30/10/2024
Eine Ausschlussdiät wird gemacht, um eine Futtermittelallergie auszuschließen bzw. zu
diagnostizieren. Der Verdacht kann bei Ohrentzündungen, Durchfall, Lecken der Zehen und/oder Analdrüsenproblemen bestehen.
Vorgehen: Über einen Zeitraum von mindestens acht Wochen darf der Hund/Katze nur eine einzige
Proteinquelle (z.B. Pferdefleisch) und eine einzige Kohlenhydratquelle (z.B. Süßkartoffel)
fressen. Mit diesem Protein und dem Kohlenhydrat sollte der Patient, wenn möglich, vorher noch
keinen Kontakt gehabt haben. Deshalb bieten mittlerweile die Futtermittelfirmen auch Futter auf Grundlage von Insekten als Eiweißquelle an (z.B. DogSana Hermetia von VetConcept).
Eine zweite Möglichkeit besteht in der Fütterung eines hypoallergenen Futters. In diesen Futtermitteln sind die Proteine durch Hydrolisation in kleinere Bausteine zerlegt worden und sollen so vom Körper nicht mehr als Allergene erkannt werden (z.B. Royal Canine Hypoallergenic oder
Hills z/d).
Während der Ausschlussdiät darf NICHTS ANDERES gefüttert werden!, notfalls muss der Hund/Katze einen Maulkorb oder Halskragen tragen, um sicher auszuschließen, dass er etwas anderes bekommt. Als Leckerlis können getrocknete Fleischstückchen oder Kauartikel derselben
Quellen (Eiweiß/Kohlenhydrat) verwendet werden bzw. bei Fertigfutter Leckerlis dieser Futtersorte. Gemüse und Obst darf Ihr Hund/Katze immer bekommen, da keine Unverträglichkeiten gegen
Gemüse und Obst bestehen können. In diesen 8 Wochen dürfen auch keine Ergänzungsfuttermittel wie Mineralpulver oder sonstiges gefüttert werden. Falls Sie nicht genau wissen, ob sie ihrem Hund etwas Bestimmtes füttern dürfen, fragen Sie bitte bei uns vorher nach.
Ist ihr Tier ein Futtermittelallergiker, zeigt sich eine Verbesserung der Problematik nach ca. 6 - 8
Wochen. Wenn eine Besserung eingetreten ist, sollte nach ca. 10-12 Wochen eine sogenannte
„Rechallenge/Provokation“ stattfinden: Man füttert wieder komplett das alte Futter (inkl. Leckerlis etc.) und achtet auf Verschlechterungen und Rückfälle. Sollte der Hund/Katze im Zuge der Provokation (max. 2 Wochen) wieder Probleme entwickeln, ist dies beweisend für eine
Futtermittelallergie. Man stellt in diesem Fall sofort wieder auf die Diät um und kann dann nach und nach mit dem Ausprobieren einzelner Komponenten beginnen (= Sequential Rechallenge), um
festzustellen, auf welche Futtermittel der Hund/Katze reagiert.
Für die Sequential Rechallenge füttert man zusätzlich zum Diätfutter eine einzige Futterquelle hinzu
(z.B. Kaninchen). Passiert über 2 Wochen nichts, ist dieses Futtermittel für die weitere Ernährung geeignet (d.h. er wäre in unserem Beispiel nicht auf Kaninchen allergisch). Treten innerhalb der 2
Wochen Rückfälle mit Juckreiz, Hautläsionen o.Ä. auf, sollte auf dieses Futtermittel verzichtet werden. Werden die Symptome während der Diät nur etwas besser, besteht die Möglichkeit, dass mehrere Allergien zugrunde liegen (z.B. eine zusätzliche Umweltallergie). Davon geht man auch aus, wenn in der Rechallenge nach 2 Wochen keine Verschlechterung eingetreten ist.