Tierärztliche Praxis für Pferde Dr. Nikola Vorwerk - Ihre Haustierärztin

Tierärztliche Praxis für Pferde Dr. Nikola Vorwerk - Ihre Haustierärztin Ich bin als Ihre Haustierärztin Ihre Anprechpartnerin rund um die medizinische Betreuung ihres Pfer
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Das West-Nil-Virus kompakt zusammenfasstLiebe KundInnen, aufgrund der ansteigenden Fallzahlen in Niedersachen möchten wi...
09/09/2024

Das West-Nil-Virus kompakt zusammenfasst

Liebe KundInnen,

aufgrund der ansteigenden Fallzahlen in Niedersachen möchten wir Euch hier noch einmal wiederholt alles Wichtige zum Thema West-Nil-Virus zusammenfassen.

Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich aus Afrika und breitet sich seit 2018 in Deutschland aus. Zunächst waren die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt betroffen, seit einigen Jahren traten aber auch sporadisch Krankheitsfälle in Niedersachsen auf. Dieses Jahr sind seit August bereits 14 Fälle von erkrankten Pferden in Niedersachsen bekannt. Grund für die Ausbreitung ist u.a. das feuchtwarme Wetter mit einer hohen Mückenaktivität.

Bei der Infektion mit dem West-Nil-Virus handelt es sich um eine anzeigepflichtige und zoonotische (auf den Menschen übertragbare) Tierseuche.
Hauptwirte für das Virus sind (Wild-) Vögel, übertragen wird es durch Mücken auf andere Vögel, Pferde und Menschen. Pferde gelten als sogenannte Fehlwirte, von denen keine Infektionsgefahr ausgeht, da das Virus von ihnen durch Mücken nicht weiter übertragen werden kann. Auch eine direkte Übertragung von Pferd zu Pferd ist nicht möglich (Ausnahmen sind z.B. Bluttransfusionen). Durch Zugvögel kommt es zur Verbreitung des Virus über große Strecken.

Die meisten Pferde erkranken ohne klinische Symptome. Bei etwa 8 % der infizierten Pferde zeigen sich jedoch Symptome, die einhergehen mit zentralnervösen Ausfallserscheinungen wie Ataxie, Schwanken, Schwäche, Muskelzittern. Es kann zu Lähmungen und Festliegen kommen, Fieber ist möglich. 30 bis 50 % dieser schwer erkrankten Pferde versterben. Ist eine Infektion überstanden, können neurologische Schäden zurückbleiben.

Es gibt keine spezifische Therapie, sie erfolgt rein symptomatisch und ist in aller Regel kostenintensiv. Zum Schutz vor einer Infektion stehen in Deutschland drei zugelassene Impfstoffe zur Verfügung. Nach zweimaliger Grundimmunisierung im Abstand von ca. 4 Wochen (je nach Impfstoff) besteht ein Impfschutz für ein Jahr, dann ist eine Auffrischung nötig. Der Impfschutz beginnt ca. vier Wochen nach abgeschlossener Grundimmunisierung. Die Impfung schützt nicht vor einer Infektion, allerdings vor einem schweren Verlauf, indem es die Symptome abmildert und die Dauer der Infektion reduziert.

Wir empfehlen daher eine Impfung gegen das West-Nil-Virus zeitig im nächsten Frühjahr vor der Mückensaison. Für dieses Jahr ist eine Impfung zu spät, da in ca. 4-6 Wochen ein Ende der Mückensaison zu erwarten ist.

Bei Fragen rund um das Thema West-Nil-Virus stehen wir wie immer persönlich oder am Telefon zur Verfügung.

Fallbericht einer optimalen WundheilungMitte Juni wurden wir gefragt, ob wir die Nachbehandlung einer in der Pferdeklini...
18/08/2024

Fallbericht einer optimalen Wundheilung

Mitte Juni wurden wir gefragt, ob wir die Nachbehandlung einer in der Pferdeklinik erst versorgten Verletzung übernehmen würden, was wir natürlich gerne taten.

Der Patient war ein siebenjähriger Connemara-Wallach, der sich einen Ballentritt der rechten Vordergliedmaße zugezogen hatte. Da es sich um eine große und tiefe Verletzung handelte, fuhr die Besitzerin zur Erstversorgung in eine Pferdeklinik. Dort wurde die Verletzung genäht und anschließend ein sogenannter Robert-Jones-Verband angelegt.
Dieser Verband besteht aus jeweils mindestens drei Schichten Verbandwatte und Kohäsivbinde, was eine Immobilisation der Gliedmaße bewirkt und damit eine bessere Wundheilung der ruhiggestellten Gliedmaße ermöglicht.

Die Verbandwechsel erfolgten alle 2-3 Tage unter Sedation, da das noch junge Pferd nicht so still halten konnte, wie es zum Anlegen des Verbandes notwendig war. Die Haltung in einer Paddockbox während der Heilungsphase ermöglichte nur minimale Bewegung und trotzdem Pferdekontakt mit dem Nachbarpferd und genug zu sehen, um das Pferd einigermaßen ausgeglichen zu erhalten.

