Karin Ahlgrimm - Odins Pfötchentreff

Karin Ahlgrimm - Odins Pfötchentreff Hundetagesbetreuung, Hundepension, Hundetraining, Futtermittel- und Zubehörverkauf, Hundefriseur nach Terminvereinbarung
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...Laßt die Bilder sprechen ;-)
Individuelle Betreuung Ihres Hundes in familiärer Atmosphäre, kleine Gruppen oder Einzelbetreuung

03/07/2024
16/03/2024

Wo sind sie geblieben?
Wo sind sie geblieben? All die Selbstverständlichkeiten?

Die Selbstverständlichkeit, meinen Hund überall anfassen zu können. Zu jeder Zeit. Auch an einem Mittwoch. Auch bei Regen. Auch nach 19Uhr.

Die Selbstverständlichkeit, auch einem Welpen bereits gewisse Dinge zu verbieten. Einfach so. Total klar und ruhig und konsequent. Ohne ihn abzulenken. Ohne ihn wegzufüttern. Ohne mich dabei schlecht zu fühlen. Es einfach tun. Körperlich.

Die Selbstverständlichkeit, meinem Hund die Pfoten waschen zu können. Ihm einen Maulkorb aufsetzen kann. Ihn bürsten kann. Eine Zecke rausdrehen kann. Dass er einfach stillhält. Ohne es über Monate «aufkonditioniert» zu haben. Ohne Medical Training. Einfach so. Selbstverständlich eben.

Die Selbstverständlichkeit, mich mit meinem Hund auf dem Boden wälzen zu können, ihn ins Fell zu packen, ihn nach meinen Händen und Armen greifen zu lassen. Alles zu vergessen. Nur rumzublödeln. Lustig, doof, körperlich. Drunter und drüber. Ohne irgendwelches Dominanzgedöns im Hinterkopf zu haben.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde knurren. Dass sie Zähne haben. Dass sie beissen. Dass sie Beutegreifer sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Hund körperlich blockieren kann. Und dass er es versteht. Weil Hunde das verstehen. Und entspannt damit umgehen.

Die Selbstverständlichkeit, dass es viel braucht, bis ein Hund traumatisiert ist. Und dass Hunde lernfähig und veränderbar sind. Auch wenn wir glauben, dass sie traumatisiert sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich um meinen schlafenden Hund, der sich auf dem Wohnzimmerteppich breit macht, herumgehen kann. Ohne dass mir ein Stein aus meiner FühranspruchKrone rausfällt.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Weg gehe und davon ausgehe, dass mir mein Hund aus dem Weg geht.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich auf meinen Hund und er auf mich Rücksicht nimmt. Bereits als Welpe und Junghund. Ich bin nicht sein Kratzbaum oder sein Anspringbock, ich lasse mir weder die Arme zerkauen, noch die Hosen zerfetzen.

Die Selbstverständlichkeit, dass man sich Führung nicht erlieben kann. Und auch nicht erzwingen. Nur erarbeiten. Und verdienen.

Die Selbstverständlichkeit, dass der Hund nicht mein Kind, mein Baby, mein*e Partner*in ist. Sondern mein Hund. Der Führung und Klarheit braucht, um Hund sein zu können, um sich entspannten zu können.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde blöd, doof, mühsam, anstrengend und nervraubend sind. Dass sie bis gut dreijährig sich immer mal wie durchgeknallte, hormongesteuerte Punks benehmen werden. Dass man sie deswegen weder sofort kastrieren, weg geben oder einfach ignorieren soll. Sondern erziehen. Dranbleiben. Und die Entwicklung geniessen.

Die Selbstverständlichkeit, dass Rüden mal schlecht fressen oder heulen wegen läufigen Hündinnen. Dass sie aber sehr wohl lernen können, mit Frust und und ihren Hormonen umzugehen. Dass sie dafür aber Klarheit, Erziehung und ZEIT brauchen, um erwachsen zu werden.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hündinnen sich während ihrer Läufigkeiten und überhaupt in ihren Zyklen unterschiedlich verhalten. Dass sie scheinträchtig werden. Dass sie mal anhänglich, mal abweisend, mal überschäumend, mal etwas mehr zurückgezogen sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hormone nicht nur da sind, um für Nachwuchs zu sorgen. Sondern dass sie auch für die Persönlichkeitsentwicklung und die körperliche Gesundheit zuständig sind. Hunde werden nach der Pubertät dank den Hormonen ruhiger, gelassen, fair und gechillter. Dafür müssen sie aber durch das pubertäre Chaos hindurch dürfen. Ohne Kastration. Ohne Hormonchip. Sondern mit Erziehung, Grenzen, einem klaren Menschen, der auch mal über sich selbst lachen kann.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich mich nicht rechtfertigen brauche, weil ich für gewisse Dinge mit Futter als Belohnung arbeite. Und dass ich deswegen weder locke, noch ablenke, noch besteche. Und dass ich deshalb genauso kompetent und klar sein kann.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Hund anleine, wenn mir Mensch, Pferd, Kuh, Kind, angeleinter Hund – ob mit oder ohne gelbe, grüne, pinke Schleife – entgegenkommt.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Hund lernen kann, an lockerer Leine zu gehen.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Terrier ziemlich sicher weniger gechillt ist als ein Bernhardiner. Und ein Deutscher Schäfer schneller auf Bewegungsreize reagiert als ein als ein Labrador aus ShowLinie. Dass ein Spaniel die Nase am Boden hat. Und dass sie trotzdem alle ansprechbar bleiben können im Alltag. Mit mehr oder weniger Aufwand seitens uns Menschen.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Hund, der nicht zuverlässig zurückkommt, an die Leine gehört.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde auch mal streiten. Dass es auch mal knallt. Dass sie auch mal unfair sind. Und dass sie deswegen noch lange nicht für ihr restliches Leben traumatisiert sind und deswegen für immer an der Leine pöbeln oder nie wieder in Kontakt sollten mit anderen Hunden.

Die Selbstverständlichkeit, dass Junghunde versuchen, sich an der Leine aufzuregen, zu pöbeln, sich gross zu fühlen. Egal, ob sie mit 8,34 Monaten von einem freilaufenden Hund angegangen wurden oder nicht. Und dass es unser Job ist, dies zu regeln und nicht einfach damit zu leben und irgendwelche lebenslangen Ausreden dafür zu haben.

