Tierpsychologie Dober

Tierpsychologie Dober Der artgerechte Austausch zwischen Mensch und Hund. Ein entspanntes Verhältnis & klare Kommunikation.
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Nein, fein, mein, kein…hä?Ich verstehe nur Bahnhof. Haste Flöhe, oder warum fuchtelst du so rum?Altaaaa, wat willste den...
15/09/2024

Nein, fein, mein, kein…hä?

Ich verstehe nur Bahnhof. Haste Flöhe, oder warum fuchtelst du so rum?
Altaaaa, wat willste denn?

Menschen reden mit Menschen, wie Menschen. Mehr oder weniger deutlich, plus oder minus Dialekt.
Respekt kann sein, ist aber nicht unbedingt eine Voraussetzung.
Bei der innerartlichen Kommunikation kann es gravierende Verständigungsschwierigkeiten geben, obwohl das Thema meist nicht so kompliziert ist.
Das wäre ein Bereich von Kommunikation.
Ein anderer Bereich ist der interartliche Austausch von Nachrichten, Wünschen und was das Herz so begehrt.
Interartlich heiß nicht zwischen Männlein und Weiblein, auch, wenn es einem manchmal durchaus so vorkommt. Bekanntlich ticken die Geschlechter unterschiedlich, wenn es um die Verarbeitung und Weitergabe von Daten geht.

Der Austausch zwischen Mensch und Tier, hier sei der Hund gewählt, ist mitnichten einfacher.
Warum versteht mich der Hund nicht? Will er nicht, ist er zu faul, warum macht der sich keine Mühe, ich habe schließlich etwas zu sagen!
Wenn das die eigene Einstellung ist, dann sollte man doch vielleicht lieber den Rand halten.

Wenn ich etwas zu sagen habe, bin ich in der Pflicht, daß ich mich meinem Dialogpartner verständlich machen kann. Das geht nur leider etwas schlecht von einem hohen Ross, wenn der Empfänger der Nachricht auf dem Boden der Tatsachen verweilt und beim Blick nach oben vom gleißenden Schein der Halter-Ignoranz geblendet wird.

Die hündische Kompetenz, mit Menschen in einen Austausch zu gelangen, hängt von vielen Faktoren ab. Da spielt das Wesen und die Veranlagung des Hundes eine Rolle. Ebenso die Kinderschuhe. Durfte der Hund in welpigen Zeiten Lernerfahrungen sammeln und was waren das für welche? Druck und Eintopf, oder faire Unterstützung auf dem Weg zu einem ausgewogenen Miteinander. Da gibt es leider Unterschiede.

Laber ich dem Hundeli die Ohren blutig, oder wurden Signale zur Unterstützung eingebunden (Handzeichen, Körpersprache), die es dem Vierbeiner einfacher machen? Sind meine Informationen klar präsentiert, oder gelangen sie in einem Schwall aus Kauderwelsch in die Hundebirne? Bin ich ein dahergelaufener Fremder und maße mir an, daß mich jedes Tier verstehen muss, oder bin ich eine Bezugsperson?

Habe etwas zu sagen, wenn ich rede?

Der durchschnittliche Hund versteht ungefähr soviel, wie ein 14 Monate altes Baby, wenn man ihm die Worte in lernbarer Form angedeihen lässt. Lernbar bedeutet, immer das gleiche Wort für den gleichen Vorgang oder die entsprechende Situation mit der dazugehörigen Tonlage. Wenn Schnuffi solch ein Vokabular besitzt, dann kann er das auch bei Fremden anwenden. Ober er das will, steht auf einem anderen Blatt, zumindest wäre es möglich. Im Zweifelsfall ist die Trennung nach bekannten und neuen Worten möglich. Klingt es jedoch zu ähnlich und akustisch ist auch kein wirklicher Unterschied auszumachen, dann sind Verwechslungen an der Tagesordnung.

In der linken Hirnhälfte wird die Bedeutung verarbeitet, in der rechten die Tonfolge. Nach der bilateralen Analyse wird das Ergebnis zusammengesetzt und verwertet. So kann ein Hund deutlich erkennen, ob das Lob als Lob gemeint und gegeben wird, oder ob das Lob kommt, weil man es so machen soll, aber die Freude und positive Bestätigung ist zwischen knutsch mir den Steiß und egaler kann es mir nicht sein.

Und da kommt das Lieblingswort des unbedachten Halters: NEIN
Es gibt sogar arme Hunde, die denken, daß sie so heißen.
Oder der Halter kloppt energisch ein FEIN raus, wovon das Hundehirn ein NEIN hervorbringt.

NEIN wird dazu verwendet, wenn man jemandem sagt, was er nicht machen soll, was man selber nicht will, oder was man nicht gut findet. Das Universalwort des Menschen, um seinen Unmut kund zu tun.
Aber mehr als nur zu sagen, daß etwas falsch ist, ist es leider nicht.
Natürlich sollte ich als Legislative die Option haben, den Hund im Zweifelsfall zu stoppen, dann muss ich jedoch auch das Stoppen nach dessen Umsetzung mit einem Lob honorieren. Ich sage NEIN, Schnuffi hört auf, ich sage nichts, Schnuffi macht weiter. Das ist für beide Seiten weder produktiv, noch befriedigend.