Der Heilungsverlauf war annähernd optimal. Es kam zu keiner nennenswerten Nahtdehiszens und die Fäden konnten planmäßig gut zwei Wochen nach Entstehen der Verletzung gezogen werden.

Einige der Fotos wurden uns freundlicherweise von der Besitzerin zur Verfügung gestellt, vielen Dank!

11/08/2024

Wir machen Urlaub 🌊🍹🏖

Die Praxis ist vom 12. bis 25. August geschlossen. Bitte wenden Sie sich bei unaufschiebbaren Angelegenheiten an die Nachbarkolleg:innen.

Ab dem 26. August sind wir wieder gut erholt für Sie und Ihre Tiere im Einsatz.

Ihr Team der Tierarztpraxis Dr. Nikola Vorwerk

Boehringer-Aktion zum Thema Equines Cushing Syndrom (PPID = Pituritary Pars intermedia Dysfunction) 05.08.-27.09.2024Ach...
05/08/2024

Boehringer-Aktion zum Thema Equines Cushing Syndrom (PPID = Pituritary Pars intermedia Dysfunction) 05.08.-27.09.2024

Achtung: Dieses Jahr gibt es eine Änderung!

Das Ziel der diesjährigen Gutscheinaktion zum Thema Stoffwechselerkrankung besteht darin, Patienten mit PPID und Equinem Metabolischen Syndrom (=EMS) zu erfassen und deren Risiko für eine Hufrehe einzuschätzen. Es gibt einen wichtigen Parameter, den diese beiden doch unterschiedlichen Erkrankungen gemeinsam haben können: eine Störung in der Insulinregulation, kurz: Insulindysregulation.

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Insulin eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Hufrehe spielt und Pferde mit einer Insulindysregulation ein sehr viel höheres Risiko besitzen, eine Hufrehe zu entwickeln. Grundsätzlich sorgt das Insulin für den Transport von Zucker aus dem Blut ins Gewebe; wenn die Sensitivität für Insulin sinkt, steigt der Zuckerspiegel im Blut, was wiederum zur Ausschüttung von noch mehr Insulin führt. Die Folge: eine Hyperinsulinämie (=zu viel Insulin im Blut). Wenn zu einer Insulindysregulation noch eine Aufnahme von Zucker (in unserem Fall Fruktan) durch Weidegang hinzukommt, ist es möglich, auch mit kurzen Weidezeiten eine Hufrehe auszulösen.

In Bezug auf die richtige Fütterung und Haltung von Pferden mit PPID und/oder EMS ist es folglich entscheidend zu wissen, ob das Pferd an einer Insulindysregulation leidet und somit ein erhöhtes Hufreherisiko besitzt.

Boehringer Ingelheim übernimmt bei Vorlage eines ausgefüllten Gutscheins die Laborkosten. Mindestens vier Stunden vor Blutentnahme darf das Pferd kein Kraftfutter fressen, Heu ist erlaubt. Für einen Termin melden Sie sich gerne telefonisch oder per E-Mail in unserer Praxis.
Hier können Sie den Gutschein anfordern: https://www.cushing-hat-viele-gesichter.de/diagnostikaktion-2024

Ihr Team der Tierarztpraxis Dr. Nikola Vorwerk

Heutiger Infopost: Transfaunation (F***l microbial transplantation)Im heutigen Beitrag dreht sich alles um die sogenannt...
04/08/2024

Heutiger Infopost: Transfaunation (F***l microbial transplantation)

Im heutigen Beitrag dreht sich alles um die sogenannte Kottransplantation oder auch Transfaunation. In der Human- und Kleintiermedizin schon weit verbreitet und erfolgreich durchgeführt, ist dieses Verfahren in der Pferdemedizin noch nicht standardmäßig eingeführt, obwohl erste Berichte über diese Thematik bereits im 4. Jhd. in China beschrieben wurden!
Grundsätzlich handelt es dich hierbei um eine Übertragung der fäkalen Mikrobiota eines gesunden (Spender-)Tieres in den Gastrointestinaltrakt eines erkrankten Empfängertieres. Das Mikrobiom im Darm spielt eine essenzielle Rolle für die Gesundheit des Pferdes – leider besitzen sogenannte Probiotika, wie sie zahlreich freiverkäuflich angeboten werden, eine fragliche Effektivität.

Welche Indikationen sprechen für eine Transfaunation?

Gerade Kotwasser und Diarrhoe (Durchfall) sind komplexe Erkrankungen, die ganzheitlich betrachtet werden müssen (möglicher Befall mit Parasiten, Fütterung (Qualität des Futters, Ligningehalt?), Immunstatus des Tieres, vorliegende Primärerkrankung etc.)
-Diarrhoe: akut, chronisch, Therapieversager
-Kotwasser
-Enteritis, Duodenitis, Jejunitis, -Antibiotika-induzierte Colitis
-Dysbiose
-Prophylaxe (beschrieben)
-Inflammatory Bowl Disease (IBD)

Grundsätzlich sollten bei allen oben genannten Erkrankungen primäre Ursachen ausgeschlossen werden. Wenn dies erfolgt ist, kann eine Transfaunation durchgeführt werden. Im Falle einer anderen Grunderkrankung kann sie als Begleittherapie fungieren.

Wie wird eine Transfaunation durchgeführt?

