Der Mensch kann lernen, das Pferd als solches, also als eigenständiges System und Individuum wahrzunehmen.
Nur so kann er sich und Pferd trennen und die eigene Projektion / Übertragung loslassen.
So kann das Pferd gesehen werden und in seiner Komplexität erhalten bleiben.
Das ist die Basis für einen Beziehungsaufbau, an dem das Pferd echte Beteiligung findet.
Dieses „finden“ ist ein Prozess, der den Weg vom Pferd zum Menschen beschreibt.
Oft „findet“ nur der Mensch zum Pferd, um sich selbst darin zu sehen.
So steht er vor einem Spiegel, der immer das zeigen wird, was er selbst sehen möchte.
So vermischen sich die Persönlichkeitsanteile und am Ende wird es schwierig das eigene Verhalten von dem des Pferdes zu trennen.
In einer absichtslosen Beobachtung und einer ergebnisoffenen Haltung liegt die Chance, dass das Pferd den Weg zu uns findet und wir so die Tür öffnen für eine authentische Begegnung zweier Systeme.
So entsteht Resonanz, sprachlose Antworten, zielgenau im Gefühl angekommen wissen wir: jetzt ist das Pferd da.
Litri ist immer da, wenn er den Weg selbst gehen darf.
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„The more you have really worked on yourself, the more hightech you are - the more lowtech your tools are.“ Ido Portal.
Im Umkehrschluss: je mehr hightech deine tools, desto lowtech du selbst.
Die Nachfrage nach der Technik, natürlich ist sie allgegenwärtig.
Körpersprache ist keine Technik, die ein Pferd oder ein Mensch erst neu lernen müssen.
Wir sind Körper, die sprechen, komme was wolle.
Körpersprache ist Leben.
Und Leben ist eben Bewegung.
Es braucht nur einen selbst, um in Bewegung zu bleiben.
Um wirklich einen Prozess in Gang zu bringen, da braucht es nur dich.
Die ständige Bewegung - Herzschlag, Atmen, Fokus, ist auch die ständige Begleitung jeden Lebens.
Austausch von Botenstoffen, selbst in unseren Bäumen ist Bewegung tief verwurzelt.
Und sie hört nicht auf, diese Bewegung.
Selbst, wenn wir’s zu Ende denken, durchwandern die Würmchen unsere Körper und bewegen uns immer tiefer in die Erde, bis wir selbst wieder Erde sind.
Die Bewegung findet kein Ende, die Erde dreht sich weiter.
Und das bedeutet auch, dass sie nie perfekt sein wird, die Bewegung.
Das kann frustrierend sein: Körpersprache ist Bewegung, ist unvollkommen.
Bewegung, die auch in unserer Umwelt stattfindet, die uns beeinflusst, die das Pferd beeinflusst.
Es gibt sie nicht, die vollkommene Bewegung, sonst strebten wir nicht mehr danach diese zu erreichen.
So lange nach Technik gefragt wird, wird dieses unvollkommen lebendige ins Außen geschoben: die Verantwortung hat dann die falsche Technik.
Doch die Verantwortung liegt bei jedem Menschen in Bewegung zu bleiben, unvollkommen da raus zu gehen und sich einfach mal „nur“ mit dem zu beschäftigen, wie es gerade ist.
Wie es gerade ist mit mir und dem Pferd.
Unvollkommen weiter und weiter in Bewegung zu bleiben und genau daran Freude zu haben.
An dem Gefühl ein Pferd bewegt zu haben und vom Pferd bewegt zu werden.
Da findet sich das Glück.
Wie ein lowtech - Gespräch zwischen Pferdemaul und Mensche
Eine eigenartige Geschichte
Die Eigenart. Sie ist das, was einen Charakter so besonders macht.
Sie hebt etwas bestimmtes hervor, was beim Gegenüber so nicht ist. Und umgekehrt.
Wenn ich mir meine Eigenarten bewahre, dann bin ich mir selbst treu - eben artig dem Eigenen gegenüber.
Indem wir Eigenarten uns selbst gegenüber zulassen, lernen wir auch uns selbst zu behaupten. Das macht uns widerstandsfähiger - auch stressigen Situationen gegenüber, in denen wir glauben uns anpassen zu müssen, auch wenn es eigentlich gar nicht passt.
Das ist eine wichtige Stärke, wenn ich mit meinem Pferd den „richtigen“ Weg suche.
Dieser ist eben im Detail immer etwas besonderes und meist etwas anders.
Das spiegelt sich auch in dem enormen Angebot an Trainingsansätzen wider - auch Trainer*innen sind eben nur (Pferde-) Menschen und jede/jeder wirbt mit seinen Eigenarten.