Die Selbstverständlichkeit, dass Angsthunde nicht über Jahre in ihrer Angst gefangen bleiben müssen, nur weil wir Menschen ihnen das Tempo überlassen wollen (und sich dabei gut fühlen), statt sie klar und zielgerichtet aus ihrer Komfortzone in und dadurch durch die Angst zu führen. Und in ein lebenswertes Leben. Und das nicht nach Jahren.

Die Selbstverständlichkeit, dass viele gerettete Hunde nicht dankbar sind. Dass sie genetisch vielleicht seit Generationen «wild» lebten und sich auch so selektiert haben, dass sie sich hier zwischen Gartenzwergen, Leinen und menschlichen Ansprüchen fühlen wie der Bär im Betonbunker: Fettgefüttert, unverletzt, keinen Gefahren ausgesetzt, aber innerlich tot, leer und mit dieser verdammten Sehnsucht nach Selbstbestimmung.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde unglaublich hochsoziale Wesen sind. Dass es kein immer und kein nie gibt.

Wo sind sie geblieben? Ich werd’ es nie verstehn, ich werd’ es nie verstehn.

Nina Miodragovic
so-denkt-ihr-Hund-mit.ch

Dieser Post darf gerne geteilt werden. Alle Rechte der Texte verbleiben bei der Autorin Nina Miodragovic.

Es darf gerne sachlich diskutiert und gefragt werden. Menschen, die alles besser wissen, alles hier schrecklich und böse finden, sollen einfach weitersollen. Entsprechend diffamierende und respektlosen Beiträge werden kommentarlos gelöscht. Meine Seiten, meine Regeln.

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr für euch alle🧑🏻‍🎄
24/12/2023

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr für euch alle🧑🏻‍🎄

Genau so👍
18/12/2023

Genau so👍

Neuste wissenschaftliche Studie beweist: Stress tötet Einhörner!
oder: Der Feind in deinem Bett

Ich möchte euch heute eine kleine Geschichte erzählen. Also lehnt euch zurück und macht es euch gemütlich: «Es war einmal ein rosarotes Einhorn – äh, nein, tut mir leid, entschuldigt… ich beginne nochmal: Es war einmal ein Hund, der irgendwo in einem fernen Land lebte. Oder vielleicht auch gar nicht so fern, dafür bei einer alten Dame. Irgendwann zogen dunkle Wolken am Himmel auf und alles veränderte sich: Die alte Dame starb oder vielleicht war es auch ganz anders, auf jeden Fall tauchte dieser Hund in den sozialen Medien auf, da er nun dringend auf der Suche war nach lieben Menschen, die ihm ein neues Zuhause geben würden.
Und dieser Hund war etwas sehr Besonderes: An einem Tag war er gross, am nächsten Tag war er klein, je nach Lichteinfall war er struppig, dann wieder glatthaarig, mal lang-, mal kurzhaarig. Was aber immer gleich blieb, waren seine tieftraurigen Augen, mit denen er die Menschen durch die Bildschirme nach seinem neuen Glück anflehte.
Und tatsächlich: Eines Tages wurde dieses arme Geschöpf von grossherzigen Menschen gesehen, welche ihn warmherzig in ihr Leben aufnahmen und alles taten, um seine glanzlosen Augen wieder zum Strahlen zu bringen.
So liessen sie ihn drei Monate in Ruhe ankommen, nahmen Rücksicht auf all seine Bedürfnisse und achteten darauf, ihn nie zu überfordern. Schliesslich wollten sie einander in tiefem Frieden kennenlernen. Sie sprachen leise und liebevoll mit ihm, gewöhnten ihn an alle neuen Situationen, gingen alles schön langsam an, jede mögliche Situation wurde in kleinsten Schrittchen trainiert, so dass dieser Hund mit viel Glück und möglichst wenig Stress in seinem neuen Leben aufblühen konnte. Denn das hatte er wie jedes Wesen auf dieser Welt verdient.

Und so lebten sie glücklich und zufrieden bis an ihr Lebens… nein, nein, nein, nein, tut mir leid, da habe ich mich wieder vertan. Das war der falsche Schluss, moment, aha, hier ist der richtige Schluss: Und so lebten sie glücklich und vollkommen ahnungslos, bis er biss.»

Und hier ist das Märchen dann jeweils zu Ende. Es helfen weder Vorwürfe noch Schuldzuweisungen. Nur Aufklärung hilft.
Fast täglich höre ich inzwischen Sätze wie:
«So viel Stress würde ich meinem Hund nie zumuten.»
«Meistens klappt es inzwischen, wenn er eine Zecke hat, dass ich sie rausdrehen kann. Aber wir müssen es viel trainieren.»
«Manchmal hat er schon so bisschen wie geschnappt. Aber mit genügend Abstand geht es.»