Das Spendertier sollte eine gute Kotkonsistenz haben, keine Vorerkrankungen besitzen und regelmäßig entwurmt sein.
Für die Durchführung werden 2kg frischen Kotes benötigt, die mit einer definierten Menge Wasser vermischt werden. Dann wird alles püriert, durch ein Sieb gegeben und die Flüssigkeit anschließend dem Empfängertier per Nasenschlundsonde eingegeben.
In der Human- und Kleintiermedizin erfolgt die Eingabe rektal, was beim Pferd aber aufgrund des langen Weges zum Dickdarm nicht möglich ist. Anschließend wird dem Empfängertier Raufutter angeboten.
Eine wiederholte Durchführung ist möglich, genau wie eine kurzzeitige Konservierung der zu transplantierenden Flüssigkeit.

Ausblick: Im Moment gibt es noch recht wenig publizierte Fallberichte und es kommt vor, dass die Wirkung nicht dauerhaft anhält. In unseren Augen ist es trotzdem eine innovative Methode, die uns fasziniert und überzeugt, da sie mit sehr wenig Aufwand Großes bewirken kann.

Für Fragen oder Anregungen stehen wir gerne zur Verfügung.
Euer Team der Tierarztpraxis Dr. Nikola Vorwerk

Heutiger Fallbericht: Seltenes aus der PferdepraxisAnfang des Monats erhielten wir eine Nachricht, das Pferd einer Kundi...
21/07/2024

Heutiger Fallbericht: Seltenes aus der Pferdepraxis

Anfang des Monats erhielten wir eine Nachricht, das Pferd einer Kundin habe beim Nachbarn Kartoffelkraut gefressen. Über die Menge konnte keine genaue Aussage getroffen werden. Nach kurzer Besprechung über das weitere Vorgehen war uns klar: Notfallsituation!

Wissenswertes:
Die Kartoffel (lat. Solanum tuberosum) gehört zu den Nachtschattengewächsen und enthält u.a. die giftige Verbindung Solanin. Besonders hoch ist der Solaningehalt in den Knollen, aber auch Blätter und Blüten enthalten Solanin, abhängig von Blütenstand und Jahreszeit. Das Solanin gehört zur Gruppe der Glykoalkaloide, die insbesondere Schleimhäute des Verdauungsapparates angreifen. Sie werden dort resorbiert und führen u.a. durch Hämolyse zu Symptomen wie: Durchfall, Atemnot, Apathie, Speichelbildung, Blutstauung und Atemlähmung mit möglicher Todesfolge.

Untersuchung und Behandlung:
Bei der Allgemeinuntersuchung des Pferdes konnten zunächst keine abweichenden Parameter erhoben werden. Wir entschieden uns, vom Schlimmsten auszugehen und eine direkte Notfalltherapie einzuleiten, um einer Vergiftung und Resorption im Magen-Darm-Trakt entgegenzuwirken.
Unter Sedation haben wir den Magen per Nasenschlundsonde durch Eingabe und Abhebern von Flüssigkeit entleert. Dabei kam viel zerkleinertes Kartoffelkraut zum Vorschein, was sich in Farbe und Form deutlich von zerkleinertem Heu unterschied. Anschließend haben wir eine große Menge Futterkohle eingegeben, um mögliches Gift zu binden und an der Resorption zu hindern. (Aktiv-)Kohle ist ein sogenanntes Adsorbens; es hat die Eigenschaft, bestimmte Stoffe an seiner Oberfläche zu binden und diese z.B. aus Flüssigkeiten zu entfernen.
Daraufhin folgte Glaubersalz, um die Darmpassage zu beschleunigen.

Nach der Behandlung durfte das Pferd Heu fressen und wurde den Tag über engmaschig überwacht. Es hat keine Vergiftungssymptome gezeigt. Glück im Unglück! Wir sind froh, dass der Patient wohlauf ist und beenden diesen Fallbericht mit der Take-Home- Message: bei potentieller Vergiftung bitte immer sofort anrufen- nur so können wir schnell handeln und schlimmeres verhindern.

Euer Team der Tierärztliche Praxis für Pferde Dr. Nikola Vorwerk

Dieses Fohlen hatte heute Pech und wurde beim Spielen und Toben gegen das Maul getreten. Das vier Wochen alte Hengstfohl...
02/06/2024

Dieses Fohlen hatte heute Pech und wurde beim Spielen und Toben gegen das Maul getreten. Das vier Wochen alte Hengstfohlen hatte Platzwunden im Zahnfleisch, an der Oberlippe und im Maulwinkel.
Nach der Sedation konnte ich die Wunden im Liegen gut versorgen und nähen. Das Zahnfleisch wurde mit einem resorbierbaren Faden genäht, die Hautfäden müssen später gezogen werden.

Jetzt gilt es Daumen drücken, dass alle Nähte halten.🍀

Pferde sind wirklich Meister darin, sich auf spektakuläre Weise zu verletzen.😵‍💫
02/05/2024

Pferde sind wirklich Meister darin, sich auf spektakuläre Weise zu verletzen.😵‍💫

27/04/2024

Fröhlichen Welttierärztetag für alle Kolleginnen und Kollegen!

