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HUNDE: HITZSCHLAG IM AUTOErkennen, handeln, Leben rettenJedes Jahr aufs Neue! Tausende Hunde werden im Sommer im Auto ge...
25/06/2024

HUNDE: HITZSCHLAG IM AUTO
Erkennen, handeln, Leben retten

Jedes Jahr aufs Neue! Tausende Hunde werden im Sommer im Auto gelassen oder vergessen!

"Nur kurz was erledigen... Ich bin ja gleich wieder da... Da passiert nichts..."



Das ist ein Trugschluss!

⚠️ Bei 24 Grad Außentemperatur herrschen im Auto nach 10 Minuten bereits über 30 Grad, nach 60 Minuten über 50 Grad!
Bereits ab einer Temperatur von 28 Grad im nicht klimatisierten Auto hat ein Hund Schwierigkeiten sich selbst zu kühlen.



Hundetrainerin & Verhaltensberaterin Sonja Bothe wird gemeinsam mit Kfz-Sachverständiger Markus Fronius folgende Themen erklären:

Live-Test:
Wie schnell erhitzt ein Auto?
Woran erkenne ich einen überhitzten Hund in einem (fremden) Auto?
Was ist zu tun?
Wie verhalte ich mich richtig?
Wie gelange ich im Zweifel ins Auto, wenn der Besitzer sich nicht auffinden lässt?
Scheibe einschlagen - aber wie?
Wir zeigen dir ein effektives Tool, das du immer griffbereit hast!
Wie behandle ich den überhitzten Hund richtig?

Teilnahmegebühr 10€. Der gesamte Erlös geht an Einsame Pfoten Zadar e.V.
Anmeldungen hier:
https://www.gutachter-fronius.de/veranstaltungen

18/05/2024

Hitzschlag beim Hund: Zwei tödliche Fehler, die es zu vermeiden gilt!

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Wie immer um diese Jahreszeit wird es nun schnell sommerlich warm werden. Damit wird es auch unweigerlich wieder zu Hitzeschäden bei Hunden kommen, meist natürlich deshalb, weil sie versehentlich oder in Verkennung der Risiken im Auto zurückgelassen werden, aber auch durch Überlastung.

Viele Hundebesitzer sind wahrscheinlich der Meinung, dass ein Hund, der einen Hitzschlag erlitten hat, nach der noch vor Ort durchgeführten notfallmäßigen Kühlung gerettet und aus dem Schneider wäre. Dem ist nicht so, denn das dicke Ende kommt leider mehr als häufig nach.

In der Fachzeitschrift "kleintier.konkret" hat meine Kollegin Jenny McIntosh (Universitätsklinik Leipzig) vor ein paar Jahren einen Artikel zum Hitzschlag beim Hund veröffentlicht, der sich natürlich in Formulierung und Ausdrucksweise an Tiermediziner richtet. Ich hangel mich mal an diesem Artikel entlang und bringe die darin enthaltenen und für Hundehalter relevanten Informationen in eine auch für medizinische Laien gut verdauliche Form.

Wann reden wir von einem Hitzschlag? Kurz und bündig: Wenn eine Körpertemperatur von 41° C überschritten wird! Unglücklicherweise kann sich das aber bis zum Eintreffen in der Tierarztpraxis so stark verändern, dass dann sogar eine Hypothermie (Untertemperatur) festgestellt wird, was - wie wir später noch lesen werden - einen ungünstigen prognostischen Hinweis für das Überleben des Patienten darstellt. Noch eine Anmerkung zur Körpertemperatur: Bei Hunden, die unter sommerlichen Bedingungen belastet werden, kann es sehr schnell zu mehr als 40° C Körpertemperatur kommen, ohne dass deswegen schon von einem Hitzschlag geredet werden müsste. Wird die Belastung bei entsprechenden körperlichen Anzeichen (in erster Linie heftiges und andauerndes Hecheln) beendet, regelt sich die Körpertemperatur schnell wieder auf Normalwerte ein.

Man unterscheidet den klassischen Hitzschlag, der nur durch die Umgebungstemperaturen verursacht wird, und den anstrengungsinduzierten Hitzschlag durch körperliche Belastung bei gleichzeitig hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Meist wird mit einer Kombination beider Formen zu rechnen sein. Beispielsweise wird ein im sich erhitzenden Auto eingesperrter Hund eine Zeit lang verzweifelte Versuche unternehmen, sich aus seiner Lage zu befreien, was die Körpertemperatur noch weiter in die Höhe treibt.

