28/06/2025
Viele nette Hunde dabei, viele bemühte Zücjter die sich selber hohe Qualitätsstandards setzen, aber im Kern hat der Verfasser recht: keine Kontrollen, keine Standards, keine Garantien
Doodle-Mixe: Zwischen Modehund und Tierleid
Doodle-Hunde – also Kreuzungen aus Pudeln und anderen Rassen wie Labrador, Golden Retriever oder Australian Shepherd – erleben seit Jahren einen regelrechten Boom. In sozialen Medien werden sie als Allergikerfreundlich, kinderlieb, leicht erziehbar und besonders “intelligent” angepriesen. Doch hinter dem Hype steckt mehr Schein als Sein – und häufig großes Leid für die Tiere.
Keine Rasse, keine Standards, keine Kontrolle
Doodle-Mixe sind keine anerkannte Hunderasse, sondern Zufallsprodukte. Es gibt keinen übergeordneten Zuchtverband, keine verbindlichen Gesundheitsuntersuchungen und keinen einheitlichen Standard – weder optisch noch charakterlich. Was beworben wird als „das Beste aus zwei Rassen“ ist oft das Gegenteil: Die Risiken für Erbkrankheiten verdoppeln sich, wenn beide Elterntiere belastet sind. Die vermeintliche „Hybrid-Vitalität“ ist ein Mythos – vor allem, wenn ohne Wissen und Verantwortung vermehrt wird.
Ein besonders hartnäckiges Verkaufsargument ist die angebliche Eignung für Allergiker. Fakt ist: Nicht das Fell, sondern Hautschuppen und Speichel lösen Allergien aus – und daran ändert auch der Pudelanteil nichts. Zudem ist das Fell der meisten Doodle-Mixe hoch pflegeintensiv: Es verfilzt schnell und muss regelmäßig professionell geschnitten werden. Viele Besitzer sind damit überfordert – zum Leidwesen der Hunde.
Während Pudel in der Regel sensibel und gelehrig sind, bringen Rassen wie Australian Shepherd oder Labrador ganz andere Bedürfnisse mit: Arbeitswille, Energie, Jagdtrieb. Das Ergebnis ist oft ein Mix mit widersprüchlichen Anlagen – nicht selten überfordert, unterfordert oder fehlgeleitet. Wer glaubt, einen unkomplizierten „Familienhund“ zu bekommen, unterschätzt, wie sehr Erziehung, Auslastung und individuelle Prägung zählen.
Der Doodle-Boom ist ein gefundenes Fressen für skrupellose Vermehrer: Die Nachfrage ist riesig, die Käufer oft ahnungslos, und der Gewinn hoch. Seriöse Zucht mit Gesundheitsnachweisen, Verhaltenstests und Rücknahmegarantie? Fehlanzeige.
Stattdessen: Welpen aus schlechten Haltungsbedingungen, oft schon krank oder mangelhaft sozialisiert – und das zu Preisen von 2.000 Euro und mehr.
Doodle-Mixe sind Modeprodukte, keine verantwortungsvoll gezüchteten Hunde. Ihr Boom basiert auf Fehlinformationen, emotionalem Marketing und oft der Hoffnung auf einen „perfekten Hund“. Die Realität ist meist komplizierter – für Tier und Halter. Wer wirklich einen Hund möchte, der zu seinem Leben passt, sollte sich gründlich informieren – und nicht blind dem Doodle-Trend folgen.
Bildquelle: Internet
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