All das – und noch viel mehr – ist unglaublich gut gemeint. Doch jetzt kommt das Aber: Die allerwenigsten Menschen, die einen Hund haben, wissen, wer er wirklich ist. Und zwar ganz ungeschönt, nicht verfremdet durch Training und Hilfestellung. Sondern einfach, wie der Hund unter Stress und Aufregung reagiert. Ohne Glitzerstaub, Schminke und Maskerade. Sondern n***t. Einfach so. Da gibt es Hunde, die unter Stress nach vorne gehen und sofort wieder zurück (auch das gibt unschöne Verletzungen). Es gibt Hunde, die sich unter Stress zurückziehen. Es gibt Hunde, die nach vorn gehen und sofort massiv beschädigen. Ob Genetik, ob bewusst oder unbewusst angelernt, ob Trigger, ob Status oder was auch immer. Die Frage ist: Wer ist mein Hund? Und ich liebe ihn, auch wenn ich weiss, dass er ernsthaft verletzen würde. Aber dann kann ich Massnahmen ergreifen und ihn verantwortungsvoll mit Maulkorb sichern. Und ja, alle glauben, ihre Hunde zu kennen. Aber seid ehrlich: Habt ihr sie schon mal bewusst für mehr als zwei Minuten Stress ausgesetzt? Habt ihr auch schon mal bewusst sie in eine wirklich hohe Erregungslage kommen lassen und dann geschaut, was da so los ist, wenn ihr dann vielleicht auch noch einen Anspruch an euren Hund habt (und diesen auch durchsetzt) oder noch ein Aussenreiz dazu kommt? Und nein, das ist nicht fies oder gemein. Das ist die Realität (wenn auch nicht täglich, aber trotzdem möglich). Und wir sind es unseren Hunden – und unseren Kindern, der Nachbarschaft, dem Pony und wem auch immer – schuldig, dass wir wissen, wie sie unter Stress reagieren, wie sie mit Aufregung und Erregung umgehen, wenn wir mal nicht sofort reagieren können.
Wir haben immer mehr Hunde mit unbekannter Vergangenheit (ja, auch Hunde mit bekannter Vergangenheit können beissen, ich weiss): Und gerade da ist es in meinen Augen immens wichtig, dass wir uns im Klaren darüber sind, dass wenn wir nie auch mal Stress zulassen, beziehungsweise ihn bewusst provozieren, der Hund den Umgang damit nicht lernen kann (Umgang mit Stress und Aufregung kann man nämlich trainieren – dafür muss man es aber auch zulassen) und wir auch keine Ahnung haben, wen wir da an unserer Seite haben, wenn mal der ganze Feenstaub durch einen Orkan weggeblasen wird.
Wenn nichts mehr selbstverständlich ist, dürfen wir uns nicht wundern, wenn die Hunde austicken, wenn mal etwas nicht so läuft, wie sie es erwarten und wünschen. Wenn Hunde jahrelang nie erlebt haben, dass sie mal überfordert sind, dass sie etwas nicht wollen und es dennoch getan wird, dass sie gefrustet und genervt sind und mal niemand auf ihre Bedürfnisse eingeht, dann dürfen wir uns nicht wundern. Über nichts mehr.
Ich kenne Hunde, die lassen sich nur dann anfassen, wenn es für sie okay ist, wenn sie die «Einwilligung» gegeben haben. Ich kenne Hunde, die einen Wutanfall haben, wenn sie angebunden werden und ihre Menschen sich fünf Meter von ihnen entfernen und sie nicht beachten.

Wenn wir unseren Hunden keine Möglichkeiten mehr geben, stressresistent zu werden und mit Frust und Wut umzugehen und wir auch gar nicht wissen wollen, wie unser Einhorn denn wirklich tickt, wenn ihm jemand die Maske vom Kopf reisst, dann leben wir unter Umständen mit dem Feind in unserem Bett, beziehungsweise in einer Welt voller Einhörner. Und wer es noch nicht gemerkt hat: Es gibt keine Einhörner. Dafür immer häufiger den Satz: «Und plötzlich hat er zugebissen».

Bald ist Weihnachten oder Ostern:
Schenkt euren Hunden Stress – er vertreibt die Einhörner.
Schenkt euren Hunden Stress – sie werden es euch danken.

Nina Miodragovic

Es darf hier gerne sachlich diskutiert und gefragt werden. Kommentare von Menschen, die alles besser wissen, das Tragen von Maulkörben und jedes Beschwichtigen als tierschutzrelevant sehen, werden kommentarlos gelöscht.
Nina Miodragovic

Biewer Terrier, 2 Jahre, Rüde,kastriert sucht ein neues Zuhause
14/09/2023

Biewer Terrier, 2 Jahre, Rüde,kastriert sucht ein neues Zuhause

Happy Birthday 🎉🎈🎂 Linchen
09/08/2023

Happy Birthday 🎉🎈🎂 Linchen

8 Jahre warst du ein fester Teil unserer Gemeinschaft- in unseren Herzen und Erinnerungen wirst du es immer bleiben. Kom...
24/07/2023

8 Jahre warst du ein fester Teil unserer Gemeinschaft- in unseren Herzen und Erinnerungen wirst du es immer bleiben. Komm gut auf die große Wiese, Chico🌈🖤

05/07/2023

Rescue the rescued - Die Sache mit dem unseriösen unprofessionellen Auslandstierschutz

Was läuft schief? Was sorgt für tiefe Falten auf der Stirn von Tierheimen, Hundetrainern usw?

* Direktvermittlungen ohne vorheriges Kennenlernen
* unqualifizierte Vorkontrollen
* mangelhafte Beratung, vor allem von Ersthundehaltern (aus Unwissenheit, Desinteresse und/oder fehlender Qualifikation)
* Fehlinformationen zu Rassen bzw. Typen/Schlägen (aus Absicht oder Unwissenheit - Golden Retriever a.k.a. zentralasiatischer Owtscharka)
* keine Ansprechpartner und Betreuung vor Ort
* keine Notfallpläne (Wohin mit dem Hund wenn’s nicht klappt?) - Hauptsache gerettet
* Import von Hunden mit extremen Anpassungsschwierigkeiten (Ich will zurück!)
* Sozialgefüge vor Ort werden auseinandergerissen - Strukturen zerbrechen, sorgt für Konflikte unter den Hunden
* Import von ganzen Welpenwürfen (Produktion vor Ort, keine Verantwortung bei der Bevölkerung schaffend), Elterntiere werden zurückgelassen
* keine Maßnahmen vor Ort, weder Vermittlung noch präventiv aufklärend noch über Kastrationsaktionen
* Frühkastrationen (unter 2 Jahren) für den Transport (Verhaltensproblematiken am laufenden Band)
* anonyme Übergaben auf Parkplätzen mit Fluchtgefahr aufgrund mangelhafter Sicherung
* Beschreibungen wie „welpentypisch verspielt“ (Im Gruppengefüge der Welpen in Auffangstationen nicht ungewöhnlich, kann hier sehr schnell anders aussehen)
* Annoncen bei eBay Kleinanzeigen schalten
* fehlende Infos zu Mittelmeerkrankheiten (Wie, Leishmaniose hat eine Inkubationszeit von 7 Jahren!?)
* falsche Infos zu Hunden (Wie, mein Podenco jagt wie irre und kann nicht abgeleint werden!?)
* Themen wie Angst beim Hund enorm hoch
* kaum Nachkontrollen
* Verwahrung in Hundepensionen weil mehr Hunde als Abnehmer da sind importiert werden
* Gefahr von Welpenhandel (Woher stammen die importierten Hunde wirklich?)
* Argumentation nah an der Tränendrüse und fernab von Sachlichkeit (Hunde werden auch in Deutschland eingeschläfert und zwar täglich, Langzeitinsassen.de in deutschen Tierheimen gibt es ohne Ende)

usw…

Abseits davon: Die Eigenverantwortung der Adoptanten lässt leider extrem oft zu wünschen übrig. Was ein Podenco braucht kann man auch googeln. Oder: Beratung VOR der Adoption bei Hundefachleuten in Anspruch nehmen!

