08/01/2024
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Über Schweizer Messer und über Hundeschulen
Zampa hat schon 1985 darüber gestaunt wie Mac Gyver mit seinem Schweizer Taschenmesser die unterschiedlichsten und schwierigsten Probleme ratzfatz gelöst hat. In insgesamt 139 Episoden war er und sein Messer in den meist sehr transparenten und voraussehbaren Handlungen immer als Allrounder für alle Fälle im Einsatz. Allrounder begegnen uns auch heute noch, mittlerweile haben sie nur ihren Namen geändert und nennen sich sich jetzt Scanner, an jeder zweiten Hausecke. Sie sind, ebenso wie das Schweizer Messer des Mac Gyver, vielbegabt und gehen mit Vielfalt statt mit Spezialisierung hausieren.
Zampa selber hat ja auch etliche dieser Multitalente Zuhause herumliegen und oft nimmt sie eines davon auch mit, wenn sie mit Ihren Hunden Gassi geht. Meistens aber immer nur das leichte mit der einen Schneide, der Nagelfeile, der Pinzette und dem Zahnstocher. Alles was man halt so benötigt, draußen in der grausamen und einsamen Wildnis. Blöd nur, wenn ihr zufällig eine Weinflasche begegnen oder mir ein umgefallener Baum im Weg liegen würde. ja, blöd, denn ihr 60- teiliges Multitool mit Korkenzieher und Astsäge liegt Zuhause ungenutzt in der Schublade herum. Also ganz ehrlich, es bliebe wegen mangelnder Eignung wahrscheinlich doch ungenutzt, selbst wenn sie es dabei hätte. Ausser nämlich, dass es mit viel Angeboten punktet, ist es im Fall der Fälle doch sehr selten wirklich für etwas zu gebrauchen. Ein Multitalent also mit dem Neigung zur Mittelmäßigkeit, ein Hans Dampf in allen Gassen aber keineswegs die Eier legende Wollmilchsau. Für alles zu haben aber für nichts zu gebrauchen.
Jetzt hat die Zampa doch, obwohl sie immer sagt "glauben gehört in die Kirche" doch tatsächlich geglaubt dass der Mac Gyver mit seinem Schweizer Taschenmesser schon 1992 irgendwo hin untergetaucht sei. da hat sie sich aber mächtig getäuscht. Er betreibt mittlerweile, scheinbar allem Vernehmen nach unter falschem Namen, diverse Hundeschulen in verschiedenen Orten und Gemeinden. Natürlich hat er auch hier wieder ein Multitool dabei welches ihn in Form vielfach angepriesener Techniken und Bildungsangebote als Experte für das Hundewesen ausweist.
Zampa hat sich informiert und erschrocken festgestellt, dass die Vielzahl der Angebotenen Kurse fast die dem ortsansässigen Pizzalieferdienst mit 156 Menüvorschlägen den Rang ablaufen. Sie reichen von A wie Agility, über D wie Dogdancing, F wie Flyball und bis Z wie Zughundesport. Selbst vor Angeboten wie das wirklich sehr spezielle Ausbilden von Service- oder Assistenzhunden schreckt Mac Gyver nicht mehr zurück. Beinahe hätte Zampa, welch ein Fauxpas, noch D wie Doga (Yoga mit Hunden) vergessen zu erwähnen.
Mac Gyver spiegelt mit seinen als Multifunktionstool getarnten Angeboten vor, dass sein Kunde nur das richtige Werkzeug ausklappen muss um am Verhalten seines Hundes eine positive Änderung zu erreichen. Verhalten über Werkzeuge und Techniken ändern zu wollen kann und wird in vielen Fällen nie und nimmer funktionieren. Erziehung findet im Alltag statt und nicht während einer auf Konditionierung basierenden Übungsstunde. Würde das tatsächlich funktionieren, gäbe es keine Arschlochhunde mehr.
Ein Bär bleibt ein Bär, bleibt ein Bär, auch wenn man ihm im Zirkus das radfahren beigebracht hat und Beschäftigungsmodelle sind sind oft nichts anderes als gute Geschäftsmodelle.
Zampa möchte keinen Maximalhund, welcher auf Abruf funktioniert, sämtliche Anforderungen an unser zeitgemäßes Leben erfüllt und nur auf seine Funktionalität reduziert wird.