26/05/2024
Lesenswert. 👍🏻
"Wenn ein Hund knurrt und ich gehe über dieses hinweg und mache weiter (zum Beispiel mit bürsten), lernt der Hund dann nicht, dass sein Knurren nicht hilft und zukünftig beißt er dann gleich zu?"
Diese Fragestellung taucht immer wieder einmal auf. Wir erleben eher das Gegenteil: Hunde sammeln lauter Erfahrungen, dass sie knurren oder schnappen und sie werden daraufhin zufrieden gelassen. Es geht jeweils ein Punkt an den Hund und schnell lernt er, dass genau dieses Verhalten erfolgreich ist, wenn er etwas nicht möchte.
Meist schränken sich die Hundehalter daraufhin mehr und mehr ein bzw. sie versuchen bestimmte Situationen zu umgehen oder zu tricksen - nach dem Motto: Jetzt ist er müde und ich kann schnell mal eine Zecke entfernen. Oder: Er hält nach einem anderen Hund Ausschau, jetzt kann ich eine verfilzte Stelle entfernen.
Wenn man das mal macht, ist das kein Thema. Doch, wenn man mehr und mehr überlegt, wie man bloß an den Hund drankommen soll, dann stimmt etwas nicht.
Es darf ruhig auch mal weiter untersucht oder gebürstet werden, auch wenn der Hund es an und für sich anders sieht (sicherheitshalber mit Maulkorb). Entscheidend ist, dass man dabei wohlwollend mit dem Vierbeiner umgeht. Fehl am Platz ist Machtgehabe, das ist ja klar. Den Hund zu nerven und alle paar Meter am Fell herumzuzupfen, wäre auch ungünstig. Das gesunde Mittelmaß ist gefragt.
Manchmal besteht die Sorge, dass das Vertrauensverhältnis Schaden nimmt. Das Gegenteil ist der Fall. Wie in menschlichen Beziehungen, es gibt nicht immer nur Sonnenseiten und am Ende schweißt oft das, was man miteinander durchgestanden hat, sogar mehr zusammen 😉.
Umgekehrt irritiert es Hunde kolossal, wenn wir herumeiern und versuchen, etwas heimlich zu machen. Zudem verunsichert solch ein Handeln Hunde eher, als dass es Sicherheit gibt.
Eure Wirs
- Und Tsakani. Weshalb er? Er ist "gesprächig" und kommentiert seeeehr viel mit knurren.