Aquarium GEOMAR

Aquarium GEOMAR Schauaquarium des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Auch leben hier die vier beliebten Kieler Seehunde.

Gezeigt werden einheimische Tiere der Nord- und Ostsee, sowie einige mediterrane und tropische Meeresbewohner. -------------------------------------------
Bitte beachten sie die zurzeit geltenden COVID-19 Besuchshinweise. Weitere Informationen finden Sie auf der Aquarium GEOMAR Website
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Es gibt kaum jemanden, der beim Wort Korallenriff nicht an eine farbenfrohe Unterwasseroase denkt. Mit Fertigstellung de...
31/12/2022

Es gibt kaum jemanden, der beim Wort Korallenriff nicht an eine farbenfrohe Unterwasseroase denkt. Mit Fertigstellung des neuen Korallenriffbeckens ermöglicht das Aquarium GEOMAR das Entdecken genau dieser fernen Welt. Neben prächtigen Anemonen und Korallen, die über das ganze Becken verteilt gedeihen, tummeln sich für diesen Lebensraum typische Fische. Ziel ist es zu zeigen, wie schön dieses Ökosystem ist, aber auch wie fragil und wichtig es für unsere Erde ist. Obwohl Korallenriffe nur etwa 0,2 % der Meeresoberfläche bedecken, beherbergen sie rund ein Drittel der marinen Artenvielfalt und bieten vielen Tieren einen geeigneten Lebensraum. Korallenriffe werden aus den Skeletten vieler abgestorbener Steinkorallen gebildet. Alles fängt mit einem Korallenpolypen an, einem winzigen Tier, das einer Seeanemone ähnelt und mit anderen Polypen in einer Kolonie zusammenlebt. Jeder dieser Polypen bildet eine Kalkhülle, sein Skelett, das den weichen Körper schützt. Dabei wird der Polyp von winzigen, einzelligen Algen, den Zooxanthellen, unterstützt, die im Korallengewebe leben. Korallen und Algen leben in Symbiose und sind zum Überleben aufeinander angewiesen. Die Koralle bietet den Algen Schutz und die Nahrung, die sie für die Photosynthese benötigen. Die Alge liefert der Koralle wiederum die Stoffe, die sie für das Wachstum ihres Gewebes und Skeletts benötigt. Wenn die Polypen absterben, bleibt ihr hartes Skelett zurück, wodurch das Riff langsam wächst und an Masse gewinnt. Neben den Steinkorallen leben im Riff auch verschiedene Weichkorallen, wie die Lederkoralle, die kein Steinskelett bilden. Leider sind diese Naturwunder heute stark bedroht und durch verschiedene Einflüsse stark beschädigt. Deshalb gehen immer mehr Länder dazu über, die Korallenriffe in ihren Gewässern durch gezieltes Management und mithilfe moderner Forschung zu schützen.

Photos/Text: Kim N.Heimberg

***English version***
There is hardly anyone who does not think of a colorful underwater oasis when they hear the word coral reef. With the completion of the new coral reef tank, the Aquarium GEOMAR makes it possible to discover exactly this distant world. In addition to magnificent anemones and corals that thrive throughout the entire basin, fish typical of this habitat cavort. The aim is to show how beautiful this ecosystem is, but also how fragile and important it is for our planet. Although coral reefs cover only about 0.2 % of the ocean surface, they are home to about one-third of marine biodiversity and provide a suitable habitat for many animals. Coral reefs are formed from the skeletons of many dead stony corals. It all starts with a coral polyp, a tiny animal that resembles a sea anemone and lives together with other polyps in a colony. Each of these polyps forms a calcareous shell, its skeleton, which protects the soft body. In the process, the polyp is supported by tiny, single-celled algae, the zooxanthellae, which live in the coral tissue. Corals and algae live in symbiosis and depend on each other for survival. The coral provides the algae with shelter and the food they need for photosynthesis. The algae in turn provide the coral with the substances it needs for the growth of its tissue and skeleton. When the polyps die, their hard skeleton is left behind, causing the reef to slowly grow and gain mass. In addition to the stony corals, various soft corals, such as the leather coral, which do not form a stony skeleton, also live in the reef. Unfortunately, these natural wonders are now severely threatened and badly damaged by various influences. Therefore, more and more countries are moving towards protecting the coral reefs in their waters through targeted management and with the help of modern research.