Und manchmal passt es eben doch, Pferd, Mensch und Trainer*in treffen sich in ihren Eigenarten :).
Wer es schafft diese Eigenarten, diese Besonderheiten in sich selbst, in Beziehung zum Pferd, zu anderen Menschen und Lebewesen, zu bewahren, zu hegen und zu pflegen, der wird reich belohnt.
Die Belohnung ist eine schier unendliche Vielfalt die Welt erleben zu dürfen.
Denn eine Eigenart zu erkennen und anzunehmen, bedeutet immer einen kleinen Schritt weiter aus der eigenen Komfortzone zu machen und diese dadurch zu erweitern.
Ist das nicht eigentlich das Ziel?!
In diesem Sinne wünsche ich allen ein eigenartiges Wochenende <3.
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Kontakt #5 - Innehalten
Ob ich in Bewegung bin oder im Stand mit meinem Pferd arbeite, macht einen großen Unterschied. Sowohl für den Kopf als auch für den Körper und das gleichermaßen bei Mensch und Pferd.
Die Arbeit im Stand - am Boden auch Handarbeit genannt - fördert mein Gefühl für die Nachgiebigkeit und fordert das Fluchttier Pferd sich auf diese Nachgiebigkeit einzulassen.
Viele Pferde kompensieren den körperlichen Kontakt zum Menschen mit Vorwärtsbewegung. Und viele Menschen kompensieren mangelndes Gefühl mit Vorwärtsreiten oder am Boden mit dem Vorwärtsschicken.
Im Stand müssen beide Parteien innehalten - was sowohl eine Pause der Bewegung als auch eine innerliche Verpflichtung einhalten bedeutet - die Verpflichtung sich auf das Gegenüber einzulassen.
Im Wissen darüber, dass das Pferd sich dieser Verpflichtung nicht bewusst sein kann, ist es die Aufgabe des Menschen diesen Kontakt immer wieder herzustellen und einzufordern.
Hier braucht es viel Geduld, Zeit und Gefühl um einen gemeinsamen und für beide als positiv empfundenen Kontakt herzustellen.
Es lohnt sich öfter mal innezuhalten :).
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Thema: Beziehung und Druck
Das Thema ist in aller Munde: Druck in Beziehung zum Pferd.
Wie setze ich Druck am Pferd ein und geht das auch ohne?
Ausschlaggebend wie, ob und wann Druck ein Thema in der Beziehung zum Pferd ist, sind die eigenen Grundannahmen.
In der Pferdewelt kursiert die Grundannahme, dass es einen Chef in der Pferdeherde gibt, dem die restlichen Pferde folgen. Demnach - verkürzt ausgedrückt - versucht nun der Mensch diese Chefrolle zu besetzen, damit ihm das Pferd folgt.
Folge ich nun als Pferdebesitzer*in dieser Annahme, übe ich meist immer dann Druck auf, wenn sich das Pferd aus meiner Sicht nicht unterordnet.
Weil ein Chef Druck macht, wenn seine Mitarbeiter*innen nicht seinen Anordnungen folgen.
Spätestens, wenn die Aufmerksamkeit des Pferdes etwas ist, was ich als Chef immer haben will, muss ich ständig Druck machen.
Folglich definiere ich jede Art von Kontakt zum Pferd als Druck.
Doch oft ist uns Menschen nicht bewusst, dass diese Grundannahme der Unterordnung durch Druck ihr Handeln bestimmt.
Die daraus folgende Praxis ist Druck als einziges Mittel der Kommunikation zwischen Pferd und Mensch einzusetzen.
Da sich Kommunikation allerdings nicht einschränken lässt und wir nicht nicht kommunizieren können, blenden wir den gesamten Rest der Möglichkeiten das Pferd wahrzunehmen, aus.
Der Mensch fängt an sich unwohl zu fühlen, wenn sein Druck nicht „richtig ankommt".
Die Wahrnehmung des Menschen ist hier stark eingeschränkt, die Interpretations- und Projektionsfläche Pferd riesig.
Die Verantwortung über die Handlungen wird verschoben: plötzlich ist das Pferd „schuld“, weil es sich dem Druck nicht unterordnet.
Der Druck wird immer schärfer, schafft es der/die Besitzerin selbst nicht, wird ein/eine Trainer*in engagiert, die das dann dem Pferd „beibiegen“ soll.
Um hier rauszukommen hilft nur die Reflexion der eigenen Grundannahmen im Kontakt zum Pferd.
Es ist spannend und hilfreich sich auf eine Ausgrabung di