Hundeschule Kromsdorf

Hundeschule Kromsdorf Willkommen in der Hundeschule Kromsdorf
Ich freue mich über Ihren Besuch und wünsche Ihnen viel Spaß
und einen informativen Aufenthalt auf meiner Seite.
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Wir bieten Welpen-, Grund- und Spezialkurse und idividuelle und Beschäftigungsangebote.

02/07/2024

Fahrradfahren mit dem Hund im Sommer

Immer wieder sehen wir Hundebesitzer, die gerade bei sonnigem Wetter gern mit ihrem Hund am Fahrrad unterwegs sind.
Allerdings sollte dies schon ab 18-20 Grad und vor allem in der prallen Sonne oder wenn es schwül ist, unbedingt unterlassen werden.

Durch die Bewegung und Wärme sorgt das Laufen am Fahrrad schnell für einen gefährlichen Anstieg der Körpertemperatur des Hundes und kann so zur Überhitzung führen.
Außerdem wird oft vergessen, dass Asphalt oder Stein sehr heiß wird. Dadurch kann der Hund Verbrennungen an den Pfoten erleiden.

Wenn Fahrrad gefahren werden soll, dann bitte in den frühen Morgen- oder den späten Abendstunden.
Beachtet aber bitte, dass die Temperatur auch noch am Morgen oder Abend über 20 Grad und somit einfach zu warm für euren Hund sein kann und macht lieber einen gemütlichen Spaziergang.

13/06/2024

Gibt es die richtige Erziehung?

Lernen wir doch mal die drei Erziehungsstile kennen, die es so gibt. Hereinspaziert:

Guten Tag autoritäre Erziehung!
Die autoritäre Erziehung gilt als veraltet und sorgt zwar für ein hohes Maß an Anpassung, aber nicht für ein seelisches Wohlbefinden und auch nicht für eine gesunde Entfaltung der eigenen Persönlichkeit.
Autoritäre Erziehung bedeutet, dass ausschließlich auf ein strenges Einhalten von Regeln bestanden wird und deren Missachtung hart geahndet wird.
Diese Regeln sind willkürlich und unflexibel, man muss das so, weil man das halt so muss. Immer. Ohne Abwägen der Sinnhaftigkeit.
Die eigenen Interessen des Hundes und seine Persönlichkeit wird dabei übergangen und auf Eigenheiten und Besonderheiten keinerlei Rücksicht genommen.
Bei der autoritären Erziehung geht es hauptsächlich um Statusabfragen des Erziehenden.
Wer hat das Sagen, wer nimmt wen ernst, wer muss sich unterordnen und wer darf, ausschließlich aus Gründen der besseren Möglichkeiten seine Interessen durchzusetzen?
Die autoritäre Erziehung war bei Kindern insbesondere vor den 60er Jahren der vorherrschende Erziehungsstil und wird heute von Wissenschaftler*innen die zu dem Thema forschen als unpassend und kontraproduktiv abgelehnt.
Für Hunde dürfen wir also ebenfalls davon loslassen, denn es ist keine Frage der persönlichen Meinung, ob das irgendwem schadet, sondern zählt als belegbar schlechte Art zu erziehen. Punkt.
Wer autoritär erzieht hält sich vielleicht für stark und mächtig, ist es aber nicht. Denn er/sie versucht Respekt zu erzwingen, anstatt ihn sich zu verdienen.
Also weg mit dem ganzen Getue, als sei der Hund ein Soldat, der funktionieren muss. Weg mit dem „Herr und Meister“ Gedanken, Starkzwang und Untergrabung der Bedürfnisse des Hundes.
Tschüß, autoritäre Erziehung! Du warst noch nie sinnvoll und es wird Zeit, dass wir uns endgültig von Dir verabschieden.

Und da kommt auch schon die nächste:

Hallo Antiautoritäre Erziehung!
Zu ihr gehören die Formen der Erziehung, die Regeln und Grenzen versuchen möglichst weg zu lassen und dem Hund keinerlei negative Konsequenz für sein Handeln zuzumuten. Das Bedürfnis des Hundes wird, wann immer es möglich ist vor alle anderen Bedürfnisse gestellt und eine Anpassung des Hundes an gewisse Verhaltensregeln wird, wenn überhaupt nur durch Vermeidung der Situation hergestellt aber nie eingefordert. Sein Verhalten wird nicht angezweifelt, kritisiert oder eingeschränkt. Seine Entfaltung steht ohne Rücksicht auf Verluste im Vordergrund.
Die antiautoritäre Erziehung lässt nur Ablenkung und Umlenkung zu, um nichts verbieten zu müssen. Es wird auf selbständige Einsicht oder zufälliges Richtigmachen gehofft und versucht über reines Lob damit das Verhalten zu beeinflussen. Der Mensch erwartet nichts von seinem Hund, sieht sich aber als Zuständigen dem Hund alle Wünsche zu erfüllen. Wenn das nicht geht, will er zumindest andere Wünsche erschaffen, um diese dann erfüllen zu können und damit vom ursprünglichen Wunsch des Hundes abzulenken.
Diese Form der Erziehung hatte eine kurze Episode in unserer Menschengeschichte während der 70ger Jahre. Schnell erwies sich, dass dieser Versuch ein Gegengewicht zu der unterdrückenden autoritären Erziehung weder funktioniert, noch glücklichere Menschen macht. Tatsächlich weiß man heute, dass sogar das Gegenteil der Fall ist.
Das überfürsorgliche Verhalten und das Ausbleiben aller negativen Konsequenzen, Stress und Frustration sorgen für unsichere, aufgeregte und eher ängstliche Persönlichkeiten, die sich später sowohl schwer anpassen können als auch zu seelischen Unausgeglichenheiten neigen und oft in Konflikte geraten.
Auch die antiautoritäre Erziehung gilt heute als erwiesenermaßen schlecht für zu erziehende Lebewesen und wird ebenfalls von Wissenschaftler*innen abgelehnt.
Wer antiautoritär erzieht hält sich zwar für den netteren Menschen, ist aber nur daran interessiert ein Bild von sich selbst, vor sich selbst zu wahren und interessiert sich mehr für sein vermeintliches Nettsein, als für die Bedürfnisse des Hundes.
Also By, By antiautoritäre Erziehung, deine rosaroten Versuche ohne jede negative Konsequenz zu erziehen ist genauso schlecht wie die vorangegangene Zwangsmethode. Sie erschafft unglückliche, unsichere und unfreie Hunde.

