Kinder-und Tierschutz-Hof Hahnenberg e.V.

Kinder-und Tierschutz-Hof Hahnenberg e.V. Beratung, Vermittlung, Aufnahme von Nottieren, Hundetraining, Pension, tiergestützte Aktivitäten

Ein Wochenend-Update wollen wir euch noch geben denn nicht nur, dass am Sonntag der Pflegetag war, auch haben die Hunde ...
16/09/2024

Ein Wochenend-Update wollen wir euch noch geben

denn nicht nur, dass am Sonntag der Pflegetag war, auch haben die Hunde doch so tolle Spenden von Pudel Julie bekommen. Besonders für die „Angsthunde“-Gruppe eine willkommene Abwechslung (also das gespendete Spielzeug und Co)! Hier waren gerade Milos und die Wilde Leonie ganz begeistert von den Bällen und Tauen. Beide haben sich jeweils alle Spielzeuge zusammen gesucht und auf einem Haufen gesammelt. Wir freuen uns, wenn wir diese Hunde so fröhlich erleben, andererseits macht es uns auch traurig, nicht nur Milos ist hier in der Gruppe einfach falsch!

Falsch ist auch, dass diese Hunde Tag und Nacht rein und rauslaufen können, wie sie wollen ohne Kontakt mit uns Menschen. Eigentlich müssten sie an der Leine mit uns raus, um uns und die Leine positiv zu verknüpfen, und außerdem um die Sicherheit zu erleben, die von uns ausgeht.

Durch die Tierschutzhundeverordnung, die wir selbstverständlich penibel einhalten, müssen wir den Hunden aber täglich mindestens 2 Stunden Auslauf bieten. Das ist eine gute Veränderung (die von vielen damals fälschlicherweise als „Gassi-Gesetz“ missverstanden wurde), bringt uns jedoch in die Bredouille, dass wir Hunde wie Milos in die Angsthunde-Gruppe integrieren mussten.
Und so löschen wir eben leider auch nach und nach die anfänglich positive Verknüpfung zu uns und der Leine (außerdem stecken die Hunde sich an mit der Unsicherheit).

Apropos Löschung, einer unserer absoluten Angsthunde, der allerschönste Prisco, hat uns am Pflegetag mal wieder deutlich gemacht, dass Hunde eine enorme Erinnerung haben, und wie leicht sie Sachen mit Menschen (fehl)verknüpfen. Prisco ist ein Angsthund, also wirklich ein richtiger Angsthund. Jedoch auch ein Hund, der das Ausladen und Anleinen negativ mit einem Menschen verknüpft hat. Bei anderen, ihm fremde Menschen taut er erstaunlich schnell auf.
Wir brauchen hier also mal einen erfahrenen „neutralen“ neuen Menschen, der Lust auf Sozialisierungsarbeit hat.
Prisco hatte eine großartige Chance, er sollte von einem Verein übernommen werden, die sich noch mehr auf ängstliche Hunde spezialisiert haben beziehungsweise mit Pflegestellen arbeitet. Als wir jedoch angaben, dass er als Angsthund auch schnappen könnte (kann ja jeder Hund oder?), wurde ihm leider abgesagt.
Ach Prisco, so schade, wir haben wirklich selten so schöne Hunde gesehen, er ist irgendwie „magisch“, nur leider eben total ängstlich.

Prisco konnte daher am Sonntag nicht gepflegt werden, auch Bambi nicht. Das wäre zu viel Stress für alle (uns und Hund), nur für Bürsten etc.
Aber, die Leonie haben wir bekommen! Sie ist Typ „verwilderter“ Hund, und auch schon seit 4 Jahren bei uns!
Leonie hatte natürlich Stress, jedoch hat sie gelernt, dass wir ja eigentlich gar nicht so schlimm sind. Und Ohren sauber machen ist doch sogar ganz angenehm… ach wohin nur mit Hunden wie Leonie, und Bambi und Sophie und Prisco …
Muss ein Hundeleben nicht aus mehr als einem Gehege bestehen?

Ein Gehege wollen wir Augustin natürlich absolut ersparen, und hoffen, dass wir ihn gut aufziehen und prägen, um dauerhaft frei auf dem Gelände mit den Hunden laufen zu können. Er hat natürlich gleich einige der neuen Spielzeuge für die Angstgruppe stibitzt… Wolfhunde sind schnell, das hat auch Dogge Jonathan gemerkt, der so gerne allein mit seinem gefundenen Donut gespielt hätte.
Aber so haben wir schöne Bilder gemacht.

