Klein Harvey ist jetzt 6 Monate alt und durfte gestern zum ersten Mal "mitarbeiten".
Wir waren bei einer Hunde erfahrenen Familie, die etwas Unterstützung mit ihrem Neuzugang brauchte.
Ein kleiner "Rumäne" im selben Alter wie Harvey, mit grossen Umweltunsicherheiten, der besonders Menschen absolut gruselig findet, wollte kaum noch aus dem Haus gehen.
Im Verlauf meines Besuches, wurde der kleine Kerl immer mutiger und er trabte dann irgendwann locker mit erhobener Rute durch sein "Revier".
Natürlich war das keine "Wunderheilung" und es braucht in den nächsten Wochen noch viele Wiederholungen und positive Erlebnisse, aber er lebt bei tollen Menschen, die sofort alles gut umsetzen konnten und dem Zwerglein jetzt noch mehr Sicherheit, Orientierung und Führung geben.
Heute ist ein toller Tag☺️
☀️Die Sonne scheint.
🐾Die Rumänen-Gang hat schon morgens super Laune (die Spanier liegen noch irgendwo tief in ihre Kissen gegraben).
🗣️Eine Familie, in der es einen Beissvorfall mit dem Kind gab, hat mir eben berichtet, dass alles wieder gut läuft und der Hund ohne unser Training schon nicht mehr dort wäre.
An Tagen wie heute bin ich besonders dankbar dafür, dass ich mit so tollen Lebewesen zusammenleben und arbeiten darf.🙏😍
Harvey und Besuch
Klein Harvey findet Besuch unheimlich und würde zur Tür laufen, bellen und knurren sobald jemand herein kommt, wenn ich ihn lassen würde.
Gerade lernt er, dass der Besuch zu den Menschen kommt und ausschließlich die Menschen sich um ihren Besuch kümmern.
Ich möchte nicht, dass mein Besuch von 5 Hunden überrannt, abgecheckt, angebellt, bedrängt oder sonst irgendetwas wird. Keiner der Hunde entscheidet, wer zu uns kommen darf, oder postiert sich wie ein Türsteher, um die Einlasskontrolle zu übernehmen.
Alle Hunde haben erst einmal "Sendepause" in angemessenem Abstand und wenn Entspannung eingetreten ist, dürfen sie "hallo" sagen, wenn der Besuch das möchte.
Klein Harvey geht dann auch mal schauen wer gekommen ist und traut sich im "Windschatten" der anderen Hunde zum Menschen.
Der Besuch bekommt den Auftrag Harvey nicht anzuschauen, nicht anzusprechen und nicht anzufassen.
Im Moment braucht Harvey auch immer noch einmal eine kleine Erinnerung, dass er nicht zuständig ist, wenn unser Besuch aufsteht, um z.B. zur Toilette zu gehen.
Insgesamt ist das Thema aber auf einem guten Weg und braucht nur noch Wiederholungen.
Harvey -Hundesitting Teil 2
Heute war Harvey wieder bei "Patentante Linda" und das Video spricht für sich.
Letzte Woche ist er noch hinter Cooper in Deckung gegangen und heute hat er von sich aus zu Linda Kontakt aufgenommen.
Man darf als Mensch auch mal aushalten, wenn der Hund sich nicht gleich zu 100% wohl fühlt und Unsicherheit, Unwohlsein, oder Meideverhalten zeigt bei Begegnungen mit Menschen oder Artgenossen.
Ich bin sofort dabei zu sagen:" Ich schütze meinen Hund." ... aber das geht nicht so weit, dass ich meinen Hund von jedem Stress fern halte, oder bei dem kleinsten "negativen " Anzeichen aus der Situation nehme. Damit würde ich ihm die Chance nehmen sich zu entwickeln, seine Persönlichkeit zu entfalten und selber Lösungsstrategien zu finden.
"Wer nur im Paradies aufwächst, kann auch nur im Paradies überleben."