Und damit willkommen autoritative Erziehung!
Autoritative Erziehung ist das, was als der beste Erziehungsstil nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die wir heute haben gilt.
Es ist also sozusagen auf allen Ebenen bestätigt der Erziehungsstil, der am effektivsten Verhalten verändert, dabei aber am besten psychisch für das zu erziehende Lebewesen und sein langfristiges Wohlbefinden wirkt. Er sorgt für erwachsene Hunde, die selbstsicher, seelisch gesund gleichzeitig empathisch und rücksichtsvoll mit ihrer Umwelt und ihren eigenen Ressourcen umgehen können.
Also ja, es gibt den perfekten Erziehungsstil!

Hallöchen Du autoritative Erziehung!
Du bist der Erziehungsstil, der gesunde, zufriedene und gleichzeitig höfliche Hunde macht. Du verbindest langfristiges Lebensglück und psychische Gesundheit mit guter Resilienz, gutem Benehmen und eigenständigem Handeln.
Wie machst Du das nur?
Ganz einfach: Die autoritative Erziehung basiert auf zwei Säulen.
Sie stellt zwei Dinge auf dieselbe Stufe, keine davon ist wichtiger als die andere, sie funktionieren nur gemeinsam. Die erste Säule ist die zugewandte, liebevolle Grundeinstellung mit einer hohen Akzeptanz dem Hund gegenüber. Ein grundsätzliches Wohlwollen und für-den-Hund-denken und entscheiden steht im Mittelpunkt.
Erzieherisches Eingreifen geschieht nicht aus Prinzip, oder um sich zu profilieren, sondern um dem Hund eine langfristig bessere Zukunft zu gewähren, auch wenn das bedeutet, dass in der Gegenwart Frust oder Stress im moderaten Rahmen ertragen werden muss.
Die zweite Säule ist das angemessene und konsequente Durchsetzen von Regeln und Verboten. Auf unangepasstes Verhalten folgend zuverlässig und einschätzbar negative Konsequenzen ohne die Abwertung der Persönlichkeit und ohne Groll. Und ja, das bedeutet, dass der Hund das nicht gut findet und auch mal kurzfristig so aussieht, als hätte er die Konsequenz auch als negativ erlebt.
Dabei ist hier Strafe aber niemals Rache!
Sie ist nur dazu da die Fähigkeiten des Hundes für die Zukunft verbessern und seine Möglichkeiten selber und mit anderen zurecht zu kommen steigern.
Hält sich der Hund an die wenigen, aber klaren Regeln des Zusammenlebens, dann darf er selbständig handeln und seinem Charakter entsprechend Entscheidungen treffen.
Er genießt Freiheiten, um seine Bedürfnisse zu erfüllen und seine eigenen Interessen zu pflegen.
Bei der autoritativen Erziehung gibt es nur Kritik und Veränderung am Verhalten, nicht am Charakter und dieser wird in seiner Einzigartigkeit akzeptiert, geliebt und gefördert.
Autoritative Erziehung ist nicht nur für Kinder der wissenschaftlich belegbar beste Erziehungsstil, sondern auch für Hunde. Diese sind als soziale Lebewesen zwar keine Kinder, aber Erziehung bleibt immer Erziehung.
Wer autoritativ erzieht hat es mühsam, denn er/sie muss ständig mitdenken und situativ schnell und gut entscheiden. Muss sich mit dem Wesen seines Hundes auseinandersetzen, selbstreflektiert seine eigenen Emotionen im Griff haben und mit einem durchdachten Plan das Verhalten des Hundes gezielt verändern.
Muss seine Faulheit überwinden inkonsequent zu sein und seine eigenen Bedürfnisse nach Harmonie zurückstellen, wenn der Hund grade Streit einfordert.
Wer autoritativ erzieht hat es schwerer, weil es kein schwarz und weiß gibt und weil man sich die Mühe machen muss Dinge zu hinterfragen, auch die eigenen Gedanken und Ziele.
Aber diese Arbeit lohnt sich, denn diese Erziehung bewirkt am ehesten, was wir uns alle wünschen: Zufriedene, starke und freie Hunde.
Also Hurra autoritative Erziehung! Du bist das Beste, was wir haben und nach Dir sollten wir streben. Du bedienst keine Klischees und keine Ideologien, Du denkst für den Hund und möchtest ihn so kompetent und selbstwirksam wie möglich machen, ihn stärken und fördern, ihn zu einem angenehmen und umgänglichen Sozialpartner machen.
Und Du tust alles, was Du tust, auch wenn es sich um Grenzen und Konsequenzen handelt aus Liebe zum Hund und nicht um Dein eigenes Ego zu polieren. Danke!
Ein bisschen mehr Aufmerksamkeit auf Dich wäre toll in der Hundewelt, denn Du hast es verdient!

Dieser Text darf gern geteilt werden, solange er nicht geändert, gekürzt oder kopiert wird. Alle Rechte daran verbleiben bei der Autorin Maren Grote.

Wenn Du sehen möchtest wie ich meine eigenen Hunde autoritativ erziehe, dann hol Dir das Abo in der Schnipsel-App. Die gibt es in allen App-Stores unter dem Begriff „Schnipsel“. In Videos und kleinen Artikeln zeige ich Dir darin das Zusammenleben und Erziehen meiner Hunde im echten Leben und Alltag.

06/06/2024

Hundesnacks & Kauartikel

Ein gesundes naturbelassenes Futter sollte auch durch gesunde Kauartikel und Snacks ergänzt werden.

Wir achten bei unseren Angeboten auf eine hohe Qualität.

Die angebotenen Artikel sind frei von Konservierungsstoffen, synthetischen Zusätzen und Farbstoffen.

Sie werden schonend luftgetrocknet.
Da die Artikel reine Naturprodukte sind, kann die Größe, die Form und die Farbe vom Foto jeweiligen Foto abweichen.

Mehr dazu findest du in unserem Shop:
https://ofmabesy-hunde-shop.de

Heute Vormittag bestes Hundeschulwetter
25/05/2024

Heute Vormittag bestes Hundeschulwetter

30/03/2024
https://www.facebook.com/share/p/ozePfmMLb3dCmPQ2/
14/03/2024

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Wo sind sie geblieben?
Wo sind sie geblieben? All die Selbstverständlichkeiten?