Inwiefern spielt da die Luftfeuchtigkeit eine Rolle? Wenn die Außentemperatur unterhalb der Körpertemperatur liegt, kann der Organismus mehrere Mechanismen für die Wärmeabgabe nützen (Konduktion, Konvektion, Radiation und Verdunstung), steigt aber die Außentemperatur auf das Niveau der Körpertemperatur, funktioniert nur noch die Verdunstung über die Schleimhaut der Nasenmuscheln und durch Hecheln. Dann wird es eng, und das natürlich ganz besonders bei den Hunderassen, die eine deutlich verringerte Nasenschleimhautoberfläche haben, also bei allen Plattnasen. Furchtbar eng wird es, wenn schwüle Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit herrscht, denn dann funktioniert auch der Verdunstungsmechanismus nicht mehr ordentlich.

Aus diesen Fakten geht klar hervor, warum speziell ein im Auto eingesperrter Hund so überraschend schnell Opfer eines Hitzschlags werden kann:

1. Am Körper des Hundes - z. B. zwischen den Vorderbeinen, an der Brust und in der Lendenregion - finden sich sogenannte "Thermische Fenster", über die besonders viel Wärme abgegeben werden kann. Je nach Bewegungseinschränkung (Hundebox, etc.) und daraus resultierender Körperhaltung können diese Fenster zum Teil geschlossen sein.

2. In einem Auto kann der Hund keine kühlen Flächen (Steinböden, etc.) finden bzw. sich schaffen (Erdkuhle), die er für die Notkühlung nutzen könnte.

3. Die Temperatur im Innenraum steigt sehr schnell in Bereiche über 35° C, was dazu führt, dass nur noch Atmen und Hecheln für Abkühlung sorgen können.

4. Durch das anfänglich hohe Niveau an körperlicher Aktivität (Unruhe, Scharren und Kratzen) und das unablässige Hecheln steigt dann letztendlich auch die Luftfeuchtigkeit im Innenraum des Autos stark an, was die letzte Möglichkeit der Körpertemperaturregulation zunichte und das Unglück perfekt macht.

Kollegin McIntosh geht in ihrem Artikel auf die eigentlich erstaunliche Tatsache ein, dass der Säugetierorganismus sich an veränderte Außentemperaturen anpassen kann. Diese Akklimatisation dauert aber irgendwas zwischen 10 und 60 Tagen, was unter anderem erklärt, warum wir Hitzschläge vorwiegend im Frühling und Frühsommer zu sehen bekommen. Es ist also sehr wichtig, dass in der kühlen Jahreszeit problemlos mögliche körperliche Belastungen des Hundes nicht ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen werden, sobald die Außentemperaturen im Frühling nach oben schnellen. Das kann sonst ganz unvermutet ins Auge gehen.

Jetzt lassen Sie uns mal davon ausgehen, dass es doch irgendwie passiert ist: Sie haben den eigenen oder einen fremden Hund vor sich, der offensichtlich extrem überhitzt ist oder gar einen Hitzschlag hat. Was tun? Sie müssen den Hund sofort abkühlen, und zwar noch vor der Fahrt zum Tierarzt. Jenny McIntosh nennt das aktive Kühlung und empfiehlt die Verwendung von kaltem, aber nicht eiskaltem Wasser. Im Gegensatz zu dieser so häufig zu lesenden Empfehlung gibt es aber sehr eindeutige Untersuchungen aus der Humanmedizin, die die besten Erfolge bei Eintauchen der Hitzschlag-Patienten in Eiswasser sehen. Auch auf näheres Nachfragen kann einem eigentlich niemand erklären, warum sich dieser potenziell tödliche Mythos vom „vorsichtigen Abkühlen“ speziell in der Tiermedizin so enorm hartnäckig hält. Nach allem, was wir inzwischen wissen, ist die Notabkühlung um so effektiver, je radikaler und zackiger sie durchgeführt wird. Aber egal, eine Wanne mit Eiswasser wird uns so oder so in der Regel nicht zur Verfügung stehen. Der Hund sollte also idealerweise mit so kaltem Wasser wie möglich bis auf die Haut durchnässt werden, was bei Tieren mit richtig dickem Fell gar nicht so einfach ist und große Wassermengen erfordert. Also um Himmels Willen kein Rumgekleckere von wegen „vorsichtiger Kühlung“, sondern rein in den Bach, den Fluss, den See, oder eben Übergießen mit allem, was kalt und flüssig ist; das könnte in der Not ruhig auch ein Kasten Cola oder Zitronenlimonade aus dem Kühlschrank sein. Um die Beseitigung der dabei entstehenden Sauerei kann man sich immer noch kümmern, wenn alles überstanden ist.

