29/12/2023
Für viele Tiere gehören die kommenden Tage, insbesondere Silvester, zu den Schlimmsten des Jahres und auch für die Tierrettungen unseres Verbandes gilt in dieser Zeit eine erhöhte Alarm- bzw. Einsatzbereitschaft.
Entlaufene Haustiere, Brandverletzungen, erschwerte Einsatzbedingungen, Wildtiere mit erhöhtem Fluchtverhalten und erhöhter Verletzungsgefahr ... nur einige Beispiele, denen die Tierrettungsdienste vor allem in der Zeit zwischen den Jahren gegenüber stehen.
Hier ein paar Stimmen und Tipps einiger unserer Mitglieder:
"Wir haben oft zu Silvester mit einer akuten Stresssymptomatik bis hin zum Kreislaufkollaps bei Hunden und Katzen zu kämpfen. Daher empfehlen wir: vermeidet das bewusste Heranführen Eurer Tiere in stressige Situationen. Vor die Türe gehen, nur wenn wirklich nötig. Kreislaufprobleme können oft lebensbedrohlich werden." Bernd Metzger, Tierrettung Südbaden e.V.
"Auch Pferde leiden als Fluchttiere am Silvesterabend unter besonderem Stress. Daher sichert Eure Pferde am besten ab dem Nachmittag im Stall. Ruhige Musik (gern auch Klassik) und eingeschalteter Beleuchtung helfen oft schon, die Tiere zu beruhigen. Problematisch sind vor allem junge und ängstliche Pferde im Offenstall oder auf der Weide, da diese schneller in Panik geraten, Zäune umrennen oder überspringen und sich sowie andere damit in Gefahr bringen." Alexandra Ohland, Ponyexpress (pferdereha-eichenhof.de)
"Wir haben in erster Linie in den Tagen um Silvester mit entlaufenen und zugelaufenen Hunden zu tun. Wir raten hier insbesondere Hundehaltern von ängstlichen und stressempfindlichen Hunden, zu einer doppelten Sicherung die unmittelbaren Tage vor und nach Silvester." Gregor Finster, Tierhilfe Gusental
"Freigängerkatzen im Haus lassen, Gassigänge nur wenn es nötig ist, Fenster abdunkeln für Wellensittich und Co, das empfehlen wir Tierhaltern. Und wer sein Tier noch nicht mit einem Transponderchip ausgestattet hat, sollte dies noch schnell beim Tierarzt nachholen. Und anschließend das Registrieren in einer Haustierdatenbank wie findefix.de oder tasso.net nicht vergessen!" Sandra Kögel, Tierrettung Chemnitz e.V.
"Für uns als junge Tierrettung ist das diesjährige Silvester Premiere. Wir haben uns jedoch gut vorbereitet und im Vorfeld auch schon Aufklärungsarbeit geleistet, wie Tierbesitzer ihre Tiere gut durch die Nacht der Nächte bekommen." Frank Lauer, Tierrettung Untermain e.V.
"Wir verzeichnen in den Tagen vor und nach Silvester keinen Anstieg der Einsatzzahlen. Allerdings stehen wir meist immer vor dem Problem, das das Funknetz nach 0 Uhr überlastet ist und Notrufe generell schwer durchkommen. Wir bieten daher in diesen Zeiten zusätzlich eine alternative Festnetznummer an." Mario Renz, Tier-AMBULANZ/Notfallrettung Niederbayern e.V.
"Als Tierheilpraktikerin empfehle ich Haltern von überaus ängstlich und stressempfindlichen Hunden und Katzen den Einsatz von heilkundlichen Beruhigungsmitteln und Bachblüten." Anna Süssenbach, Tierheilpraxis AnNaVET
"Wir mussten in diesem Jahr bereits vor Silvester verstärkt schon ausrücken, da der Feuerwerksverkauf bereits startete und drei Hunde durch das vorzeitige Böllern aus Angst entlaufen sind." Sascha Prager, Animal First Aid
"Böller und Raketenbeschüsse auf Einsatzfahrzeuge und Teammitglieder - sind bei uns in der Notfallrettung immer problematisch zu Silvester und behindern uns nicht selten bei unserer Arbeit." Jan Franke, Tierrettung Unterland e.V.
Wir wünschen unseren Tierrettungen natürlich einen Silvesterrutsch, der Zeit zum Durchatmen lässt und allen Tierhaltern einen ebenso ruhigen Start ins neue Jahr 2024!
Foto: Tierrettung Untermain e.V.