Seehunde (Phoca vitulina) sind hervorragende Taucher und können bis zu 30 min und 400 m tief tauchen. Um zu verhindern, ...
28/12/2022

Seehunde (Phoca vitulina) sind hervorragende Taucher und können bis zu 30 min und 400 m tief tauchen. Um zu verhindern, dass Wasser in die Lunge eindringt, schließen sich die Nasenlöcher automatisch, sobald der Seehund seinen Kopf unter Wasser streckt. Nach dem Auftauchen müssen die Nasenlöcher wieder aktiv geöffnet werden, indem der Seehund zwei Muskeln anspannt. Bei entspannter Muskulatur sind die Nasengänge geschlossen. Einmal geschlossen, sorgt der Wasserdruck von außen dafür, dass sie in diesem Zustand bleiben. Auch die Ohren werden auf ähnliche Weise aktiv durch Muskeln verschlossen. Seehunde tauchen hauptsächlich um Nahrung zu fangen. Unter Wasser verhindern ein weicher Gaumen und die Zunge, dass beim Beutefang Wasser aus der Mundhöhle durch den Kehlkopf in die Speiseröhre gelangt. Um die schnell schwimmende Beute unter Wasser zu fangen, müssen sich Seehunde richtig anstrengen. Daher sind lange und ausdauernde Tauchgänge notwendig, die durch eine hoch spezialisierte Sauerstoffspeicherung ermöglicht werden. Anders als wir Menschen und andere Tiere greift der Seehund beim Tauchen nicht auf die Sauerstoffreserven in seiner Lunge zurück. Vielmehr presst er die Restluft in die oberen Atemwege und atmet unter Wasser nochmals aus. Seehunde und andere Hundsrobben besitzen eine größere Blutmenge pro Kilogramm Körpergewicht als andere Säugetiere. Das Blut enthält auch mehr sauerstoffbindendes Hämoglobin, was bedeutet, dass der Sauerstoffgehalt im Blut etwa dreimal so hoch ist wie bei uns. Außerdem werden durch Gefäßverengung nur die wichtigsten Organe mit Sauerstoff versorgt und der Herzschlag wird unter Wasser stark verlangsamt. Dies sind nur einige der Anpassungen des Seehunds ans Tauchen, darüber hinaus hat sich der Seehund noch auf weitere Arten anatomisch und organisch ans Tauchen angepasst.

Photos/Text: Kim N. Heimberg

***English version***
Harbor seals (Phoca vitulina) are excellent divers and can dive up to 30 min and 200 m deep. To prevent water from entering the lungs, the nostrils close automatically as soon as the seal stretches its head under water. After surfacing, the nostrils must be actively opened again by the seal tensing two muscles. So when the muscles are relaxed, the nostrils are closed. Once closed, the water pressure from outside ensures that they remain in this state. Similarly, the ears are also actively closed by muscles. Seals dive mainly to catch food. Underwater, a soft palate and tongue prevent water from passing from the oral cavity through the larynx into the esophagus when catching prey. To catch the fast-swimming prey under water, seals have to make a real effort. Therefore, long and enduring dives are necessary, made possible by highly specialized oxygen storage. Unlike us humans and other animals, the seal does not draw on the oxygen reserves in its lungs when diving. Rather, it squeezes the remaining air into its upper airways and exhales again underwater. Harbor seals and other phocids have a larger amount of blood per kilogram of body weight than other mammals. The blood also contains more oxygen-binding hemoglobin, which means that the oxygen content in the blood is about three times higher than ours. In addition, vasoconstriction means that only the most important organs are supplied with oxygen and the heartbeat is greatly slowed under water. These are just some of the seal's adaptations to diving; in addition, the seal has adapted anatomically and organically to diving in other ways.

