10/03/2017
Diesem Artikel kann ich nur beipflichten.
Kräuter und v. a. Heilkräuter sollten für die Heilung von Krankheiten reserviert und auf des jeweilige Tier abgestimmt sein.
🌿 Die Sache mit den Kräutern... 🌿
In letzter Zeit scheint ein regelrechter 'Kräuterboom' auszubrechen – Kräuter finden sich inzwischen immer häufiger im Fertigfutter oder werden als praktische Futterergänzung vom Futterhersteller direkt mit angeboten.
Einerseits ist es natürlich positiv zu sehen, dass Kräuter sich wieder einer größeren Beliebtheit erfreuen, denn auch meine Devise lautet 'solange(!) es natürlich geht, verzichte ich gerne auf Medikamente' – andererseits springen aber auch immer mehr Futterhersteller mit auf den Zug auf und reichern ihr Trocken- und Nassfutter mit massig Kräutern an.
Und als ob das nicht reicht, gibt es inzwischen auch fertige Kräutermischungen, die der Besitzer selber dem Futter noch zufügen kann (manch ein Hersteller pimpt das Ganze dann auch noch mal eben mit ein paar Bachblüten auf - wahrlich heldenhaft).
Wenn nun eben diese Mischungen auch noch in hübschen Verpackungungen und mit lustigen Namen daherkommen, sorgt das sicherlich für die eine oder andere spontane Kaufentscheidung beim Besitzer - verständlich, denn die meisten Leute kennen sich einfach zu wenig damit aus und denken, sie tun ihrem Tier etwas Gutes damit.
Problematisch wird das Ganze, wenn solch eine Ansammlung verschiedener Kräuter ohne Indikation und vor allem dauerhaft ins Tierchen gekippt wird.
Bei solchen Mischungen ist nichts individuell auf das Tier abgestimmt und die Wirksamkeit somit sehr fraglich – außerdem fehlen auch jegliche Hinweise auf Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit z.B. Medikamenten (und ja, die kann es durchaus geben!).
Insgesamt finde ich es sehr bedenklich, wenn Heilkräuter (und diese sind nochmals etwas anderes als unsere Küchenkräuter) im großen Stil dem (Fertig-)Futter zugesetzt werden ohne zu prüfen, ob es für das Tier überhaupt passend ist.
Kommen dann auch noch Bachblüten hinzu... Nun ja, ich spare mir meinen Kommentar dazu. :-(
Wenn man über den Einsatz von Heilkräutern bei seinem Tier nachdenkt, sollte man sich (je nach Erkrankung) jemanden zur Seite holen, der sich auf dem Gebiet auskennt und die passenden Kräuter, die Dosierung und auch die Dauer der Gabe vorgibt – sei es der Tierheilpraktiker, ein gut geschulter Ernährungsberater für Vierbeiner oder aber auch der Tierarzt.
Anmerkung für Katzenbesitzer:
Bei fertigen Kräutermischungen solltet ihr unbedingt darauf achten, ob alle Kräuter für Samtpfoten geeignet sind!
Bei meiner Recherche bin ich z.B. auf einen Onlineshop speziell für Katzen gestoßen, der Kräutermischungen (laut Hersteller zwar für Hunde gedacht) vertreibt.
Hier werden sicherlich viele Katzenbesitzer der Meinung sein ‚Wenn ein Shop für Samtpfoten das im Sortiment hat, wird es wohl auch geeignet sein...’
Dem ist nicht zwangsläufig so! Schaut euch deshalb genau die verwendeten Kräuter an - für Katzen sind beispielsweise Mädesüß und Weidenrinde giftig!
Genau diese beiden Kräuter fanden sich übrigens in einer der Mischungen, die man dort kaufen kann.
Fazit: Heilkräuter sind eine wunderbare Unterstützung im Krankheitsfall, sollten aber nicht wahllos gegeben werden.
Gegen ein paar Küchenkräuter, die dem Futter beigefügt werden, ist nichts einzuwenden und wer solche auf der Fensterbank oder im Garten hat, kann sie sogar frisch hinzufügen.
Ansonsten gilt: Nicht alles was angeboten wird ist zwangsläufig gut – bildet euch euer eigenes Urteil und seid auch ruhig ein wenig kritisch. 🌿
-----------------------------------------------------------
Der Beitrag darf geteilt werden.