01/10/2022
So unendlich traurig,weil es der Wahrheit entspricht.
Vor vielen Jahren startete ich meine Stute Fenya ganz klassisch nach einer Horsemanship -Vorgehensweise.
Alles lief sehr gut,bis ich eines Tages vor diesem traurigem,depressiven Wesen stand und es mich völlig überkam😥
Was hatte ich getan??Ich habe meinem Pferd all ihren Stolz,ihren Glanz, ihre Freude mit mir etwas gemeinsam zu erleben genommen.Ich habe dir fast ihr Herz gebrochen..
Ich änderte sofort sehr viel.Ich ging viel mit ihr spazieren,bezog sie aktiv in Entscheidungen mit ein-
*Welchen Weg gehen wir?Hast du einen Vorschlag?OK,versuchen wir diesen👍
*Kannst du mir zeigen,was du gerade möchtest?Möchtest du einfach gekrault werden?Ja?-wo?
*Du möchtest ein anderes Tempo vorschlagen?OK,jetzt nicht,aber warte kurz,hier geht es
Dies sind nur ein paar Beispiele.
Aber das Funkeln und das Strahlen kam zurück in ihre hübschen Augen✨
💫Fehler zu machen,gehört dazu.
Dies ist nicht das Problem,
dass Problem entsteht,wenn wir nichts ändern💫
Samstags mit Julie von Bismarck: Depressive Pferde.
Sehr oft glauben Reiter, ihre Pferde seien „ruhig und lieb“, wenn die Tiere in Wahrheit schlicht aufgegeben haben. Es gibt Studien, in welchen „in sich gekehrte“ Pferde mit normal reaktiven Tieren verglichen wurden und die Ergebnisse bestätigen etwas, das ich seit vielen Jahren zu vermitteln versuche: Nur weil ein Pferd „ruhig“ wirkt und nicht so stark auf Reize reagiert, seien dies Umweltreize, Geräusche oder taktile Reize, heißt das nicht, dass es ihm gut geht. Jedes normal gesunde Pferd wird auf ein unbekanntes, plötzliches, lautes Geräusch hin den Kopf hochnehmen, die Ohren spitzen, Aufmerksamkeit zeigen. In der Studie wurde daher mit einem ebensolchen Geräusch gearbeitet. Das Ergebnis war, dass die gesunden Pferde wie erwartet reagierten und die Stärke der Reaktion mit der Anzahl der Versuche abnahm = Eintreten einer Gewöhnung an den neuen Reiz (das Geräusch). Bei den in sich gekehrten Pferden konnte hingegen überhaupt keine Reaktion festgestellt werden, sie reagierten also so gut wie gar nicht mehr auf Reize in ihrer gewohnten Umgebung. Außerhalb dieser gewohnten Umgebung fiel ihre Reaktion auf herausfordernde Situationen viel extremer und emotionaler aus (um nicht zu sagen überschießend), als die der normal reaktiven Pferde.
Alle in sich gekehrten Pferde hatten außerdem einen niedrigen Cortisolspiegel im Blut, was interessant zu erwähnen ist, da die meisten Leser wohl einen eher hohen Wert erwartet hätten. Es ist ein Phänomen, welches man aus der Humanmedizin kennt: Bei Menschen mit anhaltenden Depressionen, psychischen Traumen oder Posttraumatischen Belastungsstörungen werden fast immer niedrige Cortisolwerte gemessen. Der niedrige Cortisolspiegel ist kein sicheres Zeichen für eine Depression, aber er ist ein sicheres Zeichen dafür, dass stressauslösender Umgang/Training mit dem Pferd tiefgreifende physiologische Auswirkungen hat.
Merke: Ein niedriger Cortisolwert ist kein Beweis für die Abwesenheit von Stress. Er kann im Gegenteil auf langanhaltenden Stress hinweisen, der sich nicht abschalten lässt. Mehr dazu in Zusammenhänge im Pferd III. ©Julie von Bismarck