Unser großes Nordseebecken wird neben Kleingefleckten Katzenhaien (Scyliorhinus canicula) auch von einigen Nagelrochen (...
20/12/2022

Unser großes Nordseebecken wird neben Kleingefleckten Katzenhaien (Scyliorhinus canicula) auch von einigen Nagelrochen (Raja clavata) bewohnt. Rochen zeichnen sich durch ihren abgeflachten Körper aus, bei dem der Kopf und die verbreiteten Brustflossen ineinander übergehen und eine Körperscheibe bilden. Der Körper des Nagelrochens ist sehr variabel. Seiner Oberseite ist braun-grau mit unregelmäßig verteilten weißen Flecken, während seine Unterseite weiß- oder gelblich ist. Sein Name beschreibt die nagelartigen Stacheln, die in einer Reihe entlang der Rückenlinie bis zum Schwanzende angeordnet sind. Die Männchen erreichen eine Größe von 70 cm, während Weibchen bis zu 120 cm groß werden. Der Nagelrochen ist die häufigste Rochenart der europäischen Meere und in Ostatlantik, Nordsee und Mittelmeer sowie im Indischen Ozean verbreitet. Wie bei allen Rochen liegt auch beim Nagelrochen das Maul und die fünf paarigen Kiemenspalten auf der Bauchseite. Ein weiteres Merkmal aller Rochen und einiger Haie ist das Spiraculum, auch Spritz-/Saugloch genannt. Dabei handelt es sich um eine umgewandelte Kiemenöffnung, die sich direkt hinter den Augeen der Tiere befindet. Sie dient der Aufnahme von Atemwasser, das über einen Ka**l zu den Kiemen geleitet wird. Dies ist für bodenlebende Tiere von Vorteil, da das Atemwasser, im Unterschied zu freischwimmenden Fischen nicht über das Maul aufgenommen wird und so verhindert wird, dass Sand und Schlick durch das unterständige, bodenseitige Maul aufgenommen werden. Die Nahrung der Nagelrochen besteht aus Krabben, Garnelen und kleinen Fischarten. Nagelrochen besitzen ein kräftiges Gebiss, das aus vielen breiten, stark abgeflachten Zähnen besteht, die in mehreren Reihen eng beieinanderstehen und damit ideal zum Knacken hartschaliger Beute sind.

Photos/Text: Kim N. Heimberg

***English version***
Our large North Sea basin is inhabited not only by small-spotted catsharks (Scyliorhinus canicula) but also by some thornback rays (Raja clavata). Rays are characterized by their flattened body, in which the head and the widespread pectoral fins merge to form a body disc. The body of the thornback ray is very variable. Its upper side is brown-grey with irregularly distributed white spots, while its underside is whitish or yellowish. Its name describes the thorny spines that are arranged in a row along the dorsal line to the end of the tail. Males reach a size of 70 cm, while females grow up to 120 cm. The thornback ray is the most common ray species in European seas and is found in the Eastern Atlantic, the North Sea and the Mediterranean as well as in the Indian Ocean. As with all rays, the mouth and the five paired gill slits of the thornback ray are located on the ventral side. Another characteristic of all rays and some sharks is the spiracle also known as suction hole. This is a converted gill opening located directly behind the eyes of the animals. It is used to take in respiratory water, which is directed to the gills via a channel. This is advantageous for bottom-dwelling animals because, unlike free-swimming fish, the breathing water is not taken in through the mouth, thus preventing sand and silt from being ingested through the bottom-sided mouth. The diet of the thornback ray consists of crabs, shrimps and small fish species. Thornback rays have a powerful dentition consisting of many broad, strongly flattened teeth that are closely spaced in several rows, making them ideal for cracking hard-shelled prey.

Die Ostseegarnele (Palaemon adspersus) ist meist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, da sie sich oft zwischen Algen ...
13/12/2022

