Lerneffekt - Training für Hund und Mensch

Lerneffekt - Training für Hund und Mensch Hundetraining, Verhaltensberatung. Geprüftes Mitglied im IBH (Internationaler Berufsverband der Hun
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03/09/2023

Hallo Herr Rütter,

was kann es eigentlich Besseres geben, als die neue Staffel eines in die Jahre gekommenen TV-Formats mit einem kleinen Paukenschlag zu beginnen. Wie wir alle wissen, geht's im TV ja selten um Qualität als vielmehr um Einschaltquoten, Marketing ist alles. Und wenn Sie eines sind, dann Marketingprofi.

Ich sehe Sie also in der Redaktionskonferenz sitzen und sinnieren, was man für die Quoten tun kann.
„Wie wär mal wieder ein Aufreger?“ mögen Sie oder Ihr Team vorgeschlagen haben. Klar, immer gut, wenn sich möglichst Viele mal richtig echauffieren, das bringt Klicks und Aufmerksamkeit.

Und wie kriegt man das garantiert hin? Ganz einfach. Man nehme einen kleinen Pudelwelpen, dem man boshafte Ressourcenverteidigung unterstellt. Und weil Sie ja Profi sind und sich die Hände nicht schmutzig machen werden, nehme man außerdem eine Person dazu, die sich Hundetrainerin nennt (und ganz sicher auch den 11er besitzt, denn rechtlich muss ja alles passen) und die für die zweifelhaften berühmten 5 Minuten im Fernsehen kleine Welpen attackiert.

Und wenn der Welpe dann aufquiekt, dann stehen Sie im Off und erklären jovial und mit einem Lächeln auf den Lippen, dass der natürlich jetzt keine Schmerzen hat, sondern lediglich verwirrt ist. Klug, denn das Tierschutzgesetz und die Hundeverordnung verbieten bei Tieren ausdrücklich das absichtliche Hinzufügen von Schmerzen. Das muss natürlich schon alles schön sauber bleiben und Ihre Weste weiß, nicht wahr?

Das Konzept geht auf. Die positive Hundeszene ist in Aufruhr, Ihr Post wird fleißig geteilt. Und Ihr Fanclub jubelt - Menschen, die nichts wissen über Lerntheorie, über positive Strafe und ihre fatalen Folgen: Fehlverknüpfungen, Traumata, Angst, Vertrauensverlust, Misstrauen, weitere Verhaltensprobleme, die sich im Laufe der Entwicklung manifestieren werden... Die Fans wissen das nicht. Sie schon, schließlich nennen Sie sich "Hundeprofi". Doch statt aufzuklären, reden Sie das unsägliche, antiquierte Verhalten dieser Dame, die da medial verheizt wird, schön. Für Ihre Quote. Erbärmlich.

Trotzdem hoffe ich, dass es viele kluge, empathische Menschen gibt, die die Hässlichkeit dieser Aktion erkannt haben und deren Bauchgefühl sagt: „Nein! Das muss doch auch anders gehen! Ich kaufe mir doch keinen Hund, um den dann zu behandeln wie den letzten Dreck.“

Diese Menschen mit dem richtigen Bauchgefühl werden immer mehr, und am Ende werden der Verstand und die Empathie siegen, daran glaube ich fest. Bis es dazu kommt, werden allerdings noch eine ganze Reihe von Welpen kaputt gemacht werden. Alles für Ihre Quote...

Es ist einfach nur eine Schande, dass Hundetrainer wie Sie im Jahr 2023 dazu beitragen, dass es gesellschaftsfähig bleibt, Hunde über Strafe, Angst und Schrecken erziehen zu wollen - wider besseren Wissens. Das ist so traurig.

MfG
Carolin Hoffmann



02/09/2023

2023. Löwen, Elefanten, Tiger, Wale und Alligatoren werden in diversen Zoos über positives Training dazu gebracht, sich kooperativ dem Menschen gegenüber zu verhalten.

Nur bei einer Spezies sind nach wie vor viele Menschen davon überzeugt, Druck und Gewalt in der Ausbildung seien die Lösung. Bei der Spezies, die wir landläufig als "den besten Freund des Menschen" betiteln. Nur im Training, da ist der Hund oft nicht der Freund, sondern eher der Feind. Zumindest, wenn man sich so einige Beiträge anschaut.