Die Abkühlung mittels Durchnässung kann durch einen der Verdunstung Vorschub leistenden Luftstrom weiter verstärkt werden. Bei der Fahrt zum Tierarzt sollten also entweder die Autofenster geöffnet oder die Klimaanlage auf volle Leistung gedreht werden. Nasse Tücher, in die der Hund eventuell gewickelt wird, behindern den Verdunstungseffekt und sind deshalb nicht sinnvoll.

Bei der Fahrt zum Tierarzt? Muss das sein? Der Hund ist doch schon erfolgreich abgekühlt worden! Lassen Sie es mich mal so ausdrücken: Nach der aktiven Kühlung eines Hundes mit Hitzeschaden nicht den Tierarzt aufzusuchen, kann unter Umständen gut gehen. Aber (großes Aber mit dickem Ausrufezeichen!): Retrospektive Studien zeigen, dass wegen Hitzschlags vorgestellte Hunde trotz tiermedizinischer Intervention zu über 50 Prozent sterben! Das Überleben des Hundes ist also nach der aktiven Notkühlung keineswegs in trockenen Tüchern.

Ein Hitzschlag richtet im Körper ein beträchtliches Chaos und unter Umständen irreparable Schäden an. Nur in einer Tierarztpraxis hat man die Chance, entsprechend zu reagieren. Beispielhaft seien ein paar Notmaßnahmen genannt: Weitere Kühlung bis auf eine Körpertemperatur von 39,5 Grad, eventuell großflächiges Scheren dick bepelzter Hunde, Massagen zur Förderung der peripheren Durchblutung, Infusionsbehandlung, Sauerstoffzufuhr, Ausgleich der oft vorliegenden Übersäuerung (metabolische Azidose), Verhinderung oder Behebung einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) durch Glukose-Infusionen oder eines Hirnödems durch die Verabreichung von Mannitol, antibiotische Abdeckung, die Bekämpfung von Krampfanfällen und so weiter und so fort.

Bezüglich der Prognose führt Kollegin McIntosh eine israelische Studie an, die sich eingehend mit den Risikofaktoren für das Überleben von Hitzschlagopfern beschäftig hat. Je mehr dieser Faktoren vorliegen, desto unwahrscheinlicher ist das Überleben des Tieres. Es werden genannt:

- Verzögerter Beginn der aktiven Kühlung bzw. verzögerte Vorstellung beim Tierarzt (mehr als 90 Minuten vergangen)

- Adipositas (Fettleibigkeit)

- Hypothermie (Untertemperatur) bei Vorstellung

- Verzögerte Gerinnungswerte und Entwicklung einer DIC (Disseminierte Intravasale Gerinnung)

- Akutes Nierenversagen

- Hochgradige Hypoglykämie (Unterzuckerung) unter 47 mg/dl

- Auftreten von Krampfanfällen

- Komatöser Zustand bei Vorstellung

Ziehen wir also unser Fazit:

1. Ein Auto, das bei von uns Menschen als angenehm und keineswegs heiß empfundenen 24° C in der Sonne abgestellt wird, kann für einen darin befindlichen Hund innerhalb einer Stunde zur Todesfalle werden. Ich verstehe es, wenn Ihnen diese Information banal vorkommt, denn ich empfinde das auch so, aber es passiert halt leider jedes Jahr mit schöner Regelmäßigkeit, dass Hunde oder gar Kinder auf diese grässliche Weise ums Leben kommen.

2. Selbst gut trainierte Hunde können - speziell im Frühling und Frühsommer - bei warmer Witterung und hoher Luftfeuchtigkeit ganz unerwartet einen anstrengungsinduzierten Hitzschlag erleiden, wenn die körperliche Aktivität nicht entsprechend angepasst wird. Es gibt Hunde bzw. ganze Rassegruppen, die NICHT von selber aufhören, wenn es zu viel wird.