Die Ostseegarnele (Palaemon adspersus) ist meist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, da sie sich oft zwischen Algen und Vegetation versteckt. Der Name Ostseegarnele täuscht über ihr tatsächliches Verbreitungsgebiet hinweg, denn sie ist nicht nur in der Ostsee, sondern an allen europäischen Küsten zu finden, auch im Mittelmeer und im Schwarzen Meer. Im Sommer ist die Ostseegarnele oft schon im knietiefen Wasser zu finden, während sie im Winter Tiefen von 3 bis 4 Metern bevorzugt. Ihr leicht nach unten geknickter Körper ist durchsichtig und mit kleinen braunen Flecken und Linien versehen. Weitere Merkmale sind der lange, grob gezahnte Stirnfortsatz (Rostrum) und die ersten beiden Schreitbeinpaare, welche in kleine Scheren umgewandelt sind. Als Allesfresser (Omnivore) ernährt sie sich von kleinen Würmern, Krebsen und anderen Wirbellosen. Während der Laichzeit im Sommer wandern die Weibchen in tiefere Gewässer, wobei das Gelege etwa 30 Tage lang unter dem Bauch getragen wird. Die frisch geschlüpften Larven leben zunächst im offenen Wasser und sind vollständig an die schwebende Lebensweise angepasst. Später, nach Erreichen einer Größe von ca. 8 mm, gehen sie zu Boden und leben fortan in der flachen Küstenregion. Nach einem Jahr und mit einer Größe von etwa 4 cm werden die Garnelen geschlechtsreif. Weibliche Ostseegarnelen können im ausgewachsenen Zustand eine maximale Körperlänge von 8 cm erreichen, Männchen bleiben etwas kleiner. Wegen ihres schmackhaften Fleisches ist die Ostseegarnele ein beliebtes Fischerei-Objekt. In Konkurrenz zum Menschen ist sie unter anderem eine beliebte Beute für Aal, Dorsch und Flunder.

Photos/Text: Kim N. Heimberg

***English version***
The Baltic prawn (Palaemon adspersus) is usually not recognizable at first glance, as it often hides among algae and vegetation. The name Baltic prawn is deceptive about its actual distribution area because it is not only found in the Baltic Sea but on all European coasts, including the Mediterranean and the Black Sea. In summer, the Baltic prawn can often be found in knee-deep water, while in winter it prefers depths of 3 to 4 meters. Its body, which is slightly bent downwards, is transparent and has small brown spots and lines. Other features are the long, roughly toothed frontal process (rostrum) and the first two pairs of walking legs, which are transformed into small claws. As an omnivore, it feeds on small worms, crustaceans, and other invertebrates. During the spawning season in summer, the females migrate to deeper waters, carrying the clutch under the belly for about 30 days. The newly hatched larvae initially live in open water and are fully adapted to the suspended lifestyle. Later, after reaching a size of about 8 mm, they go to the bottom and henceforth live in the shallow coastal region. After one year and with a size of about 4 cm, the prawns become sexually mature. Female Baltic prawns can reach a maximum body length of 8 cm when fully grown, while males remain somewhat smaller. Because of its tasty meat, the Baltic prawn is a popular fishing object. In competition with humans, it is a popular prey for eel, cod, and flounder, among others.

Der (Atlantische) Kabeljau oder Dorsch (Gadus morhua) bewohnt den Lebensraum zwischen Freiwasser und Meeresboden bis max...
06/12/2022

Der (Atlantische) Kabeljau oder Dorsch (Gadus morhua) bewohnt den Lebensraum zwischen Freiwasser und Meeresboden bis max. 600 m Tiefe und ist im Nordatlantik, im Nordpolarmeer und in Nord- und Ostsee vertreten. Bei seiner Namensgebung scheiden sich die Geister, diese hängt aber meist von seinem Alter und Herkunft ab. Vertreter aus der Ostsee werden (unabhängig vom Alter) als (Ostsee-)Dorsch bezeichnet, alle anderen als Kabeljau. Um die Sache noch komplizierter zu machen, wird er in der Nordsee oft als Dorsch bezeichnet, wenn es sich um Jungfische handelt, während ausgewachsene und laichreife Fische Kabeljau genannt werden. Es wird angenommen, dass der Name Dorsch aus dem Niederländischen stammt und sich im Laufe der Zeit in den Küstengebieten der Nord- und Ostsee verbreitet hat. Alle Dorsche sind wandernde Bodenfische und legen oft große Strecken zurück. Auf ihren Nahrungswanderungen folgen sie Schwarmfischen, wie dem Hering. Sie zeichnen sich durch drei Rückenflossen, zwei Afterflossen und einen besenförmigen Schwanz aus. Das charakteristischste Merkmal ist jedoch die Bartel, ein längliches Organ am Kinn, das mit Geschmacksknospen und Tastorganen ausgestattet ist, um potenzielle Beute zu erkennen. Dorsch ist ein beliebter Speisefisch und gehört zu den wichtigsten Nutzfischen des Nordatlantiks. Er wird mit Schlepp- und Stellnetzen gefangen und ist auch als Angelfisch sehr beliebt. Seit Jahrzehnten übersteigt die Intensität der Fischerei für Dorsch den von der Wissenschaft empfohlenen Wert. Dies führt dazu, dass sich, durch Wegfischen und Fehlen von vor allem älteren und fortpflanzungsfähigen Tieren, die Bestände stark verringert haben und sich diese durch Geburten nicht erholen können. Daher wurden 2022 strenge Fangbegrenzungen in der westlichen Ostsee verhängt.