Heutiger Info-Beitrag: Die Bronchoalveoläre LavageDie sogenannte BAL (=Bronchoalveoläre Lavage) ist eine diagnostische M...
21/04/2024

Heutiger Info-Beitrag: Die Bronchoalveoläre Lavage

Die sogenannte BAL (=Bronchoalveoläre Lavage) ist eine diagnostische Methode aus dem Gebiet der Atemwegserkrankungen.

Wie wird eine BAL durchgeführt?
Eine BAL können wir mobil im Stall durchführen. Dafür wird das Pferd sediert; das dient zum einen der Entspannung der Luftwege mit Reduktion des Hustenreizes und zum anderen der Reizminderung für das Pferd während der Probenahme. Dann wird ein steriler Ballonkatheter über die Nase bis zur Bronchienaufzweigung blind vorgeschoben und geblockt, so dass er an Ort und Stelle bleibt und sichergestellt wird, dass die Probenflüssigkeit ausschließlich aus den tiefen Atemwegen gewonnen wird. Je nach Pferdegröße wird eine definierte Menge an steriler NaCl-Spüllösung über den Katheter in die Lunge gespült und anschließend wieder abgesaugt. Die Belastung der Untersuchung für das Pferd ist sehr gering. Zwei Tage Temperaturkontrolle und leichte Arbeit oder Weideruhe sind ausreichend, um die verbliebenen Reste der Flüssigkeit zu resorbieren. Die Probe wird von uns in der Praxis aufbereitet und anschließend an ein Speziallabor zur zytologischen Untersuchung geschickt. Die sehr ausführlichen Laborergebnisse und Therapieempfehlungen besprechen wir dann gemeinsam am Telefon.

Wann ist eine BAL sinnvoll?
Eine BAL dient der Diagnosestellung von Erkrankungen der tiefen Atemwege; an erster Stelle steht hier das Equine Asthma. Hier ist die Lungenfunktion gestört, der Gasaustausch verringert und es liegen typische Symptome wie rezidivierender (=wiederkehrender) Husten, Nasenausfluss, Schleimauswurf oder Leistungsminderung vor. Für die Diagnosestellung des Equinen Asthmas ist die BAL der Goldstandard.
Weiterhin kann im Rahmen einer Kaufuntersuchung eine BAL durchgeführt werden, wenn eine Atemwegsproblematik in der Vergangenheit vorlag und nicht sicher eingeschätzt werden kann, ob das Pferd ein chronisches Atemwegsproblem hat.
Auch ohne bekannte Vorgeschichte, nur zum Ausschluss einer vorliegenden Erkrankung, ist eine BAL möglich. Pferde mit Equinem Asthma sind bei einer klinischen Untersuchung nicht immer auffällig. Auch für Pferde mit klinisch diagnostiziertem Asthma ohne Ansprechen auf medikamentöse Behandlung (sogenannte Therapieversager) profitieren von einer BAL. Sie dient der Eingrenzung in Bezug auf Stadium und Schweregrad der Erkrankung.

Wir empfehlen die BAL in Kombination mit einer Video-Endoskopie, da die Aussagekraft durch die sichtbaren Befunde zunimmt.

Für eine Kostenübersicht, weitere Fragen oder Terminvergabe stehen wir gerne telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.

⚠️Breaking News!!⚠️
02/04/2024

⚠️Breaking News!!⚠️

FN-Beirat Sport fällt Entscheidung gegen die Herpes-Impfpflicht

Die Kollegen suchen für eine Studie Pferde mit Equinem metabolischem Syndrom (EMS) oder EMS-Verdacht.
06/10/2023

Die Kollegen suchen für eine Studie Pferde mit Equinem metabolischem Syndrom (EMS) oder EMS-Verdacht.

Wir sind umgezogen!Ab sofort finden Sie uns in Martfeld-Hustedt, Auf der Heide 25. Sie können vor dem Grundstück auf dem...
04/10/2023

Wir sind umgezogen!
Ab sofort finden Sie uns in Martfeld-Hustedt, Auf der Heide 25.
Sie können vor dem Grundstück auf dem Randstreifen parken. Zwischen Haus und Carport führt eine Außentreppe zur Praxis im ersten OG.
Zunächst sind wir telefonisch ausschließlich über die bekannte Handynummer 0170-9902799 erreichbar.
Ihr Praxisteam

18/08/2023

Es gibt eine neue Folge des „Pferdemedizin heute“. Dieses Mal sprechen Professor Dr. Karsten Feige aus der und Ina Tenz gemeinsam mit Dr. Maren Hellige, einer Expertin auf diesem Gebiet, über ECVM. ECVM steht für „Equine Complex Vertebral Malformation“, eine Degeneration der unteren Halswirbel C6 und C7. Das Thema wird von Züchterinnen und Züchtern, Zuchtverbänden und Tierärztinnen und Tierärzten derzeit heiß diskutiert. Die Symptome sind sehr unterschiedlich und es gibt kaum gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse über die Erkrankung.

