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06/10/2022
Das sind doch mal richtig gute Neuigkeiten
Donnerstags mit Julie von Bismarck: Exzellente Nachrichten!
(English version below!)
Die FEI denkt darüber nach, die Verwendung von Kandare und/oder Sporen für Teilnehmer der höheren Dressurklassen optional zu machen. Was, wie nicht anders zu erwarten, gelinde gesagt Panik unter manchen Reitern und ihren Organisationen auszulösen scheint. Die Begründung der FEI für den Wandel in ihren Ansichten (und hoffentlich demnächst in ihrem Regelwerk!!!) ist, dass die Zuschauer Sporen und Kandaren zunehmend als „nicht pferdefreundlich“ betrachten. Ich nehme an, dass nun auch der FEI aufgefallen ist, was für ein seltsames Zeichen es wäre, beides weiter verpflichtend vorzuschreiben.
Was auch immer es am Ende ausgelöst hat, es ist ein längst überfälliger Schritt - aber besser spät als nie!
All jene um ihre Medaillen besorgten Reiterlein, die natürlich genau wissen, dass sie niemals in der Lage wären, ihr Pferd ohne Sporen und auf Wassertrense durch einen GP zu reiten, schreiben nun offene Briefe und tun ihr Entsetzen darüber kund, dass man doch bitteschön nicht auf die Meinungen von irgendwelchen Laien reagieren dürfe und diesen dann auch noch „nachgeben“ – das würde ja automatisch irgendwann zur Abschaffung des Reitsports führen. Liebe Freunde der zugeschnürten Nasenriemen, LDR, Kandaren und Rädchensporen Fraktion: Es tut mir wirklich leid, Euch das mitzuteilen, aber anders herum wird ein Schuh daraus. Wenn die FEI (und alle anderen Verbände nebenbei bemerkt) Sporen und scharfe Zäumungen wie die Kandare schon nicht abschaffen, so müssen sie sie zumindest optional werden lassen. So sehr ich sonst ein Verfechter von Traditionen bin: in diesem Fall haben sie sich überlebt, und zwar weil die heutigen Reiter bis auf einige wenige nicht mehr damit umgehen können, bzw. dieses Equipment als Ersatz für die korrekte Ausbildung ihrer selbst und ihrer Pferde nutzen. Den Startern in den höheren Dressurprüfungen die Wahl zu überlassen, ob sie auf Wassertrense oder Kandare reiten und ob sie Sporen benötigen oder nicht, ist der absolut überfällige Schritt. Gebisslos ohne Hebel, Räder oder auf dem Unterkiefer kreuzende Riemen wäre auch schön. Und ja, liebe Reiter, die ihr Pferd ohne in der Seite steckende Sporen nicht einen Schritt piaffieren können, ihr werdet nicht so begeistert empfangen werden, wie Reiter, die ihre Pferde ohne Waffen und mit leichtesten Hilfen durch die exakt selbe Prüfung reiten wie ihr. Und wisst ihr was? Das ist auch haargenau richtig so. Würden FEI und co so weitermachen wie bisher, wäre das nämlich in der Tat irgendwann die Abschaffung des Reitsports. Und ja: die neue Regel muss natürlich für ALLE Disziplinen gelten, soweit anwendbar (letzteres, weil Sporen und Kandare nicht in allen Disziplinen vorgeschrieben sind). Einen ausführlicheren Bericht zum Thema gibt es ab morgen auch in meinem Podcast. © Julie von Bismarck
Fédération Equestre Internationale
Thursdays with Julie von Bismarck: Excellent news!
The FEI is thinking about making the use of a double bridle and/or spurs optional for competitors in the higher dressage classes. Which, as one would have expected, seems to be causing panic among some riders and their organisations, to say the least. The FEI's reasoning for the change in their views (and hopefully soon in their rulebook!!!) is that spectators increasingly view spurs and double bridles as "not horse friendly" and therefore it would be a strange sign to continue with both being compulsory at a certain level. I can only say: Many years overdue, dear FEI, but better late than never!
All those panic-stricken riders who are worried about their medals, who of course know very well that they would never be able to ride their horse through a GP without spurs and in a snaffle, are now screaming hysterically that one should not react to the opinions of some amateurs and then "give in" to them - that would automatically lead to the abolition of equestrian sport. Dear friends of the tied-up nosebands, LDR, curb bits and wheel spurs faction: I am really sorry to tell you this, but it is the other way around. If the FEI (and all other federations, by the way) don't abolish spurs and sharp bridles like the curb bit, they must at least make them optional. As much as I am otherwise an advocate of traditions: in this case they have outlived their usefulness, namely because today's riders, apart from a few, can no longer handle them, and/or use this equipment as a substitute for the correct training - of themselves and their horses. Giving competitors in the higher dressage classes the choice whether they want to ride in a snaffle bit or double bridle and with or without spurs is an absolute overdue step. And yes, dear riders who cannot get one single piaffe step from their horse without both spurs stuck in its sides, you will not be welcomed as enthusiastically as those riders who will ride their horses through the exact same test without weapons and with the lightest aids. And you know what? That's exactly right. If FEI and co. were to continue as they have been doing up to now, it would indeed mean the abolition of equestrian sport at some point. And yes: the new rule must of course apply to ALL disciplines, as far as applicable. © Julie von Bismarck Fédération Equestre Internationale