07/01/2023
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Ich möchte dir Danke sagen!
Dir, die du und dir, der du gerade heute so vieles für deine Tiere tust, damit diese durch eine Nacht kommen, die für viele unserer Tiere nachweislich eine große Belastung darstellt.
Leider hat die Belastung, die diese Nacht mit sich bringt, vielerorts bereits schon mit dem Verkauf der Feuerwerke und dem sofortigen Zünden begonnen. Denn so wirklich Verständnis oder Einsicht für bestimmte Regeln fällt so einigen Menschen in unserer Gesellschaft schwer. Schließlich darf endlich wieder geböllert werden. Das will man nach Herzenslust tun, ungeachtet der erlaubten Zeit. Man will sich bloß nicht schon wieder einschränken müssen oder sich gar etwas verbieten lassen.
Es herrscht Ausnahmezustand. Auch im Verhaltensrepertoire mancher Menschen.
Vielen Tierbesitzer:innen begegnet insbesondere seit den letzten Tagen – vor allem auch auf den sozialen Medien – Unverständnis, Hohn und Spott.
Von „Vielleicht beschwerst du dich auch gleich noch bei Petrus fürs Gewitter!“ bis „Die Nacht wird er schon überleben!“, lachenden Smileys auf Schilderungen von Panikattacken der Katze oder des Hundes bis hin zum Nichtverständnis von anderen Tierbesitzenden, die meinen, dass ihre Katze, ihr Hund, ihr… das schließlich auch abkann und der Hund ohnehin allein wäre, während man selbst draußen ballert.
Ja, es ist nicht immer leicht zu verstehen, wie schnell mancher allein schon bei dem Gefühl, dass eine Bitte eine Einschränkung von ihm oder ihr verlangen könnte, in einen kriegsähnlichen Zustand fällt.
Danke, dass du manche Anfeindungen und manches Nichtverständnis deiner Mitmenschen aushältst. Deinem Tier das gibst, was es braucht. Dich oftmals schon Monate im Vorfeld darum kümmerst, was du für diesen Tag und diese Tage tun kannst, damit dein Tier gut ins neue Jahr kommt.
Das Verhalten mancher Menschen heute und in den vergangenen Tagen zeigt, dass das nicht selbstverständlich ist.
Wir selbst haben Hunde, die sogar einschlafen würden, wenn direkt neben ihnen eine Kanonenkugel einschlagen würde. Sie interessiert das nicht. Und auch wenn wir andere Baustellen haben, so kann ich an Silvester sagen, dass ich froh bin, dass wir uns keine Gedanken darüber machen müssen, wo wir die Nacht verbringen, wie wir die Wohnung/ das Haus vor Geräuschen abdämmen und welche Medikamente und Geheimrezepte wir dieses Jahr ausprobieren, weil die vom letzten Jahr wirkungslos waren.
Ich muss nicht hilflos zusehen, wie mein Tier sich zitternd hinter einer Toilettenschüssel verkriecht oder zitternd vor Panik Schaum vor dem Mund bildet.
Ich muss nicht weinend mein Tier im Arm halten, weil ich mich ob der vielen Ignoranten hilflos fühle.
Ich muss nicht das Gefühl haben, mich ohnmächtig zu fühlen, weil die halbe Welt nicht nachvollziehen kann, wie es meinen Tieren in dieser Nacht geht.
Ich muss nicht aushalten, dass über die Empfindlichkeit und Bitten von mir gelacht wird, weil mir mein Tier und sein Wohlbefinden wichtig ist.
Danke, dass du Verantwortung trägst!
Danke, dass du dein Tier nicht im Stich lässt!
Danke, dass du zeigst, dass nicht alle Menschen selbstverliebte Ignoranten sind, die auf Kosten verängstigter Lebewesen ihren Spaß haben.
Danke, dass du zu denen gehörst, die verstehen. Denen es nicht egal ist, wie es „nur“ einem Tier geht.
Ich wünsche dir, dass diese Nacht schnell vorübergeht und auch du in ein entspannteres Jahr 2023 starten darfst.
Und ich wünsche uns mehr Empathie und Verständnis für die, die auf uns angewiesen sind – vor allem für die Lebewesen, die niemanden heute Abend an ihrer Seite haben.