🐎🐎🐎 Der Podcast "Pferdemedizin heute" erscheint in unregelmäßigen Abständen und ist kostenlos. Ihr findet ihn auf der Seite der Gesellschaft für Pferdemedizin (https://gpm-vet.de/podcast), überall dort, wo es Podcasts gibt, und auf den Seiten der TiHo: www.tiho-hannover.de/podcast-pferdemedizin

CUSHING-TEST AKTION!Das Equine Cushing Syndrom (ECS), auch Pituitary Pars Intermedia Dysfunction (PPID) genannt, ist die...
14/08/2023

CUSHING-TEST AKTION!
Das Equine Cushing Syndrom (ECS), auch Pituitary Pars Intermedia Dysfunction (PPID) genannt, ist die häufigste Hormonstörung bei Pferden.
Die Firma Boehringer Ingelheim zahlt Euch wieder bis zum 29. September 2023 die Laborgebühren für einen ACTH-Bluttest für Euer Pferd mit Cushing-Verdacht!
In diesem Zeitraum könnt Ihr auf der Seite: https://www.cushing-hat-viele-gesichter.de/diagnostikakti... einen Gutschein herunterladen und uns bei einem Termin zur Blutentnahme aushändigen.
Ihr könnt uns für die Terminvereinbarung am besten zu den Bürozeiten unter 04256-2509813 erreichen.

Ein informatives Video zum Thema Cushing findet Ihr hier: https://youtu.be/sazT7gJlFlA

Fall des Monats: Tinker „Final“, Teil 4Im Dezember `22 war der Huf so weit stabil, dass ein Silikonpolster angelegt werd...
04/08/2023

Fall des Monats: Tinker „Final“, Teil 4

Im Dezember `22 war der Huf so weit stabil, dass ein Silikonpolster angelegt werden konnte. Das war nötig, denn die entfernte Hufwand brauchte noch Zeit, um vollständig nachzuwachsen und dem Pferd als Lauffläche zu dienen. Durch das Silikon wurde praktisch ein Hufschuh gebildet, sodass Final auf einem „Ersatz“-Huf laufen konnte. Das Silikonpolster war aber nur eine Zwischenlösung, bis die neue Huflederhaut dick genug verhornt war.

Der abschließende Schutz und die korrekte Hufstellung sollte durch Kunsthorn erreicht werden, das als Ersatz für die fehlende Hufwand diente. Dafür musste aber die Huflederhaut dick genug sein, denn beim Mischen der zwei Komponenten für das Kunsthorn entstand eine enorme Hitze, die der Huflederhaut schaden und große Schmerzen bereiten würde, wäre sie nicht stabil genug. Zusätzlich war eine penibel saubere Vorbereitung des Hufes notwendig, um ein Einschluss von Keimen zu verhindern.

Mit dem Kunsthorn wuchs der Huf nun nach und nach in seine ursprüngliche Form zurück. Der Huf wurde normal vom Schmied bearbeitet, bis das Kunsthorn komplett durch neues Horn ersetzt war. Damit war für uns die aktive Phase der Behandlung erst mal abgeschlossen, was uns nach fast einem dreiviertel Jahr für die Besitzer und Final sehr gefreut hatte. Mit dem Kunsthorn konnte Final endlich wieder vorsichtig bewegt werden, sei es eine Einheit Bodenarbeit, ein Spaziergang oder Freilauf in der Halle. Nach so langer Zeit der Rehabilitation, in der Final sehr tapfer war, hatte er sich das mehr als verdient.

Im Juni dieses Jahres hatten wir Final für einen Routinetermin nach längerer Zeit wiedergesehen. Durch die vielen Verbände im Laufe der Behandlung kräuselte sich das Fell rund um den Huf. Das Kunsthorn war komplett durch eigenes Horn ersetzt. Der Strahl zeigte sich etwas zerklüftet, die Trachten schoben sich zu weit unter den Huf (Zwanghuf). Nach Rücksprache mit Martin Jansa kam er noch einmal vorbei und hatte gemeinsam mit dem behandelnden Hufschmied ein großartiges Ergebnis erzielt, was sich sehen lassen konnte!

Bei guter Hufpflege, d.h. in dem Fall regelmäßiges auskratzen, saubere Einstreu und einem wachsamen Auge, kann das Risiko für ein Rezidiv gering gehalten werden- Rezidive sind aber jederzeit möglich.

Wir danken den Besitzern für ihr Vertrauen und Martin Jansa für die gute Zusammenarbeit.

Fall des Monats: Tinker „Final“. Teil 3Während der folgenden Verbandswechsel zeigten die ausgeschnittenen Stellen eine g...
28/07/2023

Fall des Monats: Tinker „Final“. Teil 3

Während der folgenden Verbandswechsel zeigten die ausgeschnittenen Stellen eine gute und schnelle Wundheilung in Form von Gewebsgranulation. Da eine kleine Stelle in der mittleren Strahlfurche noch von Hufkrebsgewebe befallen war, war eine weitere Korrektur durch Martin Jansa erforderlich.

Nach vielen weiteren Verbandswechseln kam endlich der Moment, auf den wir alle gewartet hatten: in allen ehemals kranken Bereichen des Hufes hatte sich neue, gesunde Huflederhaut gebildet. Um die Verhornung zu beschleunigen und den Huf trocken zu halten, wurden auf die Bereiche Gaze mit Jodoform gelegt und mit einem Verband geschützt. Nach der zweiten OP ließen die Schmerzen in den Hufen schnell nach, sodass er sich sein Allgemeinzustand von Besuch zu Besuch deutlich verbesserte.