Die Selbstverständlichkeit, meinen Hund überall anfassen zu können. Zu jeder Zeit. Auch an einem Mittwoch. Auch bei Regen. Auch nach 19Uhr.

Die Selbstverständlichkeit, auch einem Welpen bereits gewisse Dinge zu verbieten. Einfach so. Total klar und ruhig und konsequent. Ohne ihn abzulenken. Ohne ihn wegzufüttern. Ohne mich dabei schlecht zu fühlen. Es einfach tun. Körperlich.

Die Selbstverständlichkeit, meinem Hund die Pfoten waschen zu können. Ihm einen Maulkorb aufsetzen kann. Ihn bürsten kann. Eine Zecke rausdrehen kann. Dass er einfach stillhält. Ohne es über Monate «aufkonditioniert» zu haben. Ohne Medical Training. Einfach so. Selbstverständlich eben.

Die Selbstverständlichkeit, mich mit meinem Hund auf dem Boden wälzen zu können, ihn ins Fell zu packen, ihn nach meinen Händen und Armen greifen zu lassen. Alles zu vergessen. Nur rumzublödeln. Lustig, doof, körperlich. Drunter und drüber. Ohne irgendwelches Dominanzgedöns im Hinterkopf zu haben.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde knurren. Dass sie Zähne haben. Dass sie beissen. Dass sie Beutegreifer sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Hund körperlich blockieren kann. Und dass er es versteht. Weil Hunde das verstehen. Und entspannt damit umgehen.

Die Selbstverständlichkeit, dass es viel braucht, bis ein Hund traumatisiert ist. Und dass Hunde lernfähig und veränderbar sind. Auch wenn wir glauben, dass sie traumatisiert sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich um meinen schlafenden Hund, der sich auf dem Wohnzimmerteppich breit macht, herumgehen kann. Ohne dass mir ein Stein aus meiner FühranspruchKrone rausfällt.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Weg gehe und davon ausgehe, dass mir mein Hund aus dem Weg geht.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich auf meinen Hund und er auf mich Rücksicht nimmt. Bereits als Welpe und Junghund. Ich bin nicht sein Kratzbaum oder sein Anspringbock, ich lasse mir weder die Arme zerkauen, noch die Hosen zerfetzen.

Die Selbstverständlichkeit, dass man sich Führung nicht erlieben kann. Und auch nicht erzwingen. Nur erarbeiten. Und verdienen.

Die Selbstverständlichkeit, dass der Hund nicht mein Kind, mein Baby, mein*e Partner*in ist. Sondern mein Hund. Der Führung und Klarheit braucht, um Hund sein zu können, um sich entspannten zu können.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde blöd, doof, mühsam, anstrengend und nervraubend sind. Dass sie bis gut dreijährig sich immer mal wie durchgeknallte, hormongesteuerte Punks benehmen werden. Dass man sie deswegen weder sofort kastrieren, weg geben oder einfach ignorieren soll. Sondern erziehen. Dranbleiben. Und die Entwicklung geniessen.

Die Selbstverständlichkeit, dass Rüden mal schlecht fressen oder heulen wegen läufigen Hündinnen. Dass sie aber sehr wohl lernen können, mit Frust und und ihren Hormonen umzugehen. Dass sie dafür aber Klarheit, Erziehung und ZEIT brauchen, um erwachsen zu werden.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hündinnen sich während ihrer Läufigkeiten und überhaupt in ihren Zyklen unterschiedlich verhalten. Dass sie scheinträchtig werden. Dass sie mal anhänglich, mal abweisend, mal überschäumend, mal etwas mehr zurückgezogen sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hormone nicht nur da sind, um für Nachwuchs zu sorgen. Sondern dass sie auch für die Persönlichkeitsentwicklung und die körperliche Gesundheit zuständig sind. Hunde werden nach der Pubertät dank den Hormonen ruhiger, gelassen, fair und gechillter. Dafür müssen sie aber durch das pubertäre Chaos hindurch dürfen. Ohne Kastration. Ohne Hormonchip. Sondern mit Erziehung, Grenzen, einem klaren Menschen, der auch mal über sich selbst lachen kann.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich mich nicht rechtfertigen brauche, weil ich für gewisse Dinge mit Futter als Belohnung arbeite. Und dass ich deswegen weder locke, noch ablenke, noch besteche. Und dass ich deshalb genauso kompetent und klar sein kann.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Hund anleine, wenn mir Mensch, Pferd, Kuh, Kind, angeleinter Hund – ob mit oder ohne gelbe, grüne, pinke Schleife – entgegenkommt.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Hund lernen kann, an lockerer Leine zu gehen.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Terrier ziemlich sicher weniger gechillt ist als ein Bernhardiner. Und ein Deutscher Schäfer schneller auf Bewegungsreize reagiert als ein als ein Labrador aus ShowLinie. Dass ein Spaniel die Nase am Boden hat. Und dass sie trotzdem alle ansprechbar bleiben können im Alltag. Mit mehr oder weniger Aufwand seitens uns Menschen.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Hund, der nicht zuverlässig zurückkommt, an die Leine gehört.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde auch mal streiten. Dass es auch mal knallt. Dass sie auch mal unfair sind. Und dass sie deswegen noch lange nicht für ihr restliches Leben traumatisiert sind und deswegen für immer an der Leine pöbeln oder nie wieder in Kontakt sollten mit anderen Hunden.

Die Selbstverständlichkeit, dass Junghunde versuchen, sich an der Leine aufzuregen, zu pöbeln, sich gross zu fühlen. Egal, ob sie mit 8,34 Monaten von einem freilaufenden Hund angegangen wurden oder nicht. Und dass es unser Job ist, dies zu regeln und nicht einfach damit zu leben und irgendwelche lebenslangen Ausreden dafür zu haben.

Die Selbstverständlichkeit, dass Angsthunde nicht über Jahre in ihrer Angst gefangen bleiben müssen, nur weil wir Menschen ihnen das Tempo überlassen wollen (und sich dabei gut fühlen), statt sie klar und zielgerichtet aus ihrer Komfortzone in und dadurch durch die Angst zu führen. Und in ein lebenswertes Leben. Und das nicht nach Jahren.

