatte er erwähnt, daß sein Nachbar auch "so einen" hätte, "ist aber noch`n Welpe". Ich dachte nur, na prima, gleich zwei nebeneinander, die im Tierheim landen!

Der Vorbesitzer des Hundes bot an, sich hälftig an den Kosten, die nun auf ihn, den Halter, zukämen, zu beteiligen. Auch gab er ihm
50 € in die Hand für den Sprit, den er unnötig von Brandenburg hierher verfahren hatte. Er könne den Hund ja nicht zurücknehmen. Das habe er beim Verkaufsgespräch am Vortag ganz klar zu verstehen gegeben. Eben weil Kinder da wären und es mit dem vorhandenen Hund nicht klappe.

Ich gab beiden Herren meine Kontaktdaten, sei es für den Fall, daß man Rückfragen habe, oder aber zur Weitergabe, falls der Amtstierarzt eventuell Rücksprache mit mir halten wolle. Sodann verabschiede ich mich, um mich auf den Heimweg zu machen.

Die Sache war damit aber noch nicht zu Ende, denn am späten Nachmittag sollte ich noch einen Anruf von dem vorherigen Halter erhalten. Er teilte mir mit, er sei von der Oranienburger Polizei angerufen worden, er solle doch bitte seinen Hund abholen. Man hätte seinen Hund dort auf einem Acker in einer Box in der prallen Sonne ohne Wasser aufgefunden, deswegen solle er sich beeilen. (Ich weiß, es ist fraglich, wie die Polizei an seine Telefonnummer gekommen ist, aber dem wird gerade nachgegangen). Er teilte jedenfalls dem Beamten am Telefon mit, daß er den Hund gestern an jemanden verkauft habe und nannte dessen Namen und seine Kontaktdaten. Es wurde sodann ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gegen den Herrn aus Brandenburg eingeleitet, denn dieser hatte den Hund ja auf dem Acker ausgesetzt. In der Hundebox. In der prallen Sonne. OHNE WASSER!

Der Hund wurde sodann ins Tierheim gebracht und versorgt. Ich würde sagen, Ziel erreicht!

Daß der Herr heute bei der Polizeidienststelle anrief und sich erkundigte wo der Hund (juristisch immernoch sein Hund) sich befinde und wie es ihm gehe, macht die Sache an sich nicht besser.

Die Unterbringungskosten wird das Tierheim, indem sich der Hund nun befindet und versorgt wird, ihm natürlich in Rechnung stellen. Da wird so einiges auf ihn zukommen.

Ich frage mich wohin das ganze noch führt! Damit meine ich nicht nur diese Sache, sondern generell.

Eine Gesetzesänderung muß her und zwar schleunigst! Das Aussetzen eines Tieres muss strafrechtlich auch wirklich konsequent verfolgt werden und nicht -wie in so vielen Fällen- im Sande verlaufen und es muß dann aber auch bitteschön knallhart bestraft werden!!! So! DAS ist die eine Seite. Die andere Seite ist, dafür zu sorgen, daß es erst gar nicht soweit kommt. Dem kann man vorbeugen, indem sich einfach nicht mehr jeder Depp einen Hund anschaffen kann! Es müssen Gesetze her! Sachkundetests, Chip+Registrierpflicht, weitere Auflagen, etc etc... Das sind doch alles ganz einfache Dinge. In manchen Bundesländern ist das längst Pflicht, zwar erst ab einer bestimmten Größe des Hundes (40 cm), aber das funktioniert ja dort augenscheinlich ganz gut. Warum sollte das also nicht in allen Bundesländern und für alle Hundegrößen machbar bzw umsetzbar sein?

Die hiesigen Tierheime sind überfüllt. Unter anderem mit fehlvermittelten Hunden aus dem Ausland, insbesondere mit flauschigen Kuschelbären oder Teddybären, oder Labradormischlingen, die sich dann einige Zeit später als Herdenschutzhunde oder Mixe daraus entpuppen. Ja ich weiß, ich mache damit höchstwahrscheinlich ein neues Faß auf! Aber es gibt nunmal ein Überangebot an Hunden!!! Wo sollen die ganzen Hunde denn bitteschön hin??

Was Ebay Kleinanzeigen oder andere Verkaufsplattformen angeht, stelle ich nämlich fest, daß es deutschlandweit etwa 700 Suchanzeigen für einen Hund gibt und knapp 6.000 Verkaufsangebote für Hunde. Finde den Fehler!

Der Mann mit dem Bullterrier hat sämtliche Tierheime telefonisch abgeklappert und ist mit seinem Aufnahmegesuch gescheitert. Ich weiß natürlich auch, daß er in einer -in seinen Augen- ausweglosen Situation war. Vorallem an einem Sonntag! Nach seinen Angaben hatte er Haus und eingezäunten Garten. Es hätte meines Erachtens ganz bestimmt eine Möglichkeit gegeben, den Hund zu mindest für eine Nacht wieder mitzunehmen. Das wollte er aber auf gar keinen Fall! Er wollte eine einfache und schnelle Lösung haben.

Die haben sich im Vorfeld absolut null Gedanken gemacht! Warum schaffen sich Menschen so unüberlegt und so kopflos Tiere an? Ich werde das wohl nie begreifen!

In Zukunft werden wir noch öfter hören oder lesen, daß jemand, der einen unüberlegt angeschafften oder auch unbequemen Hund loswerden will, diesen dann einfach aussetzt, damit er einen Platz im Tierheim bekommt. Oder es wird aufgrund der überfüllten Tierheime und dem Überangebot an Hunden soetwas wie eine Massentötung geben. Dann haben wir Zustände wie in den Ländern, aus denen wir Hunde importieren.

Wir alle arbeiten gerade ziemlich fleißig daran...

Foto: pixaby.com

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