Photos/ Text: Kim N. Heimberg

***English version***
The Atlantic cod (Gadus morhua) inhabits the habitat between open water and the seabed up to a maximum depth of 600 m and is found in the North Atlantic, the Arctic Ocean, and the North and Baltic Seas. Opinions differ as to its German name, but this usually depends on its age and origin. Representatives from the Baltic Sea are called „Dorsch“ (Baltic cod) regardless of age, all others „Kabeljau“. To complicate matters further, in the North Sea it is often called Dorsch when it is a juvenile, while adult and spawning fish are called Kabeljau. The German name Kabeljau is thought to have originated in Dutch and spread over time in the coastal areas of the North Sea and Baltic Sea. All cod are migratory bottom-dwelling fish and often travel long distances. On their feeding migrations, they follow schooling fish, such as the herring. They are characterized by three dorsal fins, two a**l fins, and a broom-shaped tail. The most characteristic feature, however, is the barbel, an elongated organ on the chin equipped with taste buds and tactile organs to detect potential prey. Cod is a popular food fish and is one of the most important commercial fish in the North Atlantic. It is caught with trawls and gillnets and is also very popular as a fishing fish. For decades, the intensity of fishing for cod has exceeded the level recommended by science. As a result, due to fishing and the lack of older and reproductive animals, the stocks have been greatly reduced and cannot recover through births. Therefore, strict catch limits were imposed in the western Baltic Sea in 2022.

„Ich wünschte, ich wäre ein Fisch, damit ich Unterwasser atmen könnte“. Jede*r hat sicherlich schon einmal über die Mögl...
30/11/2022

„Ich wünschte, ich wäre ein Fisch, damit ich Unterwasser atmen könnte“. Jede*r hat sicherlich schon einmal über die Möglichkeit und Freiheit nachgedacht, unter Wasser atmen zu können und die Wasserwelt ohne Tauchausrüstung zu erkunden. Aber wie ist es Fischen eigentlich möglich, Unterwasser zu atmen? Das Geheimnis der Fischatmung liegt tief in ihrer Mundhöhle, an deren Ende sich das eigentliche Atmungsorgan, die Kiemen, befindet. Die gut durchbluteten Kiemen ermöglichen die Aufnahme des im Wasser gelösten Sauerstoffs. Der Vorgang der Atmung lässt sich besonders gut bei Fischen im Aquarium beobachten. Wenn sie ihr Maul öffnen, wird der Hautlappen über den Kiemenschlitzen, der sogenannte Kiemendeckel, geschlossen. Dadurch kann das Atemwasser angesaugt werden, woraufhin sich das Maul wieder schließt. Durch den erhöhten Wasserdruck in der Mundhöhle öffnet sich nun der Kiemendeckel, sodass das Wasser über die Kiemenspalten auf beiden Seiten des Kopfes wieder ausströmen kann. Dadurch wird ein nahezu konstanter Wasserstrom über die Kiemen ermöglicht. Durch die dünne Haut der Kiemenwände gelangt Sauerstoff aus dem vorbeiströmenden Wasser in die Blutgefäße, der dann über den Blutkreislauf zu den Organen transportiert wird. Gleichzeitig können Stoffwechselendprodukte wie Kohlendioxid und stickstoffhaltiges Ammoniak in das durch die Kiemen strömende Wasser abgegeben und ausgeschieden werden. Da jeder Fisch anders ist, sind die Kiemen nicht nach einem einheitlichen Plan gebaut. Bei Rochen befinden sich die Kiemenspalten auf der Bauchseite, bei Haien gibt es fünf bis sieben Einschnitte ohne schützenden Kiemendeckel an den Seiten des Kopfes. Dauerschwimmer, wie z.B. einige Haie, Thunfische und Makrelen schwimmen immer mit leicht geöffnetem Mund, sodass das Wasser passiv ein- und durch die Kiemenspalten und geöffneten Kiemendeckel ausströmt.