Die Selbstverständlichkeit, dass viele gerettete Hunde nicht dankbar sind. Dass sie genetisch vielleicht seit Generationen «wild» lebten und sich auch so selektiert haben, dass sie sich hier zwischen Gartenzwergen, Leinen und menschlichen Ansprüchen fühlen wie der Bär im Betonbunker: Fettgefüttert, unverletzt, keinen Gefahren ausgesetzt, aber innerlich tot, leer und mit dieser verdammten Sehnsucht nach Selbstbestimmung.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde unglaublich hochsoziale Wesen sind. Dass es kein immer und kein nie gibt.

Wo sind sie geblieben? Ich werd’ es nie verstehn, ich werd’ es nie verstehn.

Nina Miodragovic
so-denkt-ihr-Hund-mit.ch

Dieser Post darf gerne geteilt werden. Alle Rechte der Texte verbleiben bei der Autorin Nina Miodragovic.

Es darf gerne sachlich diskutiert und gefragt werden. Menschen, die alles besser wissen, alles hier schrecklich und böse finden, sollen einfach weitersollen. Entsprechend diffamierende und respektlosen Beiträge werden kommentarlos gelöscht. Meine Seiten, meine Regeln.

26/02/2024

Unsere Spezialkurse für 2024 sind online, schaut doch einfach mal vorbei.

Grundkurse Welpenkurse: samstags - Uhrzeit auf Anfrage Junghundekurse: samstags - Uhrzeit auf Anfrage Familienhundekurse: samstags - Uhrzeit auf Anfrage Kurse für Klein- und Kleinsthunde: samstags - Uhrzeit auf Anfrage

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10/02/2024

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Wir wollen einen Hund! Auslandstierschutz? Illegaler Welpenhandel? Oder eine Kombination aus beidem?

Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin

Das kleine Kerlchen auf dem Foto ist Balou. Wir haben ihn am 16. Februar in unserer Praxis vorgestellt bekommen. Da hatte er mittelgradig Durchfall, war aber sonst gut drauf, neugierig und aktiv. Der Giardientest fiel positiv aus, eine entsprechende Behandlung wurde eingeleitet. Zwei Tage später war er wieder da, weil es ihm plötzlich gar nicht mehr gut ging. Genau genommen ging es ihm derartig schlecht, dass wir ihn nach stabilisierender Erstversorgung zur stationären Intensivbehandlung in eine Klinik überwiesen haben. Am 22. Februar war sein kurzes Leben schon wieder vorbei. Er starb als Letzter von vier Geschwistern, die etwas über eine Woche zuvor mit einem größeren Transport aus Rumänien in der Hoffnung auf schöne Forever-Homes nach Deutschland gekommen waren, an der Parvovirose.

Ich höre Sie jetzt buchstäblich alle denken: Ja, typisch, so läuft das eben gern mal, wenn man sich einen Welpen aus dem illegalen Hundehandel anschafft! Weit gefehlt: Balou und seine Geschwister wurden von einer nach unseren Recherchen durchaus seriös wirkenden Auslandstierschutz-Organisation nach Deutschland verbracht. Die mehr als unerfreulichen Begleitumstände dieses Falles bringen uns aber zu der Frage, was genau eigentlich der Unterschied zwischen den Methoden im illegalen Hundehandel und dem Vorgehen mancher Auslandstierschutz-Orgas sein soll.

Das ging schon bei Balous Impfpass los. Der sah, mal abgesehen von Details wie einem definitiv zu engen Zeitabstand zwischen zwei Impfungen, eigentlich ganz vernünftig aus. Bis auf die Tatsache, dass weder der Zahnstatus des Welpen noch sein allgemeiner Entwicklungszustand zum eingetragenen Geburtsdatum passen wollten. Wir hegen den Verdacht, dass Balou (und damit natürlich auch seine Geschwister) vorsätzlich 4 Wochen älter gemacht wurden, damit sie früher nach Deutschland importiert werden konnten. Wie Sie wahrscheinlich wissen, ist so ein Import von Welpen nach den geltenden Regelungen frühestens im Alter von 15 Wochen möglich. Dieses Ältermachen von Tierschutz-Welpen ist uns vor kurzer Zeit verdachtsweise schon einmal untergekommen.

Hat man Zweifel am angegebenen Geburtsdatum, bekommt man zwangsläufig auch Zweifel an dem im Impfpass dokumentierten und sowieso auffällig hastig (zu hastig!) durchgezogenen Impfschema. Wird schon bei einem so entscheidenden Punkt wie dem Geburtsdatum getrickst, wo ist dann noch geschummelt worden?

Bis hierhin reden wir allenfalls von Verdachtsmomenten, von Unstimmigkeiten, von Indizien für Foul Play. Wirklich empörend aber wurde der ganze Fall, als wir von Balous Besitzern anlässlich seines zweiten Besuches bei uns, als es ihm schon so schlecht ging, erfahren haben, dass eines seiner Geschwister ebenfalls schwer erkrankt war und in einer Tierklinik im Rheinland stationär behandelt wurde. Natürlich haben wir sofort bei den dortigen Kolleg:innen angerufen und um Infos zu den dort erhobenen Befunden und eingeleiteten Maßnahmen gebeten. Die Kollegin, die mich nach unserer Anfrage zurückrief, erklärte mir unumwunden, dass ihr von der Vorsitzenden der Tierschutz-Organisation, die Balou und seine Geschwister nach Deutschland verbracht hatte, ausdrücklich untersagt worden sei, irgendwelche Infos zu dem Fall weiterzugeben. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Eine Organisation, die sich „Tierschutz“ auf die Fahnen geschrieben, diese Welpen nach Deutschland gebracht und an wohlmeinende Familien vermittelt hat, versucht aktiv und vorsätzlich, einen medizinischen Informationsaustausch zwischen zwei tiermedizinischen Einrichtungen zu verhindern, die sich gerade nach Kräften bemühen, das Leben der Kleinen zu retten! Da bleibt einem schon die Spucke weg!