In den USA ist der sogenannte "Dog Daddy" durch Social Media populär wie nie. Seine Trainingsmethoden würden in Deutschland (zum Glück) vermutlich sämtliche Veterinärämter auf den Plan rufen, Training kann man das wirklich nicht nennen. Aber, hey, wer eine Horde unterdrückter und über Schmerz gefügig gemachter Schäferhunde durch L.A. (oder war es Las Vegas?) führt, der kann ja nur recht haben. Die Macht der Bilder, wen interessiert da schon der Hintergrund.

Eine Trainerin von Deutschlands liebstem TV-Hundetrainer, Martin Rütter, zeigt in einem Videoclip zur bevorstehenden Sendung, wie man einen Pudelwelpen über körperliches Angehen maßregelt. Nachdem sie ihn zuvor mit Futter anlockt.
In den Kommentaren schreibt eine Dame etwas von "all den Gutti-Gutti-Hundehaltern", die ihrer Meinung nach keine Ahnung haben.

Es nervt mich so dermaßen: Nein, Hunde brauchen keine harte Hand. Auch nicht Terrier, auch nicht Schäferhunde, auch nicht manche.
Und es ist kein "Gutti-Gutti" Training, kein Wattebauschwerfen, keine blödes Schi-Schi. Es ist wissenschaftlich belegt und in der Praxis bewährt.

Man kann Hunde ohne Angst und Schmerz trainieren. Jeden. Punkt.
Die einzige Voraussetzung ist: Der Mensch muss das wollen.

Wer das will, findet Wege.
Wer das nicht will, findet Ausreden.

Simple as that.

Schönes Wochenende!

Trainieren statt dominieren

19/08/2023

KNURREN
… oder die Höflichkeit unserer Hunde

Wenn mein Hund mich anknurrt, dann ist das nichts anderes, als eine Bitte um Distanz:
„Bitte komm mir nicht so nah!“
„Bitte lass mich in Ruhe essen!“
„Bitte fass mich da nicht an!“

Wenn das passiert, habe ich bereits eine ganze Reihe subtilerer Signale übersehen:
Die Körperspannung hat sich erhöht, der Blick ist weniger weich, seine Mimik weicht zurück ... oder aber, mein Hund hat schon gelernt, dass ich dezente Hinweise nicht verstehe, und wird sofort deutlicher.

Was geschieht nun, wenn ich empört reagiere und ihm das Knurren verbiete?
Mein Hund lernt, dass auch sein Knurren mich nicht dazu bewegt, seine Bitten, seine Bedürfnisse zu erfüllen.
Jetzt können zwei Dinge passieren:
Mein Hund schließt aus dieser Erfahrung, dass er noch deutlicher werden muss und beißt mich bei der nächsten Gelegenheit. Ohne Vorwarnung!
Denn er hat gelernt, dass ich freundliche Bitten nicht wahrnehme und deutlichere verbiete.
Oder aber, es ist mir gelungen, ihn mit meinem Verbot so sehr einzuschüchtern, dass er es nicht mehr wagt, seine Bedürfnisse zu äußern.
Ich für mein Teil möchte das nicht.

Was ich stattdessen tue:
Ich weiche auf sein Knurren hin sofort zurück!
Ja, dann lernt er, dass er mit Knurren seinen Willen durchsetzen kann.
Und genau das darf er auch ruhig lernen. Er darf lernen „spätestens wenn ich laut werde, versteht sie, was ich möchte“.
Zukünftig werde ich in ähnliches Situationen aufmerksamer sein, auf feinere Signale achten und mich früher entsprechend verhalten.
Auch dadurch lernt mein Hund etwas: „Ich darf knurren, aber ich muss nicht – sie versteht mich auch so“.

Und jetzt wird es spannend!
Hunde (und andere Tiere), die gelernt haben, dass ihre Signale verstanden und ihre Bedürfnisse respektiert werden, lassen sich auf Kompromisse ein!
Sie halten eine unangenehme Situation länger aus, weil sie wissen, dass sie diese jederzeit auflösen können. Bei uns Menschen ist das übrigens nicht anders. ;-)

Wenn ich möchte – und wenn es überhaupt noch notwendig ist – kann ich nun beginnen, diesen Lernprozess weiterzuführen, indem ich die unangenehme Situation angenehmer gestalte (und zum Beispiel dem Hund hochwertige Futterbröckchen zuwerfe, wenn ich mich ihm beim Fressen nähern muss) und/oder Kooperationssignale trainiere.

