16/04/2024
Gilt übrigens auch für Broholmerwelpen😃👍
Von rosa Brillen, Rahmen schaffen und süßen Welpenblicken!
Das Fundament einer soliden Beziehung!
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Wenn wir ein Haus bauen, dann ist das Wichtigste, was wir dafür brauchen ein starkes und solides Fundament. Ein stabiler und stützender Träger für unser zukünftiges Bauwerk.
Stein auf Stein bauen wir vertrauensvoll darauf auf, um uns für die Zukunft ein sicheres und beständiges Heim zu schaffen.
Es soll robust, stark und dauerhaft sein und vor allem Sicherheit geben.
Tauschen wir das Wort Haus und Heim jetzt mal mit den Worten Beziehung oder Bindung aus, haben wir die perfekte Vorstellung eines Miteinanders zwischen Menschen und Hunden.
Wenn wir uns also eine robuste, starke und dauerhafte Beziehung mit unserem Hund wünschen, die auf beiden Seiten Beständigkeit, Verlässlichkeit und Sicherheit bieten soll, braucht es dafür ein stabiles und stützendes Fundament.
Beispiel: Welpe
Schon am ersten Tag des Einzugs sollte der Welpe wissen mit wem und mit welchen Gegebenheiten er sich in Zukunft auseinandersetzen muss.
Ganz nach dem Motto: „So läuft das hier bei uns und damit musst du klarkommen, das sind unsere Regeln und die setzen wir auch durch.“
Eigentlich ganz simpel!
Die Realität sieht aber oft anders aus.
Der Welpe zieht ein und Schwupps hat der Mensch eine rosarote Brille auf, ist schwer verliebt und lässt sich schnell und zuckersüß um den bekannten Finger wickeln.
Auf einmal wird ein kompliziertes Konstrukt um den Welpen herumgebastelt um es ihm so schön wie möglich zu bereiten, obwohl der normale Alltag und die eigentlichen Vorstellungen und Regeln in der Familie ganz anders geplant und besprochen waren.
Plötzlich darf der Welpe ins Bett, obwohl er es später auf keinen Fall soll.
Bei jedem Fiepen, Quengeln und Bellen bekommt er Aufmerksamkeit, weil er ja noch so klein und süß ist und erziehen kann man ja noch später.
Der Welpe bekommt Leckerlies vom Tisch, obwohl er später nicht betteln soll.
Es werden feste Futterzeiten festgelegt, obwohl es später aufgrund der Arbeitssituationen zeitlich gar nicht möglich ist.
Feste Gassizeiten führen später zu Alltagsstress.
„Eigentlich soll er ja nicht in die Küche, aber man hat ihn dann viel besser unter Aufsicht.“
Er fährt vorne im Fußraum des Beifahrersitzes, obwohl er später auf die Rückbank oder in den Kofferraum soll.
Der Welpe ist immer unter Aufsicht und keine Sekunde allein, obwohl er Wochen später 4 Stunden ohne seine Menschen bleiben soll.
Er kann schlecht mit Frust umgehen, weil er nie in Situationen gerät, wo er Frust erfahren muss, kann, soll.
Jede Manipulation wird erwidert und führt zum Erfolg.
Die Liste könnte man unendlich fortsetzen.
Der Welpe wird häufig in eine riesige rosafarbene Blase gesteckt und spätesten, wenn die ersten Probleme sich ankündigen, zerplatzt diese Blase wie Seifenschaum.
Dann ist man in der Realität angekommen, dann wird es kompliziert.
Der Hund ist eines der anpassungsfähigsten Individuen auf der Welt. Deshalb kommt er auch fast überall auf der Welt vor.
Er kann sich den Gegebenheiten recht schnell anpassen, sich in Lebensmodellen einfügen und sehr schnell lernen was erwünscht oder unerwünscht ist.
Er ist ein sensationeller Lebenskünstler und das auch schon im Welpenalter.
Kommen wir also zurück zu unserem Fundament.
Wenn also ein Welpe ab dem ersten Tag seines Einzugs, verlässlich in sein neues Leben geführt wird und man ihn von Anfang an mit den Abläufen und Regeln konfrontiert und diese auch beharrlich, liebevoll und klar und deutlich durchsetzt, dann gibt es dem Welpen Sicherheit, Verlässlichkeit und Stabilität. Genau das, was für einen Welpen existenziell ist und wichtig für das Fundament einer starken Bindung und Beziehung zwischen ihm und seinen Menschen.
Man bildet einen Rahmen um den Welpen herum. Innerhalb dieser Rahmen kann der Hund sich bewegen und ein schönes Leben leben.
Der Rahmen ist fest verankert und bietet dem Welpen Halt und auch die Möglichkeit sich dort anzulehnen und um sicher zu sein.
Wenn der Rahmen zum Anlehnen aber immer wieder wegbricht, nachgibt und keinen Halt geben würde, dann entstehen oftmals Unsicherheiten beim Hund und er weiß dann einfach nicht, wo er dran ist.
Er wird versuchen die durch die Rahmen vorgegebenen Grenzen häufiger zu testen und den Rahmen zum Wegbrechen zu bringen.
Der Welpe wird nach Antworten suchen und vielleicht keine finden und muss sie sich dann selbst beantworten.
Welpen, die damit immer wieder erfolgreich sind, stellen dann ihre Menschen und deren Führungskompetenzen oftmals in Frage.
Das Fundament wird dann lückenhaft aufgebaut und unsere Beziehung wird von Anfang an instabil, droht auseinanderzufallen.
Und genau das, wollen wir Menschen ja eben nicht.
Wir möchten eine stabile, verlässliche Bindung und Beziehung zu unserem Hund und nichts anderes brauchen und möchten unsere Hunde auch.
Sie haben sich ihr Zuhause nicht aussuchen können und wir Menschen sind es unseren Hunden schuldig, ihnen ein stabiles, verlässliches Miteinander zu bieten und sie sicher und konsequent durchs Leben zu führen.
Unterm Strich:
Die Bausteine und das Fundament einer stabilen Beziehung und Bindung sind:
Verlässlichkeit und Stabilität innerhalb der Rahmenbedingungen schaffen.
Sicherheit geben!
Fragen und Nachfragen des Welpen auch adäquat beantworten.
Regeln einhalten und verhältnismäßig durchsetzen.
Klar und deutliche Kommunikation.
„Das ist erwünscht und das nicht“
Nicht mit menschlichen Maßstäben messen.
Hund auch Hund sein lassen dürfen.
Und der Mörtel für unsere Bausteine, um das Fundament zu mauern, besteht natürlich aus gaaaaanz viel Liebe und Fairness.
Und keine Scheu vor Reibungspunkten, denn Reibung erzeugt Wärme und Wärme ist immer gut für eine Beziehung!
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Text/Rechte Sandra Hundeschule Sandra Müller
Bild: Clipdealer