Verladetraining
Die Einen wollen nicht auf den Anhänger drauf, die Anderen ganz schnell wieder runter. Für viele Pferde bedeutet der Pferdeanhänger Stress und übrigens auch für viele Pferdebesitzer. 😉
Diesen Stress kann man durch Verladetraining deutlich reduzieren. Denn dabei geht es vorrangig darum, das Pferd an den Anhänger zu gewöhnen und nicht die Notwendigkeit, dass es jetzt auf jeden Fall auf den Hänger muss, was in vielen Situationen sonst der Fall ist. Die Grundlage bildet hierbei die vorangegangene Bodenarbeit, durch die das Pferd lernt seinem Menschen zu vertrauen, die Bereitschaft ihm zu folgen und sich schicken zu lassen.
In dem Video seht ihr eine sechsjährige Stute, deren letzte Anhängerfahrt schon ca. ein Jahr her ist. Sie zeigte zwar gar kein Problem beim Betreten des Anhängers, jedoch wurde sich beim Aussteigen immer unsicher und wollte möglichst schnell wieder runter. Also haben wir daran gearbeitet, dass sie auf dem Anhänger entspannt stehen kann und lernt, dass sie sich bewusst vor und zurück bewegen kann. Dabei habe ich die sensiblen Stute unterstützt, indem ich sie mit meiner Körpersprache, Energie und meinem Fokus hin- und her bewegt habe.
Sie hat das prima gemacht und auch ihre beiden Stallkolleginnen (beide ca. 2,5 Jahre) haben das Verladetraining super mitgemacht.
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Diese Woche ist Amy wieder nach Hause gegangen.
Die Ziele von ihrem Aufenthalt bei mir waren unter anderem, dass sie sich entspannt ohne steigen longieren lässt und sie allgemein gelassener im Umgang und beim Reiten wird. Da die Besitzerin auch gerne mit ihr ins Gelände gehen möchte, habe ich auch dies mit ihr trainiert.
Amy stammt ursprünglich aus England, zu ihrer Vorgeschichte wussten wir somit nicht alles.
Da Amy aber immer wieder zeigte, dass sie dem Menschen nicht wirklich vertraut, habe ich in den vergangenen Wochen viel daran gearbeitet, dass sie sich auf Menschen einlässt und lernt ihnen auch in schwierigen Situationen zu vertrauen.
So ist zwischen uns eine wunderbare Freundschaft gewachsen und die Maus hat sich ganz toll entwickelt. 🥰
Aber nicht nur Amy hat viel gelernt, auch ich durfte von ihr einiges lernen. Denn die Arbeit mit Pferden ist für mich keine Einbahnstraße, in der es nur darum geht, dass das Pferd am Ende funktioniert. Wenn ich möchte, dass mir das Pferd vertraut, dann muss auch ich bereit sein mich auf den Dialog einzulassen und es darf mir auch meine Fehler und Themen aufzeigen, an denen ich noch arbeiten darf. Das finde ich nur fair.
Ich werde Amy und ihr Besitzerin weiter begleiten und freue mich darauf, sie auf ihrem gemeinsamen Weg unterstützen zu dürfen, damit die beiden ein tolles Team werden. ❤️
Eine kleine Zusammenfassung von der zweiten Einheit Freiarbeit mit der süßen Amy.
Sie ist einfach ein Schatz ❤️
„Auf ein Pferd, das aus Angst gehorcht, ist kein Verlass. Es wird immer etwas geben, vor dem es sich mehr fürchtet, als vor dem Reiter. Wenn es aber seinem Reiter vertraut, wird es ihn fragen, was es tun soll, wenn es sich fürchtet. “ – Antoine de Pluvinel