Photos/Text: Kim N. Heimberg

***English version***
"I wish I were a fish so I could breathe underwater". Everyone has certainly thought about the possibility and freedom of being able to breathe underwater and explore the water world without diving equipment. But how is it actually possible for fish to breathe underwater? The secret of fish breathing lies deep in their oral cavity, at the end of which is the actual respiratory organ, the gills. The gills, which are well supplied with blood, enable the fish to absorb the oxygen dissolved in the water. The process of respiration can be observed particularly well in fish in the aquarium. When they open their mouths, the flap of skin above the gill slits, the so-called gill cover, is closed. This allows the breathing water to be sucked in, whereupon the mouth closes again. Due to the increased water pressure in the mouth cavity, the gill cover now opens so that the water can flow out again via the gill slits on both sides of the fish head. This allows an almost constant flow of water over the gills. Through the thin skin of the gill walls, oxygen from the passing water enters the blood vessels, which is then transported to the organs via the bloodstream. At the same time, metabolic end products such as carbon dioxide and nitrogenous ammonia can be released into the water flowing through the gills and excreted. Since every fish is different, the gills are not built according to a uniform plan. In rays, the gill slits are located on the ventral side, in sharks there are five to seven incisions without a protective gill cover on the sides of the head. Permanent swimmers, such as some sharks, tunas, and mackerels, always swim with their mouths slightly open so that water flows passively in and out through the gill slits and the open gill covers.

Die Grünen Schwalbenschwänzchen (Chromis viridis) bei uns im Aquarium GEOMAR sind ein echter Hingucker. Die bis zu 8 cm ...
23/11/2022

Die Grünen Schwalbenschwänzchen (Chromis viridis) bei uns im Aquarium GEOMAR sind ein echter Hingucker. Die bis zu 8 cm (selten auch 10 cm) langen Fische sind in der Regel schillernd apfelgrün und hellblau, wobei die Männchen meist zusätzlich eine schimmernde blaue Färbung auf ihrem Kopf aufweisen können. Ihren Namen haben sie ihrer tief gegabelten Schwanzflosse zu verdanken, die wie ein Schwalbenschwanz aussieht. Das Grüne Schwalbenschwänzchen ist ein sehr friedlicher und geselliger Fisch, der häufig in flachen, 1 bis 12 m tiefen Korallenriffen des Indopazifiks, des Roten Meeres und vieler anderer tropischer und subtropischer Gewässer vorkommt. Diese Salzwasserfische haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten und sind dafür bekannt in großen Gruppen zu leben, wodurch man sie häufig in großen Schwärmen schwimmend vorfindet. Im heimischen Aquarium werden sie am besten in kleinen Gruppen, der Beckengröße angepasst, in einem mit Korallen und Riffen ausgestatteten Becken gehalten. Grüne Schwalbenschwänzchen sind sehr lebhafte Fische, die viel Zeit im offenen Wasser verbringen. Durch ihr lockeres und geselliges Wesen animieren sie häufig viele andere Fische ihre Verstecke im Riff zu verlassen und sich ins Freiwasser zu trauen. Abends sucht sich jedes Grüne Schwalbenschwänzchen einen Schlupfwinkel im Riff und verbringt die Nacht sicher vor Fressfeinden geschützt in einer individuellen Schlafhöhle. Am Morgen finden sich die einzelnen Fische wieder zum Schwarm zusammen und schwimmen tagsüber in losen Gruppen durchs Riff. Die Kommunikation im Schwarm funktioniert über verschiedene Körpergesten, es wurde aber auch schon beobachtet, dass sie ihre Farben ändern und diverse Laute von sich geben.

Photos/Text: Kim N. Heimberg

***English version***
The green chromis (Chromis viridis) at our Aquarium GEOMAR are a real eye-catcher. The up to 8 cm (rarely also 10 cm) long fish are usually iridescent apple green and light blue, whereby the males can usually additionally show a shimmering blue coloration on their head. They owe their German name „Schwalbenschwänzchen“ to their deeply forked caudal fin, which looks like a swallowtail. The green chromis is a very peaceful and sociable fish, commonly found in shallow, 1 to 12 m deep coral reefs of the Indo-Pacific, Red Sea, and many other tropical and subtropical waters. These saltwater fish have a distinct social behavior and are known to live in large groups, which means they are often found swimming in large schools. In the home aquarium, they are best kept in small groups, adapted to the tank size, in a tank equipped with corals and reefs. Green chromis are very lively fish that spend a lot of time in open water. Their easy-going and sociable nature often encourages many other fish to leave their hiding places in the reef and venture into the open water. In the evening, each green chromis looks for a hiding place in the reef and spends the night safely protected from predators in an individual sleeping cave. In the morning, the individual fish come together again to form a shoal and swim through the reef in loose groups during the day. Communication in the shoal works through various body gestures, but it has also been observed that they change their colors and make various sounds.

