Nantan
Ihm habe ich vieles zu verdanken, er ist der Grundstein meiner Arbeit, für die blinden Pferde. Nantan ein Appaloosa- Knappstrupper, kam als Absetzter zu mir, er war wie jedes Fohlen, fröhlich, frech und für alles offen.
Wir starteten erfolgreich in vielen verschiedenen Prüfungen. Bis zu seinem 10 Geburtstag, dann erkrankte er an PA.
Es begann schleichend, kein TA hat PA diagnostiziert, erst in der Klinik wurde das Ausmaß der Erkrankung festgestellt, aber da war er schon fast blind.
Meine anfänglichen Angst um unsere gemeinsame Zukunft, wurde von ihm selbst vertrieben. Wir haben einfach da weiter gemacht wo wir aufgehört haben, mit vielen Höhen und Tiefen. Einige Dinge konnten wir nicht mehr machen, aber es kamen viele neue Dinge die wir erlernten und Herausforderungen die wir gemeinsam meisterten, er hat mir den Weg gezeigt und ich habe es bis heute nicht bereut. Er lebt für immer in meinem Herzen.
Durch ihn durfte ich in die Welt der wunderbaren blinden Pferde eintreten und habe nach ihm anderen blinden Pferden mein Herz geöffnet. Insgesamt 6 blinde Pferde haben meinen Weg bis heute begleitet. Nach Nantan kam Estelle, sie war ein Notfall, leider waren ihre Defizite nicht mehr aufzuholen und sie starb an einer Lungenentzündung. Mighty war wie ein Lottogewinn, er kam erst zur Probe, weil wir nicht sicher waren ob Nantan ein Ausnahmepferd war. Er schlich sich vor allem in das Herz meiner Tochter und natürlich blieb er. Castello kam ursprünglich aus dem Zirkus wurde von der Uni Gießen übernommen und mir ans Herz gelegt. Er ist ein besonderer Fall, da neurologisch auffällig. Er hat es uns nicht einfach gemacht, aber auch er hat seinen Weg mit uns gefunden. Smartie übernahm ich zur Unterstützung für Castello, er ist unkompliziert, lustig und mit viel Charakter, er zaubert mir immer ein Lächeln ins Gesicht. Als letztes kam Asicathe, sie ist ein ehemaliges Laborpferd aus Frankreich. Sie kam zur Ausbildung und Erziehung zu mir, da sie nach vier Ja
Türchen Nr 22
Mighty,
mein 24-jähriger Appaloosa Wallach, Blind (PA) seit über 10 Jahren. Als Mighty kurz nach seiner Erblindung, durch meine Mutter @problindhorse und den Verein @igblindepferde, in mein Leben getreten ist, hätte ich niemals erahnen können, welche Auswirkungen er auf mich und mein Leben haben würde. Als Mighty und ich zueinander gefunden hatten, war ich gerade in einer Phase meines Lebens gewesen, in der ich noch nicht den blassesten Schimmer hatte, was mit mir anzufangen. So war es vollkommen normal für mich gewesen, morgens aufzuwachen mit einer Idee in meinem Kopf, die meine Mutter lediglich mit einem Kopfschütteln abgetan hatte. Schlittenfahren? Für Mighty kein Problem. Kompliment, Steigen, Freiarbeit? Auch hier schien ihn nichts zu hemmen. Mit einem blinden Pferd auf Turnieren starten, auf Messen gehen? Und wie sieht es mit Springen oder schwimmen aus? Mighty sagte: “Dafür braucht man keine Augen!“ Aber ich will nicht sagen, dass wir es immer einfach gehabt haben. Mighty ist nie ein einfaches Pferd gewesen, besonders nicht in den ersten Jahren seiner Erblindung. Er hatte schon immer einen starken Charakter und einen furchtbaren Dickkopf, aber je mehr Zeit wir miteinander verbrachten, desto zugänglicher wurde er und desto besser habe ich verstanden, welche Knöpfe ich bei ihm, wann zu drücken hatte. Ich habe verstanden, wie sensibel und unruhig Mighty auf Druck reagiert und das Ruhe und Vertrauen in ihn, die Schlüssel waren. Und als ich das verstanden hatte, blieb uns keine Tür mehr verschlossen. Mighty machte jede einzelne meiner verrückten Ideen mit und wurde meiner dabei nie überdrüssig, ganz im Gegenteil. Er hatte riesigen Spaß am Erlernen neuer Dinge und schien die Herausforderung dahinter zu lieben. Wäre Mighty damals zum Schlachter, anstatt zu mir gekommen, wäre ich nicht zu dem Menschen geworden, der ich heute bin und viele hunderte Menschen hätten nie die Chance bekommen, sich von ihm und unsere Arbeit über