21/11/2023
So wahr!
Von der Ausrichtung der Gedanken und auch der Zuchterwägungen kann ich das zu 100 % unterschreiben.
Was ein Züchter kann ( und was er nicht kann..):
Es werden mehr und mehr spezielle Wünsche an mich heran getragen. Ich kann das durchaus verstehen, ich habe selbst schon mehr als einmal die eierlegende Wollmilchsau gesucht..🤷🏻♀️
Ich kann Anpaarungen machen, die sportlich vielversprechend sind. Auch wenn die Eltern nicht im Sport laufen, kenne ich doch die Linien dahinter und daneben und kann meist gut das sportliche Potential einschätzen. Das heisst aber nicht, dass ich versprechen kann, dass jeder Welpe künftig Weltmeister werden kann. Aber die meisten sollten Potential mitbringen.
Ich kann versuchen in der Anpaarung gesundheitliche Risiken zu minimieren, in dem die Eltern alle wichtigen Auswertungen haben und ich die bekannten Risiken von Linien ( und die gibt es immer!) versuche sinnvoll zu bewerten und Risiken zu vermeiden.
Aber ich kann nicht garantieren, dass jeder Welpe mindestens 16 Jahre alt und nie krank wird. Jeder Hund ist ein Individuum, und auch aus zwei kerngesunden Linie können Welpen mit Erkrankungen entstehen.
Wenn das passiert, stehe ich selbstverständlich dafür ein und suche mit den Besitzern die beste Lösung für den Hund.
Ich kann Wert auf einen guten Charakter der Elterntiere legen, weil mir dies im täglichen Umgang mit ihnen selbst wichtig ist. Aber trotzdem können Welpen entstehen, die anspruchsvoll in der Sozialisierung und Ausbildung sind.
Ich kann Welpen mit 8 Wochen abgeben und zu diesem Zeitpunkt sicherstellen, dass sie gut sozialisiert, mutig und freundlich sind.
Aber ich kann nicht beeinflussen, wie sie danach geprägt und erzogen werden.
In aller Regel ist nicht „die Linie“ ist schuld, sondern zu 99% werden Probleme durch menschliche Inkonsequenz in der Ausbildung verursacht.
Ich züchte kleine Aussies mit Hütetrieb, Schutztrieb und Territorialtrieb, keine kleinen PaPiPus zum Kuscheln und Liebhaben. Sie sind und bleiben Arbeitshunde - und so müssen sie geführt und ausgebildet werden.
Wer mit Schutz- und Territorialtrieb nicht umgehen kann, ist mit anderen Rassen besser bedient.
Ich kann Anpaarungen in Hinblick auf eine bestimmte Größe machen. Meine Wunschgröße liegt bei 38-45 cm, es ist nach meiner Erfahrung die gesündeste Größe beim Mini.
Immer wieder kommt der Wunsch nach „Small“. Ich will und werde keine Small-Hunde (32-35cm) züchten, denn dazu müssten die Eltern in dieser Größe sein, und das ist mir einfach zu klein….
Klein ist süß, keine Frage, aber Klein bringt in dieser Rasse auch Probleme, der Fang wird zu klein, die Zähne quetschen sind, es gibt Fehlstellungen, es gibt Probleme mit der Kniescheibe, der Kopf wird zum Kugelköpfchen mit runden Augen, und, und, und..
Es wird in den Anpaarungen auch immer mal wieder ein Small-Welpe dabei sein, genauso wie einer, der ins Intermediate oder gar in Large wächst.
Aber der Focus meiner Zucht wird immer im gesunden Medium liegen.
Ich werde auch weiter große Rüden nutzen, die für den genetischen Outcross wichtig sind.
Ich möchte, dass meine Welpen ein langes und gesundes Leben haben und ich werde alles, was ich dazu tun kann, tun.
Was ich aber nicht kann: ich kann ( und will!) nicht jeden Wunsch erfüllen und ich kann ( und will!) nicht alles zu 100% garantieren - denn genau das geht eben nicht ……..