03/06/2023
‼️Aus gegebenem Anlass ‼️
Vorsicht vor Grannen beim Hund: Die garstige Gefahr im Sommer
Was sind Grannen?
Eine Granne ist Teil einer Getreideähre oder eines getreideähnlichen Unkrauts. Sie umschließt die Samenkörner mit sehr feinen Haaren.
Das Ende dieser feinen Haare läuft vorne spitz zu, ist sehr rau und wirkt, wie mit kleinen Widerhaken besetzt.
In der warmen Jahreszeit ist die Granne eine wahre Plage für alle Tiere. Ist sie nämlich einmal in die Haut eingedrungen, kann sie im Körper eine beachtliche Strecke zurücklegen.
Wie gelangt eine Granne in den Körper des Hundes?
Ihr tobt mit dem Hund auf einer Wiese, der Hund rennt durch dichtes Gebüsch oder Ihr spaziert mit dem Hund einen Feldweg entlang.
Überall kann die Gefahr der widerhakenbesetzten Grannen lauern. Entweder liegen die Grannen schon auf dem Boden oder der Hund streift sie bei der Berührung mit Ähren oder Gräsern ab, wodurch sich die Grannen schnell in seinem Fell festsetzen können.
Dabei verhindern die feinen Widerhaken, dass der Hund sie durch einfaches Abschütteln wieder los wird.
Im Gegenteil – sie werden durch die Bewegung eher noch tiefer in das Fell des Hundes befördert, von wo aus sie sich schließlich wie kleine Pfeilspitzen weiter in die Haut bohren können. Liegen die Grannen auf dem Boden, so können sie sehr leicht in die Pfoten gelangen.
Welche Anzeichen können darauf hinweisen, dass der Hund eine oder mehrere Grannen im Körper hat?
Symptome können sein:
-plötzliches und langes Ablecken der Pfote,
-humpeln nach dem Spaziergang,
-husten oder niesen,
-zukneifen eines Auges,
-entzündetes geschwollenes Auge,
-Kopf schütteln,
-kratzen am Ohr,
-Rötung im Ohr
-Schwellung der Pfote,
-gerötetes Auge
Was macht Grannen so gefährlich?
Steckt die Granne erst einmal in der Haut, wandert diese immer tiefer ins Gewebe.
Viele Hundehalter bemerken spätestens jetzt, dass etwas nicht stimmt, da die Haut durch die Reizung des Fremdkörpers stark anschwillt.
Auch zeigt der Hund Unwohlsein, bis hin zu Schmerzen indem er die Stelle auffällig leckt, kratzt oder sogar bestimmte Bewegungen vermeidet.
Ist die Granne in Ohren, Nase oder Augen gelangt, sind Symptome wie ständiges Schütteln, Schiefhaltung des Kopfes, anhaltendes Niesen, Husten oder Zusammenkneifen der Augen zu beobachten.
Setzt sich die Granne im Ohr des Hundes fest, kann sie eine schmerzhafte Gehörgangsentzündung verursachen, die, unbehandelt, bleibende (Hör-)Schäden zur Folge hat. Grannen können sogar durch das Trommelfell und damit ins Innenohr gelangen und dort wichtige Organe verletzen.
Im Auge führt eine Granne schnell zu einer Bindehautentzündung, die ebenfalls dringend in tierärztliche Behandlung gehört. Wird der Hund nicht behandelt, kann es zu Hornhautverletzungen kommen.
Hinzu kommt, dass der Weg zu Herz, Lunge oder Gehirn nicht weit ist. Es kann also zu lebensbedrohlichen und nachhaltigen Verletzungen der Organe kommen.
Gelangt eine Granne in die Blutlaufbahn des Hundes, kann sie auch den Weg in andere Organe finden oder ein Blutgerinnsel hervorrufen.
Gerade Schütteln und Kratzen sind in solch einem Fall sehr kontraproduktiv und sollten möglichst bis zum Tierarztbesuch unterbunden werden. Denn die Granne wird durch die Bewegung immer tiefer in den Körper getrieben. Recht selten, kommt es dazu, dass Grannen im Körper des Hundes unbemerkt bleiben.
Die Granne kann sich in dieser Zeit unbemerkt durch den Körper und den Gliedmaßen des Hundes entlang bewegen und hinterlässt regelrecht einen Kanal.
Auf diesem Weg können Blutgefäße, Sehnen und Muskelgewebe verletzt werden. Das führt zu schlimmen und tiefliegenden Entzündungen und damit zu weiteren Symptomen wie Fieber und Unwohlsein.
Im schlimmsten Fall kann der Hund eine Blutvergiftung erleiden.
Wie kann ich meinen Hund vor Grannen schützen?
Zur Beruhigung: All das, sind natürlich Worst-Case-Szenarien, aber dennoch realistisch.
Um es also gar nicht erst soweit kommen zu lassen, sollte man dem Ganzen so gut es geht vorbeugen.
An allererster Stelle ist es sinnvoll, den Kontakt mit Grannen zu vermeiden.
Das ist natürlich nicht immer ganz so einfach und der Hund soll auch nicht den ganzen Sommer auf betonierten Wegen laufen müssen.
Dennoch kann man, soweit es geht, wilde und ungemähte Wiesen meiden und gepflegte Plätze vorziehen.
Getreidefelder sollten ebenso gemieden werden. Hier ist der Hund generell nicht gut aufgehoben.
Zum einen, können Düngemittel die Gesundheit des Hundes schaden, andererseits stellt der Hund eine Gefahr für die dort lebenden Tiere dar und kann die Nahrungs- bzw. Futtermittel für Nutztiere verunreinigen.
Eine weitere Maßnahme sollte die Kontrolle des Hundes nach dem Spaziergang.
Text: Sandra Bandke