Wir, das sind Christine Reentjes von der Reentjes Ranch, Ulrike Fischer und unser tolles Team. An dieser Stelle vorab ein mega Dankeschön an die helfenden Hände und die denkenden Köpfe die uns auf unserem Weg begleitet haben und uns unserem Traum täglich ein großes Stück näher bringen.
Diese Info Seite wird laufend erweitert und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Ein Paradies für Pferde mit artgerechter Haltung. Ein glückliches Miteinander in einer kleinen gemischten Herde mit Stuten und Wallachen, jungen und alten Pferden erfreut jeden Besucher. Die deutliche Rangordnung innerhalb dieser kleinen Familie lädt zum Beobachten des Pferdeverhaltens ein. Im Winter haben die Pferde ein großes Areal zur freien Bewegung, Unterstände mit 3m langen Heunetzen die mit reichlich leckerem Futter 3x täglich befüllt werden. Jeden Tag wird in diesem Selbstversorgerstall abgemistet. Besonders zu erwähnen ist, dass alle Pferdeeigentümer mit dafür sorgen, dass alle Pferde 2x täglich separat mit Müsli oder anderen Leckereien gefüttert werden. Auf dieser idyllischen Ranch zählt das Wohl und die Gesundheit eines jeden einzelnen Pferdes. Im Sommer kommen die Pferde auf die umliegenden saftigen Wiesen. Die Eigentümerin der Ranch Christine Reentjes achtet sorgsam darauf welches Pferd auf welche Wiese kommt – immer entsprechend der Rasse bzw. des Gesundheitszustandes und des Alters des Pferdes. Alle Sonderwünsche der Pferde werden wenn möglich umgesetzt.
Christine Reentjes wohnt seit fast 25 Jahren in ihrem gemütlichen Zuhause. Hier wurden 4 Kinder zu gestandenen tollen Erwachsenen, die mit Hunden, Katzen, Ponies und Pferden aufwuchsen. Ihre jüngste Tochter Lara steigt in die Fußstapfen ihrer Mutter und ist ein Pferdemädchen. Aber auch die anderen Kinder haben geritten und helfen auf dem Hof wo Hilfe gebraucht wird.
Christine reitet seit ihrem 7. Lebensjahr. Wenn sie ein Pony auf der Wiese sah, hieß es Anlauf nehmen und schups drauf und ab ging die Post. Das brachte Sicherheit auf dem Pferderücken. Damals dachte sie nicht an Hilfengebung oder wie man auf dem Pferd sitzt. Sie ging mit Selbstverständlichkeit und Achtung vor dem Individuum mit ihren Pferden um. Ohne Gewalt und mit viel Lernen über Kommunikation, Selbstkontrolle und dem Lebewesen Pferd entstanden zu ihren Pferden tolle Partnerschaften.
Mit 12 Jahren bestieg sie zum ersten Mal den Kutschbock und lernte von einem Fahrer der alten Schule die Kniffe und Basics des Kutschfahrens. Jonny Dieling, ein Name in der Fahrerszene, gab ihr das Vertrauen in die Leinen auf dem Kutschbock. Die nächsten Jahre gehörten dem wilden Ponyreiten wie auf dem Immenhof und dem Kutschfahren. Mit 16 bekam sie ihr eigenes erstes Schimmel Pferdegespann mit dem sie jahrelang trainierte. Die schönsten Erlebnisse teilte sie mit jungen Paaren in den Jahren als sie mit ihren Schimmeln Hochzeitskutschenfahrten übernahm.
Dann kamen die Zeiten des Arbeitens und des „Schaffe schaffe Häuslebaue“ und Christine zog in ihr jetziges Heim mit angrenzender Weide. Die beiden ersten Kinder kamen und es wurde festgestellt, dass beide Kinder Spätentwickler im autovisuellen Gehör waren. Das stellte die leidenschaftliche Mutter vor große Herausforderungen, denn jedes Nebengeräuch wurde für die Kinder zur Qual und machte die Konzentration auf eine Sache unmöglich.