Fortsetzung im nächsten Beitrag.

Fall des Monats: Tinker „Final“, Teil 2Beim folgenden Verbandswechsel hatte sich im Operationsbereich Eiter gebildet, de...
21/07/2023

Fall des Monats: Tinker „Final“, Teil 2

Beim folgenden Verbandswechsel hatte sich im Operationsbereich Eiter gebildet, der schon beim Entfernen des Verbandes zu riechen war. Daraufhin folgten einige Verbandswechsel mit gründlicher Wundreinigung und lokaler Antibiose, um die Infektion zu eliminieren. Parallel erhielt Final ein Antibiotikum und Entzündungshemmer/Schmerzmittel über das Futter.

Da gesunde Huflederhaut sehr viel Druck benötigt, um gesund nachzuwachsen und zu verhornen, waren die darauffolgenden Verbandswechsel, die 2x wöchentlich durchgeführt werden mussten, ein Kraftakt, für die wir immer mindestens 4 Personen brauchten. Da kamen wir ordentlich ins Schwitzen. Nähere Beschreibungen findet man bei den Bildern.

Im Verlauf zeigte sich im Bereich der lateralen (=äußeren) Hufhälfte schon neue Huflederhaut, im medialen (=inneren) Bereich war immer noch Hufkrebsgewebe in Form von schmierigem, weichem Belag vorhanden. Leider hatte sich zum nächsten Verbandswechsel Finals Zustand deutlich verschlechtert: er hatte einige Druckstellen durch den Verband, die ihm zusätzlich zu der Infektion im Huf Schmerzen bereiteten. Um zu sehen, wie tief der Hufkrebs den Huf infiltriert hatte, fertigten wir Mitte Oktober Röntgenbilder an. Leider gab es schlechte Nachrichten: der Hufkrebs hatte durch ein Fortschreiten der Infektion das Hufbein erreicht und geschädigt, so dass die Heilung nicht planmäßig verlaufen konnte.

Es folgte eine weitere, noch deutlich radikalere OP mit Martin Jansa vom für Hufchirurgie. Die betroffenen Teile der Hufwand wurden entfernt, sodass das knöcherne Hufbein frei lag. Auch am infizierten Hufbein wurde verändertes Gewebe entfernt und das Geräusch, wie der Knochen abgetragen wurde, werden wir nie vergessen. Auf den Fotos seht ihr, wie wenig gesunde Hufwand vorhanden war. Umso wichtiger war es, durch einen optimal sitzenden Verband trotz des notwendigen hohen Drucks eine punktuelle Auflagefläche zu verhindern.

Für die Besitzer war die zweite OP eine hohe emotionale Belastung. Zum einen wegen des großen Gewebsverlustes durch die OP, zum anderen, weil das Pferd durch den ungünstigen Heilungsverlauf und die damit verbundenen Schmerzen stark abgebaut hatte.

Fortsetzung im nächsten Beitrag.

Fall des Monats: Tinker „Final“, Teil 1Letztes Jahr im April wurde uns der 12jährige Tinkerwallach Final mit einer Lahmh...
14/07/2023

Fall des Monats: Tinker „Final“, Teil 1

Letztes Jahr im April wurde uns der 12jährige Tinkerwallach Final mit einer Lahmheit der linken Vordergliedmaße und schlechter Hufqualität vorgestellt.
Das Hufhorn zeigte sich, vor allem an den Vordergliedmaßen, hochgradig verändert: weiches, teilweise gallertartiges, Gewebe ohne richtiges Horn und Wuchsform, dazu ein unangenehmer Geruch. Die eindeutige Diagnose lautete: Hufkrebs

Anmerkung vorweg: während der gesamten Behandlungszeit wurde Final entzündungshemmend und schmerzlindernd versorgt, auch wenn das nicht bei jedem Verbandswechsel explizit erwähnt wird. Die Darstellungen sind aufgrund des Umfangs stark gekürzt. Daher wird im Folgenden nur die Behandlung des am stärksten betroffenen linken Vorderhufes beschrieben.

Nach erfolgloser Vorbehandlung durch einen Schmied haben wir gemeinsam mit den Besitzern Kontakt zu einem Spezialisten-Team aus Hamburg aufgenommen- Martin Jansa und sein Kollege Keefe vom Zentrum für Hufchirurgie

September 2022: Nach Absprache haben wir zunächst mit der Behandlung der linken Vordergliedmaße begonnen, da diese am stärksten betroffen war und dem Pferd hochgradige Schmerzen bereitete.

Die folgende, aufwendige und schmerzhafte Behandlung fand unter Sedierung und Leitungsanästhesie zur Herstellung einer zuverlässigen Schmerzfreiheit statt, unter anderem auch, weil Final sehr spritzenscheu war und eine reine lokale Anästhesie nicht ausgereicht hätte. Zudem wurde vor Beginn der OP eine Tupferprobe des veränderten Gewebes genommen, um eine genaue Keimbestimmung und dann eine gezielte antibiotische Therapie durchführen zu können.