Der eine motzt den anderen an und das war es auch schon mit der Interaktion.
Warum machen wir Menschen nicht unser Gehirn an und sagen dem Kumpan stattdessen, was er machen soll? Das ist zielführend, man spart sich den Frust einen angepampten Abbruchs und der Hund wird in die nächste Situation geführt.
Weg von dem, was zuvor nicht erwünscht gewesen ist.

Jetzt ist die Senderseite optimiert… was machen wir denn nun mit dem Empfänger?

Ich will was vom Hund. Dieser ist jedoch anderer Meinung, zeigt mir die Stinkekralle und verfatzt sich. Der ungehorsame Rotzlöffel, weiss der nicht, wer ich bin?
Meist wissen die Lütten das durchaus.
Gehorchen setzt sich aus mehrere Komponenten zusammen.
Der Hund hat das Signal gelernt (Wort= Sitz, Zeigefinger erhoben, entspannter Körper, freundliches Gesicht-> das ist das mit den Mundwinkeln nach oben), im besten Fall sogar generalisiert. Dieses Signal wird in einem bestimmten Kontext gegeben. Wenn dann das Signal auch noch wahrnehmbar und für den Hund sinnvoll ist, steht einer Umsetzung meist nichts im Weg. Meist.

Das Fellkäul wird abgerufen, klappt zuhause immer super, nur draußen …wenn er mich wenigstens anguckt, habe ich schon Glück gehabt. Der Hund folgt immer dem stärkeren Reiz. Soll heißen, ich rufe, Hund kommt. Karnickel kreuzt den Weg, Hund hat eine neue Route entdeckt… hinter dem Hoppler her. Der Mensch schreit meist auch zuverlässig den Flitzern hinterher. So findet der Hund einfach den Weg zurück…immer dem Gebölkese nach, auf den mit dem roten Kopp zu.
Auch der Abruf mit dem Keks in der Hand degradiert den Rufenden. Hund guckt nur nach dem Keks, selten nach dem Kekshaltenden. Da ist es schwierig körpersprachlich zu agieren, wenn der Hund im Backwahn schwelgt.

Und, wenn ich rufe, was rufe ich eigentlich?
Die Fellnase wird abgerufen. Hundeli setzt sich in Bewegung. Der Halter sieht das, grüßt nen Nachbarn und guckt kurz zu diesem hin. Für den Heranstrebenden ist der Kontakt und somit der Arbeitsauftrag abgebrochen. Hunde erkennen sogar, ob ich die Augen auf oder zu habe.
Oder Spatz kriegt eine Ablage, knallt sich kann artig auf den Boden und hält den Kontakt zum Halter. Dieser lobt nickend. Ist das Nicken energisch (weil man sich freut, daß es so gut geklappt hat), versteht der Hund das als Einladung aufzustehen. Zack, wieder bei Menschi in die Nesseln gesetzt.
Der Hund darf nicht aufs Sofa, so will es der Mensch. Hund weiß das ganz genau, denn es wurde immer antrainiert und korrigiert, durch den Menschen in dessen Anwesenheit. Nun läuft das mit dem Sofa noch nicht so lange und der Olle ist endlich aus dem Haus.

Geil, mein Sofa!

Dann kommen Geräusche aus dem Treppenhaus, die Wohnungstür geht auf. Der Hund springt, so wie er es gelernt hat, brav vom Sofa. Für den Hund ist die Welt in Ordnung und er hat alles nach den Wünschen der Regierung erledigt. Regierung da = Sofa gehört der Regierung.

Der Halter ist jedoch nicht froh, weil der Hund den ersten Schritt zwischen Sofa und Korb gerafft hat. Meist ist er erst enttäuscht, weil die Trainingserfolge nicht so schnell kommen, wie man sich das vorstellt oder in Büchern präsentiert bekommen hat. Und dann wird man sauer und nimmt es dem Hund übel. Am Ende wir der Hund für Verhalten gestraft, was aus der Perspektive des Menschen falsch ist. Aus der Perspektive des Hundes ist es ungerecht, denn er hat umgesetzt, was er beigebracht bekommen hat.

Wenn mein Mensch da ist, muss ich vom Sofa runter.
An dieser Stelle kann man auch sehr gut erkennen, wie sinnvoll ein Trainingsplan ist.
Erst denken, dann handeln.
Erst denken, dann trainieren.
Erst denken und reflektieren wer es vergeigt hat, dann motzen.

Nicht selten ist jedoch das Denken schon ein nicht unerhebliches Problem im Versuchsaufbau.
Der Alltag ist eben komplexer als die Theorie.

So, nun zum Schluß:

Wie mache ich es mir und dem Hund nicht unnötig schwer?

Fairness spielt eine große Rolle. Wir müssen das meinen, was wir sagen. Dann ist ein Lob auch ein Lob. Im Umgang mit dem Hund sind Zeigegesten eine wertvolle Unterstützung zu unserem Blabla-Schwall. Da kommt gleich der nächste Punkt: weniger reden bei Handlungsempfehlungen. Quatscht Eurem Hund nen Knopf an die Backe, aber seit transparent, wenn in dieser Wortflut ein Kommando für Schnuffi ist.
Der Wunsch und das entsprechende Signal.
Der Hund sieht das Signal und verbindet damit ein anderes Bild.

