25/12/2023
Zu Weihnachten habe ich eine kleine Geschichte für euch. Sie ist aus einem meiner Lieblingsbücher und inspiriert mich immer wieder auf meinem Weg durch mein Leben!
Hast du je einen nebligen Morgen erlebt an dem der Nebel so dicht war, dass man kaum noch etwas sehen konntest? Diese Geschichte handelt von einem solchen Nebel...
„Stelle dir ein altes wunderschönes Haus mit einer großen Veranda vor. Das Haus ist von einem weitläufigen Garten umgeben. Und dieser ist wiederum von einem dichten Wald umschlossen. Ein Pfad führt von der Veranda durch den Garten und in den Wald hinein. Und auf der Veranda steht ein Schaukelstuhl, von dem aus man den Pfad sehen kann. Kannst du dir all das vorstellen?
Das Leben der meisten Menschen lässt sich mit dem Platz auf dem Schaukelstuhl vergleichen. Wenn du jedoch über das Geländer der Veranda blickst, siehst du weder den Garten noch die Bäume. Was du siehst, ist der dichte Nebel. Dieser Nebel besteht aus all den Dingen, die du nach Meinung anderer Leute tun, sehen und glauben sollst. Der Nebel enthält darüber hinaus all deine Selbstzweifel, Ängste und Unsicherheiten, sowie all die negativen Konditionierungen, die du im Laufe deines Lebens verinnerlicht hast.
Du sitzt also auf der Veranda und schaukelst auf dem Schaukelstuhl. Dabei denkst du, wenn dieser Nebel sich nur für fünf Minuten auflösen würde und du den Weg sehen könntest, der zu dem Leben führt, das du dir wirklich wünschst… dann würdest du aus dem Stuhl aufstehen, die Stufen hinuntergehen und dieses Leben leben. Eines Tages liest du dann eine inspirierende Geschichte oder hörst von jemandem, der sich gerade einen lang gehegten Traum erfüllt hat.
Wie durch Magie verschwindet der Nebel plötzlich und du kannst deutlich den Pfad zu dem Leben erkennen, das du eigentlich führen willst. Dieses ist wunderschön und strahlend und es ruft nach dir! Fünf Minuten lang denkst du daran aufzustehen und dem Weg zu folgen. Du stellst dir die Abenteuer und die Freude vor, die du erleben würdest. Aber dann sind die fünf Minuten vorbei und der Nebel verdichtet sich wieder und damit lehnst du dich in deinem Stuhl wieder zurück… und schaukelst… vor und zurück.
Mit der Zeit denkst du, wenn der Nebel sich nur für eine Stunde auflösen würde und du das Leben sehen könntest, dass du dir wirklich wünschst, dann würdest du aus dem Stuhl aufstehen, die Stufen hinunter gehen und dieses Leben führen! Dann siehst du eines Tages einen besonders inspirierenden Film oder hörst eine unglaubliche aber wahre Lebensgeschichte von jemandem. Es ist eine perfekte Botschaft für dich, als hätte der Regisseur deine Gedanken gelesen oder als würde er dich direkt ansprechen.
Die nächste Stunde verschwindet der Nebel und du erkennst deutlich den Pfad zu dem Leben, das du dir eigentlich wünschst. Es ist wunderschön und strahlend und es ruft nach dir! Diese ganze Stunde denkst du daran aufzustehen und dem Weg zu folgen. Du stellst dir die Abenteuer und die Freude vor, die du erleben würdest. Aber dann ist die Stunde vorbei und der Nebel verdichtet sich wieder und damit lehnst du dich in deinem Stuhl wieder zurück… und schaukelst… vor und zurück.
Mit der Zeit denkst du, wenn der Nebel sich nur für 24 Stunden auflösen würde und du das Leben sehen könntest, das du dir wirklich wünschst, dann würdest du aus dem Stuhl aufstehen, die Stufen hinunter gehen und dieses Leben führen! Schließlich erfährst du eines Tages, dass ein Freund von dir gestorben ist. Ein guter Mensch, jemand der rücksichtsvoll und aufmerksam mit anderen umgegangen ist. Jemand dessen Licht zu strahlend war, um so früh zu verlöschen.
Und für die nächsten 24 Stunden verschwindet der Nebel und du siehst alles so klar wie nie zuvor. Du erkennst den Pfad zu dem Leben, das du dir eigentlich wünschst… und es ruft intensiver nach dir denn je zuvor, es ist wunderschön und strahlend. Du bist dir aller Gründe der Welt bewusst warum du diesen Weg gehen solltest und erkennst, dass du dich durch all deine früheren Einwände, warum du es angeblich nicht tun konntest, hattest täuschen lassen. In diesen 24 Stunden spürst du den dringenden Wunsch dich zu bewegen, anzufangen, loszulegen! Aber dann ist der Tag vorbei und der Nebel verdichtet sich wieder und damit lehnst du dich in deinem Stuhl wieder zurück … und schaukelst… vor und zurück.
Eines Morgens dann siehst du hinaus und der Nebel ist verschwunden. Du wartest eine Stunde aber der Nebel kommt nicht zurück. Du blickst von der Veranda in die Ferne und kannst deutlich den Pfad zu dem Leben erkennen, das du dir wirklich wünschst. Es ist wunderschön und strahlend und es ruft nach dir! Du stellst dir die Abenteuer und die Freude vor, die du erleben würdest, wenn du dem Weg nur folgen würdest. Schließlich hältst du es nicht mehr aus.
An diesem Tag ist es soweit!
Du stehst von deinem Stuhl auf und versuchst einen Schritt zu machen, nur um festzustellen, dass du nicht mehr laufen kannst…“
Auf uns alle warten viele Abenteuer und Träume aber oft sehen wir vor lauter Nebel unseren Weg nicht mehr. Aber er ist immer da! Er wartet nur darauf, dass wir den ersten Schritt ins Unbekannte wagen! Und wenn du wieder einmal glaubst nichts erkennen zu können, dann denke daran:
„Wie weit kannst du selbst im dichtesten Nebel sehen, den du dir vorstellen kannst? Vielleicht 3 Meter? Wenn wir immer auf der Veranda bleiben, werden wir immer nur die gleichen 3 Meter sehen. Wenn wir aufstehen und nur einen einzigen Schritt gehen, wie weit kannst du dann sehen? Wieder 3 Meter? Genau, aber es sind nicht mehr die selben 3 Meter wie zuvor…“
Eine Geschichte aus dem Buch „Wiedersehen im Café am Rande der Welt“ von John Strelecky. (Die Erzählperspektive wurde verändert, manche Stellen angepasst und gekürzt)