Ziel der OP war es, alles veränderte Gewebe zu entfernen, denn nur so hat gesundes Gewebe eine Chance, nachzuwachsen. Der Huf ist ein sehr gut durchblutetes Körperteil, dementsprechend führte das Entfernen des Hufkrebses zu starken Blutungen. Um das in Grenzen zu halten, wurde zusätzlich eine Stauung der Gefäße unterhalb des Fesselkopfes durchgeführt. Nach der Operation wurde ein dicker Druck- und Polsterverband angelegt.

Die Fortsetzung folgt im nächsten Beitrag.

Liebe KundInnen, liebe Pferdebegeisterte,das Thema Notfall beim Pferd ist für viele Pferdebesitzer mit einem unguten Gef...
02/07/2023

Liebe KundInnen, liebe Pferdebegeisterte,

das Thema Notfall beim Pferd ist für viele Pferdebesitzer mit einem unguten Gefühl im Bauch verbunden. Wir alle geben uns Mühe, dass sich unsere Tiere nicht verletzen – trotzdem kann es immer passieren, besonders gerne am Wochenende oder außerhalb der regulären Sprechzeiten.
Wir sind im Notfall jederzeit für unsere KundInnen erreichbar, doch wann handelt es sich überhaupt um einen Notfall?

Es kann schwierig sein, die Situation richtig einzuschätzen, vor allem dann, wenn man selbst aufgeregt ist und Angst um sein Tier hat. Im Folgenden haben wir eine Übersicht mit Erkrankungen erstellt, die unverzüglich einen Tierarzt benötigen. Sie dient als Entscheidungshilfe, denn ein Besuch im Notdienst ist teuer und sollte den Notfällen vorbehalten sein (auch wir erholen uns gerne am Wochenende ):

-Kolik
-(Blutende) Verletzungen
-Knochenbrüche
-Nageltritt
-Allergische Reaktionen
-Vergiftungen
-das Festliegende Pferd
-Fieber
-Akute (=plötzlich auftretende) starke Lahmheit
-Schlundverstopfung
-Atemnot
-Erkrankungen des Auges
-starkes Nasenbluten
-Hufrehe

Dennoch: Jeder Fall ist einzigartig und muss dementsprechend betrachtet werden. Bei Unsicherheiten gilt daher: Lieber einmal zu viel anrufen.

Ihr Team der Tierarztpraxis Dr. Nikola Vorwerk

🥰
22/06/2023

🥰

25/05/2023
10/05/2023

Es gibt wieder eine neue Folge des heute! 🐴 In dieser Folge geht es um Sarkoide. Oft werden sie anfangs für einen Insektenstich oder eine kleine Hautabschürfung gehalten. Dabei verbirgt sich dahinter eine ernste Erkrankung. Wie gefährlich ist das equine Sarkoid und welche neuen Forschungsansätze gibt es? Darüber sprechen Ina Tenz und Professor Dr. Karsten Feige mit Dr. Uta Delling der , einer Spezialistin auf diesem Gebiet.

🐎🐎🐎Der Podcast "Pferdemedizin heute" erscheint in unregelmäßigen Abständen und ist kostenlos. Ihr findet den Podcast auf der Seite der Gesellschaft für Pferdemedizin (https://gpm-vet.de/podcast), überall dort, wo es Podcasts gibt, und auf den Seiten der TiHo: www.tiho-hannover.de/podcast-pferdemedizin

15/04/2023
Wir wünschen allen Zwei- und Vierbeinern FROHE OSTERN! 🐇🐥🐑🥚
10/04/2023

Wir wünschen allen Zwei- und Vierbeinern FROHE OSTERN! 🐇🐥🐑🥚

Zweiter Teil des Beitrags zur Euthanasie Was passiert eigentlich mit meinem toten Pferd? Der Verlust eines geliebten Tie...
27/03/2023

Zweiter Teil des Beitrags zur Euthanasie

Was passiert eigentlich mit meinem toten Pferd?

Der Verlust eines geliebten Tieres ist mit Trauer und Schmerz verbunden. Manchmal sieht man das Ende aufgrund von Alter oder langer Krankheit näher kommen, oft muss man sich jedoch schnell und
unvorbereitet verabschieden. Damit solch eine Situation nicht auch noch eine Entscheidung über das „Wie“ und „Wohin“ mit sich bringt, haben wir Euch im Folgenden die Möglichkeiten aufgezählt, die es nach dem Tod Eures Pferdes gibt. In diesem Info-Posting ausgeschlossen ist der Fall, wenn das Pferd als Schlachtequide eingetragen ist und nicht durch Euthanasie verstirbt.

Tierkörperbeseitigung:
In der EU müssen verstorbene Pferde laut dem Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz
gemeldet und abgeholt werden. Eine Beisetzung im Garten ist nicht erlaubt. In den Landkreisen Nienburg, Verden und Diepholz (Auszug) ist die Firma „Rendac“ dafür zuständig. Damit der Abdecker,
wie er umgangssprachlich genannt wird, adäquat arbeiten kann, muss das Pferd so nah wie möglich an einem befestigten Weg/Straße abgelegt werden. Andernfalls ist es für den Fahrer nicht möglich, das Pferd mit dem schweren Fahrzeug ohne Probleme aufzuladen. Eine Anmeldung ist durch den Tierbesitzer per Telefon nach dem Tod des Tieres möglich. Ein Formular ist auf der Internetseite zu finden.
Der Tierkörper durchläuft verschiedene Stationen und wird durch eine bestimmte Hitze und Druck sterilisiert. Als Endprodukte entstehen Tiermehl und Tierfett, die weiterverarbeitet werden.