Passt das, was ich vom Hund möchte, in den aktuellen Kontext. Kann der kleine Rabauke meine Körpersprache verstehen? Wieso gebe ich eine NEIN, wenn ich danach den Hund sowieso zu mir rufe? Dann kann ich ihn auch gleich rufen, spare wertvolle Sekunden, spare eine negatives Feedback und gewinne eine aktive Interaktion mit meinem geliebten Zeckenspender.

Zweimal denken, einmal handeln = doppelte Freude.

Für beide.

Silvia Dober

Dem springt nen Draht aus der MützeMein Hund kratzt sich, obwohl er frisch geduscht ist. Tja, er kann sich auch kratzen,...
19/07/2024

Dem springt nen Draht aus der Mütze

Mein Hund kratzt sich, obwohl er frisch geduscht ist.
Tja, er kann sich auch kratzen, weil er geduscht worden ist und eine Reaktion auf das Mittel zeigt. Kann sein, muss aber nicht.
Kratzen hat auch eine kommunikative Komponente.

Es geht um Übersprungsverhalten.
Übba ne Hürde, odda was?
Irgendwie schon, obwohl es eher eine innere Hürde ist.
Wann werden nun Übersprungshandlungen gezeigt?
Wozu dienen sie und wie kann ich sie für mich, als Legislative, nutzen?

Ein klassischer Hinweis für den Extrahopser im Verhalten ist, daß die Handlung nicht zur Situation passend ist. Man feiert eine runden Geburtstag, das Haus ist voll. Überall sind kleine Bistrotische zum Sektempfang aufgebaut. Der Jubilar hat geladen und Sippe, Kollegen und Sozialschmarotzer treffen sich im sonst so ruhigem Haus. Alles ist anders, besonders für Schnuffi. Der kriegt die Situation nicht zwangsläufig gewechselt, nur weil er die meisten Gäste kennt. Wieso kommen die alle auf einen Schlag… haben die kein Zuhause?

Da will man sich am Halter orientieren, aber der ist die ganze Zeit am Labern. Warum guckt der mich nicht mal an? Ich weiß garnicht, was los ist. So steht er vor der Person seines Vertrauens, adressiert sie wiederholt und bekommt keine Antwort. Die Aufregung steigt, ebenso wie ein wenig Unsicherheit und Unwohlsein. Da wird erstmal fett gegähnt. Eine 1a-Stressreaktion in diesem Fall. In dem Moment guckt der Halter und vermutet jedoch, daß der Hund müde ist.
Die gesteigerte Erregungslage des Hundes kollidiert mit der eher drückenden Handlungsbereitschaft. Wie soll man in diesem unüberschaubaren Haufen alle beobachten, dann dudelt im Hintergrund die ganze Zeit Musik, die Menschen haben sich künstlich und derbe eingemöfkert, die Weibchen laufen auf laut schallenden Stangenschuhen, alle essen mit der Hand und laufen dabei rum…

Der Hund ist definitiv im Stress, denn sein bisher erlebtes Zuhause ist zum Wanderzirkus mutiert. Er ist verunsichert, denn alles ist anders als sonst. Schon wieder ein Luftballon geplatzt. Auf der einen Seite ist das alles total aufregend und spannend, auf noch einer anderen Seite…wäre es schön, wenn das Remmidemmi vorbei wäre und alles wieder in normalen Bahnen laufen würde.

Wuffi befindet sich in einem Konflikt, den er selber nicht lösen kann. Gut, er könnte durchdrehen, alle Gäste in eine Ecke treiben und die Meute zum Schweigen bringen. Dann wäre zumindest der Geräuschpegel ein anderer. Der Chef findet das bestimmt nicht toll.
So findet es der Hund nicht toll und kommt aus der Situation auch nicht allein raus.

Das kann nicht nur bei Anlässen geschehen, die außergewöhnlich sind. Auch im Alltag ist schnell eine Situation kreiert, die den Hund überfordert. Er ist dann zwischen zwei widersprüchlichen Handlungen hin und her gerissen. Versucht die Handlungen unter einen Hut zu kriegen, was nicht funktioniert. Dann rettet er sich in eine Übersprungshandlung, die von ihrer Erscheinung nicht zum Kontext zu passen scheint.
Man hat einen Tag gehabt, der vor der zweiten Tasse Kaffee schon fürs Klo war. Und nun auch noch mit dem Hund raus, weil keiner von der familiären Bagage bereit war bei Regen das Tier zu entleeren. Hundi ist keine Schönwettermieze und freut sich jenseits klimatischer Variationen auf draußen. Alles erledigt, der Abruf kommt. Mal ein wenig gegen den Wind gerufen, die Schallwellen erreiche das Hundeohr nicht. Jetzt hab ich die Faxen dicke. Brülle wie ein Gehirnamputierter das KOMM. Und was macht der Undankbare? Schnüffelt noch eine Runde und schüttelt sich ausgiebig! Ich glaub, es hackt!!