Sorgen machen wir uns um unsere Kyra, die Kangal Omi ist schon 12 und auch seit über 4 Jahren bei uns. Dass sie nochmal auf dem Sofa in ihrer Familie liegen darf, wird wohl für immer ihr Traum bleiben.
Kyra nimmt schlecht zu und kann sehr sehr schlecht laufen. Doch reicht das schon für einen Abschied? Hat eine Omi nicht das Recht auf ihre „Gebrechen“?
Solange Kyra aufsteht und läuft und sich freut, darf sie leben. Und das versüßen wir ihr mit „Pflegetagen“. Kyras große Leidenschaft sind übrigens Kauknochen, die aus Haut, gefüllt und auch ungefüllt, jedoch kann sie diese nicht mehr kauen, aber kein Problem für die schlaue Kyra. Sie verbuddelt die Knochen ein paar Tage in der Erde, und holt diese dann ganz weich wieder raus. Sie vergisst nie einen Knochen, also das Köpfchen funktioniert🥰
Übrigens ist in einer gut funktionierenden Gruppe ein „Weichkauer“, der Knochen für Welpen und Senioren ankaut. Franz ist zwar kein Senior, aber er nimmt sich immer gern einen angekauten Knochen, auch bei seinen rohen Knochen klappt das.
Es gibt also nicht den Alpha, aber den Weichkauer 😉

Was war noch?
Die Natur bringt uns doch immer wieder zum Staunen, also was die Tier, aber auch die Pflanzenwelt angeht. Wie viele tolle Pflanzen mittlerweile durch Vogel-ka… entstanden sind … und da entdecken wir am Wochenende doch tatsächlich einen kleinen Apfelbaum, mitten auf der Weide. Von ganz allein ist er entstanden, beziehungsweise durch natürliche Hilfe. Auch die Sonnenblumen werden immer mehr. Wie schön!

Aber jetzt noch ein bisschen was zum Gucken, Fotos!

Milos, du wunderbarer Milos damals haben wir dich mit eingeschlagenen Kopf und von Artgenossen zerbissen im rumänischen ...
16/09/2024

Milos, du wunderbarer Milos

damals haben wir dich mit eingeschlagenen Kopf und von Artgenossen zerbissen im rumänischen Shelter entdeckt. Du warst ein Notfall, im seelischen aber auch im körperlichen Sinne. Und so durftest du zu uns auf den Schutzhof ziehen.

Du warst schwer traumatisiert, kein „verwilderter“ und auch kein Angsthund. Sondern ein misshandelter Furchthund (Furcht vor Menschen).
Doch du hast schnell Fortschritte gemacht und uns fröhlich und frei auf dem Gelände begleitet.

Das war im Mai 2023.
Wir haben die Fotos rausgesucht, von deiner Ankunft und deiner Entwicklung.

Doch dann ist etwas passiert. Was wissen wir nicht genau. Wir haben dich vermittelt (vielleicht zu früh), und du hast einen Nervenzusammenbruch erlitten.
Schnell kamst du zurück, doch diese Tage haben dich verändert. Nachdem wir dich plötzlich auf dem Gelände nicht mehr eingefangen bekommen haben (sonst warst du unser Schatten), konntest du natürlich nicht mehr frei laufen, da geht die Sicherheit eben vor. Und seitdem „lebst“ du in unserer „Angsthunde- und Wildgruppe“.
Dort kannst du rein und raus wie du willst, mit den anderen Hunden, die von uns Menschen nichts wissen wollen. Doch eigentlich gehörst du nicht in diese Gruppe (auch ein oder zwei Kumpels von dir nicht).
Am Wochenende haben wir im Rahmen des Pflegetages (Ohren, Krallen, Fell etc.) versucht dich anzuleinen. Früher warst du sofort da, heute bräuchten wir eine Falle. Oder Ausdauer.
Und so konnten wir dich auch nur einfangen, doch dann war er ganz kurz wieder da, unser „alter“ wunderbarer Milos, sanft und anhänglich. Der so bemüht ist, uns zu gefallen.
Wir wünschten uns so sehr einen Platz für dich, doch Hunde wie du, , die will keiner.

Dabei würdest du so schnell Fortschritte machen!

Vertrauen und Gewöhnung ist hier das A und O.

Milos ist nämlich ein gutes Beispiel für das „Angsthund-Problem“, denn was mit Hund nicht gemacht wird, lernt er eben auch nicht. Eigentlich logisch. Und auch die negative Verstärkung aus der operanten Konditionierung ist hier entscheidend und bedeutend.

Eigentlich ist Milos genau der Hund, den die meisten Menschen mit Hundewunsch sich vorstellen: sanft, anhänglich, sehr sozial (mit allem!), dankbar und möchte gefallen (dankbar für die Sicherheit!), ruhig, sensibel, aber auch verspielt, und sehr lernwillig.

Nur zu oft wundern wir uns, warum die Menschen lieber offensive, reaktive Hunde übernehmen, die gar nicht in ihre Familie passen, und die sanften, zurückhaltenden vergessen werden. Nein, nicht vergessen, eher als „zu schwierig“ in eine Schublade gesteckt.