Christine entdeckte Reiten als Therapie für ihre Kinder. Hier konnten sie sich ganz auf das Pferd einlassen und die Konzentration wurde trainiert. Da das autovisuelle Gehör Auswirkungen auf das Gleichgewicht hat, ist Reiten einer der besten Möglichkeiten seinen Gleichgewichtssinn zu trainieren. Somit kam ein Pony auf den Hof. Nun erwachte die Reentjes Ranch in ganz kleinen Schritten zum Leben. Ein Pony alleine kann man nicht halten, also wurde ein zweites Pferd angeschafft. Dieses Pferd stellte Christine vor neue Herausforderungen. Es war eine sehr dominante Araberstute, die sich nicht einfach mal eben so reiten oder führen ließ.
Christine ritt Lehrgänge, machte den Trainerschein Westernreiten, bildete sich autodidaktisch weiter.
„Verbringe einen Tag mit deinem Pferd“ – ist der Kernsatz um sein Pferd verstehen und kennen zu lernen. Der Sitz ist das A&O – nur ausbalanciert kann das Pferd dich tragen ohne langfristig Schaden zu nehmen. Die Seele beim und mit dem Pferd einfach baumeln lassen – einfach nur „Sein“ bringt Ruhe und Glück. Diese drei wichtigen Säulen des Lebens sind überlebensnotwendig in der Zusammenarbeit mit dem Pferd.
Christine Reentjes Augen leuchten wenn sie von ihrer Tätigkeit im Bereich des Schulreitens, von der Kooperation mit Kindergärten, Förderschulen und weiterführenden Schulen spricht. Hier wird emotionale Arbeit geleistet, der Umgang mit dem Pferd gelehrt, das Gleichgewicht geschult und das Selbstwertgefühl des Kindes bzw. Jugendlichen ungemein gestärkt. Besonders Menschen mit Behinderung profitieren ungemein von dieser wichtigen Arbeit für Seele und Körper.
Ulrike Fischer
Pferde verstehen – meine Leidenschaft
Alles begann wie bei so vielen jungen Mädchen: Ich war 12 Jahre alt und meine Freundin ging zu einer Reitschule. Ich wollte unbedingt mit. Einmal die Woche ritt ich auf Schulpferden in der Abteilung. Es war jede Woche der reinste Horror für mich. Ich dachte aber damals, dass es normal ist, dass man so eine Angst hat und auch dass es normal ist, dass die Pferde sich nicht wirklich lenken lassen. Positive Kritik über das was ich da oben tat, bekam ich auch nicht, sondern: „Du mit Deinen langen Schlackerbeinen wirst nie reiten lernen“. Das war nicht gerade Motivation für mich, aber ich wollte unbedingt weiter reiten.
Dann kam das erste eigene Pony. Ein Haflinger, rund und dick und eben wie Haflinger sind. Eine mega treue Seele meine Cara. Aus gesundheitlichen Gründen - damals wurde meine Skoliose mit hohem Grad der Krümmung diagnositziert – verkauften meine Eltern nach 2 Jahren mein Pferdchen wieder. Das wars mit reiten und Pony. Es kam Krankengymnastik und Schwimmen – bah. Nach 10 Jahren war ich ausgewachsen und durfte nach Aussage der Ärzte wieder reiten. Ich freute mich und begann mit einer Reitbeteiligung, was mich aber schon bald nicht mehr ausfüllte. Somit suchten meine damalige Freundin und ich ein Pferdchen für mich. Es wurde ein verrückter Arabermischling - Sunny. Wir wohnten in Osnabrück und das wundervolle Gelände war jeden Tag Genuss pur. Das Jagdreitergelände war unser 2. Zuhause. Nach einigen Jahren kündigte sich mein erster Sohn an. Leider war damals die Situation mit Reitbeteiligungen noch nicht so wie heute. Ich fand keine zuverlässige Person die sich um meinen Sunny kümmern konnte. Damals fand ich es das erste Mal doof, dass mein Pony frech und unerzogen war. Er schupste Menschen, und tat einfach was er wollte. Das ist generell nicht schlimm gewesen, aber als ich schwanger war wollte ich nicht geschupst werden. Damals begann ich zu überlegen ob man Pferde vielleicht auch zum Abstand erziehen könnte. Aber ich hatte keinen Plan wie das freundlich gehen könnte. Er wurde verkauft. Meine Kinder waren mein Lebensinhalt und ich lebte die Liebe zu den Pferden nur in Videos oder in meinen Büchern.