Iris

Foto © jonnysek via canva

Trainieren statt dominieren

19/08/2023
21/07/2023

halatir vor seiner futterschüssel.
nicht so schön, oder?

dass er das tun muss, hat er natürlich nicht bei mir gelernt. aber irgendwer in seinem bereits unglaublich langen hundeleben war wohl der ansicht - weit verbreitet, immer noch - der hund muss vor der futterschüssel warten.
so wegen respekt. oder wegen impulskontrolle. oder sonst einem schwachsinn.
halatir und ich bedanken uns herzlich dafür, dass dieser gebeutelte, kleine, steinalte hund jetzt mindestens zweimal am tag stress hat.
stress, weil er ein grundbedürfnis befriedigen möchte und nicht weiß, ob er das darf!!!
ich hab keine ahnung, was auf bulgarisch "nimm's", "deins" oder "friss" heißt, aber das ist nicht das grundproblem. die geste konnte ich offenbar auch nicht erraten.
ich geh jetzt eben ganz schnell weit weg, wenn ich sein schüsselchen abgestellt habe, sonst sieht es aus wie...ja, seht ihr eh.

auch wenn euch das immer noch irgendwer weismachen will: bitte verzichtet darauf, mit euren hunden diesen sinnlosen zirkus zu veranstalten!
nein, es bringt nix für die impulskontrolle, es kostet welche! nein, ihr steigt nicht in irgendeiner imaginären rangordnung - ihr benehmt euch lediglich wie ein unmöglicher bully und macht stress, wo keiner sein soll.

Old but Gold🫶🏼
13/07/2023

Old but Gold🫶🏼

😂🐕🚲

27/03/2021
So true👍🏼
23/11/2020

So true👍🏼

08/11/2020

Hast du darüber nachgedacht, einen Hund aus dem Tierschutz bei dir aufzunehmen? 🐕

In dieser Folge mit Vanessa Hentschel dreht sich alles um das Thema Eingewöhnungszeit.
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Vanessa ist Trainee bei Dog It Right und betreut ehrenamtlich bei Hunderettung Europa e.V. Adoptanten in der ersten Zeit. ✅

Vanessa und ich (Ulli) teilen auch unsere persönlichen Erfahrungen aus der Anfangszeit mit unseren Hunden, denn Vanessas Hund Simon ist erst vor knapp vier Monaten bei ihr eingezogen.
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https://dogitright.de/fehler-beim-einzug-von-tierschutzhunden/
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Du findest die neue Folge jetzt auf Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts, der Dog It Right Webseite und allen weiteren Podcast-Apps. 🎧
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https://dogitright.de/fehler-beim-einzug-von-tierschutzhunden/
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Und erzähle uns in den Kommentaren: Welcher Tipp hätte dir und deinem Hund in der Eingewöhungszeit geholfen?
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15/10/2020

Sit is usually the first people teach their puppies, without thinking about the consequences or why they do it. We wanted to know more about the sit, so many years ago we started the sit study...

02/10/2020

Es ist eine fast alltägliche Szene: Menschen stehen im Park, im Wald oder auf dem Feld und rufen nach ihrem Hund. Häufig kommt der gerufene Hund. Weit häufiger kommt der Hund nur zögerlich bis gar nicht, auf Umwegen oder erst, nachdem er erledigt hat, was Hunde halt so zu erledigen haben. Noch s...

30/09/2020

„Und plötzlich, aus dem Nichts heraus ...“

2018 gab es eine Studie von Tiny de Keuster. Dabei ging es um das Erkennen feinster Signale, wie z.B. dem Züngeln, Blinzeln, Ohren anlegen, u.s.w. durch die Halter von Hunden, die wegen Verhaltensauffälligkeiten vorgestellt wurden.

❗️Nur 17% aller Hundehalter konnten ihren Hund richtig einschätzen❗️

Es ist so wichtig, auch die ganz subtilen Signale (z.B. Blick abwenden) wahrzunehmen und darauf zu reagieren 🐕

Beispiel: Wenn meine Hündin früh auf der Couch liegt, sieht sie dabei immer super knuffig aus. Natürlich möchte ich sie da oft gerne kraulen. Also frage ich sie: „Kraulen?“ Und die Antwort kommt immer sofort, entweder, sie wendet ihren Kopf ganz leicht weg, dann reiß ich mich zusammen und gehe wieder weg oder sie schiebt ihren, auf der Couch abgelegten Kopf, eine Hauch in meine Richtung. Diese Einladung muss sie nicht zweimal „aussprechen“.