Dabei sind gerade Hunde wie Milos wunderbare Begleiter, nicht nur aufgrund ihrer sozialen Kompetenz!

Wer Interesse daran hat, Milos kennenzulernen und mehr über unsere Angst- und Furchthunde erfahren möchte, darf sich gerne melden!


Was statusklärende Körperpflege und Medical Training miteinander zu tun habeneigentlich gar nichts, möchte man meinen. D...
14/09/2024

Was statusklärende Körperpflege und Medical Training miteinander zu tun haben

eigentlich gar nichts, möchte man meinen. Das eine ist Hundesache (also intraspezifisch) das andere ist Menschensache (die BEMÜHUNG einer interspezifischen Beziehung).

Und doch zeigen uns diese beiden Bereiche auf erschreckende Weise, welchen falschen Pfad wir in der Hundeerziehung gerade gehen.

Natürlich geht es da nicht um generell. Gerade für kann solch ein klassisches und/oder operantes Konditionierungstraining eine große Unterstützung sein.

Vor allem ist das Medical Training aber für Tiere, die beim Tierarzt nicht einfach auf den Tisch gesetzt und festgehalten werden können eine prima Alternative zur Sedierung. Wir sprechen natürlich von Wildtieren. In Zoos wird das Medical Training schon lange genutzt um kleinere Untersuchungen möglich zu machen.

Und genau deswegen ist das Medical Training gerade für uns aktuell, denn Wölfchen Augustin zeigt schon mit seinen drei Monaten, dass er sich nicht anfassen lässt von Fremden. Und dass er Zähne hat um das auch deutlich zu machen.

Hier bleibt uns also nur ein frühes Medical Training um so wenigstens Impfungen etc. möglich zu machen.

Und hier können wir auch sehen, welche Unterschiede es gibt zwischen und .
Also die ganze Sache mit der und so. Die so lange gedauert hat. Bis Hund eben Hund war.
Die Positiv-Bewegung scheint uns aber „zurück zum Ursprung“ katapultieren zu wollen.

Aber erstmal weiter zum Medical Training.
Für Augustin haben wir uns für ein einfaches entschieden, um ein Kinn-Target aufzubauen. Augustin lernt also über das Ziel (Target) seinen Kopf auf unsere Hand zu legen und dort so lange zu verharren, bis wir auflösen. In der Zeit können Untersuchungen gemacht werden.

Nun fragte uns eine Trainerkollegin, ob wir denn auch schon das „Kooperationssignal“ aufgebaut hätten (sie meinte es ironisch!).

Das hat uns neugierig werden lassen.
Und tatsächlich, heutzutage wird vor dem Medical Training ein sogenanntes Kooperationssignal aufgebaut. Empfehlen jedenfalls ein paar positive Experten.

Wir sind fassungslos!

Diese Bewegung (Positiv!) geht so weit von unseren Hunden, vom domestizierten und auch vom ursprünglichen weg, dass wir uns wundern, dass sie tatsächlich teilweise von Trainern propagiert wird. Trainern, die doch zumindest ein Grundwissen über das Verhalten von Caniden erlernen mussten.

Hunde können mit unserer demokratischen Ansicht nichts anfangen. Und ein sogenanntes Kooperationssignal ist genau was ein Hund nicht versteht. Zumal es ja auch Quatsch ist, wenn es positiv aufgebaut beziehungsweise konditioniert wurde (halllooooo, konditioniert!!).

Aber für die, die von der neuen Art Hunde zu erziehen, noch nichts gehört haben, zur Erklärung:

Vor jeder Übung und auch jeder „Manipulation“ (Tierarzt, Bürsten, Zecken entfernen, Streicheln(!) etc.) soll der Besitzer dieses Kooperationssignal abfragen. Macht der Hund das einstudierte Kommando nicht (als Kooperationssignal zb auf den Tierarzt-Tisch springen, Kinntarget, DABLEIBEN!! und so weiter), heißt es, er will nicht, er kooperiert nicht, und man (Mensch!!) soll daraufhin sofort die Übung oder die Maßnahme abbrechen (googelt mal Lernkette und Fehlverhalten).

So machen das Menschen. Also manche.

Im Video (Reel) seht ihr wie Hunde solche Dinge machen.
Quasi Medical Training auf hündisch.
Eigentlich DER Beweis, dass der ganze Positiv-Quatsch einfach Quatsch ist (und gefährlich noch dazu).