Hund im Bild: Franzl aus dem Bertha Bruch Tierheim Saarbrücken - sucht noch ein Zuhause.

Viele Infos zum Thema bei Start ins - neue - Leben AndersHund ResQdogs Bündnis-Schattenhund usw zu finden.

10/06/2023

Kurz und bündig auf den Punkt gebracht

Seit Jahrtausenden besteht ein starkes Band zwischen den Menschen und ihren Hunden.

07/04/2023
👍
24/03/2023

👍

Ja, was ist damit gemeint, konsequent in der Hundeerziehung zu sein? Das erkläre ich gleich und ich denke das man sich da an dem ein oder anderen Punkt auch ...

👍
08/03/2023

👍

WIE WÄHLE ICH MIR EINEN PROBLEMHUND AUS

Ich hab die Überschrift mal bewußt provokant gewählt. Und natürlich wählen sich wohl die wenigstens Menschen, die einen Welpen zu sich holen, bewußt einen Problemhund aus. Aber wenn der Ersthundbesitzer mit einem polnischen Ovtscharka in unsere Welpengruppe kommt und freudig erregt erzählt, dass der Hund jetzt endlich in den Garten geht und da auch schon Passanten anbellt und das ja so niedlich ist, dann wünschte ich mir manchmal eine rote Alarmlampe auf dem Kopf, die anspringt. Und ja, das ist schon vorgekommen.
Aber gut, was kann man denn tun, um einen Hund zu finden, der zu einem passt und mit dem man auch in 10 Jahren noch gerne zusammen lebt.
Darüber würde ich gerne mal eine Weile mit Euch sprechen und Ihr dürft gerne Eure Erfahrungen mit mir teilen.

Ich weiß nicht, wer es gesagt hat, aber ein schlauer Mensch sagte mal: "Geh doch mal ins Tierheim und frag mal nach, wie viele Hunde dort sitzen, weil der Besitzer sie häßlich fand!?"
Im Normalfall wird das nicht der Abgabegrund sein.
Hunde werden abgegeben, weil man sich nicht klar gemacht hat, dass unterschiedliche Rassen unterschiedliche Handlungsbereitschaften aufweisen. Wenn ich mir einen Schäferhund hole, dann muss ich einfach wissen, dass viele, viele, viele von denen ab einem gewissen Alter nicht mehr kompatibel mit Artgenossen sind. Punkt! Und natürlich gibt es Ausnahmen, die wird es immer geben. Aber schon die Genetik und die ursprüngliche Verwendung macht es total bescheuert, wenn der Schäferhund und auch die meisten anderen Hütehund ab einem gewissen Alter noch immer gut Freund mit allen Fremden sind. Über absolut jede Rasse lassen sich Dinge sagen, die richtig toll sein können und genauso viele, die richtig nach hinten losgehen können.
Und das ist die Aussage hinter dem Spruch!

Morgen gehts weiter! Sagt doch gerne mal, was Ihr für Hunde habt und was die für rassetypische Eigenschaften haben, die Ihr lieber nicht hättet?
Von drei meiner Papillons haben 2 Probleme mit dem Allein sein. Typisch für Schoß- und Begleithunde!

19/02/2023

"DER LIEBE HUND" - Die Sache mit der Sozialverträglichkeit.

Unser Beitrag "Müssen Hunde mit jedem Hund sozialisiert sein" hatte eine enorme Resonanz, daher möchten wir, mit Bezug auf die vielen Kommentare einen zweiten Text "anhängen"

BEDINGUNGSLOSE SOZIALVERTRÄGLICHKEIT?

Die gibt es nicht, weder bei Tier noch bei Mensch, jedes Lebewesen sucht sich seine Sozialpartner aus, außer es wird per Zwang vergesellschaftet. Ein erzwungener sozialer Umgang birgt allerdings immer Konfliktpotential.

Hundehalter, deren Hund ab und an andere Hunde schon einmal anknurrt, haben einen völlig "normalen" Vierbeiner.

GESELLSCHAFTLICHER DRUCK

Auch die Hundehaltung unterliegt "Trends", was vor 30 Jahren noch normal war ist heute teilweise verpönt oder vergessen. Es ist zwar nicht alles gut an der "guten alten Zeit" aber manche Dingen waren vernünftig. Damals hätte niemand einen "bedingungslos sozialen Hund" gefordert, man respektierte, dass Hunde Vorlieben und Abneigungen haben, was Artgenossen anbelangt. Das hat sich radikal verändert.

Der Hund des 21.Jahrhunderts soll mit allem und jedem verträglich sein, ganz besonders mit anderen Hunden. Der perfekte Vierbeiner erzieht sich selbst, beschäftigt sich alleine und tobt freundlich und ausgelassen auf grünen Wiesen. Das ist der Wunsch, die Realität hält da nicht mit, denn Hunde wissen nicht, dass sich der Anspruch an den perfekten Vierbeiner geändert hat.

Die Schere zwischen Erwartungshaltung und Realität klafft weit auseinander. Wir verlangen von Hunden etwas, das wir selbst nicht zu geben bereit sind. Kein Mensch ist 100% verträglich, Zweibeiner beißen zwar selten aber sie führen virtuell und real ziemlich viele Auseinandersetzungen.

"DER IST JA UNVERTRÄGLICH"

Diese Formel und ihre Abwandlungen bekommen Hundehalter zu hören wenn ihr Hund seine Vorlieben und Aversionen gesund und munter auslebt. Man suggeriert Ihnen "versagt" zu haben, weil ihr Hund nicht "lieb" ist. Dabei handelt ihr Wuffi, aus hundlicher Sicht jedenfalls, völlig normal.

LESEN IST DAS ZAUBERWORT

Viele Menschen haben eine "Leseschwäche" wenn es um Hunde geht. Sie können die Signale die ihr Vierbeiner aussendet nicht richtig interpretieren. Die Ohrenstellung, die Rute, die Körperspannung, auch die Mimik eines Hundes sagen sehr klar wie er sich fühlt und welche Absichten er hat. Hat der Hund aber einen kynologischen Analphabeten an der Leine, dann kann er kommunizieren soviel er will, es kommt nicht an.