Sie werden sich fragen, was diese „Tierschutz-Organisation“ da überhaupt zu bestimmen hat, nachdem die Welpen ja schon an ihre neuen Besitzer übergeben worden waren. Das Problem dabei sind die heutzutage im Auslandstierschutz üblichen Abgabeverträge, nach denen die jeweiligen Organisationen die eigentlichen Besitzer der Hunde bleiben, die Tiere also den adoptierenden Leuten nur sozusagen „leihweise“ überlassen werden, ein in unseren Augen (auch rechtlich) ziemlich zweifelhaftes Konstrukt. Auf jeden Fall hat in unserem Fall die verantwortliche Organisation ihr Besitzrecht ausgeübt und eben versucht, jeglichen Informationsaustausch zu unterbinden, aus welchen obskuren Gründen auch immer. Unsere Konsequenz: Wir haben den Vorgang im Einverständnis mit Balous trauernden Besitzern und unter Übermittlung aller uns zugänglichen Daten an das Veterinäramt gemeldet.

An diesem Punkt stellt sich dann in unseren Augen die entscheidende Frage: Inwiefern ist man eigentlich als tierschutzbewegter Hundeinteressent, der bei seinen Bemühungen um einen Welpen lobenswerterweise einen großen Bogen um den illegalen Hundehandel machen will, bei einer solchen „Tierschutz-Organisation“ besser aufgehoben als beim schnellen Kauf über Ebay-Kleinanzeigen? Wie verhindert man, dass man an einen solchen Verein gerät, der seuchenhygienisch völlig unsachkundig agiert und der seine eigenen Interessen offenbar weit über die Gesundheit der importierten Tiere stellt? Wie klopft man in einer Zeit, in der man sich im Netz mühelos jedes beliebige Hochglanz-Image (mit massenhaft süßen und/oder mitleiderregenden Welpenfotos) verpassen kann, die reale Vertrauenswürdigkeit einer Tierschutz-Organisation ab? Kurz und bündig: Wir wissen es nicht!

Wir unterstellen ein sehr weit verbreitetes Problem. Es liegen seriöse Schätzungen vor, dass der deutsche Hundebestand im Pandemiejahr 2020 um geschlagene 20 Prozent zugenommen hat. Die deutsche Hundezucht, ob nun vereinsorganisiert oder nicht, kann diese enorm gestiegene Nachfrage nicht mal ansatzweise befriedigen. Wir reden bei 20 Prozent immerhin von über zwei Millionen Hunden! Alle Züchter:innen, mit denen man sich unterhält, berichten von ellenlangen Wartelisten oder sogar von einem Nachfragestop. Eine schnelle Recherche, die wir auf den Websites der Tierheime größerer Städte durchgeführt haben, vermittelte uns den Eindruck, dass auch dort viel, viel weniger Hunde auf eine Vermittlung warten, als es in früheren Jahren üblich war. Man ist versucht, von einem buchstäblich leergefegten Markt zu sprechen.

Die anhaltend hohe Nachfrage nach Welpen kann also eigentlich nur aus dem Ausland befriedigt werden, mithin entweder über den illegalen Hundehandel, über Auslandstierschutz-Organisationen oder über „Vereine“, die ungeniert das eine mit dem anderen kombinieren. Dass man als Hundebesitzer in spe den Welpenhandel und Ebay-Kleinanzeigen meiden sollte wie der Teufel das Weihwasser, müsste sich inzwischen rumgesprochen haben. Möchte man was Gutes tun und einen Hund aus dem Ausland adoptieren, sollte man aber – geht man von dieser Geschichte aus – wohl auch besser so genau wie irgend möglich hinschauen, bevor man seinen durch das Schlüsselwort „Tierschutz“ getriggerten Vertrauensvorschuss an genau die Falschen verteilt und damit voll ins Messer läuft!

Wirklich seriös vorgehende Auslandstierschutz-Organisationen möchten wir (in zugegebenermaßen grenzenlosem Optimismus!) darum bitten, sich Gedanken darüber zu machen, wie sie sich effektiv und für den „Verbraucher“ transparent vom Pseudotierschutz-Welpenhandel abgrenzen könnten.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald,

Ihr Ralph Rückert, Ihre Johanne Bernick

© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm

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06/02/2024

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✂️ 𝗞𝗮𝘀𝘁𝗿𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻- 𝗶𝗹𝗹𝗲𝗴𝗮𝗹, 𝘂𝗻𝗻ö𝘁𝗶𝗴, 𝘀𝗰𝗵ä𝗱𝗹𝗶𝗰𝗵? - 𝗧𝗲𝗶𝗹 𝟭 🐶

In dieser Waldkraft Serie erfährst du, welche Risiken mit einer Kastration verbunden sind und welche drastischen Auswirkungen auf Rüden und Hündinnen diese Operation haben kann.
Wir informieren auch darüber, wann sie Sinn macht, welche Alternativen es gibt und wie Hundehalter den Alltag mit intakten Tieren meistern können.
Wir wünschen uns, dass nicht mehr leichtfertig kastriert wird, weil „man“ das so macht oder weil Tierärzte nicht auf dem aktuellen Stand der Forschung sind. 𝗘𝘀 𝗴𝗲𝗵𝘁 𝘂𝗺 𝗱𝗮𝘀 𝗪𝗼𝗵𝗹 𝗱𝗲𝗿 𝗧𝗶𝗲𝗿𝗲!

🤯 𝗘𝗶𝗻𝗲 𝗮𝗯𝘀𝘂𝗿𝗱𝗲 𝗜𝗱𝗲𝗲...
Die Eltern zweier pubertierender Kinder tauschen sich über diese anstrengende Lebensphase aus. Sagt der eine: „Also mit Paul ist es echt eine Last, nur noch Party, Alkohol, ständig Liebeskummer, hört nicht auf mich, ist rotzfrech-ich weiß nicht mehr weiter. Sagt der andere: Da gibt es eine ganz einfache Lösung: Lass’ ihn kastrieren! Wir haben das bei unserem Justus machen lassen- seitdem ist er mehr zu Hause, macht, was ich sage, ist höflich und fleißig. Beste Entscheidung überhaupt!

Kein Elternteil würde auf so eine absurde Idee kommen. Kein Arzt würde eine solche Operation durchführen.
Bei Hunden ist das jedoch ganz normal. Was die wenigsten Hundehalter wissen und die wenigsten Tierärzte kommunizieren: Die Kastration hat bei Rüden und Hündinnen einschneidende Auswirkungen auf die Psyche und den Körper. Ebenso fatale gesundheitliche Folgen wie ein erhöhtes Krebsrisiko bei bestimmten Krebsarten können durch eine Kastrierung begünstigt werden.
Mehr dazu erfährst du in den Teilen 2 und 3 der Serie.