Ihr seht einen kurzen Ausschnitt einer statusklärenden Körperpflege.
Ohne Kooperationssignal. So lernt Augustin schon früh, etwas auszuhalten.
Das müssen Menschen und Hunde eben im Leben. Etwas aushalten.
Und er lernt die Hormone kennen, die ihn in solchen Momenten überschütten. Nein, nicht Adrenalin und Cortisol. Obwohl man sich auch darüber streiten könnte, wie wichtig und positiv der „böse Stress“ ist…
In diesem Fall sind es aber die Bindungs- und Glückshormone, die wir meinen.
Augustin erfährt nämlich Zuwendung und Anleitung, Geborgenheit, also etwas Gutes.

Wenn wir Menschen uns ganz einfach an diesem Verhalten orientieren würden, und anschließend (!) noch belohnen (soziales Lob oder auch Futter), ist dies noch ein zusätzlicher Anreiz für unsere Hunde.

Übrigens sollte unsere „Verhaltensanpassung“ nicht nur für Tierarztbesuche gelten, sondern den allgemeinen Umgang mit unseren Hunden betreffen, also auch Bürsten, Ohrenreinigen, Berührungen und so weiter.

Menschen sind (eigentlich) doch gar nicht so anders als Hunde. Und vielleicht liegt es genau daran, dass wir (einige von uns) gleichberechtigte Erwachsene in unseren Hunden sehen.
Und genau das ist das Problem. Hunde sind keine erwachsenen Menschen.
Stellt euch aber mal eure Menschen-Kinder vor. Gibt es da etwa ein Kooperationssignal? Magst du heute aufstehen, dich waschen, in die Schule gehen?

Hunde brauchen Anleitung, genau wie Kinder, das hat nichts mit aversiven Training zu tun!

Und genau so, und nur so, ist unsere Beziehung positiv.





Besuch von Julie unser Gefährlicher Timm wollte euch gestern Abend eigentlich noch davon berichten, der war nämlich rich...
13/09/2024

Besuch von Julie

unser Gefährlicher Timm wollte euch gestern Abend eigentlich noch davon berichten, der war nämlich richtig happy, hat er doch endlich wieder ein Betthupferl nach seinem Geschmack.

Das hat uns Julie mitgebracht, besser gesagt ihr Frauchen. Julie ist einer der Pudel, die wir im Dezember 2023 aus einer ungarischen Tötungsstation übernommen haben. Auch ihr Bruder Theo und die kleine Schwester Gabby gehörten dazu. Jedenfalls hat Julie das allerbeste Zuhause gefunden, über Dackel Lillis Frauchen, denn diese sind Arbeitskolleginnen (Lilli wohnt ja sogar schon 5 Jahre dort!).

Und Julie wollte uns gestern mal besuchen und sich bedanken mit so tollen Geschenken. Ihr Frauchen hat einiges von unserer Amazon Wunschliste bestellt und auch noch viele andere Sachen. Augustin wollte natürlich dieses kleine wuschelige Wesen genauestens anschauen. Einen Pudel hat er noch nie gesehen!

Und die ganzen Geschenke! Die fand Augustin auch ganz spannend.

Noch viel spannender fand er aber Julies Marke, die am Geschirr so schön geklingelt hat.
(Vielleicht interessant in Wolfsgebieten…).

Wir haben uns natürlich sehr über die Spenden gefreut, vielen Dank Julie und Familie. Am Schönsten fanden wir aber Julies Verwandlung, nicht nur optisch. Aus dem kleinen verwahrlosten pudeligen und ängstlichen Etwas ist ein wunderschöner Zwergpudel geworden! Und ein offener, lebensfroher noch dazu!

Solche Happy Ends sind natürlich immer Balsam für unsere geschundenen Tierschutz-Seelen, und Julie steht stellvertretend für die vielen anderen glücklichen Hunde.

Timm hat sich gleich zwei Sachen ausgesucht als Betthupferl, er ist so happy, endlich wieder seinen Einzelplatz zu haben. Für uns Menschen vielleicht erstmal etwas gewöhnungsbedürftig. Timm könnte auch draußen im Gehege mit ein paar Kumpels bleiben, und in den Innenbereich wie er will. Doch genau das will er nicht. Er braucht seine Ruhe, aber mit bald 11 Jahren ja auch eigentlich kein Wunder.

̈tungsstation

Augustin erzählt Wolfs-GeschichtenDer Wolfschutz-Zaun„Wolfriss trotz Schutzmaßnahmen"So könnte eine Zeitung bei diesem F...
12/09/2024

Augustin erzählt Wolfs-Geschichten

Der Wolfschutz-Zaun

„Wolfriss trotz Schutzmaßnahmen"

So könnte eine Zeitung bei diesem Foto titeln.

Oder:

„Wolf pfeift auf unsere Zäune"

Dabei führt der Zaun auf dem besagten Foto gar keinen Strom, hat also keine wolfsabwehrende Funktion.

Und genau darauf wollen wir hinaus.
Werden uns nicht oft solche entscheidenden Punkte in Berichten verschwiegen?