Harvey geht zum Hundesitting🐾😊
Wie oft habe ich es bei meiner Arbeit in der Hundepension erlebt, dass sich Lebensumstände von Hundebesitzern geändert haben und Fellnasen, die sehr eng an ihre Besitzer gebunden waren, plötzlich für eine bestimmte Zeit abgegeben werden mussten.
Wir Menschen geniessen es, wenn der Hund UNS liebt, vielleicht nur WIR ihn anfassen können, oder mit ihm Gassi gehen und er auf UNS fixiert ist. Manchmal wird der Hund regelrecht abhängig gemacht.
Aber was bedeutet diese Abhängigkeit für den Hund ? Was passiert, wenn er über Monate oder Jahre in dieser Ausschließlichkeit gelebt hat und sich von jetzt auf gleich in einer fremden Umgebung wiederfindet ?
Wir setzen unseren Hund einem enormen Stress aus und für manche unserer Gefährten bedeutet die Zeit ohne "seine" Menschen sogar "Leiden".
Deshalb wird klein Harvey von Anfang an auch mal fremd betreut. Gestern war er bei "Patentante Linda" für ein paar Stunden. Linda hat er bereits einige Tage vorher bei uns Zuhause kennengelernt. Sie ist Profi und weiss genau, wie man mit kleinen schüchternen Fellchen umgeht.
Um Harvey den Aufenthalt zu erleichtern hat er sein Reisekörbchen und Cooper unseren kleinen Spanier als "Geborgenheitsreiz" mitbekommen.
Nächste Woche ist der zweite Termin und es wird nicht lange dauern, dann wird es für ihn ein Teil seines Alltags.
Harvey - "Kleiner Stratege"
Mit einer List nimmt das Zwerglein Mateja den Zweig ab. Den Film habe ich kommentiert.😄
Kurz nach dem Ende der Filmsequenz kaut Mateja am Kauholz und Harvey schreddert den kleinen Rest von Matejas Zweig.
Harvey Tag 11
Unterwegs🐾🐾🐾😊
Harvey Tag 10
Wir üben Alltag😊
Hunde brauchen Zeiten in denen sie nicht dran sind und entspannen können.
Ständige Ansprachen und Animation können schnell dazu führen, dass ein Hund in seiner Überforderung unerwünschte Verhaltensweisen zeigt.
Manche werden dann zu Aufmerksamkeits-Junkies,manche zeigen durch Krankheiten, wie z.B. chronische Magenschleimhautentzündungen, dass ihnen das Leben, das sie führen, nicht gut tut und wieder andere bekommen eine immer kürzere Zündschnur.
Mir ist es wichtig, dass Harvey von Anfang an lernt, dass es Zeiten gibt, in denen er keine Aufmerksamkeit bekommt. In diesen Zeiten tue ich etwas für mich, oder arbeite und Harvey darf lernen das auszuhalten.
Harvey Tag 8
Klein Harvey hat ein Hobby: Mauselöcher aufspüren und exzessiv buddeln.
Blöd ist, dass Cooper das selbe Hobby hat. Wir haben uns.aber nach seiner Ankunft geeinigt, dass in Mäuselöcher schauen O.K. ist, buddeln aber verboten.
Von dieser Regel weiß Harvey nichts und so kam es wie es kommen musste. Harvey entdeckt ein Mauseloch, fängt an zu buddeln und springt dann zur Seite. Cooper ist angefixt und buddelt weiter.Harvey springt erneut zum Loch um mitzumachen und bekommt von Cooper eine überdeutliche Ansage. Klein Harvey schreit, Cooper steht über dem Mini und droht.
Ab heute gilt nun also die "alte Regel" auch für Harvey.
Immer wenn ein neuer Hund in die Gruppe kommt, verändert sich die Dynamik und Themen, von denen man dachte, dass sie vom Tisch sind, werden hinterfragt. Wenn dann noch zwei Hunde das selbe "Hobby" haben und es beiden sehr wichtig ist, dann steigt die Wahrscheinlichkeit einer Auseinandersetzung.