Der Hund interpretiert den abgelieferten Abruf anders als der jähzornige Berufstätige. Auf der einen Seite wird er über das Signalwort KOMM gerufen. Auf der anderen Seite steht das laute, böse Gebrüll des Halters. Das suggeriert, wenn ich da hingehe, kommt der Kopf ab. Und so tanzt die Wahrnehmung auf zwei Hochzeiten. Selbstschutz, denn Brüllen ist eher drohend denn einladend. Mangelnde Umsetzung der Handlungsempfehlung des direkten Vorgesetzten, weil das KOMM vom Hund nicht ausgeführt wird.
Da Übersprungshandlungen verdammig kurz und reflexartig sind, muss man als Mensch ein Auge dafür haben, um sie erkennen zu können. Sonst sieht es eben nur aus, als ob der Köter was anderes macht und nur nicht gehorcht. Es macht Sinn, das ganze Display zu erfassen und dann sich selbst zu Fragen, warum er was macht…oder auch nicht. Übersprungshandlungen passen nie zur aktuellen Situation und reflektieren das Hadern zwischen zwei Instinkten. Es muss nicht immer der Biss sein, wenn man in die Ecke gedrängt wird. Manche fressen Gras, andere zerstören oder zeigen Verhalten aus dem Bereich Fortpflanzung (rammeln einen dann den Mariannengraben aufs Schienenbein) oder Körperpflege (herzlich willkommen zum übersteuerten Lecken).
Die Reizschwelle solch einer Handlung ist limbomäßig niedrig und ist direkt mit der emotionalen und sozialen Kompetenz des Hundes verbunden. Das Zeigen solcher Signale dient aktiv der Kommunikation.
Was soll der Hund auch machen, ´nen Schild schreiben?

Wenn ich solche Signale als Übersprungshandlung erkenne, muss ich als verantwortungsvoller Halter eruieren, warum diese gezeigt werden.
Und das eigene Handeln oder die gegeben Situation auswerten.
Zeigt der Hund Sachen wie zum Beispiel: über die Schnauze lecken, gähnen, kratzen und lecken an vorher unauffälligen Stellen, Kopfschütteln, kreisen, schnappen, weggucken, die Rute jagen…sind das Handlungen, die immer einen zweiten bis dritten Blick erfordern.

Wenn man die Anzeichen erkennt und auswertet, kann man so den kleinen Kumpel vor weiterem Ungemach bewahren.
Und unnötige Ausreißer ersparen, wenn man demnächst vorausschauend auf genau die Dinge achtet, die vorher den Untertan in den Wahnsinn getrieben haben.

Silvia Dober

Lilo sucht einen neuen Wirkungskreis. Die kleine Maus war eine Weile bei mir im Training. Bei Fragen gerne eine Nachrich...
21/06/2024

Lilo sucht einen neuen Wirkungskreis. Die kleine Maus war eine Weile bei mir im Training. Bei Fragen gerne eine Nachricht an mich.
Sie ist ein Schatz mit Hirn!

Steckbrief Lilo:

Hündin, geboren am 19.12.2019
nicht kastriert

Lilo ist eine süße und fröhliche Zuckerschnute.
Sie liebt es, frei zu laufen und der Rückruf funktioniert sehr gut.
Sie rennt gerne Bällen hinterher und macht gerne Suchspiele, bei der Nasenarbeit gefordert ist.

Es ist kein Problem, Lilo 4 Stunden alleine zu lassen. Sie fährt gerne Auto und verreist auch gerne. Hauptsache, sie ist dabei.

Mit Artgenossen ist sie verträglich.

Vor Kindern und Handwerkern hat sie Angst und verbellt sie.

Lilo sucht ein neues Zuhause mit liebevollen und konsequenten Besitzern. Da sie einerseits unsicher ist, andererseits aber auch genau weiß, was sie will, braucht sie ruhige und souveräne Besitzer, die ihr Sicherheit bieten. Sie braucht eine klare Stellung in ihrem Rudel, bei der sie keine Verantwortung übernommen muss und man ihr Entscheidungen abnimmt. Wenn der unsichere Hund in die Rudelführerrolle gedrängt wird, schlägt es um in Frustration und sie hat gelernt, dass sie mit Beißen Erfolg hat.
Auch bei Arzt- und Friseurbesuchen und allem, wovor Lilo Angst hat, sollte man ihr einen Maulkorb aufsetzen.
Ansonsten lernt sie alles sehr gerne, wenn man geduldig ist und sie nicht überfordert.

Wer Spaß daran hat, mit Lilo durch die Natur zu streifen, sie mit Such- und Denksportaufgaben zu beschäftigen (vielleicht sogar Mantrailing zu machen) und ihr auch die nötige Ruhe als Ausgleich zukommen zu lassen, wird mit einem ausgeglichenen und fröhlichen Hund belohnt, an dem man viel Freude hat.

In der LZ von heute…
11/04/2024

In der LZ von heute…

Vernunft,  Engagement… oder doch einfach nur verstrahlt?Eines schönen Tages, über 30 Jahre ist es her, stand ein schwarz...
11/04/2024

Vernunft, Engagement… oder doch einfach nur verstrahlt?