3. Wir privaten Hundehalter können uns bezüglich der Spiel- und Sportaktivitäten unserer Vierbeiner ja gut und gerne ein Beispiel an den Regeln für die Profis nehmen: Die Einsatzzeiten von Such- und Rettungshunden sind entsprechend der Richtlinien der "Urban Search and Rescue Veterinary Group" (USAR) bei Temperaturen über 30 Grad auf 15 Minuten zu beschränken. Zwischen den Suchperioden sind ausreichend lange Pausen mit Zugang zu Wasser einzuhalten. Die Körpertemperatur sollte regelmäßig kontrolliert und die Hunde sollten vor dem Einsatz eventuell komplett durchnässt werden.

4. Brachycephale Hunde (Plattnasen) sollten in Bezug auf Wärmeexposition wie ein rohes Ei behandelt werden. Selbst ruhige Spaziergänge in der Mittagsh*tze können bei solchen Tieren dazu führen, dass es sie einfach umhaut. Eine Tierklinik hat vor einiger Zeit einen Fall öffentlich gemacht, bei dem ein Mops einen im weiteren Verlauf tödlichen Hitzschlag erlitten hat, und zwar bei einer Temperatur von gerade mal 19° C im Schatten!

5. Hat ein Hund einen Hitzschlag erlitten, dann wären die beiden tödlichen Fehler aus der Überschrift a) irgendwelche Halbherzigkeiten bei der aktiven Notfallkühlung und b) nach erst mal erfolgreicher Kühlung in dem Glauben, dass es das schon gewesen wäre, NICHT sofort eine tiermedizinische Einrichtung zur Weiterbehandlung aufzusuchen.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr
Ralph Rückert

© Ralph Rückert
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27/02/2024

Lest ihr das auch immer öfter:
"Wieviele Frauen können noch von sich behaupten sie haben ihre echten Fingernägel, Brüste und Haare..."
ICH KANN HIER SO ABKOTZEN WENN ICH SEH WIE SICH DA MANCHE FEIERN!

Mal ehrlich... Einigen von euch Schwarzwalduschis würde ich ernsthaft empfehlen darüber nachzudenken. So manch eine könnte ein Upgrade brauchen! Was zum Geier ist euer Problem wenn Frauen mit ihrem Geld etwas tun um sich selbst wohl zu fühlen?! Wer seid ihr, dass ihr Menschen pauschal verurteilt?! Ich kenne einige Frauen, die Implantate haben weil ihnen wegen Krebs die Brüste abgenommen/ ausgehöhlt wurden oder Haarteile tragen weil durch die Chemo sämtliche Haare ausfielen. Oder diejenigen, die unter Haarausfall leiden oder oder oder.
Feiert euch zu Tode weil ihr "echt" seid aber allein die Tatsache macht euch unglaublich hässlich!

Sehr interessant! Meiner trägt ein Mäntelchen
10/01/2024

Sehr interessant! Meiner trägt ein Mäntelchen

09/01/2024
01/03/2023
Augen auf!
08/06/2022

Augen auf!

Wie die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt FVA heute mitteilt, hatte laut genetischer Analyse ein Wolf sowohl das am 20. April im Gemeindegebiet …

Kräftig mitmachen! Nur so erhält man adäquate Daten 👍
13/04/2022

Kräftig mitmachen! Nur so erhält man adäquate Daten 👍

Toggle navigation Zwischengespeicherte Umfrage laden 0% Achtung: Javascript ist in Ihrem Browser für diese Webseite deaktiviert. Es kann sein, dass sie daher die Umfrage nicht abschließen werden können. Bitte überprüfen Sie ihre Browser-Einstellungen. Gründe und mögliche Folgen der Kastration...

Es ist wieder soweit! ☝
17/03/2022

Es ist wieder soweit! ☝

🚨 Brut- und Setzzeit vom 1. März bis zum 15. Juli 🚨

Schützt auch unsere Wildtiere und nehmt eure Hunde an die Leine!
..weil wir alle Tiere lieben ❤

(idh)

☝
23/10/2021

🏃🥎🚴‍♀ Junge Hunde mit zum Joggen nehmen? Am Fahrrad laufen lassen? Mit 6 Monaten schon viel Ball spielen? Immer wieder sieht man junge Hunde bei Aktivitäten, die ihnen einfach noch nicht gut tun. Ja, junge Hunde müssen ausreichend Bewegung bekommen, aber der Entwicklung angemessen. Spaziergänge und respektvolles, körperliches Spielen mit dem Menschen oder mit anderen Hunden sind besser geeignet. Auch erste Nasenarbeit hinterlässt keine bleibenden Schäden... 😉

🚨 Wer zu früh anfängt, seinen Hund sportlich zu belasten, riskiert massive gesundheitliche Probleme des Bewegungsapparates. Denn zu frühe Belastung verhindert, dass Knochen und Gelenke sich gesund entwickeln können. Im Wachstum sind die Knochen noch weich, sie können sich verformen oder absplittern. Fehlstellungen und Krankheiten wie Ellenbogen- oder Hüftgelenksdysplasie können die Folge sein. 🤕

Und das gilt nicht nur für Wälder! Denkt bitte auch an die Bodenbrüter wie Enten & Co.
14/05/2021

Und das gilt nicht nur für Wälder! Denkt bitte auch an die Bodenbrüter wie Enten & Co.