Davon schreiben jedenfalls die wenigsten:

bei 80% der Wolfsrisse gab es KEINE ausreichenden, wolfsabwehrenden Schutzmaßnahmen!

Da ist also tatsächlich der böse Wolf gar nicht der Böse. Eher der Tierhalter, der seine Tiere nicht schützt?

Oder die Politiker?
Einer muss ja der Böse sein.

Wir finden, die Berichterstattung ist ein großer Teil der „Wolfs-Misere“, und daher ist es nicht nur Augustin, sondern auch uns so wichtig aufzuklären.

Aufzuklären, dass etwa 80% der getöteten Tiere ungeschützt oder nicht ausreichend geschützt waren.

Dass aktuell noch mindestens 60% der Weidetiere in Wolfsgebieten nicht geschützt werden, weder durch Herdenschutzhunde noch wolfsabwehrende Zäune.

Und, ganz leise trauen wir uns das zu sagen:
Risse von Weidetieren werden von einer gewissen Lobby tatsächlich absichtlich herbeigeführt, um Abschussgenehmigungen zu erhalten.

Aber nicht nur was, auch WIE berichtet wird, ist entscheidend. Ein Artikel von Ende letzten Jahres hat uns besonders geärgert, und zeigt die einseitige (und laienhafte) Berichterstattung.

Drei Schafe waren damals in einem Ort in Niedersachsen gerissen worden, es wurde berichtet, dass die Wölfe die armen Schafe „zerfleischt“ und nichts mehr außer Kopf und Wirbelsäule übrig gelassen hätten.

„Wie die Löwen, ein Blutbad! Nur noch der Kopf blieb über!“

So stand es geschrieben.
Auch wurde betont, dass die Weide nur etwa 100m vom letzten Haus entfernt lag.

(Er kommt näher …!)

Nach solchen schreckensvollen Phrasen erfuhr der Leser erst ganz unten und leicht vorwurfsvoll (dem Wolf gegenüber), dass die Wölfe den 50cm (!!!!) hohen Zaun nicht mal überwunden, sondern sich durchgegraben hatten!
(So eine Frechheit!)

Unser Artikel zum Geschehen wäre folgendermaßen ausgefallen:
„Tierhalter schützt seine Schafe im Wolfsgebiet nicht!“

Dass die Wölfe die Schafe wenigstens komplett verwehrtet haben, wäre von uns sicherlich auch erwähnt worden.

Aber im Ernst.
Wir mögen Schafe. Genau wie Wölfe. Und kein Schaf hat diesen Horror verdient. Damit meinen wir ungeschützt von seinen Menschen irgendwo gehalten zu werden.

Ein 50cm hoher Zaun!
Da hätte auch jeder mittelgroße Hund drüber gelacht, der im Übrigen nicht nur Schafe jagt und tötet, wenn er hungrig ist.

Worüber wird noch wenig berichtet? Richtig. Wie Herdenschutz-Maßnahmen funktionieren.
Da reicht nicht ein halber Meter Gartenzaun.
Mindestens 5 stromführende Litzen sollten es schon sein. Siehe Foto in den Kommentaren.

Tierhalter können sich beraten lassen von erfahrenen Herdenschutzberatern, denn jede Weide muss natürlich individuell betrachtet werden.

Ein Zaun wie auf unserem Bild ist übrigens wunderbar geeignet, vorausgesetzt er führt Strom! Denn dann hätte Augustin Abstand gehalten!

Seid skeptisch!

Ach, wir haben übrigens tolle Herdenschutzhunde, die ein Zuhause suchen. Und einige würden gerne ihren Job machen und auf Haus und Hof aufpassen!



10/09/2024

Kaum ein hündisches Verhalten wird von uns Menschen so falsch interpretiert wie der sogenannte „Schnauzengriff“.
Angeblich ist es eine einfache Korrektur unter Hunden, die von uns daher gerne und viel nachgeahmt wird.
Wie sehr wir damit unsere Hunde nicht nur verwirren, sondern auch die Beziehung maßgeblich ins Wanken bringen, wollen wir euch hier einmal erläutern, bei Mythos Schnauzengriff.