✂️ 𝗢𝗿𝗴𝗮𝗻𝗲 𝗮𝗺𝗽𝘂𝘁𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻- 𝗲𝗶𝗻𝗳𝗮𝗰𝗵 𝘀𝗼?
In Tierarztpraxen ist die Kastration ein Routineeingriff, der regelmäßig durchgeführt wird- in vielen Fällen illegal. Es ist ein Thema, über das viel zu wenig nachgedacht und kritisch nachgefragt wird. Tiere gehören kastriert, das ist normal.

𝗪𝗶𝗿𝗸𝗹𝗶𝗰𝗵? 🤔
Unseren Hunden werden Körperteile entfernt, sie werden diversen Risiken ausgesetzt - das Narkoserisiko ist nur eines davon.
Das Tierschutzgesetz sagt dazu: Es ist verboten, Körperteile zu amputieren, Organe zu zerstören oder zu entnehmen.
Eine Kastration gilt rechtlich als Amputation, ist also erst einmal illegal.
Legal wird sie dann, wenn es einen medizinischen Grund gibt oder wenn es darum geht, eine unkontrollierte Fortpflanzung zu verhindern.
𝗗𝗮𝘀 𝗵𝗲𝗶ß𝘁:
Jede Entscheidung über eine Kastration ist eine individuelle Angelegenheit. Diese Entscheidung zu treffen, ist eine hohe Verantwortung gegenüber einem fühlendem Wesen, das wie wir (auch gesetzlich) ein Recht auf seine seelische und körperliche Unversehrtheit hat.

Eine Entscheidung "pro Hund" zu treffen, ist nur möglich,
· 𝘄𝗲𝗻𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗛𝘂𝗻𝗱𝗲𝗵𝗮𝗹𝘁𝗲𝗿 𝗮𝘂𝗳𝗴𝗲𝗸𝗹ä𝗿𝘁 𝗶𝘀𝘁 und sich über seine eigenen Beweggründe im Klaren ist und diese selbstkritisch anschaut.
· 𝘄𝗲𝗻𝗻 𝗧𝗶𝗲𝗿ä𝗿𝘇𝘁𝗲 𝗱𝗶𝗲 𝗮𝗸𝘁𝘂𝗲𝗹𝗹𝗲 𝗙𝗼𝗿𝘀𝗰𝗵𝘂𝗻𝗴 𝗸𝗲𝗻𝗻𝗲𝗻 und zudem nicht nur ans Geld denken.
· 𝘄𝗲𝗻𝗻 𝗛𝘂𝗻𝗱𝗲𝘁𝗿𝗮𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗮𝘂𝗳𝗵ö𝗿𝗲𝗻, in diesem sensiblen Bereich meist ohne Kenntnis die Besitzer zu beraten bzw. zur Kastration zu drängen.

🤷‍♀️ 𝗛𝘂𝗻𝗱𝗲𝗵𝗮𝗹𝘁𝗲𝗿: 𝗨𝗻𝘄𝗶𝘀𝘀𝗲𝗻𝗵𝗲𝗶𝘁, 𝗕𝗲𝗾𝘂𝗲𝗺𝗹𝗶𝗰𝗵𝗸𝗲𝗶𝘁 𝘂𝗻𝗱 𝗗𝗼𝗽𝗽𝗲𝗹𝗺𝗼𝗿𝗮𝗹?
In der Bielefelder Kastrationsstudie der leider bereits verstorbenen Wissenschaftlerin Dr. Gabtiele Niepel aus 2003 wurden Hundehalter nach den Gründen befragt, warum sie ihre Tiere kastrieren ließen.
Erschreckende 74 % ließen ihren Rüden kastrieren, weil er Verhaltensauffälligkeiten zeigte oder weil sie meinten, der Hund ließe sich leichter halten.
Nur 21 % gaben medizinische Gründe an.

❗️𝗩𝗲𝗿𝗵𝗮𝗹𝘁𝗲𝗻𝘀𝗮𝘂𝗳𝗳ä𝗹𝗹𝗶𝗴𝗸𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻
Sie können sexuell/hormonell verursacht sein, oft aber ändert sich nach der Kastration gar nichts - manche Verhaltensauffälligkeiten können sich sogar verschlimmern. Kastration ist kein Ersatz für eine intensive Auseinandersetzungen mit unseren Hunden und dem Willen, ihre Bedürfnisse zu erfüllen und ihnen ein gutes Leben in der Menschenwelt zu ermöglichen.

❗️𝗘𝗶𝗻𝗳𝗮𝗰𝗵𝗲𝗿𝗲 𝗛𝗮𝗹𝘁𝘂𝗻𝗴
Aus diesem Grund, einen Hund ein Körperteil entfernen zu lassen, ist nach dem Tierschutzgesetz nicht erlaubt. Die Tierärzte, die diese Kastrationen durchführen, handeln also nicht gesetzeskonform.

❗️𝗠𝗲𝗱𝗶𝘇𝗶𝗻𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗚𝗿ü𝗻𝗱𝗲
Einige Gründe gibt es, die eine Kastration rechtfertigen (Mehr erfährst du im 2. Teil), aber: oft haben Tierärzte und Hundehalter keine Kenntnis der aktuellen Forschung (oder es interessiert sie schlichtweg nicht)

❗️𝗨𝗻𝗸𝗼𝗻𝘁𝗿𝗼𝗹𝗹𝗶𝗲𝗿𝘁𝗲 𝗩𝗲𝗿𝗺𝗲𝗵𝗿𝘂𝗻𝗴
Neben den medizinischen Gründen darf eine Kastration auch erfolgen, um unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Auch das wird manchmal als Motivation angegeben.
Aber: In Deutschland gibt es keine streunenden Hunde, die sich unkontrolliert vermehren können. Jeder Hundehalter kann dafür Sorge tragen, dass sich sein Tier nicht vermehrt. Das geht vielleicht mit erhöhter Achtsamkeit und etwas Aufwand einher, ist aber kein Grund, einen Hund zu kastrieren.

