12/07/2024
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Das bin ich mit zwei Jahren. Wenn ich damals geschimpft wurde, habe ich immer gesagt: „Was kann ich denn dafür, dass der liebe Gott mich so gemacht hat?“ Es ist traurig, wenn man das Gefühl hat, nicht richtig zu sein.
Ich glaube fest an großes Entwicklungspotenzial eines jeden Einzelnen. Aber ich glaube auch, dass jeder Mensch grundlegende Züge und Eigenheiten hat, die er nicht aufgeben kann und soll.
Ich bin nicht gern alleine, ich esse viel lieber salzig als süß, Maßhalten ist nicht so meins. Ich bemühe mich, geduldiger zu sein, aber es ist nicht leicht und kostet mich sehr viel Energie. Ich bin weder Lerche noch Eule, ich schlafe gern morgens lang und abends früh, von zu wenig Schlaf bekomme ich Migräne, Heißhunger und Hass.
Manche Dinge muss man nehmen, wie sie sind, es ist ungesund, gegen seine Natur zu leben.
Bei unseren Hunden ist das ganz genauso. Wir können aus einem Dackel keinen Golden Retriever machen, aus einem Border Collie keine Schlaftablette. Wesensgemäße Haltung und Förderung, und Achtung der individuellen Begabungen eines Hundes sind so wichtig für das Zusammenleben.
Ja, auch Jagdverhalten, Hüten und Bewachen sind Begabungen, auch wenn sie uns nicht immer gefallen und in unserem Alltag keinen Platz haben. Das ist ungesund.
Hunde sind zutiefst sozialen Wesen, aber eben auch Beutegreifer. Sie bekommen Flöhe, wälzen sich in Aas, fressen K***e, wühlen im Schlamm, jagen andere Tiere, sind manchmal aggro. Man muss Widersprüche aushalten können im Leben mit Hund. Nur Schmusen, nur Gassi, nur Betti, nur Bravi, nur still sein - das ist nicht die Natur des Hundes.
Ich wünsche mir mehr Verständnis und Akzeptanz für die „unbequemen“ Seiten im Leben mit Hund. So wie auch unsere „unbequemen“ Seiten einen Platz haben dürfen. Kein Persilschein für Scheissverhalten, aber erstmal hinschauen, was ist, und warum was ist, ehe man bewertet.
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