Ja, unsere Hunde verwenden ihn, den Schnauzengriff, aber ganz anders als von uns vermutet und nachgeahmt. In Wirklichkeit ist der nämlich etwas sehr fürsorgliches, zärtliches, und keinesfalls als reine Korrektur zu verstehen. Unter Hunden sieht man ihn meistens zwischen Mutter und Welpe beziehungsweise zwischen Vater und Welpe (der eigentlich viel mehr Erziehungsarbeit übernimmt). Auch der gruppeninterne Erzieher (Hund) wendet ihn bei den Welpen und Junghunden an. Seltener können wir den Schnauzengriff unter erwachsenen Hunden beobachten, und wenn, dann ausschließlich in der eigenen Gruppe/Rudel.
Der Schnauzengriff ist also keinesfalls als reine Korrektur zu verstehen, sondern viel eher eine rudel-interne Liebkosung mit dem netten Hinweis, nicht zu sehr aufzudrehen, nach dem Motto: „Übertreib mal nicht, mein Kleiner!“.
Und, ganz besonders spannend: den Schnauzengriff muss Hund sich erst verdienen (in unserer heutigen Haltungsform!). Matti beispielsweise hat sich in den ersten Tagen gehütet, den Schnauzengriff bei Augustin anzuwenden, denn er war noch fremd.
Er hat ihn in dieser Zeit sehr deutlich korrigiert, aber anders. Erst nach einigen Tagen (immer individuell), in denen Augustin in die Gruppe wachsen musste (Allogrooming zulassen usw.) wurde Augustin Mattis Schützling. Und damit festes „Rudel“Mitglied. Und erst ab dann konnten wir den Schnauzengriff beobachten. Dabei hat Matti immer(!) einen zärtlichen, fürsorglichen Ausdruck, den „Papa-Blick“ und das Verhalten ist stark ritualisiert, also absolut hundertprozentig gehemmt. Auch Franz zeigt nach einigen Tagen bei Augustin Erziehungsansätze, er hatte erst gar keine Lust auf ihn (statusweisendes Verhalten), macht nun aber mit bei seiner Erziehung (Allogrooming, Schnauzengriff, Frustrationstoleranz, Statusfinden etc.).
Ganz wichtig ist hier: wir Menschen sollten diese arttypischen Verhaltensmuster nicht unterbrechen oder unterdrücken! Denn, sie sind intraspezifische Kommunikation und Beziehung!
Um es ganz deutlich zu sagen:
als Mensch haben wir gar kein Recht auf den Schnauzengriff!
Vor allem, wenn wir ihn falsch anwenden, und das ist eigentlich immer der Fall.
Denn wir nutzen den Schnauzengriff ausschließlich als kräftige Maßregelung, korrigieren den Hund damit und sind grob. Auch unsere Stimmung ist dabei nicht besonders fürsorglich. Das ist ein bedeutender Unterschied, nicht nur im Kontext!

Vielleicht könnten wir den Schnauzengriff mit einem familieninternen Ritual vergleichen, das zärtlich und liebevoll, aber auch leicht maßregelnd/warnend sein soll. Habt ihr nicht alle so etwas? Stellt euch vor, dies macht nun eure Nachbarin bei euch oder euren Kids, das passt einfach nicht!

Matti hat es uns ja wieder vor Augen geführt: für einen Schnauzengriff muss erstmal die Bindung stimmen. Das ist allermeistes nicht der Fall, also bei Mensch und Hund. Dazu gehört einfach mehr als Zuwendung.
Und, der Schnauzengriff wird nicht angewendet, wenn der Hund korrigiert werden soll. Da gibt es viel bessere Verhaltensweisen, die Hund auch in unserer interspezifischen Beziehung versteht!

Hunde, die sich kennen und mögen, machen untereinander gerne „Maulspiele“, der Schnauzengriff gehört dazu, und in dem Kontext könnten wir ihn wenn überhaupt auch anwenden: im gemeinsamen bindungsfördernden und artgerechten Spiel. Und in einer fürsorglichen Korrektur bei diesem.
Ansonsten lasst eure Hände weg vom Hundemaul, denn der Schnauzengriff ist so einfach nur übergriffig. Und absolut bindungszerstörend!

Anmerkung: da es in der Natur natürlich nicht vorgesehen war, dass es Mini-Artgenossen gibt, sollte ein Schnauzengriff zwischen Pitbull und Dackel natürlich überwacht werden (nur überwacht, nicht generell unterdrückt!). Gut sozialisierte Hunde, die den Umgang mit Artgenossen in verschiedensten Größen gelernt haben, können aber auch hier genauestens einschätzen, wie viel Druck sie ausüben dürfen (das können Hunde sehr gut, denkt mal an Franz Mäuse, die er lebendig von A nach B trägt). Wie oben erklärt, ist der Griff eher fürsorglich gemeint. Und daher ist wenig Druck nötig. Das gilt so auch für eure Hände, wenn Schnauzengriff, dann nur ganz zärtlich und eher übertrieben in Gestik (ähnlich zum ritualisierten gehemmten Verhalten von Hunden).

Apropos Natur: so viel Wolf steckt noch in all unseren Hunden, denn der hat dieses Verhalten an unsere Hunde vererbt. Mehr dazu aber noch ausführlicher.