Bei 𝗛ü𝗻𝗱𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻 ist das Ergebnis der Studie von Frau Dr. Niepel auch nicht besser:
· 𝟮𝟬 % 𝗺𝗲𝗱𝗶𝘇𝗶𝗻𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗚𝗿ü𝗻𝗱𝗲
· 𝟲𝟰 % 𝗕𝗲𝗾𝘂𝗲𝗺𝗹𝗶𝗰𝗵𝗸𝗲𝗶𝘁 (Keine Blutflecken etc.)
· 𝟭𝟰 % 𝗩𝗲𝗿𝗵𝗮𝗹𝘁𝗲𝗻𝘀𝗮𝘂𝗳𝗳ä𝗹𝗹𝗶𝗴𝗸𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻 (Es konnten mehrere Antworten ausgewählt werden)

❗️Das 𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁 ist niederschmetternd: Der größte Teil der Kastrationen ist rechtswidrig, ein großer Teil unnötig.

𝗪𝗮𝘀 𝗸ö𝗻𝗻𝗲𝗻 𝘄𝗶𝗿 𝗛𝘂𝗻𝗱𝗲𝗵𝗮𝗹𝘁𝗲𝗿 𝘁𝘂𝗻?💪
Gegen die Unwissenheit können wir Hundehalter viel unternehmen: Informieren wir uns. Heutzutage sind Studien für alle verfügbar. Allein das Wissen wird schon einen großen Teil der Kastrationen verhindern.
Da der größte Teil der Hundebesitzer Bequemlichkeit als Grund für eine Kastration angeben, müssen wir hier genauer hinsehen.
Erst einmal ist es wichtig, zu wissen, wie läufige Hündinnen und verliebte Rüden sich möglicherweise verhalten. Dann machen wir uns Gedanken über unsere Einstellung dazu und lassen uns kompetent beraten, wie wir im Alltag damit umgehen können.
Und wir überlegen kritisch, ob die eigene Bequemlichkeit wichtiger ist als das 𝗥𝗲𝗰𝗵𝘁 𝗱𝗲𝘀 𝗧𝗶𝗲𝗿𝗲𝘀 𝗮𝘂𝗳 𝗨𝗻𝘃𝗲𝗿𝘀𝗲𝗵𝗿𝘁𝗵𝗲𝗶𝘁. Und wir behalten die möglichen negativen Auswirkungen der Kastration im Blick.
Viele Teilnehmer der Tierhalterstudie von Dr. Neipel veränderten interessanterweise ihre Einstellung zur Kastration später. Sie wurden befragt, ob sie ihren Hund wieder kastrieren lassen würden: 34 % verneinten das, 47 % würden es nur tun, wenn Hündin und Rüde gemeinsam gehalten würden oder medizinische Gründe vorliegen, 19 % waren mit ihrer Entscheidung zufrieden.
Eine Änderung der Einstellung, die für die betroffenen Tiere leider zu spät kommt.

Dr. Wolfgang Altstaedten (hundkatzemaus) schrieb in seiner Kolumne treffend: "Zu einem Lebewesen gehört nun mal auch sein Geschlecht. Wenn man damit nicht umgehen kann, sollte man sich lieber ein "Steiftier" zulegen."

𝗛𝗮𝗯𝗲𝗻 𝘄𝗶𝗿 𝗮𝘂𝗰𝗵 𝗲𝗶𝗻 𝗗𝗼𝗽𝗽𝗲𝗹𝗺𝗼𝗿𝗮𝗹-𝗣𝗿𝗼𝗯𝗹𝗲𝗺?🤔
Heutzutage werden Fotos von Hunden mit kupierten (beschnittenen) Ruten und Ohren mit einem Sh*tstorm belegt-die Empörung ist berechtigt.
Der grausame Trend, Hunde am Bellen zu hindern, indem man ihnen die Stimmbänder durchtrennt (De-Barking, wird in den USA praktiziert) stößt bei uns auf Ablehnung und ist verboten.
Rüden, die Hoden zu entfernen und Hündinnen die Eierstöcke, scheinen die meisten Menschen ganz normal zu finden. Ist das wirklich stimmig oder ist eine Kastration ohne objektiv zwingenden Grund genau so grausam, wie das Durchtrennen der Stimmbänder?

👨‍⚕️𝗧𝗶𝗲𝗿ä𝗿𝘇𝘁𝗲: 𝗼𝗳𝘁 𝗱𝗿ä𝗻𝗴𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝘄𝗲𝗻𝗶𝗴 𝗮𝘂𝗳𝗸𝗹ä𝗿𝗲𝗻
In der Recherche zu diesem Artikel habe ich mehrere Umfragen in Hundegruppen und Foren gestartet- viele Hundemenschen haben sich beteiligt.
Die Antworten waren wirklich spannend, teilweise erschreckend. Ein großer Teil der Umfrageteilnehmer berichtete, dass sie regelrecht von ihrem Tierarzt zur Kastration genötigt wurden. Warum das so ist, ist nicht schwer zu erraten: Mit Operationen jeglicher Art wird viel Geld verdient. Für die Kastration eines Rüden werden ca 500 Euro fällig, lässt man seine Hündin kastrieren, sind es bis zu 1100 Euro.
Kommentar einer Hundebesitzerin: „Meine Tierärztin wollte meinen Rüden direkt beim ersten Besuch kastrieren. Er war damals 11 Monate alt - Aufklärung gab's nicht“.
Ein großer Teil der Tierärzte drängte nicht auf Kastration, war aber sofort bereit, die Operation durchzuführen, wenn der Besitzer das verlangte. Es wurde nicht hinterfragt, ob medizinische Gründe vorliegen. Zur Erinnerung: 𝗗𝗮𝘀 𝗶𝘀𝘁 𝗴𝗲𝘀𝗲𝘁𝘇𝗹𝗶𝗰𝗵 𝘃𝗲𝗿𝗯𝗼𝘁𝗲𝗻!
Ein kleiner Anteil der Tierärzte klärte fundiert auf und kastrierte nicht, wenn kein medizinischer Grund vorlag.
Sicherlich sind diese Umfragen nicht repräsentativ, trotzdem kann man aus den Erfahrungen Schlüsse auf die gängige Vorgehensweise in Tierarztpraxen ziehen.
Diese Vermutung wird unterstützt durch ein Zitat von Dr. Rückert | Tierarzt:
“ Ich gehöre zu einer Generation von Tierärzten, der beigebracht wurde, eher beiläufig und ohne großes Nachdenken alles zu kastrieren, was nicht bei Drei auf dem Baum ist.“
Zur Ehrenrettung dieser Tierärztegeneration muss man sagen: Man glaubte lange Zeit, dass die Vorteile einer Kastration die Nachteile überwiegen, heute sagt die Studienlage aber etwas anderes.