Um den Durchblick nicht zu verlieren, müssen die Scheiben der großen Schauaquarien im Aquarium GEOMAR regelmäßig gereini...
02/11/2022

Um den Durchblick nicht zu verlieren, müssen die Scheiben der großen Schauaquarien im Aquarium GEOMAR regelmäßig gereinigt werden. Von außen ist das in der Regel kein Problem, man kann es sich vorstellen wie das Putzen der Fenster zu Hause. Bei der Reinigung der Aquarienscheiben muss man jedoch darauf achten, aus welchem Material die Scheiben bestehen. Für Glasscheiben (aus Weiß- oder Floatglas) kann man normalen Glasreiniger verwenden. Bei Acrylglas, das für die meisten Großaquarien verwendet wird, sind spezielle Acrylglasreiniger erforderlich. Die Reinigung der Innen- bzw. Wasserseite ist dagegen etwas komplizierter, aber mit den richtigen Mitteln kein Problem. Es sind vor allem Algen, die auf der Innenseite der Scheibe wachsen und uns die Sicht auf die Fische und andere Aquarienbewohner erschweren. Um diese lästigen Algen zu entfernen, werden spezielle, leistungsstarke Scheibenputzmagneten eingesetzt. Der Reinigungsmagnet besteht aus zwei magnetischen Einheiten, von denen eine an der Innenseite der Aquarienscheibe und eine an der Außenseite angebracht wird, sodass sie magnetisch ineinandergreifen. Der innere Magnet ist mit einem austauschbaren Reinigungsvlies ausgestattet, das die Innenseite der Scheibe schonend von Algen befreit. Der äußere Magnet wird mit der Hand an der Scheibe entlang bewegt, wodurch die innere Einheit nachgezogen wird und so die Algen von der Scheibe entfernt. Um ein Verkratzen der Außenscheiben zu vermeiden, wird der Außenmagnet durch Führungsrollen geführt. Wenn die Magnetkraft nachlässt, schwimmt der innere Reinigungsmagnet auf und kann mit der Sicherheitsleine leicht aus dem Aquarium gezogen werden. Je nach Glasstärke gibt es Magnetreiniger in verschiedenen Stärken und Größen, die aufgrund ihrer starken Magnetkraft in speziellen Transportboxen aufbewahrt werden.

Photos/Text: Kim N. Heimberg

***English version***
In order to not lose the view, the panes of the large display aquariums in the Aquarium GEOMAR have to be cleaned regularly. From the outside, this is usually not a problem, you can imagine it as cleaning the windows at home. When cleaning the aquarium panes, however, you have to pay attention to what material the panes are made of. For glass panes (made of white or float glass) you can use normal glass cleaner. Acrylic glass, which is used for most large aquariums, requires special acrylic glass cleaners. Cleaning the inside or water side, on the other hand, is a little more complicated, but with the right products, it is no problem. It is mainly algae that grow on the inside of the glass and make it difficult for us to see the fish and other aquarium inhabitants. To remove these annoying algae, special, powerful pane cleaning magnets are used. The cleaning magnet consists of two magnetic units, one of which is attached to the inside of the aquarium pane and one to the outside so that they magnetically interlock. The inner magnet is equipped with a replaceable cleaning fleece that gently removes algae from the inside of the pane. The outer magnet is moved along the pane by hand, pulling the inner unit along and thus removing the algae from the pane. To avoid scratching the outer panes, the outer magnet is guided by guide rollers. When the magnetic force decreases, the inner cleaning magnet floats up and can be easily pulled out of the aquarium with the safety line. Depending on the thickness of the glass, magnetic cleaners are available in different strengths and sizes, which are stored in special transport boxes due to their strong magnetic force.