Sehr interessant und bewegt zum Überdenken...
21/04/2021

Sehr interessant und bewegt zum Überdenken...

Fremdkörperaufnahme beim Hund: Erste Hilfe Sauerkraut?

Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin

Social-Media-Zitat aus einem Thread, in dem es um den Verdacht ging, dass ein Hund ein Spielzeugteil aus Kunststoff verschluckt haben könnte:

„Erste Hilfe Maßnahme: Immer sofort Sauerkraut geben - das umwickelt alles Scharfkantige.“

Das hört und liest man sehr oft. Ist aber leider potenziell gefährlicher Unsinn! Was ist eine Erste-Hilfe-Maßnahme? Das ist etwas Sinnvolles, was man auf jeden Fall tun kann oder muss, bevor Leute vom Fach ins Spiel kommen. Die sofortige Gabe von Sauerkraut bei Fremdkörperverdacht ist aber keineswegs in allen Fällen sinnvoll, damit eben keine echte Erste-Hilfe-Maßnahme und sollte absolut nur nach Rücksprache mit einer Tierärztin / einem Tierarzt durchgeführt werden.

Viele von Hunden aufgenommene Fremdkörper (auch scharfkantige!) können endoskopisch geborgen werden, was für den betreffenden Hund natürlich (im Vergleich zu einer OP) eine sehr attraktive Lösung darstellt. Dazu muss man so ein Teil aber erst mal mit dem Endoskop finden und zu packen bekommen. Genau das kann in einem Magen voller Sauerkraut-Pampe zu einem echten Problem werden. Wir hatten damit in der Vergangenheit (Achtung! Ironie!) schon sehr viel Freude!

Noch schlimmer, wenn das Sauerkraut einen Fremdkörper entsprechender Größe tatsächlich erfolgreich umwickelt und in den Darm bugsiert, wo man mit dem Endoskop irgendwann nicht mehr rankommt. Dann kann durchaus eine Enterotomie, also eine chirurgische Eröffnung des Darms, notwendig werden, um den Fremdkörper entfernen zu können. Die Eröffnung eines Darmabschnitts, in dem sich neben dem Fremdkörper auch noch jede Menge Sauerkraut rumtreibt, ist eine chirurgische Sauerei ersten Ranges mit hohem Komplikationspotenzial.

Also, nochmal: Sauerkraut nur nach Rücksprache mit den im weiteren Verlauf auch behandelnden Tierärzt:innen. Ist keine solche Rücksprache möglich: Finger weg!

Es wäre mir recht, wenn sich das mal in der Breite rumsprechen würde. Teilen also ausdrücklich erwünscht!

Zum Bild: Röntgenaufnahme eines American Staffordshire Terriers nach Mundraub von sieben Rouladen. Bildquelle: Eine fachinterne Facebook-Gruppe, in der sich Tierärzt:innen gegenseitig Bilder interessanter Fälle zur Verfügung stellen. Vielen Dank an die Kollegin, die diese schöne Aufnahme geschossen und gepostet hat.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald,

Ihr Ralph Rückert, Ihre Johanne Bernick

© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm

Sie können jederzeit und ohne meine Erlaubnis auf diesen Artikel verlinken oder ihn auf Facebook teilen. Jegliche Vervielfältigung oder Nachveröffentlichung, ob in elektronischer Form oder im Druck, kann nur mit meinem schriftlich eingeholten und erteilten Einverständnis erfolgen. Von mir genehmigte Nachveröffentlichungen müssen den jeweiligen Artikel völlig unverändert lassen, also ohne Weglassungen, Hinzufügungen oder Hervorhebungen. Eine Umwandlung in andere Dateiformate wie PDF ist nicht gestattet. In Printmedien sind dem Artikel die vollständigen Quellenangaben inkl. meiner Praxis-Homepage beizufügen, bei Online-Nachveröffentlichung ist zusätzlich ein anklickbarer Link auf meine Praxis-Homepage oder den Original-Artikel im Blog nötig.