Es ist nun meine Aufgabe, zum Wohl der Gruppe, die Regeln wieder einheitlich für alle zu etablieren
Harvey Tag 5
Juhu, er läuft 🥳
Ich gebe zu, es ist ganz bequem, wenn man sich keine Gedanken machen muss wo der Junghund herumgeistert, weil er den Platz, auf dem man ihn abgesetzt hat, nicht verlässt.
Aber er soll sich ja jeden Tag etwas mehr trauen, also habe ich ihn zunächst immer ein Stück vor seinem Liegeplatz auf einer rutschfesten Unterlagen abgesetzt.
Heute Morgen war er wie wild am wedeln und hatte super Laune, da habe ich ihn ein paar Schritte vor dem Teppich auf das Laminat gesetzt.
Seitdem erkundet er die Küche, die übrigens für Hunde tabu ist. Das darf er dann etwas später lernen. Jetzt soll sein Mut nicht im Keim erstickt werden.
Harvey - Tag 2:
Im Garten ist Harvey zeitweise schon zutraulich und fordert auch Streicheleinheiten ein.
Er hat allerdings schnell herausgefunden, dass er hochgehoben wird, wenn es zurück in das Haus geht und das findet er gar nicht gut.
Ich kündige jedes Hochheben an mit dem Signal "anfassen", damit er bald nicht mehr auf der Hut ist, wenn ich mich nähere.
Im Haus bleibt er genau dort liegen wo ich ihn absetze und rührt sich nicht mehr.
Heute Morgen habe ich seinen Rückzugsort verändert, weil er durch den höhlenartigen Raum in alte Verhaltensmuster zurückfällt. Er wird dann sehr skeptisch bei Annäherung. Mit einer konfrontativen Körpersprache, oder auch unsicherem Verhalten des Menschen, kann die Situation nach meiner Einschätzung kippen. Also neues Management und mehr Entspannung für alle Beteiligten.
Harvey - heute angekommen aus Rumänien. Der dritte Hund von Glücksfellchen Tierhilfe e.V. - einer tollen und super professionellen Tierschutzorganisation - zieht als Pflegehund ein.
Ein Einzelgänger soll Harvey in Rumänien gewesen sein, zurückgezogen in seiner Hütte hat er gelebt und wohl auch mal geschnappt, wenn er sich bedrängt gefühlt hat.
Nach vielen Stunden im Trapo (Transporter) wurde er heute noch einmal in eine Transportbox gesteckt, um weitere 40 Minuten mit mir Auto zu fahren.
Im Garten konnte er sich lösen, hat eine kleine Mahlzeit bekommen und Anti Stress Globuli. Hier hat er auch kurz die weiteren Zwei-und Vierbeiner, die hier leben, kennengelernt
Er kam an der Leine freiwillig mit ins Haus. Das habe ich in der Vergangenheit schon ganz anders erlebt.
Der kleine Kerl ist noch sehr jung und soll nicht viele Treppen steigen, also habe ich auf dem ersten Treppenabsatz beherzt zugegriffen und Harvey in seinen Rückzugsort getragen.
Hier liegt er jetzt völlig fertig, atmet schnell und bläst bei geschlossenem Mund seine kleinen Backen auf.
Jetzt braucht er erst einmal NUR Ruhe und Sicherheit. Keine Dusche,keine Animation, keine neugierigen Blicke von Menschen oder Hunden und er muss auch nicht das komplette Haus und die Umgebung kennenlernen.
Ich sitze mit etwas Abstand in Sichtweite und mache "mein Ding".
Im Vergleich zum Einzug meiner letzten Rumänin, hat klein Harvey heute schon Meilensteine gemeistert.
Ich habe keinen Plan im Kopf, sondern fühle in den Hund und entscheide dann aus dem Bauch heraus welchen Schritt wir gemeinsam als nächstes gehen
Schön, dass Du da bist kleiner Harvey 🫶