Menschen die ihre Hunde nicht lesen können gehören zu der Gruppe von Hundehaltern die, dann wenn der Hund bereits gehandelt hat, sagen: "das hat er noch nie gemacht".

EIN ABBRUCHKOMMANDO IST GOLD WERT

Menschen machen Fehler, das ist schon seit der Geschichte mit dem Apfel so. Fehler müssen keine schlimmen Folgen haben, nicht wenn man sie noch korrigieren kann. Ein Abbruchkommando ist so ein Korrektiv. Wenn man alles übersehen hat, es reicht um seinen Vierbeiner zu stoppen bevor ein fataler Fehler Gestalt annimmt und letztlich auch passiert wenn man den Hund nicht noch im letzten Moment "in den Griff" bekommt.

ES KÖNNTE SO EINFACH SEIN

In einer optimalen Welt könnten alle Hundehalter ihre Vierbeiner lesen und würden vorausschauend reagieren. Es gäbe keine unfreiwilligen Piercings, keine Leinenaggression, keine gehetzten Kleinhunde, keine Auseinandersetzungen auf Hundewiesen, keine Jogger mit zerfetzten Hosenboden oder empörte Eltern. Es wäre ein paradiesischer Zustand.

JEDER HUND HAT SEINEN CHARAKTER

So wie jeder Mensch einzigartig und auf seine Art und Weise liebenswert ist, so ist das auch der Hund. Kein Hund ist gleich und Charakter kann man nicht anerziehen, der ist da und man muss lernen damit umzugehen. Wir sollten das eigentlich wissen, auch einen menschlichen Partner kann man nicht "umerziehen", der Versuch das zu tun endet oft in einer Trennung oder beim Therapeuten.

Man sagt: "jeder Mensch bekommt den Hund den er verdient", das mag so sein und man lernt damit zu leben. Je mehr man über Vierbeiner weiß umso einfacher gestaltet sich das Zusammenleben. Hunde sind gute Lehrmeister und wenn das nicht ausreicht, dann gibt es noch den verständnisvollen Hundetrainer.

Je realistischer das Bild des eigenen Hundes ist umso besser kommt man mit ihm zurecht.

Natürlich ist der eigene Hund der Beste aber man sollte davon ausgehen, jeder andere Hundehalter sieht das ganz genauso. Erbitterte Auseinandersetzungen haben ihre Wurzel oft in diesem Umstand.

EIN HUND DARF EINEN ANDEREN HUND MAßREGELN

Oft ist es aus hundlicher Sicht völlig angebracht einen Artgenossen zu verweisen, ihn vielleicht sogar in den Boden zu stopfen oder wenigstens herzhaft anzuknurren.

Wenn sich ein Hund flach wie eine Flunder auf den Boden legt und einen anderen Hund fixiert ist das hochgradig unhöflich und kann sogar als Bedrohung wahrgenommen werden. Wenn ein größerer Hund einen kleineren Hund über die Wiese hetzt, dann handelt es sich nicht immer um ein fröhliches Laufspiel, es kann Jagdverhalten sein. Wenn ein Rüde eine Hündin bedrängt, dann ist das auch unter Hunden ein ungebührliches Verhalten das jede vernünftige Hündin sanktionieren wird. Man soll nie zu sehr vermenschlichen aber wie würden wir einen Mitmenschen empfinden der uns fixiert, verfolgt oder bedrängt? Wir würden vermutlich reagieren, entsprechend unseres Charakters, defensiv oder offensiv. Das tun Hunde auch.

WER FORDERT EIGENTLICH DEN SOZIALVERTRÄGLICHEN HUND?

Da unterstellen wir nun: Meist sind das Menschen die nur einen Hund führen oder Menschen die sehr wenig über Hunde wissen und ihren Hund nicht kontrollieren können.

Ein Mensch der seinen Hund nicht abrufen kann aber trotzdem auf die Leine verzichtet, der ist darauf angewiesen dass alle anderen Hunde Pazifisten sind oder sich aus anderen Gründen seinem Hund unterordnen. Diese Art von Zweibeiner verwendet gerne das Argument vom "sozialverträglichen Hund". Um seine eigenen Defizite nicht zugeben zu müssen suggeriert er dem Gegenüber dass sein Hund "unerzogen" sei, wenn dieser den heranbrausenden "Tutnix" maßregelt. Oft funktioniert diese Suggestion, es ist anscheinend eine Art Urangst einen "unverträglichen Hund" zu haben.

Leider liegt diese Wunschvorstellung der "ultimativen Sozialverträglichkeit" im Trend.

Wenn man die Hundegesetzgebung genauer unter die Lupe nimmt, dann sind die Sanktionen für Hunde die "Löcher" verursachen streng. Wenn es nach den Gesetzgebern geht, dann müssten alle Hunde beste Freunde sein, beißen dürfen sie jedenfalls nicht, tun sie das, gelten sie als "gefährliche Hunde".

Hundeschulen werben ebenfalls gerne damit, dass man jeden Hund zum "Sonnenschein", zum allseits verträglichen Hund, erziehen kann. Unser Tipp wäre: meiden Sie solche Hundeschulen.

LIEBEN SIE IHREN HUND SO WIE ER IST UND FÜHREN SIE IHN ENTSPRECHEND

Die wenigsten Hunde sind Fans von großen Hunderunden und unmoderierten Begegnungen. Für einen Hund ist sein Zweibeiner die wichtigste Bezugsperson, Vierbeiner sind Teamplayer also seien Sie ein Team mit ihren Hund. Er wird es Ihnen danken.

Manche Leinenaggression verschwindet wie von Zauberhand wenn Hund und Mensch Begegnungen als Team erleben. Beachten sie die feinen Signale mit denen der Hund andeutet, dass er einen herannahenden Hund nicht toll findet. Geben Sie ihm das Gefühl, dass er nicht alleine ist. Bringen Sie sich ein in die Hundebegegnung und zwingen sie ihn nicht nahe am "Gegner" vorbei zu gehen oder ihm gar zu begegnen. Haben sie einen eher offensiven Hund der sich durch Sie bestärkt fühlt und daher herzhaft pöbelt, dann signalisieren Sie ihrem Vierbeiner dass Sie alles im Griff haben und er Pause hat.