Signale erkennen und vor allem zu respektieren, dass schweißt zusammen und plötzliches, unerwartetes Verhalten ist auf einmal gar nicht mehr so plötzlich, wenn man um die Vorboten weiß 😊

„Dessen Flüstern gehört wird, der braucht nicht zu schreien“ ❤️

13/06/2020

Hundefälle - Blog Artikel - Risiken und Nebenwirkungen vom Einsatz der Wasserspritze im im Alltag mit Hunden und im Training.

18/03/2020

Rangordnung, Respekt, Dominanz, "die Leitung übernehmen"... und so weiter. Bei vielen Erstgesprächen kommt dieses Thema immer wieder zur Sprache, weil die Kunden es aus vorherigen Erfahrungen mit Hundetrainer/innen kennen lernten. Ja, kennen lernten. mehr Erklärung gibt es dazu nicht. Meistens resultieren aus diesen Aussagen noch einige billige Etiketten, die auf den Hund geklebt werden: aufmüpfig, unsicher, pampig, distanzlos, der Fantasie sind eine Grenzen gesetzt. Und keine dieser Attribute sagt in derVerhaltensanalyse etwas über das eigentlich verhalten und die motivation dazu aus. Keine einzige. Egal wie "kundig" diese Etiketten klingen, oder mit wie viel Selbstsicherheit diese vom Trainer ausgesprochen werden, sie zeugen von Unwissen. Großem Unwissen: um die Körpersprache, um die Nöte von Hunden, um die Konflikte, die sie versuchen mit dem Verhalten (Plan B) zu lösen, um ihre Verzweiflung, Überforderung und um die Ursachen ihres Verhaltens. Und dann kommen, bei diesen aufmüpfigen, trotzigen bösen Kindern leider sehr unangenehme Maßnahmen zum Einsatz: der lächerlichste davon ist noch Wasser spritzen. Wenn das nicht wirkt, weil die Emotion im Verhalten stärker ist als der Schreck durch den Wasserstrahl (Fragt mal den Durchschnittslabbi)... dann muss mehr her: die Leine wird auf den Rücken gepeitscht, der Hund darf nur am Halsband geführt werden, denn dann greift die Leinenruckkorretur. Ja... neeeeee... lassen Sie das mal mit den ganzen Leckerlies. Der hier muss erst mal seinen platz im Rudel kennen lernen.
Nein, liebe/r Kolleg/in: der hier, der muss erst mal schmerzfrei gemacht werden. So schaut es nämlich aus. Aber mittlerweile wird es zur Gewohnheit. Ist ja nicht der erste Fall. Statt dass er Hiebe auf den Rücken bekommt, sollte der hier erst mal therapiert werden. Und dann schauen wir weiter. Mit Leckerchen, und Flüstern und Selbstwirksamkeit.

Wie wahr 🙏🏼💛
21/02/2020

Wie wahr 🙏🏼💛

Hunde, die anders sind als 08/15

ich möchte heute etwas mit euch teilen, dass mir wirklich viel bedeutet. Heute stand eine wunderschöne, große Hündin vor mir. Eigenständig ist sie und wenn sie einen Weg nicht gehen möchte, so legt sie sich auch mal hin. Läuft sie frei, so hat sie einen großen Radius, auch weit entfernt von ihrer Bezugsperson und wird Zug auf die Leine gebracht, so zieht sie mitunter in die andere Richtung.
Die Bezugsperson darf sich nun anhören, ihr Hund habe keine richtige Bindung zu ihr, denn er schaue sie nicht an. Nein, er gehe ja seine Wege- somit müsse er lernen, wer der Rudelchef sei und nicht so viel selbst bestimmen.

Diese Sätze lösen etwas in den Menschen aus. Sie sorgen dafür, dass ihr geliebter Hund plötzlich eher als Feind, statt als Freund angesehen wird. Sie legen den Fokus auf das, was gesellschaftlich nicht beliebt ist. Das sorgt für Frustration beim Menschen. Dem Hund keine Stimme mehr zu geben, sorgt im Gegenzug dafür, dass solch selbstständige Hunde noch mehr in den Widerstand gehen und somit sagt der Nachbar schnell "na, da musst du wohl noch deutlicher werden". Eine Spirale beginnt und schlussendlich verlieren beide- Hund und Bezugsperson.

