23/04/2024
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Die "Karriere" mancher junger Hunde
"Ist der niiiedlich!"
"Guck mal, wie süß er ist, wie er da liegt und träumt."
"Ich möchte mit Charly rausgehen." "Nein, ich hatte das vorhin schon mit Mama abgesprochen, dass ICH mit ihm rausgehe."
Die ersten Tage bzw. Wochen mit einem Welpen. Hach, es ist einfach nur herrlich 🥰.
Eines Tages kommen scheinbar "ganz plötzlich" Teufels-Hörnchen beim Hund zum Vorschein 😈. Der Umgang mit ihm wird anstrengend.
Was ist denn da los??? Er hört gar nicht mehr, dabei konnte er so toll Sitz machen. Jetzt macht er, was er will. Er kichert scheinbar, wenn man ihn vom Bett herunter- oder aus dem Kinderzimmer herausschicken möchte. Naja, mit Leckerli locken - das klappt manchmal! Inzwischen sind überall im Haus Hundekekse auf den Schränken deponiert.
Wenn er im Garten unterwegs ist, kommt er wieder ins Haus zurück, wann er möchte - aber gewiss nicht, wenn er gerufen wird. Gut, da gibt es ja auch so viel zu schnüffeln.
Erklärungen gibt es viele, effektive Lösungen leider wenige.
Aus Junghunden im Zahnwechsel werden Rocker mit gefärbten Haaren und Piercings. Große Hunde setzen mehr und mehr ihre Körperkraft ein und sammeln Erfolgserlebnisse. Eins und noch eins und noch eins.... Die Liste wird lang und länger. Beim Gassigehen zu anderen Hunden hinziehen - kein Problem. Naja, er will mal schnuppern.
Beim Untersuchen herumschnappen - ok, wir können auch später nach den Ohren schauen.
Apropos Ohren: Da scheint Watte drin zu sein. Viel Watte. Na, dann kann er natürlich nicht hören. Aber das ist bestimmt nur eine Phase.
Die Phase dauert an.
Nun macht es gar keinen Spaß mehr mit diesem Hund. Er zerrt beim Spazierengehen durch die Gegend, er springt Besucher an, er packt nach den Händen, wenn man ihn bürsten möchte. Er knurrt andere Hunde an, zofft sich mit Rüden, macht einem ein Loch und knurrt richtig gefährlich, wenn der Briefträger kommt.
SO hat sich das keiner vorgestellt. Irgendwas stimmt nicht mit dem Hund. Ist er krank? Hat einen genetischen Defekt?
Man ist ratlos. Überfordert. Angestrengt. Jedenfalls geht es so nicht weiter!
Er muss weg. Lieber gestern als heute.
Im Alter von anderthalb bis zwei Jahren landen einige Hunde im Tierheim. Meist ist im Vorfeld jede Menge schief gegangen. Es wurde verpasst, den Hunden Strukturen zu geben, es gab teils gar keine Erziehung, dafür zahlreiche Missverständnisse - außer, dass der Hund "sitz" und Pfötchen geben kann, ist viel mehr nicht drin.
Manchmal ist es "Glück" für den jeweiligen Hund, der nun unter Umständen ein Zuhause findet, welches ihn versteht und ihn fördert.
Manche hingegen warten und warten. Die Zeit vergeht, die Jahre gehen ins Land. Die Vermittlungschancen sinken.
Übrigens: Auf dem Bild ist Ntsako von Perdita zu sehen. Er hat die Watte in den Ohren schon lange abgelegt, die damals im Junghundealter zum Vorschein kam...
Haltet durch. Es kann immer mal holprig sein und auch mal "Durststrecken" geben. Umso mehr wächst man im Laufe der Zeit zusammen. Und als Hundebesitzer wächst man erst recht an den kleinen und großen Herausforderungen, die die Hundeerziehung mit sich bringt.
Eure Wirs