Sollten Sie aufgrund von unerfreulichen Begegnungen schon etwas genervt oder unsicher geworden sein. Kein Meister fällt vom Himmel. Ihr Hund ist nicht böse und Sie sind nicht unfähig. Machen sie es einfach bei jeder Begegnung ein bisschen besser und freuen Sie sich über kleine Erfolge.

AN DIE MEHRHUNDEHALTER

Hat man selbst ein kleines Rudel oder eine Meute oder auch einfach zwei Hunde, die ein eingespieltes Team sind, dann darf man Distanz einfordern. Jeder Mensch und jedes Tier hat das Recht nicht bedrängt oder belästigt zu werden.

Es ist völlig normal dass man sich vor einem Hundekontakt abspricht und es ist vollkommen legitim einen Kontakt abzulehnen. Es ist nicht ihr Problem wenn das Gegenüber wenig Verständnis zeigt oder etwas verschnupft ist. Sie sind im Recht, Sie dürfen auch mal "Nein" sagen.

ZU GUTER LETZT: SOUVERÄNITÄT

Ein souveräner Hund ist selten ein "Sunnyboy", es sind eher zurückhaltende Hunde, die menschlich betrachtet, "neutral" wirken. Diese Hunde kommunizieren ihrem Gegenüber ganz genau was sie erlauben und was nicht. Sie handeln angemessen mit wohldossierter Aggression. Sie verhalten sich höflich, sie sind nicht aufdringlich. Meistens sind das Hunde die sich auf ihren Menschen verlassen können.

Es ist bei Menschen nicht unähnlich. Menschen die lautstark streiten, unhöflich sind oder distanzlos, das sind meist unsichere Zeitgenossen. Souveräne Menschen gehen auf Provokationen nicht ein, sie tun nur das Nötige um ihr Recht und ihre Distanz zu wahren.

FAZIT

Also Kopf hoch - den "ultimativ sozialverträglichen Hund" gibt es nicht aber es gibt viele unterschiedliche Hunde die alle ihre liebenswerten Seiten haben und Eigenheiten die ihre Hundehalter in den Wahnsinn treiben. Jeder Hund ist eine ganz eigene Mischung und verdient es geliebt zu werden.

Meine Trainingspraxis seit vielen Jahren mit den gleichen Erfahrungen und Ergebnissen wie von der Kollegin beschrieben. ...
11/01/2023

Meine Trainingspraxis seit vielen Jahren mit den gleichen Erfahrungen und Ergebnissen wie von der Kollegin beschrieben. Der Text ist etwas länger, aber sehr aufschlussreich. Dankeschön dafür.

BOAH, WAS IST DER SÜSS!!!!

Das ist er und keine Sorge, das geht mir nach wie vor so, dass ich Welpen wirklich niedlich finde.

Aber heute geht es mir um was Anderes, um ein ernstes Thema, das mich und meine Trainer*innen mit jedem Jahr mehr beschäftigt.

Dieses Thema schriftlich zu verfassen ist nicht so leicht, weil ich auch nicht möchte, dass es falsch verstanden wird.

Also erkläre ich es so: Ich habe vor ca. 4 Jahren angefangen, mich aus Welpenangeboten zurück zu ziehen und das hatte einen Grund. Zu diesem Zeitpunkt überwog der Anteil an Einzelstunden, die ich gab bereits. Jeder Kunde bekommt am Anfang ein Beratungsgespräch und in 7 von 10 Beratungsgesprächen wurde klar: Hätte dieser Kunde zu einem Zeitpunkt wo der Hund 12 Wochen bis 6 Monate alt war in Einzelunterricht investiert, hätte er deutlich weniger an Zeit, Nerven und Geld investiert, als zu dem Zeitpunkt, wo er jetzt vor mir stand.

Aber warum hört man dann bei den Welpen auf, wenn man das doch weiß??

Weil die Themen, um die es ging eben Einzeltrainingsthemen sind und Welpenbesitzer oft die Notwendigkeit nicht sehen, mit so einem jungen Hund in Einzelunterricht zu gehen.

Ich würde Euch gerne mal ein paar Beispiele aus der Praxis aufzeigen, die deutlich machen, was wir bei den Welpen oft sehen, wohin die Reise gehen kann, wenn man frühzeitig arbeitet oder auch nicht. Vielleicht erkennt der ein oder andere unserer Kunden sich sogar wieder in meinen Erzählungen oder hat entsprechende Erfahrungen gemacht und kann dazu etwas sagen.

Fall 1: Eine Kundin kommt auf den Platz mit einer 13 Wochen alten Altdt. Schäferhündin, die für ihre 13 Wochen schon sehr groß ist. Die Hündin ist völlig verunsichert und bellt die anderen Welpen die ganze Zeit permanent an. Sie läßt sich kaum beruhigen. Es wird schnell klar, dass die Hündin ein Problem mit starker Verunsicherung hat und mit Frust.
Die Halterin wollte nicht mal in eine Welpengruppe kommen. Weil die Hündin, die sie bereits seit 4 Wochen hat, das aber von Anfang an zeigt, wollte sie nun doch mal.
Nach der Stunde rede ich in Ruhe mit ihr und erkläre ihr, dass Schäferhunde nicht dazu neigen zurück zu gehen, wenn sie älter werden und nach wie vor unsicher sind. Sie gehen nach vorne, sie werden oft sehr körperlich und wenn dann noch Frust dazu kommt, verwenden diese auch die Zähne. Das ist erstmal Genetik. Dafür kann der Hund nix, dafür kann der Halter nix. So ist der Hund seit 100erten von Jahren gezüchtet.
Problem, die Schäferhunde heutzutage haben selten noch das Nervenkostüm, was sie früher hatten.
Ich erkläre, dass das Thema Unsicherheit und dieses Frustthema in den Einzelunterricht gehören, weil das etwas sehr individuelles ist und nicht mit sitz, platz, bleib gelöst werden kann.
Die Halterin nickt und ich sehe, dass sie kein Interesse hat. Man kann niemandem helfen, der keine Hilfe will.
Ich sage noch, dass wir als Ansprechpartner zur Seite stehen, wenn sie Hilfe braucht und denke, dass das eigentlich schnell passieren müsste.
Heute sehe ich die beiden ab und zu, wenn sie spazieren gehen in bestimmten Bereichen in Hildesheim. Ich bin noch nie an dieser Halterin vorbei gefahren, ohne dass der Hund einen anderen Hund, einen Radfahrer, ein Auto oder sonst was anbellt. Die Halterin kann nichts tun, weil sie nur beschäftigt ist, den Hund zu halten. Das hätte nicht sein müssen.

