31/03/2023
Wichtig für jeden Pferdebesitzer❗️Wie sieht eigentlich mein Pferd 🤔
Schau mir in die Augen…
Oder wie das Pferd unsere gemeinsame Welt sieht.
Ja ja, Ihr denkt, Der schon wieder und nicht schon wieder dieses Thema, das kennt doch jeder.
Ist es aber auch jedem Bewusst im täglichen Training? Hänge unten mal eine Skizze an, in der ist es gut gezeigt, wie das Sichtfeld unserer 4beinigen Freunde ist.
Mir geht es oft so, dass ich am Boden ein Kommando gebe und mein Pferd dreht erstmal den Kopf zu mir und fragt nach, was meinst du denn?
Wir müssen uns erstmal Fragen, wo und wie kann ein Pferd scharf sehen.
Wie in der Skizze zu sehen gibt es ja gar nicht so viele Bereiche in dem es das tun kann. Scharf ist erstmal grundsätzlich alles, was die Pferde mit zwei Augen gleichzeitig sehen können, man nennt es, Achtung Fachausdruck, binokulares Sehen, also sehen in 3D sozusagen.
Hier können unsere Partner Tiefe sehen und Entfernungen abschätzen.
Gut jetzt Frage ich mich, warum in der klassischen und auch in anderen Reitweisen am Boden und hauptsächlich an der Longe, die Pferde tief ausgebunden werden.
Sollen sie den Hallenboden inspizieren? Ja, jetzt kommt man darauf, dass es ja für die Versammlung und die Gymnastizierung gut ist, wenn das Pony mit der Stirn in der Senkrechten läuft. I
ch muss gestehen, dass ich es auch immer mal wieder einbaue, aber halt nicht ganz so tief.
Man sieht oft in Reithallen, dass Pferde eine ganze Stunde so laufen müssen und da Frage ich mich, ist das ein Lebewesen oder eine Maschine, was da gerade seine Runden dreht?
Ich schweife aber vom Thema ab…
Wo waren wir noch? Ach, beim scharf sehen!
Da Dies aber der Kleinere Teil des Sichtfeldes unsere Pferde ausmacht, kommen wir jetzt einfach zu dem größten Teil, dem Unscharf, oder monokularen Sehen, das sehen mit nur einem Auge. In diesem großen Bereich sehen Pferde in 2D, können also kaum oder keine Tiefe sehen, sie sehen nur Umrisse und Bewegungen, selbst dies, nach einer neuen Studie leicht Zeitverzögert, weil komischerweise, das linke Auge mit der rechten Gehirnhälfte und das rechte Auge mit der Linken verbunden ist.
Keine Ahnung, warum das so ist, bin ja kein Studierter.
Wenn wir also Bodenarbeit mit unseren Pferden machen, bewegen wir uns eigentlich immer im unscharfen Bereich, was die Sache wohl nicht einfacher macht, in der Kommunikation mit unseren Lieben.
Ich pers. versuche mit meinem Energiefeld zu arbeiten, was ja bekanntlich Pferde super wahrnehmen können.
Das ist aber mal wieder ein anderes Thema.
Mir ist auch in meiner langen Zeit mit Pferden aufgefallen, dass oft Pferde auf der linken Hand, besser, oder sagen wir, anders zu Trainieren sind.
In Rennes (Frankreich) haben sich Wissenschaftler in einer Studie mit dem Thema beschäftigt. Sie haben sich knapp 70 Pferde geschnappt und geprüft auf welcher Seite die Pferde eher scheuen. Das Ergebnis: Die meisten Pferde scheuten auf der linken Seite.
Die Forscher vermuten, dass das emotionale Zentrum der Pferde in der rechten Gehirnhälfte ist.
Oh man, das wird nicht einfacher….
Kommen wir zu dem unten Rot abgebildeten Bereich, nämlich die Tote Zone, wo unser Pony eher, sagen wir mal vollblind sind.
Ja, es gibt auch genau da eine Zone, wo wir sie am liebsten Kuscheln.
Direkt zwischen den Augen vor der Stirn.
Wie oft erschrecken Pferde, wenn man zu schnell mit der Hand oder der Putzbürste von Vorn auf die Stirn zukommt, jetzt wissen wir warum.
Aber jeder weiß ja, dass wir uns nicht von hinten einem Pferd nähern sollten, haben wir alle im kleinen Hufeisenkurs gelernt. Genau, da hinten sieht kein Pferd und auch kein Mensch, wir haben hinten auch keine Augen…
Trotzdem können wir zum Beispiel Kutsche fahren, Holszrücken und an der Doppellonge mit feinen Hilfen trainieren.
Da kommt dann das Thema, Vertrauen, zum Zug.
Wenn wir in den roten Bereichen trainieren, ist es eine ganz sensible Geschichte, die wir uns bewusst werden sollten.
Wir müssen im täglichen Umgang, ob es beim Reiten, bei der Bodenarbeit, oder einfach nur bei der Stallarbeit über das Sichtfeld ein wenig Gedanken machen.
Was auch unterschätz wird, auch sehr oft von mir ist die Sache mit der Lichtempfindlichkeit. Pferde verfügen über eine erstaunlich gute Sicht in der Dämmerung und bei Nacht.
Dafür verantwortlich ist die reflektierende Zellschicht hinter der Netzhaut des Auges.
Allerdings schnell wechselnde Lichtverhältnisse, also vom Dunkeln ins Helle und umgekehrt, machen ihnen Schwierigkeiten.
Solche Verhältnisse lassen sie vorübergehend erblinden. Das erklärt wohl so manches Verhalten eines Pferdes beim Gang durch einen dunklen Tunnel, den Eintritt in ein dunkles Waldstück oder in die Reithalle.
Ich führe meine Pferde immer erstmal ein paar Runden in der Halle, aber dies nicht nur aus diesem Grund.
Auf das Thema Farbsehen, möchte ich eigentlich jetzt nicht mehr eingehen, das ist dank Mike Geitner ja in allen verankert.
Schönes Wochenende
Grüße Tommy