Als beide Kinder anfingen ihre eigenen Wege zu gehen, begann ich wieder mit einem Pflegepferd. Aber die Situation sollte nicht lange so bleiben. Wir fuhren an einem Sonntag an die Küste und landeten beim Frieslandstern. Die Liebe zu den schwarzen Perlen begann. Es dauerte noch eine Weile bis ich mich entschieden hatte, dass ich mir mit meinen nicht vorhandenen fundierten Kenntnissen über das Reiten und die Pferde allgemein einen rohen Friesen kaufte.
Tammo ist nun seit 17 Jahren bei mir. Tammo ist eine Seele von einem Pferd. Ruhig, ehrlich, aber null arbeitswillig. Er zeigte mir in jeder Sekunde, dass meine Wünsche sehr klar und energievoll geäußert werden müssen. Meine Reitlehrerin sagte immer zu mir: „Ulrike wenn du den richtig reiten willst musst du 150% geben sonst wird das nix“. Ich war jedes Mal schweißgebadet. Aber ich dachte ja damals, das muss so sein. Ich begann nach einer Methode zu suchen die es mir einfacher machen würde dieses Pferd in Anmut zu reiten. Ich wollte einfach nur oben drauf sitzen und genießen. Ich belegte viele Lehrgänge und jeder brachte mich wieder ein Stück weiter auf unserem Weg.
Tammo ist FN/L Dressur gewonnen. Wir gründeten eine Friesenquadrille mit bis zu 8 Friesen und leiteten diese 4 Jahre mit vielen wunderschönen Auftritten hier in der Region. Irgendwann kam die Leiterin des Showteam Hesel auf mich zu und fragte, ob ich Lust hätte dort mitzumachen. Das Team war gerade in der Aufbauphase. 9 Jahre waren wir fester Bestandteil im Showteam Hesel und eröffneten jede Show. Große Auftritte von bis zu 5000 Zuschauern ließen mein Adrenalin in die Höhe schellen. Es war gigantisch. Auftritte hatten wir beim Katina Cup, bei Sosath, auf der MiMaMo Show, Pferd und Jagd, Equitana etc.
Wir besuchen Lehrgänge wann immer es geht, um uns reiterlich, pferdegerecht und kommunikativ ständig weiterzuentwickeln.
Dann kam der Tag, wo meine Einstellung zu Pferden und zum Reiten kippte und total auf den Kopf gestellt wurde. Ich ritt mein Pferd und genoss bei Sonnenschein seinen traumhaften Galopp. Ein Vielseitigkeitstrainer – ein Freund von mir – beobachtete mich und sagte: „Du weißt schon, dass dein Pferd nicht glücklich ist! Bei dir möchte ich kein Pferd sein“ BÄÄÄM!! Mein Augenstern, mein bester Freund, mein Seelenpartner war nicht glücklich?? Warum ???
Somit begann vor 10 Jahren mein Umdenken, mein Forschen wie Pferde lernen, wie sie Spaß an der Arbeit haben, wie ihre Biomechanik funktioniert. Was soll ich sagen. Mein Friese blühte auf. Das Reiten bekam einen ganz anderen Wert und Spaßfaktor. Das hätte ich niemals zu träumen gewagt. Nun begann die schönste Zeit mit Tammo.
Ich machte den Sachkundenachweis Pferdehaltung, das große Reitabzeichen, Übungsleiterschein, Bodenarbeitsabzeichen, war 3 Jahre aktiv im Verkauf von hochqualitativem Pferdefutter unterwegs und bilde mich täglich durch Videos, praktische Arbeit und Lesen weiter. Mit Dörthe Ahlers zusammen gab ich Vorträge beim Berufsreiterverband über die Kommunikation mit Pferden, über das Training wie Sportpferde zu nervenstarken Partnern ausgebildet werden können.
