07/11/2024
So wahr - Danke
Es ist mal wieder Zeit für ein paar Erklärungen rund um die Hundesicherung.
Die allermeisten Teams- so wie wir auch- arbeiten ehrenamtlich. Das, wie der Name eigentlich schon sagt, komplett in der eigenen Freizeit stattfindet und teilweise mit eigenem Geld und mit wertvoller Zeit geleistet wird.
In den letzten Monaten passiert es immer wieder, dass Besitzer sich aber gleich an mehrere Teams gleichzeitig wenden. Das ist einerseits absolut unsinnig, zudem verursacht es aber auch mit Ansage Chaos.
Jetzt nehmen wir mal an, wir übernehmen (in unserer Freizeit!!!!!!) einen Fall. Dann beschäftigen wir uns damit, telefonieren teilweise Stunden, fahren raus, planen und überlegen die nächsten Schritte.
Parallel dazu wird noch ein zweites oder drittes Team angefragt. Und auch die wenden unter Umständen auch nochmal genau dieselbe Zeit auf, ohne voneinander zu wissen.
Manche Besitzer oder Beteiligte machen das unabsichtlich, manche wollen nur mal sehen, wie das jetzt der andere „Anbieter“ lösen würde. Und egal, aus welchem Grund das passiert- es ist wirklich fast schon ein wenig unverschämt wie da mit ehrenamtlicher Zeit umgegangen wird. Wir sind ja kein gewerblicher Anbieter, der unbedingt neue Kundschaft will. Eigentlich ist nämlich genau das Gegenteil der Fall: Jeder ist froh, wenn er mal keinen Fall betreuen muss.
Übrigens ist es auch überhaupt kein Problem, wenn man nicht mit uns, sondern mit einem anderen Team arbeiten will. Das darf man gerne sagen, dann ziehen wir uns sofort zurück und sind auch ganz sicher nicht böse.
Wir haben einen Bereich, den wir personell abdecken können. Darüber hinaus stehen wir mit vielen Teams „in der Nachbarschaft und in ganz Baden-Württemberg“ in Kontakt und verweisen dann ggf. selbst dorthin. Und wenn wir Anfragen aus übergreifenden Gebieten bekommen, stimmen wir uns oft ebenfalls ab, aber auch das erfordert wieder Zeit und muss einfach nicht sein.
Niemand würde doch gleichzeitig zwei verschiedene Maler für ein-und dasselbe Wohnzimmer zur gleichen Zeit beauftragen. Wieso also bei ehrenamtlichen Tätigkeiten wie jetzt in der Hundesicherung?
Dass die Situation für Besitzer entlaufener Hunde schwer ist, wissen wir. Schließlich erleben wir das in Dauerschleife schon seit vielen, vielen Jahren. Aber dennoch dürfen wir in der ehrenamtlichen Hundesicherung erwarten, dass unsere Zeit, unser Wissen und unser Engagement nicht als etwas Selbstverständliches und schon gar nicht als nie endende Ressource verstanden wird.
Im übrigen kennen wir - zumindest zum Großteil fast alle Kolleginnen und Kollegen baden-württembergweit persönlich. Deswegen lehnen wir uns jetzt mal aus dem Fenster und behaupten, dass die allermeisten Teams inklusive uns ganz ausgezeichnet Hunde sichern können ohne, dass wir einander „brauchen“. Falls das doch der Fall sein sollte, dann wissen wir sehr gut, wo wir uns finden und bekommen dann auch ganz sicher die Unterstützung des jeweiligen anderen, die wir persönlich erfragt haben. Wir alle kochen nur mit Wasser. Und nur, weil der eine sein Leberwurstwasser mit 40 Grad und der andere mit 60 Grad kocht, macht das grundsätzlich keinen Qualitätsunterschied in der ehrenamtlichen Arbeit aus und ändert auch nichts am allgemeinen Vorgehen in der Sicherung, welches nahezu alle Teams verfolgen- egal, wer angefragt wird.
Auch das Markieren von anderen Teams unter Suchposts von Hundesicherungen ist für uns einfach nur ein Zeitfresser. Auch das erleben wir leider in alle Richtungen. Wir können beispielsweise einem entlaufenen Hund in Stuttgart nicht helfen. Aber das Team, das ihn gepostet hat, tut es ja bereits, was sollen wir da denn jetzt noch machen? Auch wird beispielsweise ein Team aus Karlsruhe sicher nicht einen Fall in Freiburg betreuen, denn das tun ja bereits wir, wenn wir ihn gepostet haben. Aber auch hier frisst es wieder Zeit, sich das alles anzuschauen und dann ggf. auch noch Nachrichten zu beantworten, warum das so ist.
Es wäre einfach schön, wenn bei aller Aufregung auch kurz darüber nachgedacht würde, bevor wild markiert, angerufen oder beauftragt wird. Immer wieder gibt es Ehrenamtliche, die aufhören, weil der Zeit- und auch manchmal auch Nervenaufwand zu groß wird. Das muss nicht sein, wenn man sich ab und zu ein wenig in Erinnerung ruft, dass wir alle nicht ausschließlich am Handy darauf warten, dass wir einen neuen Fall bekommen und unsere Freizeit damit verbringen dürfen.
Hat jemand überhaupt bis hier gelesen? 😅
… dann schonmal Danke, wenn ihr das berücksichtigt ❤️