Kremierung:
Die Einäscherung ermöglicht einen würdevollen Abschied und Erinnerungen, die bleiben. Es besteht die Möglichkeit, das Pferd durch den Tierbestatter abholen zu lassen und sich vor Ort individuell zu
verabschieden. Nach der Kremierung bekommt Ihr die Asche z.B. in einer Urne zurück. Den Service der Kremierung bieten die Firmen „Rosengarten“ (Standort Badbergen), „Dank und Treu“ (Standort
Blender) und „Cremare“ (Wesel) an. Hier kann man sich für eine Einzel- oder Sammelkremierung entscheiden. Anders als eine Beseitigung über die Tierkörperbeseitigung ist eine Einäscherung mit deutlich höheren Kosten verbunden.

Die Entscheidung ist ganz individuell und sollte in Ruhe mit allen Beteiligten getroffen werden. Gerne beantworten wir Euch aufkommende Fragen persönlich.

Heute beschäftigen wir uns mit einem traurigen Thema, der Euthanasie.Zu einem verantwortungsvollen Umgang mit seinem Tie...
12/03/2023

Heute beschäftigen wir uns mit einem traurigen Thema, der Euthanasie.

Zu einem verantwortungsvollen Umgang mit seinem Tier gehört auch, sich mit dessen Tod zu beschäftigen. Anders als in der Humanmedizin haben wir als Tierärzte die Möglichkeit, unseren Patienten zu erlösen, um ihm unnötiges Leid zu ersparen. Im Tierschutzgesetz ist eine Tötung nur aus einem "vernünftigen Grund" erlaubt, was aber nicht weiter ausgeführt wird. Eine Euthanasie ist aber generell vertretbar, wenn ein Weiterleben mit nicht behebbaren Leiden oder Schmerzen verbunden wäre und das Pferd seinen artgerechten Bedürfnissen nicht mehr nachgehen kann.

Ist eine Euthanasie aus finanziellen Gründen erlaubt?
Der Wunsch des Besitzers, dem eine mögliche Behandlung seines Pferdes zu teuer ist, rechtfertigt alleine noch keine Euthanasie. Allerdings spielen bei der ethischen Abwägung der Gründe für eine Euthanasie auch die finanziellen Interessen des Besitzers eine Rolle, wenn er zum Beispiel eine teure Behandlung nicht bezahlen kann.

Voraussetzung dafür, eine Entscheidung bezüglich einer Euthanasie zu treffen, ist eine sorgfältig gestellte Diagnose mit einer möglichst sicheren Prognose. Wenn der Pferdebesitzer schon die notwendigen diagnostischen Maßnahmen zur Entscheidungsfindung verweigert, darf der Tierarzt dem nicht einfach nachgeben. Er verstößt gegen seine Sorgfaltspflicht und das Tierschutzgesetz, wenn er ein Tier einschläfert, das er vorher nicht ausreichend untersucht hat.
Letztlich muss man jeden Patienten als Einzelfall betrachten und individuell beurteilen.

Wie läuft eine Euthanasie ab?
Die Euthanasie erfolgt beim Pferd durch eine intravenöse Injektion. Das Pferd wird in aller Regel zunächst tief sediert. Danach wird ein Venenverweilkatheter gelegt, damit sichergestellt wird, dass das Medikament sehr schnell in hoher Konzentration verabreicht werden kann. Das Medikament "Pentobarbital", ein Barbiturat, ist ein Narkosemittel und wird zum Zweck der Euthanasie um eine vielfaches überdosiert verabreicht. Dadurch wird eine Bewusslosigkeit mit nachfolgendem Kreislaufstillstand induziert. Einige Pferde gehen sanft zu Boden, andere fallen unkontrolliert um, was für manche Besitzer nur schwer zu ertragen ist, auch wenn das Pferd den Bodenkontakt schon nicht mehr bewusst miterlebt.
Es kommt auch vor, dass das Pferd noch Muskelbewegungen (Kopfzucken, Beinkrämpfe etc.) zeigt, wobei es sich um Reflexe handelt, die auch bei fehlendem Bewusstsein noch ablaufen.

Auch wenn der Verlust des Pferdes vielleicht noch in der fernen Zukunft liegt und die Beschäftigung mit dem Tod schmerzhaft ist, sollte sich jeder Pferdebesitzer mit dem Thema beschäftigen, um auf den Abschied vorbereitet zu sein.

Uns liegt es am Herzen, Euch bei der Entscheidung zur Euthanasie bestmöglich zu beraten und Euch beim Abschied von Eurem tierischen Freund zur Seite zu stehen.

Im nächsten Beitrag geht es darum, was mit dem Tierkörper nach der Euthanasie geschieht.

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