Eines schönen Tages, über 30 Jahre ist es her, stand ein schwarzer Hund bei uns im Flur. Hier und da ein paar weiße Fleckchen, wie das Gegenteil von Stracciatella. Ein Kaiser-Wilhelm-Bart und eine abstrus fix wedelnde Antenne, der Schlagstock der Freude.

Ein Deutsch Drahthaar war eingezogen. Chico, 2 Jahre alt, jagdlich ausgebildet, stand nun in seinem neuen Zuhause, wo er noch garnicht wissen konnte, daß es das auch werden wird.
Er war erstmal nur total aufgeregt.

Wir Kinder auch, wegen Yippiieh!!!!

Tja, und nun? Ansage vom Vadda: der kommt mit zur Jagd.
Tolle Info, die wir Kinder nicht weiter verwertet haben.
Für uns war es ein Hund und somit einfach maximal super.

In der ersten Nacht lief Chico nur durch die Gegend. Er kam von einem Bauernhof, wo er unter den Fittichen eines Züchters sein geplant professionelles Leben erblickt hat.
Ein knuddeliger C-Wurf Schwarzschimmel.

Als wir morgens in die Küche kamen, am Korb des neuen Familienmitglieds vorbei, war Schnuffi zum Soul-Shopping gewesen. Von jedem aus der Familie lag etwas in seinem Korb. Nen Schuh, ne Jacke usw. Wir fanden das rührend.
Wenn es ihm hilft einzuschlafen, warum nicht?

Chico kam bei seinen Menschen an, wie Bombe… wobei wir uns bei manchen Sachen wunderten, denn da war er nicht wie bisher bekannte Hunde. Da war er anders. So ungebremst. So resistent. So… geh besser in Deckung.

Das krasse Gegenteil zu seiner familiären Präsenz. Da legte er den Schalter um…. man hörte ein leises Fiepen. Schon etwas kläglich, als ob er dabei nicht auffallen wolle. Natürlich guckt man, wenn der Vierbeiner fiept. Das lag am jüngsten Zweibeiner, der das Hundeohr zwischen seinen sprießenden Beißerchen testete.
Und Chico blieb liegen, damit dem Menschenwelpen nichts passiert.

Auf der Jagd allerdings, war wieder der Berserker da. Schuss. Freigabe aus Ablage und hinter der Beute her. Mit einem abstrusen Geläut, als ob einer inne Gießkanne hustete, knallte er durchs Unterholz.
Und war weg.
Ne ganze Weile. Echt lang. Besorgniserregend lang.

Er kam wieder in Sicht. Mit einem Wildschwein. Mit ohne Puls, auf der Seite des Wildschweins. Fassungsloser Blick auf den Apportierer. Den leckgeschlagenen Hund ratzfatz eingesammelt und ab zum Tierarzt.

Das Borstenvieh hat sich vehement gewehrt, verständlicherweise, und hat so unserem kleinen Hundi wirklich arg mitgespielt. Auch hier, kein Vorwurf an die Sau. Tiefer Riss an der Brust, tieferer Riss am linken Oberschenkel, am Schnipi tropfte das Blut raus und wir konnten von Glück reden, daß die Hauer nicht die Bauchdecke aufgerissen haben.
Bevor nun irgendwelche Diskussionen zum Thema Jagd kommen, darum geht es hier nicht.
Es geht darum zu zeigen, was ein Hund kann, was ein Hund macht.

Was einem Hund alles geschehen kann, wenn er auf die Weisung des Menschen handelt.

Wir waren nicht dabei, als er sich die Sau gekrallt hat. Wir wissen nicht, ob er das nächste Schwein in den A***h gebissen hat, was er sah, oder ob es vielleicht gegen ihn ging.
Die nächsten Tage hing der kleine Spatz ein wenig in der Uhr, lief aber zeitnah unauffällig mit.

Mit anderen Hunden, konnte er nicht wirklich. Mit der Hündin des Nachbarn, umso besser, wie sich herausstellte. Vor allem, wenn die Gnädigste ihre hormonelle Anzeige geschaltet hat. Da klingelte sein Gehänge und der Hund war weg. Wir waren in Sorge, denn ein kopulationsbereiter Rüde denkt nicht oder logisch, bevor er über Straßen rennt.
Es rief auch schon mal der Nachbar an, daß unser Hund durch seinen Garten tigert.
Dagegen dürften wir gern etwas unternehmen. Also hin und den klötenlastigen Casanova wieder eingesammelt.

Das klappte nicht immer. Einmal holten wir Chico ab, als er bei der Hündin in der Kemenate saß. Mit einem Hopser war er über den 2m hohen Zwinger. Dann kann man sich vorstellen, wenn man sein entspanntes Gesicht und die leicht erledigte Präsentation seiner selbst sah, wie er die Nacht verbracht hat.
Und…die Welpen waren ein Abbild von ihm.