̈ndnisse

Ein Paket vom Stui, Wolf-Schwimmen, Fuchs-Abschied, Interessenten ohne Interesse, Pony-Beschäftigung, Hitze-Ende mit Reg...
09/09/2024

Ein Paket vom Stui, Wolf-Schwimmen, Fuchs-Abschied, Interessenten ohne Interesse, Pony-Beschäftigung, Hitze-Ende mit Regenbogen

das war unser Wochenende in Kürze.
Aber natürlich wollen wir euch etwas ausführlicher an unserer Tierschutzarbeit teilnehmen lassen.

Sehr gefreut haben wir uns über das Riesenpaket vom Stuart. Das ist Timmis Bruder und er lebt nun seit 10 Jahren glücklich in seiner Familie. Mensch, wie die Zeit vergeht! Jedenfalls hat Stui beziehungsweise seine Menschen uns eine große Freude gemacht mit dem Paket, er hat tolle Sachen von unserer Amazon Wunschliste ausgesucht unter anderem!
Vielen Dank lieber Stui und Familie, schaut mal, Timmi scheint gewusst zu haben, dass das Paket von euch kommt und hat es vehement verteidigt.

Besuch hatten wir auch, besser gesagt der Termino und die liebe Sanna. Leider hatten die Interessenten kein Interesse an Hund mit Rucksack. Das sind übrigens alle Tierschutzhunde. Keiner ist perfekt! Und daher hat es nicht so geklappt. Ja, Termino freut sich etwas zu sehr. Sanna etwas zu wenig.
Sanna ist zu ängstlich und Termino zu alt.
Und Kommandos kann keiner von den beiden.
Absolut gesund können wir auch nicht versprechen.
Naja, die zwei haben sich aber dennoch sehr über den Besuch gefreut, Termino jedenfalls!

Ach so, diese Woche sollte ja auch endlich sein Vorderbein geröntgt werden, wir werden euch berichten!

Bei der Hitze konnten die Ponys tagsüber nicht auf die Weide, daher haben wir uns ein bisschen auf die Suche nach Haselnuss-Zweigen gemacht um die beiden zu beschäftigen.
Das kam prima an.

Wölfchen Augustin sollte unbedingt noch in der Sensiblen Phase mit zum See zum Schwimmen. Da passte die Hitze!
Weil er sehr scheu ist, haben wir uns für eine Badestelle ohne Menschen entschieden, und natürlich unter anderem seinen Kumpel Matti mitgenommen. August ist ein ausgezeichneter Schwimmer und fand es ganz toll.
Autos und Menschen sind für ihn aber ganz furchtbar, das hat in seinem Fall natürlich nichts mit der Sozialisierung zu tun, möchten es aber unbedingt dazu schreiben, da KEINESFALLS der Eindruck geschaffen werden soll, dass mit solchen Tieren normal und einfach spazieren gegangen werden kann…

Auf dem Rückweg haben wir unseren Fuchs verabschiedet, der leider am Wochenende direkt an unserem Grundstück überfahren worden ist. In den letzten drei Wochen ist er das dritte Opfer, nur an dieser Stelle, zwei Rehe hatte es davor schon erwischt.

Der Sommer verabschiedet sich nun so langsam und wir bereiten uns auf den Winter vor, Hütten, Heizungen, Decken (wir brauchen dringend Decken!), Wärmelampen etc. raussuchen.

Mehrfache Versuche gerade für die kurzhaarigen Hunde neue Plätze zu finden, scheiterten. Nun steht der nächste Winter bevor …

Aber wer weiß, was noch kommt!




rest in Peace Du hattest nie einen Namen. Das hat dich auch gar nicht gestört. Seit mehr als zwei Jahren hast du uns abe...
07/09/2024

rest in Peace

Du hattest nie einen Namen. Das hat dich auch gar nicht gestört. Seit mehr als zwei Jahren hast du uns aber jede Nacht besucht und uns aufs Grundstück geka..t. Zur Freude unserer Hunde, die deine Marker immer gerne zum Wälzen genutzt haben … was haben wir geflucht, wenn die Jungs und Mädels wieder nach Fuchskacke stanken … verflucht haben wir dich, und trotzdem jeden Morgen glücklich deine Spuren gesehen, nachts dein Bellen gehört … vor ein paar Wochen erst haben wir dich gerettet, da warst du zu spät oder wir zu früh, und du standest plötzlich vor uns. Der Notschrei hat alle Hunde stoppen lassen, so dass du noch fliehen konntest … aber das Auto heute Morgen, das konnten wir nicht stoppen. Jetzt liegst du da, tot an unserem Zaun und selbst die Hunde, deine Markierungs-Kontrahenten sind geknickt.
Heute Nacht bellt uns unser kleiner Freund nicht fröhlich aus dem Wald entgegen …

Adieu, kleiner Fuchs

Bitte fahrt vorsichtig!