Fall 2: Eine Kundin hat eine Mischlingshündin zwischen Retriever und Molosser. Die Hündin ist anfänglich bei den Welpen etwas schüchtern, taut aber schnell auf und zeigt kein ungewöhnliches Verhalten. Die Halterin berichtet uns aber, dass sie Gäste anbellt, manchmal auch anknurrt und auch draußen Leute anknurrt, die ihr unheimlich sind.
Die allgemeinen Handlingtipps, die wir ihr geben können, zeigen nicht die gewünschte Wirkung und die Halterin entschließt sich Einzelunterricht bei uns zu buchen.
In diesem geht es darum, die Führung der Halterin zu verbessern, die Hündin sicherer in sich zu machen, im Haus klare Regeln zu etablieren und die Hundesprache besser lesen zu lernen.
Mit dem älter werden entwickelt die Hündin ein ziemlich ausgeprägtes Territorialverhalten. Zum Glück ist die Kundin da schon im Training und wir können mit ihr zusammen immer intervenieren.
Heute ist die Hündin ca. 1,5 Jahre alt. Im Haus bleibt sie auf ihrem Platz liegen, wenn Gäste kommen und kümmert sich nicht weiter drum. Mittlerweile kann sie immer häufiger frei unterwegs sein, weil sie immer sicherer wird und versteht, dass es nicht ihr Job ist, sich um Gäste zu kümmern.
Diese Kundin brauchte tatsächlich mehr Einzelstunden, als es sonst üblich ist. Aber dank der Tatsache, dass sie frühzeitig Unterricht genommen hat, hatte sie immer Ideen, wie sie mit den Situationen umgehen kann.
Sie hat es genau richtig gemacht. Sie hat nicht angefangen, nachdem der Ernstfall schon eingetreten war, sondern hat von Anfang an FÜR den Ernstfall trainiert. Das schult beide!

Fall 3: Ein Australian Shepherdrüde kommt zu uns ins Welpenangebot mit 9 Wochen. In seiner 2. Stunde erzählt die Halterin, dass er Autos, Radfahrer und anderen "Fahrgeräten" hinterher bellt.
Nicht ungewöhnlich für Hütehunde. Meistens zeigen sie dieses Verhalten schon sehr früh, spätestens mit 16 Wochen. Es ist Hüteverhalten, Hüteverhalten ist Jagdverhalten.
Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Hütehunde, die bis zu einem bestimmten Alter nie an ihrem eigentlichen "Vieh" waren, ihr Hüteverhalten auf alles mögliche andere lenken.
Nun hat halt nicht jeder ein Schaf oder Kühe und dementsprechend sollte man das Verhalten rechtzeitig händeln lernen.
Darüber haben wir mit der Halterin gesprochen. Wie immer hat sie allgemein gültige Tipps mit dem Hinweis bekommen, dass das aber eher etwas für Einzelunterricht wäre.
Diesen hat sie erstmal nicht gebucht. War in unseren Erziehungskursen und auch im Antijagdkurs. Denn er Hund baute das Verhalten aus, Wild kam hinzu, auch die Kinder wurden, wenn auch nicht aggressiv, aber schon körperlich, gerne mal in Reih und Glied sortiert.
Irgendwann rief die Kundin an und war total verzweifelt. Der Hund hatte einen Hasen aufgemacht gefangen und getötet (dabei dachte sie, das würde der nie tun - ich halte mich mich Kommentaren dazu zurück) und überhaupt läuft er fast zu 80% nur noch mit Leine, weil er alles jagt, was nicht bei 3 auf dem Baum ist.
Die Kundin benötigte 8 Trainingseinheiten inkl. Beratungsgespräch. Hat viel Geld und Zeit investiert.
Hat der Hund allerdings schon viele Jagderfahrungen gemacht, dann wird das Endergebnis nie so gut, wie es hätte werden können, wenn er diese Erfahrungen nicht gemacht hat.
Und nein, es geht nicht um das Töten eines Tieres, es geht um Jagderfolg. Für einen Hüter ist Jagderfolg, wenn er Dinge mit den Augen schon verfolgt, schon da schüttet er die entsprechenden Hormone aus, die glücklich und süchtig machen.
Endergebnis ist ein Hund, der auf ebener, gut übersichtlicher Fläche frei laufen kann und auch abrufbar ist. Dinge mit Rädern oder Kindern jagt er nicht mehr hinterher. Das Wildthema ist besser kontrollierbar, wird aber nie ganz vom Tisch sein. Die Kundin muss permanent aufpassen.

Fall 4: Ist das Gegenteil davon. Auch mit einem Hütehund, einem Hütehundmix. Auch dieser zeigte das gleiche Verhalten bei den Welpen. Diese Kundin hat gleich Einzelunterricht gebucht.
Wir haben Ihr die wichtigsten Basics vermittelt und mit ihr geübt. An die hält sie sich konsequent. Der Hund ist nun 3 und auch wenn Wild sich bewegt, ist er kontrollierbar.

