14/05/2025
𝗪𝗮𝗿𝘂𝗺 𝗝𝘂𝗻𝗴𝗵𝘂𝗻𝗱𝗲 𝗶𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗣𝘂𝗯𝗲𝗿𝘁ä𝘁 𝘀𝘁𝗿𝗲𝘀𝘀𝗮𝗻𝗳ä𝗹𝗹𝗶𝗴𝗲𝗿 𝘀𝗶𝗻𝗱❓
Stell dir vor, dein süßer Welpe – dieses neugierige, tapsige Wesen, das dir bisher auf Schritt und Tritt folgte – verwandelt sich plötzlich in einen kleinen Rebell auf vier Pfoten. Er hört schlechter, reagiert schneller gereizt, wirkt manchmal wie unter Strom. Willkommen in der Pubertät deines Hundes – einer Zeit, in der im Körper und Kopf deines Lieblings ein echtes Feuerwerk abgeht.
Was passiert da eigentlich?
In der Pubertät wird der Hundekörper von Hormonen regelrecht überflutet – ähnlich wie beim Menschen. Testosteron, Östrogen, Cortisol & Co. mischen sich ein, verändern die Wahrnehmung, beeinflussen Verhalten und Reaktionen. Gehirnareale, die für Emotionen und Impulskontrolle zuständig sind, geraten dabei aus dem Gleichgewicht. Das emotionale Zentrum schaltet auf Turbomodus, während der "vernünftige" Teil des Gehirns – der präfrontale Cortex – noch hinterherhinkt. Ergebnis? Stimmungsschwankungen, Überreaktionen und eine deutlich niedrigere Reizschwelle.
Warum werden Hunde in dieser Phase stressanfälliger?
Ganz einfach: Sie erleben ihre Umwelt plötzlich anders. Geräusche, Gerüche, Bewegungen – was gestern noch belanglos war, kann heute beängstigend oder aufregend wirken. Gleichzeitig fehlt es ihnen noch an emotionaler Reife, um mit all diesen Eindrücken souverän umzugehen. Die Stressverarbeitung ist schlicht noch nicht ausgereift. Und weil sich das soziale Gefüge in dieser Zeit ebenfalls wandelt, hinterfragen viele junge Hunde jetzt auch die bisherigen „Regeln des Zusammenlebens“.
Ein Beispiel? Stell dir vor, dein Junghund sieht plötzlich einen fremden Menschen mit Hut. Als Welpe wäre er vielleicht neugierig hingetrabt. Jetzt bellt er wie verrückt. Nicht, weil er "böse" ist – sondern weil sein Gehirn ihm sagt: Achtung, das ist neu! Könnte gefährlich sein! Gleichzeitig überfordert ihn dieses Gefühl. Was folgt, ist eine Stressreaktion.
Was bedeutet das für dich als Halter?
Geduld, Verständnis und eine stabile, liebevolle Führung sind jetzt Gold wert. Dein Hund braucht dich in dieser Zeit mehr denn je – als sicheren Hafen, als Kompass, als geduldigen Lehrer. Bleib konsequent, aber fair. Halte Routinen ein, biete Rückzugsmöglichkeiten, arbeite mit positiver Verstärkung und achte auf gute Pausen – gerade nach aufregenden Begegnungen.
Pubertät ist kein Rückschritt, sondern Teil der Entwicklung. Sie ist herausfordernd, ja. Aber sie ist auch eine riesige Chance: Jetzt legst du das Fundament für ein vertrauensvolles Miteinander. Und glaub mir – der stürmische Teenie wird irgendwann wieder zu einem ausgeglichenen Begleiter. Vorausgesetzt, du gehst diesen Weg mit Herz, Verstand und einem dicken Packen Humor.
Denn ja – manchmal hilft nur: tief durchatmen, schmunzeln und weitermachen.
Möchtest du mehr Tipps, wie du mit stressanfälligem Verhalten in der Pubertät umgehen kannst? Dann ist mein Online-Vortrag heute Abend (14.5.2025) genau das Richtige für Dich.
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