Chico fuhr liebend gern mit am Rad. Sportlich agil, eine gute Höhe und athletisch federnd ging es durch die Felder. Mal schneller, mal zockelten wir den Feldweg lang, mal lernte ich fliegen. Dann ließ er mich, wie einen Drachen, vom Fahrrad aus, die Lüfte erklimmen. Meine Güte, hab ich mit dem Hund schon auf die Nase gelegt. Aber so war er, wenn irgendwo etwas opferiges (Kaninchen, Wild, Katze) den Horizont erklomm.
Hat nen Puls, gehört nicht zur Familie, kann ich nicht knattern…kann weg. Logischer Schluss.

Und zuhause war er wieder das Schaf im Drahthaarpelz. Der Jüngste sitzt semiaufrecht im Garten und freut sich seines Lebens…der Hund asselte daneben ab. Und wehe es kam einer näher, der nicht zum elitären Kreis des Familie gehörte, als es unser Türsteher für vertretbar befand. Dann gab es ein Knurren, quasi Instant-Gewitter, und der Eindringling konnte sich überlegen, ob er den Blitzeinschlag verkraften konnte. Wie gesagt, Bellen war eher nix. Knurren und sich wie der letzte Tag seines Gegenübers präsentieren…als ob er es erfunden hätte.

Sein Lieblingsspielzeug war ein Hüpfball, den er im Akkord apportiert hat. Er trieb den Ball vor sich her, flog drüber, sprang drauf, motzte bei nicht sofortigem Erfolg. Dann freute er sich wie ein Schneekönig, wenn er endlich einen Griff des Balles in seinem Fang hatte und zu uns zurück kommen konnte.
Nicht atypisch für einen Jagdhund apportierte er leidenschaftlich. Und dann musste man auch aufpassen, was man warf, falls er auf die Idee kam, es sei für ihn gewesen.

Sein Freund, das Buchenvierkantstück. Er hatte eins als Zahnbürste. Das schlürte er rum und war selig damit. Macht man nun ein wenig Feuer und schmeißt Holz auf, muss man gucken, was man schmeißt. Denn Chico sprang ins Feuer, um sein Buchenholz zu holen. Für ihn war es nicht Feuerholz. Für ihn war es ein Apport, den er umsetzte, egal zu welchem Preis.
Man tobt mit Hundi im Garten, der Ball prallt von der Hauswand ab und fällt in die Regentonne.
Der Pflichtbewusste rennt zur Tonne, kommt so nicht dran und springt kopfüber rein. Auch da hätte er sterben können, denn er blieb mit den Oberschenkeln am Rand der Tonne hängen und war gefangen. Es ging nicht vor oder zurück, den Ball kann man wegen sowas auch nicht loslassen. Und irgendwelche Hirnis wollen den offensichtlich auch noch haben, denn die ziehen an mir rum. Wir bekamen den verdammten Hund nicht zu fassen und stießen vereint die schwere Tonne um. Chico wurde mit Ball auf den Rasen gespült, schüttelte sich und legte uns das Ding vor die Füße.
War was? Wat hasse denn? Schmeiß endlich wech!

Im Gegenzug hatte er alle Geduld der Welt, wenn man den ganzen Hund mit bunten Wäscheklammern spickte. Einfach, weil man als kleines Kind sowas toll finden. Hundi war nicht so begeistert, aber machte seinen Job als großer Bruder perfekt.
Bei Oma setze er die kleine Küche unter Wasser, während er mit Speichelsturz drauf wartete, daß sie das Leberwurstbrot fertig geschmiert hatte. Dann gab sie ihm die Scheibe in Häppchen und sagte bei jedem Haps: Nun schling doch nicht so, du musst das kauen! Dem Hund stand ins Gesicht geschrieben: Nun quatsch doch nicht so und lass den Nachschub nicht abreissen. Was auch mit ein Grund war, daß er bei Oma durch die Küchentür drängte, als ob er einen SEK-Einsatz fuhr.
Nach der Stulle rollte er sich auf dem Boden zusammen und war zufrieden eingeschnorchelt.

Mit dem Alter kamen, was auch sonst, die Wehwehchen. Die Verletzungen bei der Jagden zeigten auch nach Jahren des jeweiligen Ereignisses, was alles malat war. Damals wurde keine Physio gemacht, damals wurde man wieder, oder eben auch nicht. Damals gab es keine Nahrungsergänzung oder Immunstärkung. Damals gab es keine langen, oder geplanten, Ruhephasen und Phasen des Muskelaufbaus, denn ein Hund hatte zu funktionieren.
Die Grenze von Gebrauchshund und Gebrauchsgegenstand war fließend.

Irgendwann war er plötzlich über 15. Für einen großen Hund unter optimalen Bedingungen schon ein hohes Alter.
Ich schreibe von plötzlich, denn es kommt einem auch heute noch so vor, wenn man Hundehalter ist.
Es ist immer zu früh, es ist immer plötzlich.

Es ging ihm nicht mehr gut. Die körperlichen Probleme nahmen zu, er fiel um. Mehrfach. Konnte allein kaum noch aufstehen.
Und auch, wenn man es nie wahrhaben will, man muss gucken, ab wann man es für sich macht.
Wie lange ist es für den Hund noch gut?
Oder lebt er nur noch, weil ich feige bin?

