22/10/2024
Wie viel kann eine Haaranalyse wirklich über die Versorgung eines Pferdes verraten? 🤔
Vielleicht drehen wir den Spieß mal um: Was soll sie eigentlich aussagen? Denn eines vorweg: Sie kann nicht wirklich verraten, ob ein Pferd einen Nährstoffmangel oder -überschuss hat.
Warum? Ganz einfach: Die Haarzusammensetzung eines Pferdes ist sehr individuell – und zu einem großen Teil genetisch bedingt. Ein Pferd hat andere Haare als das nächste, und das ist völlig normal. Ein Shetlandpony hat z. B. ein komplett anderes Haarkleid als ein Araber. Und wie bei uns Menschen sind auch die Haare der Pferde nicht immer ein zuverlässiger Hinweis auf das, was im Körper gerade vor sich geht.
Es ist total nachvollziehbar, dass man bei gesundheitlichen Problemen nach jedem Strohhalm greift. Man möchte einfach sicher sein, dass alles in Ordnung ist. Aber bei Haaranalysen gilt: Manchmal ist es einfach "an den Haaren herbeigezogen". 😉
Ein weiteres Problem: Pferde betreiben eine sogenannte prioritätsbezogene Nährstoffnutzung. Das heißt, der Körper nutzt vorhandene Nährstoffe erstmal dafür, die wichtigsten Strukturen und Organe zu versorgen. Und, ja, das Haar gehört dabei nicht unbedingt zu den obersten Prioritäten. Haare werden also auch dann weiter produziert, wenn ein paar Nährstoffe fehlen – nur eben nicht mehr so schön.
Wenn das Langhaar wirklich sichtbar schlechter wird, dann hat der Mangel in der Regel schon monatelang bestanden.
Und wie sieht es mit Schwermetallen aus? Können die Haare verraten, ob eine Belastung vorliegt? Hier ist die Antwort: Jein. Einige Schwermetalle lagern sich im Haar ab, aber das ist bei jedem Pferd unterschiedlich. Das größte Problem: Niemand weiß, was für Pferde "normal" ist. Außerdem: Eine Analyse, ob es zu einer akuten Vergiftung durch Schwermetalle gekommen ist, bringt auch nur noch wenig, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.
Aber was ist mit der Frage: Welches Mineralfutter wird benötigt? Leider können Haare darauf keine zuverlässige Antwort geben. Sie verraten schlicht nicht, welches Mineral fehlt oder zu viel ist.
Erschwerend kommt hinzu, dass es keine standardisierten Analysemethoden gibt. Jeder, der sich ein entsprechendes Gerät zulegt, kann Haaranalysen anbieten, ohne dass es eine verbindliche Qualitätskontrolle gibt. Die Ergebnisse schwanken oft enorm – und das wurde auch wissenschaftlich belegt.
In einer Studie von Frau Wahl und Frau Vervuert, veröffentlicht im Journal of Equine Veterinary Science (Dezember 2022), kamen die Forscher zu dem Schluss:
"Die kommerzielle Mineralstoffanalyse von Haaren ist nicht zuverlässig, um die Mineralstoffaufnahme bei Pferden zu beurteilen. Fütterungsanalysen und professionelle Ernährungsberatung sind nach wie vor die effektivsten Methoden, um eine ausreichende Mineralstoffversorgung sicherzustellen."
Das sagt doch alles, oder? 💡 Wenn es um die richtige Mineralstoffversorgung geht, sind bewährte Methoden wie eine ganz einfache Rationsberechnung die bessere Wahl als Haaranalysen.
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