Auf unserem Weg begleiteten uns bisher viele Trainer aus den verschiedensten Sparten und mit den verschiedensten Ansichten, die uns immer wieder neue Impulse zur Verbesserung und Entwicklung gegeben haben (Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und hat eine willkürliche Reihenfolge):
Peter Deicke, Dr. Vivian Gabor, Monty Roberts, Marie Heger, Marlies Rauscher, Nathalie Penquitt, Rabea Schmale, Rick Klaassen, Michael Sund, Fred Grahn, Anne Zimmer, Claudia Wegner, Mins Lüder Minssen, Rüdiger Buss, Therese Behrends-Görlitz, Wilhelm Castelli, Miryam Husain, Eckard Meyners, Christiane Popp, Conny Mertens, Dörte Ahlers-Behrmann, Hannes Müller, Christian Kamblade, Martina Boldt, Lisette Doodhagen, Monika Westhoff, Patrizia Bannach, Usha Hafermann, Ulf Wildfang, Theda Busemann, Achim Lindena, Jantje Gerdes-Führup, Christoff Hess, Ellen Greapel, Working equitation Trails, Christoph Machura
Als Tammo 17 Jahre alt war kam mir der Wunsch mein bis dahin gesammeltes Wissen noch einmal in ein Jungpferd zu investieren. Mein Freund suchte die Rasse des Pferdes danach aus was ich mir wünschte. Arbeitswillen, innere Stärke, nervenstark, trittsicher. Er fand die Rasse Fredericksborger und ein Hengstfohlen welches in Dänemark roh in seiner Herde aufwuchs. Mein Freund verliebte sich in dieses Fohlen. So kam Afrika, ein 20 Monate altes Wildpferd zu uns.
Ich gestehe, dass ich Angst vor seiner Schnelligkeit in den Reaktionen und seinen angelegten Ohren hatte. Und er war so dominant…. 3 Jahre später kann ich sagen, dass er ein phantastisches Pferd für mich geworden ist. Aber es liegt eine schwere Zeit hinter uns, damit ich ihm auch nur ansatzweise vertrauen konnte. Direkt nachdem wir ihn bekamen hatte ich einen schweren Unfall und war 9 Monate nicht in der Lage ihn zu arbeiten. Als ich ihn dann – 3 jährig- das erste Mal in die Hand nahm war er recht frech. Die Arbeit begann. Er hat gebissen, andere Menschen verletzt, so dass wir den Stall 2x wechseln mussten – das Pferd sei gefährlich. Im neuen Stall standen die Sterne für ihn schlecht. Ein unsozialer Herdenchef biss Afrika so kaputt, dass der halbe Mähnenkamm ab war und am ganzen Körper mehr als 50 Wunden von Hufen und Zähnen waren. Das ging alles so schnell. Zu dem Zeitpunkt war ich noch krank und konnte nicht jeden Tag beim Stall sein. Dann mussten wir einen Stall finden wo er glücklich sein konnte. Ich dachte damals. Dass Offenstallhaltung für jedes Pferd ein Traum ist – weit gefehlt. Afrika erholte sich gut, konnte fressen und sich bewegen. Er wurde eingeritten und ich arbeitete mit ihm am Boden sehr intensiv. An manchen Tagen spürte ich seine innere Anspannung noch so stark, dass ich besser nichts mit ihm machte. Aber es wurde immer besser, er wurde ruhiger. Allerdings hat sich herausgestellt , dass Offenstallhaltung für ihn nichts ist. Er war das athletischte und stärkste Pferd in der kleinen Herde und somit der körperliche Anführer. Das konnte er mit seinen 4 Jahren noch nicht leisten. Er bekam keinen Schlaf mehr und hatte nur Stress. Nun steht er in einer megagroßen Box und kommt den ganzen Tag auf eine Wiese. Nun ist er bestglaunt.
Es liegt noch ein langer Weg vor uns, bis ich ihm trauen kann einfach nur mit Halsring zu reiten. Er ist mega arbeitssam und stark innerlich, aber auch andererseits oft innerlich sehr angespannt. Wir haben nun Dressurunterricht und waren das erste Mal auf einem Working Lehrgang, auch gesprungen wurde er schon.
Durch unsere gemeinsame abwechslungsreiche Arbeit wird er Stück für Stück immer mehr zu einem Athleten und zu einem selbstsicheren Pferd.
Der Weg ist das Ziel