Der etwas grimmige Gesichtsausdruck dieses Fisches lässt es erahnen: Vor dem Petermännchen (Trachinus draco) muss man si...
18/10/2022

Der etwas grimmige Gesichtsausdruck dieses Fisches lässt es erahnen: Vor dem Petermännchen (Trachinus draco) muss man sich in Acht nehmen. Nicht umsonst wird es auch die "Kreuzotter des Meeres" genannt, denn einige seiner Stacheln sind mit Giftdrüsen versehen. Die Giftdrüsen befinden sich in den Stacheln der ersten Rückenflosse und in einem Dorn des Kiemendeckels. Das Petermännchen gilt als eines der giftigsten Tiere Europas und bewohnt neben dem Mittelmeer und dem Nordostatlantik, auch die Nordsee und die westliche Ostsee. Daher kommt es auch in unseren heimischen Gewässern immer wieder zu Zwischenfällen. Als Lauerjäger vergräbt sich das Petermännchen gerne im Sand oder Schlamm, sodass meist nur die Augen herausschauen. Obwohl diese Fische in Tiefen von bis zu 150 Metern leben, bevorzugen sie meist flachere Bereiche von nur 5 bis 10 Metern. Also genau die Orte, die auch Strandbesucher und Badegäste bevorzugen. So kann es leicht passieren, dass man die gut versteckten Tiere beim Waten im Wasser übersieht und versehentlich mit dem Fuß auf die giftigen Rückenstacheln tritt. Obwohl solche Begegnungen mit Petermännchen in der Regel nicht tödlich enden, ist ihr giftiger Stich äußerst schmerzhaft und verursacht Schwellungen und Lähmungen an der Einstichstelle, worauf sich das Gift im ganzen Körper ausbreitet. Weitere allgemeine Symptome wie Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit, Atemprobleme, Kreislaufkollaps oder Herzrhythmusstörungen kommen hinzu. Nach einem solchen Stich muss in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden; als Erste-Hilfe-Maßnahme empfiehlt es sich,
den Stachel sofort zu entfernen. Da das Gift zu einem großen Teil aus Proteinen (Eiweiß) besteht, hilft es, die Einstichstelle auf über 50 Grad zu erwärmen (z. B. mit einem Föhn/elektrischen Anti-Mücken-Stick), dies führt dazu, dass die giftigen Eiweißmoleküle zerstört werden und sich nicht weiter im Körper ausbreiten können.

Photos/Text: Kim N. Heimberg

***English version***
The somewhat grim expression on the face of this fish gives you an idea: You have to be careful of the greater weever (Trachinus draco). It is not for nothing that it is also called the "viper of the sea", because some of its spines are equipped with poison glands. The venom glands are located in the spines of the first dorsal fin and of the gill cover. The greater weever is considered to be one of the most poisonous animals in Europe and inhabits the Mediterranean Sea and the North-East Atlantic, as well as the North Sea and the western Baltic Sea. For this reason, incidents occur time and again in our domestic waters as well. As a lurking hunter, the greater weever likes to bury itself in the sand or mud, so that usually only the eyes look out. Although these fish live at depths of up to 150 meters, they prefer shallower areas of only 5 to 10 meters. In other words, exactly the places that beachgoers and bathers also prefer. So it is easy to overlook the well-hidden animals when wading in the water and accidentally stepping on the poisonous dorsal spines with your foot. Although encounters with those fish are usually not fatal, their venomous sting is extremely painful and causes swelling and paralysis at the site of the sting, after which the venom spreads throughout the body. Other general symptoms such as headache, fever, nausea, breathing problems, circulatory collapse, or cardiac arrhythmia are also present. After such a sting, a doctor must be consulted in any case; as a first-aid measure, it is recommended to remove the sting immediately. Since the venom consists largely of proteins, it helps to heat the puncture site to over 50 degrees (e.g. with a hairdryer/electric anti-mosquito stick), this causes the toxic protein molecules to be destroyed and cannot spread further in the body.

Adresse

Düsternbrooker Weg 20
Kiel
24105

Öffnungszeiten

Montag 09:00 - 18:00
Dienstag 09:00 - 18:00
Mittwoch 09:00 - 18:00
Donnerstag 09:00 - 18:00
Freitag 09:00 - 18:00
Samstag 09:00 - 18:00
Sonntag 09:00 - 18:00

Telefon

+494316001637

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