So kam sein letzter Tag. Er benahm sich wie ein Jungspund, lief nahezu unauffällig, zerfräßte sein Buchenkantholz.
Aber war das so, weil es so war? Oder haben wir es nur so wahrgenommen, weil wir vor allem anderen Angst hatten und ihn nicht verlieren wollten.

Als er nachher im Garten lag, heulten wir.

Wir hatten einen Bruder verloren.

Ein Freund, der bar jeder Vernunft seine (gefühlte) Pflicht erfüllt hat. Der, komme was da wolle, auf uns achtete.
Der auf uns nen großen Haufen schiss, wenn er auf Amors Pfaden wandelte.
Ein Kämpfer, der auch im Traum auf Nachsuche ging.
Ein Freund, mit dem man sich im Garten in die Sonne legte und Schmetterlinge beobachtete.
Ich hab sie angeguckt. Er hat sie gepackt.

So viele Dinge werden in der heutigen Zeit mit Hunden anders gemacht, als es damals der Standard war.
Ich wollte nie einen Hund haben, wenn der damalige Weg der einzige war, einen Hund zu halten.

Hunde waren Besitz.
Hunde waren Arbeitsmaterial.
Hunde waren kaum Haustiere.

Und heute? Gilt für viele Halter obiges leider immer noch.
Doch die Entwicklung geht zum Glück auch weiter.

Hunde sind fühlende Lebewesen.
Hunde sind Kooperationspartner.
Hunde sind Sozialpartner.

Ich lebe und arbeite mit Hunden.
Für Hunde.

Chico, mein großes Löwenherz, verzeih mir, was ich damals nicht wusste.
Man bereut heute das, was gestern hätte sein können.
Ist Reue richtig, wenn man es zu diesem Zeitpunkt nicht besser wusste?
Oder es die Optionen nicht in gleichem Maß gab?

Mein Guter, ich denke oft an Dich.
Du beeinflusst mich immer noch.

Wir sehen uns wieder.

Silvia Dober

13/03/2024

Bärbel Wollbrink
·
Liebe Silvia ! Vielen Dank für deine Unterstützung bei der Sozialisierung und Erziehung unserer kleinen Fellnase. Durch deine Hündin Elli hat er eine mega gute Erfahrung mit einem " großen" Hund gemacht und benimmt sich jetzt sehr gut - ob klein oder groß. Die Körpersprache der Vierbeiner ist für mich sehr spannend. Was du alles rausfilterst und uns erklärst, ist unglaublich toll. Ich bin sehr froh, daß wir uns anstatt in der Hundeschule die Unterstützung bei dir holen.
Nach dem Training sind Hund und Frauchen zufrieden und platt 😂🐶👋. Ich freue mich schon aufs nächste Mal

UPDATE 25.03.24 Luna wurde von Retriever und Freunde e.V. übernommen. Sie ist seit kurzem nun in einer Pflegefamilie und...
03/03/2024

UPDATE 25.03.24

Luna wurde von Retriever und Freunde e.V. übernommen.
Sie ist seit kurzem nun in einer Pflegefamilie und kann jetzt alles kennenlernen und erleben, was in ihrem bisherigen Leben vernachlässigt wurde.
Es gab für mich schon ein paar Bilder aus ihrem ersten richtigen Zuhause und sie sieht jetzt schon anders aus. Besser.

Ich danke allen Lesern für Ihre Zeit, das Teilen, das im Bekanntenkreis Nachfragen und das Abwägen, ob Luna bei einem vielleicht ein Zuhause bekommen kann.

Silvia Dober

Hallo liebe Lesende,
heute möchte ich Euch Luna vorstellen.

Luna ist ein einjähriges foxred Labbi-Mädel. Eher eine Amazone unverschuldeter Weise. Ihre aktuellen Halter waren und sind nicht in der Lage den Hund artgerecht zu halten und deswegen muss sich etwas ändern.
Ich wurde von der Familie angerufen, weil sie so an der Leine zieht, daß man nicht mehr vernünftig mit ihr rausgehen kann. So die erste Information.

Als ich da war, machte mir die Halterin die Tür auf und hinter ihr kam ein traurig guckender Hund zum Vorschein. Ich bin ins Haus und die Kleine war eher schüchtern und sprang leicht übersteuert durch die Küche, sobald man sie adressierte.

Im Rahmen der Bestandsaufnahme unterhielt ich mich ein wenig mit den Haltern und Luna taute in der Zeit auf. Also…es kam eher die andere Seite des Hundes zum Vorschein. Ungestüm, unbremsbar, distanzlos, interessiert bis in meine Socken hinein.
Streicheln zu ihren Konditionen und alles mit mindestens Vollgas.
Die Hündin hat den ganzen Tag nicht eine ruhige Minute.

Dann sind der Halter und ich mit der kleinen Maus raus an die frische Luft.
Probleme beim Spaziergang sieht man am besten beim Spaziergang. Aber Luna geht nicht spazieren, sie überfällt. Sprithahn auf, zum Glück nicht in aggro, knallt sie auf alles zu, was sie sieht. Es ist dann auch keine Überraschung, denn akustisch sind alle unüberhörbar informiert. Egal wie groß, egal welches Säugetier, egal wieviel Beine. Das kann dann auch schon mal ein Fahrrad mit Anhänger oder ein Kinderwagen sein.
Was für ein dreister Hund, kann man da sagen.