Und der letzte Fall 5: Eine Kundin kommt mit einer kleinen Französischen Bulldog zu den Welpen. Der Hund ist 10 Wochen alt und ein echter Draufgänger. Er ist von Anfang an ganz vorne mit dabei, hat vor nichts an, wenn es ihm zu bunt wird, geht er da schon mit ziemlicher Deutlichkeit auch an viel größere Hunde ran. Während einiger Übungen beißt er der Besitzerin - noch spielerisch aber schon auch mit Durchsetzungsvermögen - gerne mal in die Finger. Die Besitzerin kommuniziert, dass er zu Hause auch ganz schön frech wird, gerne mal schnappt, wenn man ihn körperlich begrenzt, weil er z.b. mal zur Ruhe kommen soll, den Kindern in die Hosenbeine beißt und neulich im Spiel mit dem Nachbarsdackel, dem sogar zwei Löcher verpasst hat, als ihm das Spiel zu doll wurde.
Nun muss man wissen, dass Molosser, wenn sie nach vorne gehen, mit Druck nach vorne gehen. Sie verstehen oft sehr schnell, dass sie damit zum Ziel kommen und dabei ist es egal, ob es die kleineren oder die größeren Modelle sind. Wir haben oft molossoide Hunde, die sich schon bei den Welpen gerne über andere drüber stellen, gerne ordentlich Druck im Spiel machen, ein Problem damit haben, wenn sie selbst mal gestoppt, getackelt oder sonst was werden und dann wie so kleine Schnappschildkröten auf andere Hunde oder auch ihre Besitzer zufliegen.
Körperliche Eingriffe sind diesen Hunde oft ziemlich egal, man muss einen anderen Weg finden. Vor allem muss man sie führen, man muss wissen, wie man Räume verwaltet und hält, man muss selbst sehr ruhig und sehr verbindlich bleiben. Dann wird alles super und dann sind diese Hunde wirklich toll, coole und verlässliche Begleiter.
Zu diesem Team kann ich sagen, dass der Hund mit 6 Monaten abgegeben worden ist. Die Kundin fand es unverschämt von uns, dass wir auf Einzelunterricht verwiesen haben, Geldschneiderei sei das.
Mit 6 Monaten hatte der Hund bereits zwei kleinere Hunde schwer verletzt, die Kinder mehrfach gebissen und die Halterin selbst auch. Und DAS WÄRE NICHT NÖTIG GEWESEN.
Ich hatte den Hund mehr als einmal selbst an der Leine und mit ruhigen, verbindlichen, fairen Absprachen, war der Hund sehr, sehr zugänglich. Das wäre es gewesen, was die Halterin hätte lernen müssen.

Und so könnte ich mit 100 weiteren Erlebnissen dienen und vielleicht mache ich das in nächster Zeit auch mal.

Aber lasst mich die Essenz des Ganzen zusammen fassen:

In 95% aller Fälle sparen die Kunden Geld. Denn selten ist das genetisch bedingte Verhalten der Hunde in dem Alter schon so ausgeprägt das viele Stunden notwendig sind. Außerdem kann man bereits im ersten Termin, dem Beratungs-/Anamnesegespräch mit dem Training beginnen. Der Hund hat noch keine ewig lange Geschichte, es sind oft nicht 100 Dinge passiert, die das Verhalten noch beeinflussen können. Aber wieviele Stunden es werden, bestimmt ja auch immer der Kunde.

In 100% aller Fälle sind weder Halter noch Hund zu diesem Zeitpunkt bereits von einander genervt. Man kann mit mehr Ruhe und Gelassenheit in das Training einsteigen, weil das Verhalten noch nicht so präsent im Alltag ist, dass sich jetzt SCHNELL etwas ändern muss.

In 100% aller Fälle ist das, was wir mit Euren Hunden in dem Alter trainieren a. schneller in deren Kopf, denn es hat sich noch nichts großartig verfestigt. Alles ist noch im Aufbau und b. es ist auch noch nachhaltiger. Denn in diesem Alter sind Eure Hunde wie Schwämme. Alles was sie jetzt lernen zu tun oder lernen zu lassen, ist von großer Nachhaltigkeit. Das werden sie, im Normalfall, nie wieder vergessen.

In 90% aller Fälle sind die Menschen handlungsfähiger, wenn sie ihren Hund von Anfang an, nicht nur im sitz-platz-bleib-Modus erziehen und wahrnehmen, sondern auch das Thema Körpersprache beim Hund, wie mache ich als Mensch mich verständlich, wie kommuniziere ich fair und verbindlich etc. pp. so früh etablieren. Das wächst sozusagen mit dem Hund! Wir erleben all unsere Kunden, die früh mit Einzelunterricht eingestiegen sind, als sehr viel ruhiger im Umgang mit ihrem Hund, sehr klar und dennoch fair. Viele können über unwichtige Macken schmunzeln und drüber weg sehen und konzentrieren sich auf das, was wirklich wichtig ist. Den anderen 10% fällt es einfach schwer, sich und ihre Ansichten zu überdenken ;-)

Und ich weiß, dass einige jetzt denken: "Das machste nur, weil du dabei mehr Kohle kriegst."
Dazu kann ich sagen, dass all meine Trainer*innen extrem gut ausgebucht sind. Wir sind mit den Anfragen, die wir bekommen sehr zufrieden und gut gebucht. Dementsprechend haben wir auch 4 Wochen bis 4 Monate (je nach Trainer*in) Wartezeit.
Und dann verdiene ich sehr viel mehr Geld, wenn ich Euch dazu nicht rate und warte bis nicht unerheblich viele, in einem Jahr, wenn der Hund in der Pubertät und so richtig nervig ist, selbst drauf kommen Einzelunterricht zu buchen.

Ich kann Euch sagen, warum ich das mache.
Weil es mich glücklich macht, wenn Ihr nach nur wenig Trainingseinheiten Euer Ziel erreicht habt.
Weil ich selbst am liebsten in Stunden trainiere, die schnelle Erfolge bringen.
Weil ich lieber mit einem kleinen niedlichen Welpen arbeite, als mit einem großen bissigen 35kg-Hund.
Weil ich so viel mehr Kunden helfen könnte, weil jeder nur wenig Trainingseinheiten braucht.

Es ist und bleibt Eure Entscheidung. Aber bedenkt bitte nochmal eines: Der Hund, der mit 10 Wochen bei Euch einzieht, ist in ca. 14 Wochen bereits in der Pubertät.
Man bringt auch einem 12-jährigen Kind nicht mehr ohne Probleme die Regeln der Miteinanders bei.
Und bei Hunden ist es genauso. Diese Regeln MÜSSEN bis zur Pubertät für alle klar sein.

Und ich weiß, dass man zu diesem Thema noch viel mehr schreiben könnte und Ihr dürft gerne Fragen stellen, Eure Geschichte schreiben etc..
Bitte habt aber Verständnis, dass es eine Beratung hier nicht geben kann. Natürlich kann ich Euch aber im Normalfall sagen, ob das Verhalten, was Euer Hund zeigt (insofern es Euch stört), z.b. eine genetische Komponente hat, die einem in ein paar Wochen vielleicht auf die Füße fällt, wenn sie durch die einschießenden Hormone erst so richtig angefeuert wird.

Ich hoffe, der ein oder andere denkt darüber nach, was für einen Hund er mal haben möchte, wenn dieser groß ist und darüber, ob er das, was jetzt vielleicht noch putzig ist, dann auch noch so empfindet.

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