09/09/2024
Das West-Nil-Virus kompakt zusammenfasst
Liebe KundInnen,
aufgrund der ansteigenden Fallzahlen in Niedersachen möchten wir Euch hier noch einmal wiederholt alles Wichtige zum Thema West-Nil-Virus zusammenfassen.
Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich aus Afrika und breitet sich seit 2018 in Deutschland aus. Zunächst waren die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt betroffen, seit einigen Jahren traten aber auch sporadisch Krankheitsfälle in Niedersachsen auf. Dieses Jahr sind seit August bereits 14 Fälle von erkrankten Pferden in Niedersachsen bekannt. Grund für die Ausbreitung ist u.a. das feuchtwarme Wetter mit einer hohen Mückenaktivität.
Bei der Infektion mit dem West-Nil-Virus handelt es sich um eine anzeigepflichtige und zoonotische (auf den Menschen übertragbare) Tierseuche.
Hauptwirte für das Virus sind (Wild-) Vögel, übertragen wird es durch Mücken auf andere Vögel, Pferde und Menschen. Pferde gelten als sogenannte Fehlwirte, von denen keine Infektionsgefahr ausgeht, da das Virus von ihnen durch Mücken nicht weiter übertragen werden kann. Auch eine direkte Übertragung von Pferd zu Pferd ist nicht möglich (Ausnahmen sind z.B. Bluttransfusionen). Durch Zugvögel kommt es zur Verbreitung des Virus über große Strecken.
Die meisten Pferde erkranken ohne klinische Symptome. Bei etwa 8 % der infizierten Pferde zeigen sich jedoch Symptome, die einhergehen mit zentralnervösen Ausfallserscheinungen wie Ataxie, Schwanken, Schwäche, Muskelzittern. Es kann zu Lähmungen und Festliegen kommen, Fieber ist möglich. 30 bis 50 % dieser schwer erkrankten Pferde versterben. Ist eine Infektion überstanden, können neurologische Schäden zurückbleiben.
Es gibt keine spezifische Therapie, sie erfolgt rein symptomatisch und ist in aller Regel kostenintensiv. Zum Schutz vor einer Infektion stehen in Deutschland drei zugelassene Impfstoffe zur Verfügung. Nach zweimaliger Grundimmunisierung im Abstand von ca. 4 Wochen (je nach Impfstoff) besteht ein Impfschutz für ein Jahr, dann ist eine Auffrischung nötig. Der Impfschutz beginnt ca. vier Wochen nach abgeschlossener Grundimmunisierung. Die Impfung schützt nicht vor einer Infektion, allerdings vor einem schweren Verlauf, indem es die Symptome abmildert und die Dauer der Infektion reduziert.
Wir empfehlen daher eine Impfung gegen das West-Nil-Virus zeitig im nächsten Frühjahr vor der Mückensaison. Für dieses Jahr ist eine Impfung zu spät, da in ca. 4-6 Wochen ein Ende der Mückensaison zu erwarten ist.
Bei Fragen rund um das Thema West-Nil-Virus stehen wir wie immer persönlich oder am Telefon zur Verfügung.