05/07/2023
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Ins Tierheim erzogen?
Die Erziehungsmethoden einer Gesellschaft, sind Spiegel der Gesellschaft.
Was sehen wir, wenn wir in den Spiegel der Hundeerziehung blicken?
Einen zerbrochenen Spiegel.
Die Fraktion der Kümmerer und Überbesorgten kämpft öffentlich und medienwirksam gegen die Fraktion der dominierenden Rudelführer, während sich die Tierheime mit Erziehungsopfern beider Fraktionen füllen.
Dieses Elend erleben wir, obwohl wir in der Blütezeit der kommerziellen und vom Gesetzgeber zugelassenen Hundeschulen leben. Leider sind so einige Hundefachleute nicht viel mehr wert als ein Benzinkanister zum Feuerlöschen.
Im Tierheim sitzen die Opfer derer, die mit ständiger Kontrolle und Druck aber auch mit völliger Überversorgung und grenzenloser Liebe erzogen haben. Teilweise wurde fast alles mit einem Hund ausprobiert, was in den Medien oder in den Hundeschulen gepredigt wurde. Kurz gesagt: Im Tierheim sitzen die Opfer extremer Erziehungsphilosophien.
Wir benötigen keine Rudelführermodelle und keine Belohnungsorgien um einen Hund zu erziehen. Wir brauchen mehr natürliche Sozialkompetenz im Umgang mit unseren Hunden.
Hunde orientieren sich mehr oder weniger freiwillig an den Regeln, die der Mensch aufstellt, wenn der Hund gelernt hat, dass Menschen als ernsthafte und wohlwollende Sozialpartner auch Regeln aufstellen können. Der Mensch muss verstehen, was die Bedürfnisse eines Hundes sind und darf diese dabei nicht aus den Augen verlieren.
Frustrierende Situationen, Konflikte, Stress, Akzeptanz, Distanz und Nähe gehören zum Leben und deshalb auch zur Erziehung.
Die grenzenlose Freiheit aber auch die ständige Unterdrückung des Hundes sind nur Konfliktvermeidungsstrategien des Menschen. Sie hemmen langfristig die Entwicklung des Hundes.
Ohne Auseinandersetzung mit dem Menschen wird der Hund nie angemessenes Konfliktverhalten erlernen. Schlimmstenfalls werden diese Hunde die neuen Schattenhunde unserer Gesellschaft.