Hund mit Rucksack: Wh**ey Zuhause gesucht Unser Wh**ey (Snow White) ist leider ein absolutes Paradebeispiel für Hunde mi...
07/09/2024

Hund mit Rucksack: Wh**ey
Zuhause gesucht

Unser Wh**ey (Snow White) ist leider ein absolutes Paradebeispiel für Hunde mit Traumata. Er ist weder ein verwilderter, noch ein Angsthund, sondern ein absolut traumatisierter Kerl. Oder:
Sein Rucksack ist voll, so voll, dass Wh**ey seit 2020 bei uns nur wenig Fortschritte machen, beziehungsweise sich nur auf eine Person einlassen und diese auch nur Schritt für Schritt seinen Rucksack etwas leichter machen kann.
Wh**ey ist schwer misshandelt worden. Das hat ihn nachhaltig gebrochen.
Da seine Misshandlungen durch Menschen stattgefunden haben, können wir ihn als Furchthund bezeichnen, ansonsten ist Wh**ey nämlich nicht übermäßig ängstlich, weder bei Umweltreizen, noch Artgenossen gegenüber.
Seine Furcht vor Menschen ist so groß, dass er einfriert, zittert und teilweise uriniert. Und hier könnte er auch in eine Selbstschutz-Aggression rutschen!

Vertraut er seinen Menschen, hat dieser Mensch etwas ganz Besonderes. Ein Band, das schier unzerreißbar scheint, einen Schatten, der nicht von ihm weicht, und ALLES mitmacht. Aber eben nur bei seinen Menschen!
Da Wh**ey aber absolut zurückhaltend ist, er nie auf Fremde zugehen würde, könnte er auch bei Besuch dabei bleiben, er hält einfach Abstand.
Eigentlich doch ein richtig toller Kerl oder?

Wh**ey macht NICHTS falsch, also wenn ein Hund überhaupt etwas falsch machen kann. Er läuft perfekt bei Fuß an der Leine (bei seinem Menschen!!) mit ständigem Blickkontakt, könnte auch abgeleint werden, ist eh ein Schatten, und versteht sich mit allen Hunden. Wir gehen auch davon aus, dass er grundsätzlich mit allen Tieren zurechtkommt, so nach dem Motto: tu mir nichts, dann tu ich dir auch nichts!

Wh**ey ist ein unheimlich sensibler Hund, wir haben tatsächlich noch nie einen Hund, der ähnlich sensibel ist, erlebt. Er will unbedingt alles richtig machen, und wenn sein Mensch nur etwas unwirsch ist, dann kommt Wh**ey damit nur schwer zurecht und hat sofort das Bedürfnis, zu beschwichtigen. Wenn wir die Hunde morgens rauslassen, rennt jeder Hund nach draußen an uns vorbei. Nicht so Wh**ey! Er kommt IMMER zuerst zu seinem Menschen, legt die Nase an den Hals, und kuschelt. Wh**ey würde auch nie vor seinem Menschen durch die Tür gehen, oder vorgehen, oder an der Leine ziehen.
Ein richtiger Kavalier!

Eigentlich ein echt toller und unkomplizierter Hund. Eigentlich, denn Wh**ey braucht absolut hundertprozentig ANLEITUNG, und FÜHRUNG, und keinen Nur-Positiv-Quatsch. Das wäre dann sehr gefährlich, denn wenn Wh**ey nicht Sicherheit von seinen Menschen bekommt, könnte er in Panik und in ein aggressives Verhalten rutschen.

Und: die neuen Menschen müssen ihn lesen können. Denn Wh**ey darf nicht bedrängt werden, um nicht in den Selbstschutz zu geraten. Er schnappt absolut gehemmt, warnt nur, jedoch ist er ein großer Hund, der, wenn er in eine Panik verfällt, auch Menschen verletzen könnte.

Daher sollten seine Menschen ihn hier auch in Ruhe kennenlernen!

Wh**ey ist, aufgrund seiner Furcht vor Menschen natürlich kein Hund für die Stadt. Als Kuvasz sollte er auch einen Garten haben, um vielleicht irgendwann ein bisschen aufpassen zu können.
Ein vorhandener sicherer Hund wäre natürlich toll!

Für eine Familie mit Trubel und Kids ist Wh**ey auf jeden Fall nicht geeignet!
Ein ruhiges Paar, oder Einzelperson kann aber fast keinen tolleren Hund finden!

Wh**ey ist mittlerweile schon 8 Jahre alt, und fast sein ganzes Leben in Tierheimen/Shelter.
Es muss doch endlich mal ein Happy End für Wh**ey geben …

Er ist natürlich kastriert, geimpft und gechipt, und ca. 64cm groß.

Wer mehr über Angst- und Furchthunde lernen möchte, kann sich gerne bei uns melden.

Und wer dazu bereit ist, einen Hund mit Rucksack aufzunehmen, natürlich auch!

**ey

Adresse

Hahnenberg 9
Landesbergen
31628

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