19/09/2024
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
vielleicht wundern sich schon einige , dass wir keine Neuzugänge mehr posten. Dafür gebe ich Euch nun eine Erklärung.
Es durchliefen hunderte und aber hunderte Katzen über die Jahre hinweg unsere Katzenstation. Viele Katzen sind krank und dabei handelt es sich auch oft um ansteckende Krankheiten. Sie bringen mit Caliciviren, Herpesviren, Mykoplasmen, Chlamydien, Coronaviren, Pilze wie Microsporum Canis und Trichophyton, oft auch Giardien. Bei Freigängern testen wir unsere Neuzugänge immer auf Fiv und Leukose.
Bisher konnten wir die Ansteckungen durch unsere Quarantänestation zumindest in Grenzen halten. Aber es passiert immer wieder mal, dass Katzen, die ein ganz schlechtes Immunsystem haben und trotz Intensiver Behandlung nicht gerettet werden können. Manchmal tritt der Ausbruch auch nach Entlassung aus der Quarantäne auf, also entweder in unseren Katzenzimmern oder in unseren Pflegestellen.
Manchmal schlummern allerdings Viren in den Katzen und brechen erst durch z.B.
Umzugsstress ins neue Zuhause aus. Wir sagen darum den neuen Besitzern zu, dass sie uns in den ersten zwei Wochen auch kostenmäßig ansprechen können, wenn etwas passiert.
Gottseidank kommt dies doch eher selten vor.
Aber nun erleben wir einen Super-Gau.
Nachdem ein erwachsener Kater, der drei Tage auf Magen/Darm-Virus behandelt wurde, morgens tot aufgefunden wurde, haben wir ihn in die Pathologie nach Krefeld bringen lassen.
Das erschreckende Ergebnis nach Tagen war Parvovirus = Katzenseuche. Das schlimmste, was in einer Katzenstation passieren kann, denn das Katzenseuchevirus ist hoch ansteckend. Der Kater war erst kurz da und noch nicht geimpft. Keine weitere ausgewachsene Katze steckte sich an. Dafür aber einige unserer Kitten, die noch keine Pflegestelle gefunden hatten.
Nachdem wir durch den Befund der Pathologie sensibilisiert waren, haben wir sofort reagiert, als ein 10 Wochen alter Kater, der zum einen eine Pilzinfektion hatte und zum anderen eine Augenentfernung durchmachen musste, plötzlich sein Futter verweigerte. Wir brachten ihn sofort in die Tierklinik Stommeln, aber er hatte bedingt durch sein geschädigtes Immunsystem, nicht die geringste Chance. Er starb noch in der kommenden Nacht.
Weitere zwei Kitten, die wir bereits in eine Pflegestelle gebracht hatten, um sie aus der Gefahrenzone zu bringen, erkrankten. Wir brachten sie ins Vetzentrum nach Köln. Nach einem Tag verstarb der kleinere von beiden.
Ein weiterer Bruder, der eigentlich noch keine Anzeichen zeigte, starb über Nacht bei uns.
Dem vierten der Brüder geht es noch gut. Wir behandeln ihn trotzdem prophylaktisch mit Feliserin, Synolox und Vitamin B.
Die Schwester des verstorbenen Katers, dem das Auge entfernt werden musste, ist in einer Pflegestelle ohne andere Katzen. Sie wird auch jeden Tag behandelt. Die Blutwerte sind zwar miserabel, aber sie hat noch eine Chance.
Ich schildere das Ganze so ausführlich, weil man sich diese schrecklichen Dinge auch mal von der Seele schreiben muss. Ich arbeite an "vorderster Front" und erlebe das Leid und den Tod, was nur sehr schwer zu ertragen ist. Es bringt mich an den Rand des Ertragbaren.
Auch unsere Mitarbeiterin Britta ist sehr geschockt, weil sie die beiden Toten als erste vorfand.
Ihr seht, das Katzenseuchevirus ist meistens tödlich. Das Virus kann sich ohne Desinfektion über Monate halten. Desinfektion kann aber nur an glatten abwaschbaren Stellen vorgenommen werden. Bei Kratzbäumen ist eine Desinfektion jedoch nicht sicher, wo dass wir alle unsere wunderbaren, auch neuen, Kratzbäume vernichten lassen müssen. Wir dürfen kein Risiko eingehen.
Unsere Katzenauffangstation ist also bis auf weiteres gesperrt. Es tut uns so leid, dass wir keine Katzen mehr aufnehmen können, bis Entwarnung kommt.
Vor einigen Monaten gab es auch einen Sterbefall wegen Parvovirus in einer Pflegestelle. Daniela hat auch schlimme Zeiten durch und kann vorläufig keine Kätzchen mehr aufnehmen. Aber gottlob konnten drei Geschwister des gestorbenen Kitten durch tägliche Behandlung mit Feliserin gerettet werden.
Drücken wir also unseren noch lebenden drei Betroffenen noch die Daumen.
Übrigens, auch das Tierheim Aachen ist vom Katzenseuchevirus betroffen... Die Katzenstation mit 100 Katzen ist dort jetzt auch gesperrt.
Hoffentlich verbreitet sich das Virus nicht weiter in der Aachener und in unserer Gegend.
Durch die Epidemie sind uns große Kosten entstanden. Vielleicht könnt Ihr uns finanziell helfen.
Mit ganz wundem Herzen schreibe ich Euch die Geschichte so ausführlich. Ich möchte Euch damit auch sensibilisieren, denn man weiß ja nicht, wie sich alles ausbreiten wird.
Stellvertretend für die anderen drei Gestorbenen hier ein Bild von Katerchen Stone. Zwei Tage vor seinem Tod wurden ihm noch die Fäden von der OP gezogen.
Traurige Grüße
Brigitte Harnack
Wenn du uns unterstützen möchtest, kannst du das mit dem Kauf von Artikeln unserer Wunschliste oder mit einer Spende über betterplace.
https://www.betterplace.org/de/projects/83033?utm_campaign=user_share&utm_medium=ppp_sticky&utm_source=Link
https://www.amazon.de/hz/wishlist/ls/BT4D0PBUSCX8?ref_=wl_share
Kontonummer:
Kreissparkasse Euskirchen
IBAN:
DE16 3825 0110 0001 0060 06
BIC: WELADED1EUS
Paypal: [email protected]