18/02/2024
Wir führen immer wieder Gespräche in der Praxis bezüglich der Fütterung von Leckerchen.
Grundsätzlich dürfen ihre Haustiere in Maßen (!) gerne alles haben was sie vertragen.
Viele Besitzer greifen gerne dabei, im Glauben dass sie ihrem Hund oder ihrer Katze etwas Gutes tun wollen, auf Trockenfleischprodukte zurück, am häufigsten hierbei zu Huhn oder Ente.
Gerade weil diese vermeintlich gesunden Snacks oft in großen Mengen verfüttert werden, sind sie leider aufgrund ihrer Herkunft ein Risiko für die Gesundheit des Tieres.
In den letzten Jahren ist Häufiger aufgetreten, dass gerade kleine Hunde nach übermäßigem Verzehr dieser Produkte ein sogenanntes erworbenes Fanconi-Syndrom entwickeln.
Die Erkrankung äußert sich in einer Nierenschädigung, die zum Glück mit adäquater Therapie reversibel sein kann, unbehandelt allerdings auch den Tod des Hundes bedeuten kann.
Wichtig ist, dass diese Erkrankung ein chronisches Geschehen ist, d.h. der Hund wird nicht nach einmaliger Fütterung krank, sondern es bedarf einer langfristigen Verfütterung von Trockenfleischprodukte.
Vor allem Verdächtig als Auslöser sind entsprechende Produkte die als Herkunftsland China haben.
Entsprechend ist die sinnvollste Therapie auf Geflügelfleischprodukte v.a. aus Asien zu verzichten.
Leider ist das kaum möglich, da selbst bei Produkten die im Laden als "hergestellt in Deutschland" verkauft werden, der "Trockenfleisch-Rohstoff" trotzdem aus dem Ausland kommt und diese lediglich hier in ihre Verkaufsfertige Form gebracht werden.
Wir haben in den letzten Wochen vermehrt bei namenhaften Herstellern nachgefragt und leider ist uns bei Nachfrage bei über 10 Herstellern nur einer untergekommen, dessen Geflügelfleisch aus dem Europäischen Ausland stammt.
Wir werden dieses Recherche aber weiterführen, sodass es uns hoffentlich in Zukunft möglich ist, unseren Kunden entsprechend beratend zur Seite zu stehen um das Risiko zu minimieren.
Die Lösung ist momentan also leider nur soweit wie möglich auf diese Produkte zu verzichten bzw. diese wirklich nur in Maßen zu verfüttern.
Vielleicht führt auch ein verändertes Konsumverhalten der Tierbesitzer dazu, dass die Hersteller in Zukunft häufiger auf hochwertigeres Trockenfleisch zurückgreifen werden.
Ansonsten freuen sich ihre Tiere auch über andere Leckerchen.
Selbstgebackene Kekse, selbst gekochtes Fleisch, Käsewürfel oder eine Futtertube mit z.B. Magerquark oder Babygläschen, sind viel bessere Leckereien. Und sie wissen in der Regel eher was darin enthalten ist, als bei buntgefärbten Snacks aus dem Zoogeschäft.