Was für ein armer Hund, sage ich.
Luna hat in ihrem Leben nicht wirklich was kennen gelernt, lebte überaus reizarm in einem Haushalt, wo der Mensch keinen bewussten Umgang mit dem Hund und seinen Bedürfnissen pflegte. Aus einer Hundeschule sind sie rausgeflogen, weil sie die Gruppe zu sehr ablenkten.

Luna lebt mit einer Katze zusammen. Die Katze mag sie nicht wirklich, denn Luna hat auch in der Begrüßung mit der Katze Raketenantrieb. Daraufhin vermöbelt die Katze den Hund. Ordentlich. Luna freut sich über die Ansprache und holt sich gleich eine zweite Packung Senge ab.

Sie räumt gern mal ein Regal hab, hockt sich auf Stühle, klaut und benimmt sich mehr als originell. So ist das, wenn man für die falschen Dinge mit Aufmerksamkeit bedacht wird. Und wenn man kein Lob bekommt, dann nimmt man eben Ärger.
Und bei ausschließlicher Belohnung über Leckerli hat Luna gelernt, wenn ich den Keks nicht nehme, dann können sie mich mal.

Luna muss den aktuellen Wohnort verlassen, denn es ist langsam mehr als bedenklich. Die Züchterin nimmt den Hund nicht zurück.
Die Frage, warum sie den Hund an diese Menschen abgegeben hat, stelle ich mal lieber garnicht.

Nun suche ich für Luna ein erstes, echtes Zuhause. Mit Menschen, die keine Angst vor Arbeit haben. Mit Menschen, die wissen, daß Geduld mit Liebe bezahlt wird. Die wissen, was ein Hund in der Größe an Kosten und Verantwortung mit sich bringt. Die wissen, daß Hunde das Produkt ihrer Erziehung sind und emotionale Verwahrlosung reversibel ist.

Luna weiß nichts, kann nichts und will alles. Sie freut sich ein Loch in den Kopf, wenn man sie ruhig anspricht und freundlich lobt (drinnen, draußen rafft sie das noch nicht wegen der Reizüberflutung), denn das kennt sie nicht. Hat sie in ihrem ersten Jahr nicht kennen gelernt.
Es geht hier nicht darum Mitleid für einen Asi-Köter zu schüren. Sie ist so, weil sie es nicht anders weiß, Angst vor allem Fremden und Neuem hat und gleichzeitig neugierig wie eine Ziege ist.

Und das ist der große Pluspunkt. Mit dieser Neugier kann man sie aus ihrer emotionalen Einsamkeit holen. Man kann ihr zeigen, daß jemand die Führung übernimmt und sie sich nicht bei jedem Meter draußen gegen alles in der Natur allein stellen muss. Man kann ihr zeigen, daß der Mensch ein Sozialpartner sein kann und man nicht nur zufällig die gleiche Adresse hat und jemand mit dem Dosenöffner umgehen kann.

Wer sich ihrer annimmt kann mit mindestens drei bis sechs Monaten abwechslungsreichem Chaos rechnen, bevor es langsam besser wird. Denn Luna ist gewohnt mit ihrem „das Leben ist ein einziger Wühltisch im Sommerschlussverkauf“-Konzept irgendwie durchzukommen.

Das letzte, was sie braucht, ist jetzt jemand, der mit Druck mauert und genervt ist. Das kennt sie schon und bringt nichts.

Deutliche Grenzen, klare Liebe, unbegrenzte Geduld und ein langer Atem gehören zum neuen Halterprofil. Man bekommt einen Labbi-Körper mit hyperaktivem Terrier als aktuelle Software. Der Labbi-Körper bleibt, die Software kann man umschreiben.

Sie kann erst Respekt zeigen, wenn sie ihn erleben darf.
Sie kann sich erst an jemanden binden, wenn sie Liebe und Fürsorge erlebt.

Luna ist ein tolle Hündin, sie weiß es nur noch nicht.

Bei aufrichtigem Interesse PN an mich.
Danke.

Silvia Dober

Adresse

Am Steinbruch 21a
Lemgo
32657

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Über mich...

Mein Name ist Silvia Dober und ich komme aus Lemgo.

2018 habe ich die Prüfung zur Hundetrainerin beim Veterinäramt Detmold (§11 Ab.8 Nr.8f TierSchG) abgelegt und war bis Juni diesen Jahres in einer Hundeschule in Bad Salzuflen als Trainierin tätig.

Um mein Leistungssprektrum zu erweitern, habe ich Tierpsychologie- Tierhaltung, Tierbetreuung, Tierverhaltenstherapie gewählt.

Ich habe die Ernährungsberaterin für Hunde abgeschlossen und kann nun ein Konzept rund um den Hund anbieten, daß Erziehung, Verhaltensänderung und den Einfluss von Ernährung auf selbige abdeckt.


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