11/01/2024
In letzter Zeit häufen sich die Anfragen bei uns nach reinen Welpenspielgruppen. Damit die kleinen Racker so richtig süß mit anderen Felllieblingen rumtoben können. Achtung Sarkasmus. Ich muss dann immer verneinen und erklären, dass ich Hunde unterschiedlichsten Alters in den Trainingsgruppen habe, und Welpen integriere. Der Welpe begegnet im wahren Leben halt nicht nur Welpen. Und in diesen Gruppen wird auch schon trainiert. Und zwar Kooperatives Verhalten und Wie kann mein Mensch mir dabei helfen sind bei uns das A und O. Und noch was machen wir. Es gibt Freilaufphasen. Und die werden von uns angeleitet. Wenn der botte Labbi dem Pudelmix erklären möchte, wie sehr er ihn bewegen kann oder sogar fixieren oder dass man Ihn jagen kann, ist dass kein Spiel und nicht süß, noch förderlich für die Mensch-Hund-Beziehung. Der eine Hund lernt, dass sein Besitzer Ihn nicht beschützen kann, der Andere, dass er seinen Besitzer ignorieren kann. In unmoderierten, ach so süßen Welpengruppen, sind die wenigsten Hundekontakte Spielsituationen. Und die Hundehalter laufen mit dem Handy rum, weil der Kleine ja so niedlich aussieht, wenn er versucht zu imponieren. Oder aber die Menschen schauen gar nicht hin, stehen am Rand und erklären warum Ihr Kleiner schon sooooo schlau ist, weil er ja schon sitzen bleiben kann, bevor man die Futterschüssel freigibt. Gerne auch bei den Temperaturen mit einem Glühwein in der Hand. Also auf dem Platz. Und von hinten rennen einem die kleinen Süßen mit voller Wucht in die Kniekehle. Individualdistanz und Respekt Fehlanzeige.
Bei uns werden Freilaufphasen moderiert. Den Besitzern erklärt, WAS da gerade gezeigt wird und wie man seinem Hund dabei helfen kann, nicht der Prolet des Sozialverhaltens zu werden. Keine eigenen Entscheidungen treffen zu müssen. Wer möchte, dass sein Hund ihm später folgt, muss seinen Hund durchs Leben führen können. Ich mein, ich lass meinen 10 Monate alten Sohn auch nicht meine Steuererklärung machen.
Und die, die jetzt sagen - Ist mir doch egal, ob mein Hund mir abnimmt, dass ich im Zweifelsfall seine Lösung bin, dem sei gesagt, dass diese Einstellung vollkommen okay ist. Oft auch mit dem Zusatz, dass man das schon immer so gemacht hat. Und sollte man dann später Hilfe von uns Trainern in der pubertären Phase des Hundes brauchen, weil der kleine Racker aber auch so gar nicht mehr folgen möchte, dann helfen auch hier selbstverständlich. Auch wenn wir innerlich seufzen, weil sowohl Hund als auch Halter es von Anfang an einfacher hätte haben können.
Bei uns lernt Ihr ein Team zu werden. Euer Hund lernt, dass er sich auf Euch verlassen kann. Das er immer bei Euch die Lösung findet. Und das Eure Beziehung das wahre Lob ist und nicht irgendein Leckerchen in der Tasche.
Und wir helfen Euch und Eurem Hund dabei sehr gerne.
Meine Lieblingszitate von 2 der großartigsten Hundetrainern in Deutschland seht Ihr unten.
Bildquelle: Interview mit Thomas Baumann und Normen Mrozinski aus der dogs-Ausgabe Sept/Okt 2016