Doch, schauen wir uns die Hündin mal genauer an. Sie ist unabhängig. Ruhig steht sie da und horcht und schnüffelt in den Wind. Ausgeglichen geht sie den Weg entlang und kommen Menschen oder ein kleines Kind ihr entgegen, so geht sie an den Wegrand, bremst ab und scnüffelt dort. Menschen gegenüber ist sie stets freundlich und spricht man sie mit hoher Stimme an, so wedelt die Rute weit und weich. Leckerchen nimmt sie gerne und lernt schnell neues Verhalten. Auch bei größeren Menschenmengen bleibt sie entspannt liegen und holt sich von wem auch immer ihre Streicheleinheiten. Zu der Bezugsperson, zu der sie angeblich keine Bindung hat, zeigt sie zärtliches Grooming und wirft sich schmusend zu deren Füßen- auch mitten im Hof. Sie zeigt so unendlich viel Verhalten, das gefeiert werden kann.
Blickkontakt ist es nicht, denn den zeigt sie selten. Dafür orientiert sie sich aber oft zu der Bezugsperson, was auch ohne Blickkontakt möglich ist. Knallt es- so geht sie nicht mehr. Aus Trotz? Nein, aus Angst. Sonst läuft die ausgeglichen Hündin entspannt an der durchhängenden Leine.

Mit dieser Betrachtungsweise ändert sich so einiges. Jede Schwäche bringt auch eine Stärke mit sich. Wird der Fokus auf die Stärken gelegt, so schwindet der Frust- auf beiden Seiten. Das ist positives Training- die Stärken aufzeigen und ausbauen. Seht ihr keine Stärken? Wir finden sie zusammen mit euch. Und mit wir meine ich unendlich viele Trainer, die positive Verstärkung im Training bevorzugen und es ablehnen, über Korrektur, Angst oder Schmerz zu arbeiten. Dem Hund zuliebe und wie ihr hier lesen könnt auch dem Menschen zuliebe.

Ergänzung: ihr dürft den Beitrag gerne teilen. Es freut mich, wenn er euch gefällt!

30/01/2020

Immer häufiger sieht man blaue und graue Hunde, vor allem Labradore und Französische Bulldoggen. Wir erklären die außergewöhnliche Fellfärbung – ...

19/01/2020

Junge Wölfe überraschen Verhaltensforscher

30/12/2019

Töpfe scheppern in der Küche, es gewittert draußen oder das jährliche Silvesterfeuerwerk knallt durch die Lüfte und unser Hund flieht hilfesuchend zwischen unsere Beine. Immer wieder stellen sich Hundehalter die Frage: Darf ich meinen Hund trösten und beruhigen? Oder verstärke ich damit nur s...

03/12/2019

Neulich war ich bei einem Freund. Dieser hat ein kleines Kind.
Wie halt Kinder in dem Alter so sind, hat er erstmal richtig aufgedreht.
Er wollte zu mir hochspringen, was ich aber mit einem beherzten Anziehen des Knies verhindern konnte. Das anschließende Geflenne, weil er mit dem Kopf auf die Fliesen geknallt ist, habe ich erstmal natürlich ignoriert um es nicht zu verstärken.
Es kam aber wie es kommen musste. Wir tranken Kaffee, das Kind kommt mit seinen Legos an und will penetrant spielen, was ich natürlich ignoriere. Als er schließlich beginnt zu brüllen und die Legos zu werfen, korrigiere ich dieses Verhalten erstmal indem ich ihm in kräftig in die Flanke zwicke. Das folgende Geheule wird gekonnt ignoriert.
Den letzten Versuch der Kontaktaufnahme, nämlich der, dass das Kind versucht etwas aus der Chipsschüssel vom Tisch zu nehmen, die ich als mein Eigentum bestimmt habe, quittiere ich damit, dass ich ihm einen großen Legostein auf den Kopf haue. Keine Angst, wer schon mal Kinder beobachtet hat weiß, dass sie das untereinander auch so machen.
Dieses permanente Gejammere nach der Korrektur quittiere ich natürlich immer mit Ignoranz, gefolgt von einer kurzen Einladung: „passt schon wieder!“

Was soll ich sagen, heute der nächste Besuch. Das Kind war total brav, sprang nicht hoch, klaute und nervte nicht. Ok, irgendwie saß er etwas verstört in der Ecke und sah mich misstrauisch an, nachdem er geweint hat als ich reinkam. Ich denke sein Vater muss ihm auch mal zeigen wer der Chef ist, weil so wie er, kannst du mit solchen Kindern nicht arbeiten.

Liebe Leser. Euch entsetzt dieser Text genauso wie mich?
Dann ersetzt mal das Wort Kind durch das Wort Hund und plötzlich habt ihr genau das, was euch vorher entsetzt hat als das, was viele aversive Trainer und ahnungslose Hundehalter euch als richtigen Umgang mit Lebewesen vermitteln wollen.