❗️𝗧𝗶𝗽𝗽𝘀 𝘇𝘂𝗺 𝗨𝗺𝗴𝗮𝗻𝗴 𝗺𝗶𝘁 𝗱𝗲𝗺 𝗧𝗶𝗲𝗿𝗮𝗿𝘇𝘁
Wenn dein Tierarzt auf Kastration drängt, ohne dass ein gesundheitlicher Grund vorliegt, handelt er gegen das Gesetz und es wäre eine Überlegung wert, ob dieser Tierarzt wirklich der richtige ist.
Lass dich niemals nötigen. Auch wenn der Tierarzt mit medizinischen Gründen argumentiert: Hole zum Wohle deines Tieres eine zweite Meinung ein. Einmal durchgeführt, lässt sich der Eingriff nicht rückgängig machen.
Versichere dich auch, dass dein Tierarzt auf dem neuesten Stand der Wissenschaft ist. Manche Tierärzte argumentieren mit uralten Studien, die längst überholt sind, hierzu findest du jeweils unter den Artikeln der Serie hilfreiche Links und Buchtipps.
Aufgeklärte Hundehalter, die sich selbst informieren, sind die besten Tierschützer!

🐾 𝗛𝘂𝗻𝗱𝗲𝘁𝗿𝗮𝗶𝗻𝗲𝗿
Offensichtlich fühlen sich immer mehr Hundetrainer berufen, ohne jegliche medizinischen Kenntnisse Hundehaltern eine Kastrationsempfehlung zu geben.
Angeblich, weil der Hund dann leichter zu handhaben wäre. Diese Entwicklung ist fatal: Gerade Neu-Hundebesitzer sind unsicher und vertrauen ihren Hundetrainern blind.
Solltest du einen Hundetrainer haben, der so argumentiert, gilt dieselbe Empfehlung wie für einen Tierarzt, der dich zur Kastration deines Hundes nötigt: die Flucht ergreifen.
Hier fehlt ganz klar die Kompetenz. Hundehaltern einzureden, eine Kastration sei notwendig, damit der Alltag mit dem Hund besser läuft, ist eine Bankrotterklärung. Kastration ersetzt nicht die positive Auseinandersetzung mit deinem Hund-ich nenne das bewusst nicht Erziehung, denn diese geht meistens einher mit Unterwerfung und Strafen.

🔜 In den nächsten Teilen erfährst du alles über
· die 𝗠𝘆𝘁𝗵𝗲𝗻 zum Thema Kastration
· die 𝗔𝘂𝘀𝘄𝗶𝗿𝗸𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻 der Kastration bei Rüden und Hündinnen
· was 𝗴𝗲𝗴𝗲𝗻 eine Kastration spricht und was 𝗱𝗮𝗳ü𝗿
· das 𝗲𝗻𝘁𝘀𝗽𝗮𝗻𝗻𝘁𝗲 𝗟𝗲𝗯𝗲𝗻 mit intakten Hunden und Hündinnen

𝗕𝗲𝗴𝗿𝗶𝗳𝗳𝗹𝗶𝗰𝗵𝗸𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻:
𝗞𝗮𝘀𝘁𝗿𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻 𝗥ü𝗱𝗲: Der Hoden, manchmal auch der Hodensack, werden in Vollnarkose entfernt. Der Sexualtrieb verschwindet.
𝗞𝗮𝘀𝘁𝗿𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻 𝗛ü𝗻𝗱𝗶𝗻: Die Eierstöcke werden in Vollnarkose entfernt. Die Hündin wird nicht mehr läufig und kann nicht trächtig werden.
𝗦𝘁𝗲𝗿𝗶𝗹𝗶𝘀𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻 𝗥ü𝗱𝗲: Die Samenleiter werden durchtrennt, der Sexualtrieb bleibt, aber der Rüde kann sich nicht fortpflanzen
𝗦𝘁𝗲𝗿𝗶𝗹𝗶𝘀𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻 𝗛ü𝗻𝗱𝗶𝗻: Die Eileiter der Hündin werden durchtrennt, sie wird aber weiter läufig, kann sich aber nicht mehr fortpflanzen.

𝗟𝗶𝗻𝗸𝘀 𝘂𝗻𝗱 𝗧𝗶𝗽𝗽𝘀:
Dr Rückert, Tierarzt | https://www.tierarzt-rueckert.de/

SZ Artikel „Mit falschen Zahlen operiert“ | https://www.sueddeutsche.de/wissen/kastration-von-huendinnen-mit-falschen-zahlen-operiert-1.2303605

Kastration des Hundes - Eine juristische Betrachtung | https://kanzlei-sbeaucamp.de/die-kastration-des-hundes-eine-juristische-betrachtung/

𝗕𝘂𝗰𝗵𝗲𝗺𝗽𝗳𝗲𝗵𝗹𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻:
Kastration und Verhalten beim Hund
von Spohie Strodbeck und Dr. Udo Gansloßer.

Kastration beim Hund: Chancen und Risiken - eine Entscheidungshilfe
von Dr. Gabriele Niepel

Schreibst du uns deine Meinung zum Thema? Deine Erfahrungen interessieren uns und wir freuen uns über deine Kommentare!

Liebe Grüße,
Sara von Waldkraft ❤️

𝗔𝘂𝗳 𝗱𝗲𝗺 𝗪𝗲𝗴 𝘇𝘂𝗿 𝗛𝗲𝗶𝗹𝘂𝗻𝗴 𝘃𝗼𝗻 𝗠𝗲𝗻𝘀𝗰𝗵 𝘂𝗻𝗱 𝗧𝗶𝗲𝗿. 𝗪𝗮𝗹𝗱𝗸𝗿𝗮𝗳𝘁 𝗶𝘀𝘁 𝗮𝗻 𝗱𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗦𝗲𝗶𝘁𝗲! 💚

Für ein gutes Darmmilieu bei Hunden: https://www.waldkraft.bio/hira-fuer-ein-gutes-darmmilieu-bei-hunden?c=61

Adresse

Dorfstraße 11
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99510

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