Bitte unbedingt lesen!
09/03/2021

Bitte unbedingt lesen!

Ganz wichtig für Hundehalter!!!
Auch wenn der Text lang ist. Bitte lesen und merken. Richtig erkannt, kann er Leben retten.

Der Tod kommt im Frühjahr…
Botulismus bei Hunden

Frühlingszeit. Wir merken es nicht nur daran, dass die Vögel wieder singen, die Sonne scheint und die Bäume ihre Blätter entfalten.
Auf dem Land merken wir den Frühling auch daran, dass die Bauern wieder Gülle fahren und unsere menschlichen Nasen nicht nur ein unangenehmer Geruch durchdringt, sondern wir auf unsere Hunde achten müssen. Die Pfoten nach einem Lauf über ein frisch gegülltes Feld zu reinigen, das ist eine fiese Arbeit.
Das auf den gegüllten Feldern der Tod auf unsere Hunde warten kann, weiß kaum jemand.

In medizinischen Insiderkreisen liegt schon lange der Verdacht nahe, dass mancher Hund, der vermeintlich an einem Giftköder starb, eher dem Botulismus zum Opfer fiel.
Für mich ist das ein wesentlicher Grund, mal über dieses Thema zu schreiben und die Hundehalter mit entsprechenden Informationen zu versorgen.

B O T U L I S M U S - Wortherkunft

Etwas irreführend kommt der Begriff vom lateinischen “botulis”, was so viel wie Wurst/Darm bedeutet.
Tatsächlich kennzeichnete der Botulismus ursprünglich eine Form der Fleischvergiftung beim Menschen. Eine Vergiftungs-Erkrankung also.

W a s i s t B o t u l i s m u s ?

Julius (Justinus) Kerner (18.09.1786-21.02.1862), ein Mediziner und “medizinischer Schriftsteller” der seine Ausbildung an der Eberhard Karls Universität in Tübingen absolvierte, erwähnte die Erkrankung im Jahr 1820 erstmals. Allerdings war die Krankheit zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich länger bekannt, jedoch unerforscht. Zu dieser Zeit kannte man die Vergiftungs-Erkrankung ausschließlich beim Menschen. Ein Zusammenhang zu der Erkrankung von Tieren wurde noch lange nicht hergestellt.

Botulismus wird durch das Toxin (Gift) des Bakterium botulinum verursacht. Das Botlinumtoxin (BTX) ist dabei das stärkste Nervengift, das wir überhaupt kennen!
In der Humanmedizin kennen wir das Toxin unter dem Sammelbegriff „Botox“. Es wird beim Menschen zur Hautstraffung gespritzt und führt dabei zu gewünschten und provozierten Nervenlähmungen mit Mimikstraffung.

Bei Hunden führt Botulismus zu einer Verkettung von Symptomen, die –nicht korrekt erkannt- mehr oder weniger schleichend zum Tode führen können.
Noch ist Botulismus jedoch in unseren Behörden als Krankheit (ähnlich wie Borreliose oder der Bornavirus) schlicht… nicht vorhanden.
Das Bundesamt für Risikobewertung BfR beschäftigt sich seit dem Jahr 2014 endlich intensiver mit diesem Thema.

W i e e r f o l g t d i e I n f e k t i o n ?

Es gibt die Möglich einer Infektion über verdorbenes Fleisch und als Futtervergiftung insgesamt. Diese Variante ist jedoch äußerst selten. Zudem sind Hunde im Vergleich zum Menschen viel weniger anfällig für eine Infektion mit Botulismus. Im Hundedarm wird Eiweiß in einem weit höheren Maß abgebaut (proteolytische Aktivität), als beim Menschen. Dieser Abbau sorgt für eine Zerstörung des bakteriellen Toxins. Außerdem erbrechen Hunde verhältnismäßig schnell, wenn Nahrung verdorben ist und damit sorgt ein schneller „Abtransport“ des Toxins dafür, dass es keine Schäden im Hundekörper anrichten kann.

Aber: Warum vergiften sich die Hunde über eine Botulismus-Infektion?

Es ist die Gülle auf unseren Feldern, die vermutlich weitaus mehr Fälle von Vergiftungen verursacht, als wir momentan annehmen.

