
06/10/2025
Eine Überzeugung, die sich hartnäckig hält: Wenn ein Hund pöbelt, aggressiv auftritt oder andere bedrängt, müsse er nur mal „von einem anderen die passende Antwort bekommen“. Danach würde er sich schon zusammenreißen.
Nein. So funktioniert das nicht.
Was wirklich passiert:
– Der Hund lernt nicht Orientierung beim Menschen, sondern dass Konflikte mit Gewalt gelöst werden.
– Er verknüpft den Stress nicht mit seinem Verhalten, sondern mit dem anderen Hund. Das macht ihn oft unsicherer – oder noch aggressiver.
– Es kann ein echter Vertrauensverlust für den Hund sein, wenn sein eigener Mensch danebensteht und nichts tut, während er die Hucke vollkriegt.
Ein souveräner Hund kann Grenzen setzen. Aber es ist nicht die Aufgabe anderer Hunde, deinem Hund das zu erklären, was du als Halter klären musst. Dein Hund braucht dich. Er muss wissen, dass du Regeln aufstellst, dass du führst, dass er sich auf dich verlassen kann.
Und genau da liegt der Knackpunkt: Es ist immer zuerst der Mensch, der lernen muss. Lernen, wie er seinem Hund die Welt erklärt. Lernen, wie er ihm klar macht, was erwünscht ist – und was nicht. Das ist kein Trick mit „sitz, platz, bleib“. Das ist ein Beziehungsthema. Und Beziehung wird nicht im Hundefreilauf geklärt, sondern zwischen dir und deinem Hund – im Alltag, im direkten Kontakt.
Alles andere ist bequemes Wegschauen. Aber Dein Hund wird davon nicht ruhiger. Er verliert Vertrauen in Dich – und Vertrauen zurückzugewinnen ist schwerer, als es gar nicht erst zu verspielen.
Wenn Du nicht weißt, wie Du Deinem Hund diese Klarheit geben kannst: Hol Dir Hilfe. Genau dafür gibt es Training. Damit Dein Hund lernt, dass Du die Dinge regelst – und nicht andere Hunde.