Und um dem vorzubeugen:
Ich vergleiche Hunde nicht mit Kindern. Ich vergleiche fühlende Lebewesen mit fühlenden Lebewesen. Und ich beurteile, dass diejenigen, die dafür zuständig sind, wie diese Lebewesen lernen in jeder Situation identisch sind: die Lehrer, in dem Fall erwachsene Menschen, die denken und überlegen können, wie sie einem Lebewesen etwas vermitteln könnten ohne es unfair zu behandeln.

Und keine Angst, das Beispiel war rein fiktiv.

Danke

Quelle Foto: Antenne Bayern.

26/11/2019

"Hunde haben ihre eigenen Interessen ... und wenn wir diese im Training nicht zu einer Belohnung machen, werden sie eben eine Ablenkung."
(Dr. Ian Dunbar)

19/11/2019
19/10/2019
22/06/2019

Wir sollten echt stolz auf ihn sein! 😃😂

11/06/2019

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Kristina SteinbergAls Trainerin mit eigener Hundeschule arbeite ich mit Menschen und ihren Hunden und verhelfe ihnen zu einem Miteinander statt einem Gegeneinander. Mir ist es wichtig, die Menschen dort abzuholen, wo sie mit ihren Hunden aktuell stehen und ihnen genau die Hilfestellung an die Hand z...

19/04/2019

Was können Welpen untereinander darüber lernen?

Wahrscheinlich nicht viel – in der Schule werden Kinder auch nicht von anderen Kindern unterrichtet, sondern von Erwachsenen und dafür ausgebildeten Lehrpersonal. Spiel unter Welpen ist süß und ich schaue mir das auch sehr gern an, aber um den Hund auf die große weite Welt vorzubereiten, reicht ein reines Welpenspiel nicht aus. 🐶

Über Sinn und Unsinn von Welpenspielgruppen findest hier mehr
https://blog.dogitright.de/welpenspielgruppen/?utm_campaign=meetedgar&utm_medium=social&utm_source=meetedgar.com

04/03/2019

Es kommt ja immer und immer wieder:
„Bei meinem/diesem/jenem Hund funktioniert das nicht.“

Doch, Verstärkung funktioniert, wie auch Strafe funktioniert.

Wir sagen niemals, dass Strafe nicht funktioniert, sondern lediglich, dass es effektivere, effizientere und für den Hund wesentlich schonendere und angenehmere Möglichkeiten gibt, Dinge zu lernen.

Wenn aber von strafbasierter Trainingsseite immer und immer wieder behauptet wird, dass modernes und gewaltfreies Training bei gewissen Hunden nicht funktioniert, dann ist das doch etwas paradox.

Einmal ganz grob gesagt:
Wenn irgendein Lerngesetz bei dir nicht funktioniert, liegt es an dir, nicht an dem Lebewesen, dem es vermittelt werden soll.

01/03/2019

So wie wir Menschen haben auch Hunde – und jedes andere Lebewesen – ureigene Bedürfnisse (Die Bedürfnispyramide von Maslow lässt sich in leicht abgewandelter Form auch auf den Hund übertragen). Je zuverlässiger die Bedürfnisse gesichert sind, je zufriedener ist ein Lebewesen. Je zufriedene...

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07/02/2019

Habt ihr das auch schon einmal gehört, man ist auf der Suche nach einem guten Hundetrainer und dann wird einem empfohlen, man solle doch einfach den Hund des Trainers beobachten und wenn der perfekt erzogen ist, also nicht an der Leine zieht, keine anderen Hunde anpöbelt oder sonst keine Unarten p...

01/02/2019
18/01/2019

Von Anfang an alles richtig machen ist der Wunsch der meisten Welpen-Eltern. Viele besuchen daher direkt eine Welpen-Schule oder beauftragen einen privaten Trainer. Sie üben mit ihm über Belohnungen und verzichten auf ängstigende Strafe. Ihr Welpe achtet sehr auf Sie, weicht Ihnen kaum von der Se...

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Das Umweltministerium hat soeben die Ergebnisse der DNA-Proben bekannt gegeben, die letzte Woche nach einem gemeldeten Zwischenfall in Bülstedt im Landkreis Rotenburg genommen worden waren. Ein Gemeindemitarbeiter hatte angegeben, von einem Wolf oder wolfsähnlichen Tier gebissen worden zu sein. Da...

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