Das Bakterium Clostridium botulinum entwickelt sich „anaerob“, als unter Luftausschluss bei hoher Luftfeuchtigkeit, einem pH-Wert größer als 4,5 und in einem eiweißhaltigen Substrat. Bei für die Vermehrung ungünstigen Bedingungen, geht das Bakterium in Sporenform über.
Viele Wildtiere, Vögel und Haustiere sind Träger des Bakteriums, jedoch ohne jemals davon beeinträchtig zu werden. Allerdings agieren diese Tiere als „Übermittler“ des Bakteriums.

Das Bakterium ist „ubiquitär“. Es kommt also überall und weltweit vor und die Sporen sind überaus widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse, Eine Zerstörung erfolgt erst bei Erhitzung und Kochen bei einer Temperatur von 120° C und einer Dauer von 30 Minuten mindestens. In anaerober Umgebung (unter Luftausschluss) und Temperaturen zwischen 25 ° und 40° C entsteht das Toxin „A-G“, welches als stärkstes und bekanntestes Nervengift bekannt ist.

Ein idealer Nährboden um dieses Toxin zu schaffen, sind Kadaver…

W a r u m i s t G ü l l e s o g e f ä h r l i c h ?

Gülle wird auf Bauernhöfen “gesammelt”. In der Regel werden dazu unterirdische Gruben genutzt, um Fäkalien aus den Stallungen zu sammeln, einzufeuchten und dann im Frühjahr auf den Feldern auszubringen. Die dabei im Sammelprozess entstandenen Gase und Bakterien gelten als ausgezeichnetes Düngemittel.
Bedenken wir, dass in den Güllegruben (die im Regelfall wegen der Gasentwicklung nie zu 100% geschlossen sind) Mäuse und Ratten ertrinken, bzw. sich aus der Masse nicht mehr befreien können und sterben, so haben wir einen ersten Nährboden für das Bakterium Clostridium botulinum.
Eine zweite Quelle ist Gülle aus der Haltung von Geflügelhöfen, die sogenannte „Geflügeleinstreu“ auf den Feldern. Diese besteht in der Regel aus Sägemehl, Geflügelkot und… den Kadavern von Eintagsküken.

Wir finden hier also zwei nahezu perfekte Gegebenheiten für das Vorkommen von Sporen und Bakterien des Bakteriums bolulinum und dessen toxischer Nachfolge.

W i e i n f i z i e r e n s i c h H u n d e ?

Es gibt verschiedene Ursachen und man muss dazu sagen, dass es bereits reicht, wenn ein Hund aus einem Wasserloch trinkt, in dem ein verendetes Tier schwimmt.
Es reicht auch schon aus, wenn unsere Hunde an einem gefundenen Kadaver lecken, oder gar davon fressen.
Jedoch ist die Infektion auf einem gegüllten Feld keinesfalls zu unterschätzen! Hunde wälzen sich dort gern. Sie nehmen Gras auf, welches toxisch durch die Gülle verseucht ist und eventuell jagen und fressen sie Mäuse, die auf dem so gedüngten Feld laufen.
Es reicht jedoch bereits eine Hautverletzung z.B. der Pfoten, um sich äußerst wirkungsvoll zu infizieren!

W a s p a s s i e r t i m H u n d e k ö r p e r n a c h I n f e k t i o n ?

Nach oraler Aufnahme wird das Toxin im Darm des Hundes resorbiert und gelangt in die Blutbahn des Tieres. Da die Blut-Hirn-Schranke nicht passiert wird, können wir am Tier keine das Bewusstsein einschränkenden Wirkungen feststellen – es verhält sich „normal“. Allerdings reichert sich das Toxin in den peripheren Nervenenden an und hat von dort aus schwere Auswirkungen auf die motorischen Endplatten.

Die Wirkung?
Der Hund beginnt „von hinten her“ zu lahmen.
Erste Auffälligkeiten können bereits wenige Stunden nach Aufnahme des Toxins auftreten. Es können jedoch auch Tage vergehen und viele Hundehalter bringen das Krankheitsbild des Tieres dann nicht mehr mit dem Aufenthalt auf einem gegüllten Feld in Einklang. Die schlaffe Lähmung der quergestreiften Muskulatur setzt sich schleichend fort.
Lähmungserscheinungen setzen sich langsam über den gesamten Körper fort und gipfeln letztlich in starkem Speicheln und Schluckbeschwerden. Mit den Schluckbeschwerden geht eine Zungenlähmung einher, die dem Tier die Aufnahme von Wasser und/oder Futter unmöglich macht.
In letzter Instanz erstickt das Tier durch eine fortschreitende Atemlähmung.

