16/09/2024
Ultraschallbild eines Blasentumors (TCC= Transitional Cell Carcinoma). Wir behandeln täglich Patienten mit Tumoren in der Blase. Früh erkannt, gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten, die bei guter Lebensqualität das Leben deutlich verlängern. Eine Heilung gibt es allerdings nicht. Daher ist eine Prävention auch hier das wichtigste. Die Kollegen der Purdue Universität in West Lafayette in den USA befassen sich intensiv mit dem Thema. Die genaue Ursache von TCC bei einem einzelnen Hund ist in der Regel nicht bekannt. Im Allgemeinen ist TCC bei Hunden das Ergebnis einer Kombination mehrerer Faktoren, einschließlich genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren. Eine genetische Veranlagung wird stark vermutet, da TCC bei bestimmten Hunderassen häufiger vorkommt. Scottish Terrier haben ein 18-20-fach höheres Risiko für TCC als andere Hunde. Bei Shetland Sheepdogs, Beagles, West Highland White Terriern und Drahthaar-Foxterriern ist die Wahrscheinlichkeit, an TCC zu erkranken, 3 bis 5 Mal höher als bei anderen Hunden. Andere Hunderassen, bei denen in einigen Studien ein höheres Risiko für TCC festgestellt wurde, sind Eskimohunde, Keeshonds und Samojeden. Hunde verwandter Rassen haben möglicherweise ebenfalls ein höheres TCC-Risiko, was jedoch bisher noch nicht untersucht wurde. Wir empfehlen bei entsprechend veranlagten Hunden ab dem 6. Lebensjahr jährliche Screening Tests aus dem Urin durchzuführen. Zu den Umweltfaktoren, die in frühen Studien als Risikofaktoren identifiziert wurden, gehören Rasenherbizide und Pestizide ebenso wie Insektizide wie Flohdipmittel der "alten Generation". Die Hauptursache für TCC beim Menschen ist das Rauchen. Es besteht die Sorge, dass Passivrauchen zu TCC bei Hunden beitragen könnte, wie neuere Arbeiten nahelegen. Eine Zigarettenrauch-Exposition lässt sich durch die Cotininkonzentrationen im Urin nachweisen. Eine Studie bei Scottish Terriern ergab, dass ein positiver Befund erwartungsgemäß signifikant häufiger war bei Hunden, die in einem Haushalt mit Zigarettenrauchern lebten. Ein Blasenkarzinom wurde bei 18 von 51 Hunden (35,3 %) mit quantifizierbaren Cotininkonzentrationen und bei sechs von 40 Hunden (15,0 %) ohne quantifizierbare Cotininkonzentrationen als Marker für Passivrauchen im Urin diagnostiziert. Die Forscher stellen fest, dass der wichtigste modifizierbare Risikofaktor für Blasenkarzinome in dieser Hundekohorte die Exposition gegenüber Tabakrauch aus der Umgebung war.
https://www.vet.purdue.edu/research/research-programs/cancer.php