Dennoch muss man sagen: Es gibt tatsächlich Tiere, die sich selbst von einer schweren Tetraplegie, also einer Lähmung aller Extremitäten wieder vollständig erholten!

Die Erkrankung ist nach wie vor nur unzureichend erforscht. Der Nachweis von Botulismus ist äußerst schwierig und komplex. Die bisher beim Hund bekannte Erscheinungsform ist fast ausschließlich auf das Botulinum-Toxin Typ „C“ zurück zu führen. Ein Immunoassay (eine Reihe von Methoden in der Bioanalytik) ist durchführbar, ein Nachweis der Clostridrien im veränderten Gewebe ist inzwischen ebenfalls machbar.
Global kann man aber sagen, dass die Schwere einer Erkrankung in Abhängigkeit zur Aufnahmemenge der toxischen Substanz steht.

B e h a n d l u n g

Antibiotikum kann die Vermehrung der Bakterien minimieren, bzw. stoppen. Infusionen mit reinem Vitamin B und leberstärkende Medikamente zählen zur Therapiemöglichkeit. Bei Schluckstöhrungen und/oder Zungenlähmung kann –je nach Schweregrad- das Legen einer Sonde hilfreich sein.

Inzwischen gibt es eine Meldepflicht für die Erkrankung Botulismus. Paragraph 6 IfSG und Paragraphen 8-11 IfSG greifen in diesem Fall.

Als beste Referenz für Kenntnis und Studien am Botulismus ist an dieser Stelle die Universität Göttingen zu nennen.

Es gilt festzuhalten, dass neben den Ursachen durch gegüllte Felder grundsätzlich j e d e s Futtermittel Clostidium Botulinumbakterien enthalten kann!
Ich bitte auch zu vermerken, dass man diese Tatsache auch beim Barfen nicht ganz außer Betracht lassen darf!

S c h u t z u n d V o r s o r g e

Panik? Halte ich für unangemessen, Vorsicht jedoch absolut für angebracht!
Die Einhaltung von einigen wenigen Grundregeln kann die Erkrankung des Hundes und damit vermutlich seinen Tod verhindert:

Kein Trinken aus kleinen Wasserstellen im Freien, in denen ein Tierkadaver liegt – und sei es nur ein toter Vogel.

Kein Betreten frisch gegüllter Felder und deren Ränder.

Tierkadaver in Wald und Flur tunlichst meiden und darauf achten, dass der Hund möglichst nicht mal daran schnuppert.

Barfen? Auf ungewohnte Probleme wie Lahmheit, Ataxie etc. achten und gegebenenfalls den Tierarzt darüber informieren, dass man rohes Fleisch füttert.

Nach Kontakt mit gegülltem Boden die Pfoten des Tieres reinigen und im Zweifel desinfizieren.

Es ist sinnlos, Panik zu schüren. Mir sind bereits vor 10 Jahren Fälle bekannt geworden, bei denen Hunde diese Symptomatik zeigten und teils leider auch verstarben. Damals wusste kein Tierarzt, w o r a n die Tiere tatsächlich verstorben sind.
Auch heute kann man es von einem ganz normalen Haus-Tierarzt nicht verlangen, dass er genau über Botulismus in Kenntnis ist, obwohl er die Erkrankung in der Praxis bei Pferden z.B. gehäuft erlebt. Verlassen wir uns also nicht immer auch die uneingeschränkte Kenntnis unseres Veterinärs, denn auch er ist nur ein Mensch und damit nicht allwissend!

Die permanente Angst vor Giftködern und die tatsächlichen Opfer? Fakt ist, dass viele der Hunde nicht an Giftködern starben, sondern an Botulismus – unerkannt vom Tierarzt! Leider ist in medizinischen Kreisen diese Erkenntnis inzwischen recht präsent.

Fakt ist: Mit den Errungenschaften unseres Lebens kommen auch mehr und mehr Gefahren auf uns und unsere Vierbeiner zu. Ich halte es mit der Regel: Erkenne den Feind, dann kannst du ihn bekämpfen!

Wir müssen als Hundehalter alle lernen. Immer, ständig und jeden Tag neue Dinge. Wir lernen, damit unsere Hunde ein sorgenfreies und unbeschwertes Tierleben haben dürfen!
Passen Sie also ein wenig auf…

Herzlichst
Ihre
Dr. rer. biol. vet. Daniela Koppenhöfer
© 03/2016

© Foto: rp-online.de

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