06/07/2022
Ein richtig guter Beitrag zum richtigen Zeitpunkt, danke dafür!
Ohne Verhaltensbiologie und Hundepsychologie keine gute Hundeerziehung
(bzw. keine guten Hundetraier*innen)
Bei der Verhaltensbiologie geht es, kurz gefasst darum, wie Verhalten ausgelöst wird und ggf. gesteuert werden kann. Bei der Psychologie geht es darum zu wissen, wie ein Lebewesen die Welt wahrnimmt, wie es fühlt und warum es handelt, wie es handelt.
Wenn ich jetzt, aus welchem Grund auch immer, das Verhalten von einem Lebewesen beeinflussen will, muss ich ein umfassendes Wissen über Verhaltensbiologie und Psychologie des jeweiligen Lebewesens haben.
Hundetrainer*innen müssen sich also in der Verhaltensbiologie von Hunden sehr genau auskennen. Und selbstverständlich ein tiefes Wissen der Hundepsychologie haben. Sie müssen wissen, warum ein Hund sich wie verhält. Was einen Hund veranlasst Angst zu haben, was ihn stresst, wie und wann ein Hund sich gut fühlt oder schlecht. Sie dürfen durch ihre Trainingsmethoden dem Hund nicht schaden, dürfen ihn durch Einschüchterung oder Schmerzausbildung nicht schädlichem Dauerstress aussetzen, der die körperliche und psychische Gesundheit des Hundes gefährdet. Und ihn ggf. aggressiv und für Mensch und Umwelt gefährlich machen kann.
Hundetrainer*innen müssen sich in neurobiologischen Vorgängen, in der hormonellen Steuerung auskennen. Damit, wann ein Hund sich gut fühlt, wann er sich schlecht fühlt und was man dafür tun kann, dass sich Mensch und Hund gut fühlen und nicht in Angst und Stress zusammenleben müssen, nur damit „etwas funktioniert“.
Ferner müssen sich Hundetrainer*innen in den VERSCHIEDENEN Lerntheorien auskennen (es gibt nicht DIE Lerntheorie) Sie müssen wissen, wie ein Hund lernt, warum er lernt. Und wie er sich, wieder neurobiologisch betrachtet, beim Lernen fühlt.
Lange Rede, kurzer Sinn. Hundetrainer*innen, die kein tiefgründiges, aktuelles Wissen über die Verhaltensbiologie und die Hundepsychologie vorweisen können, sind nicht in der Lage zu wissen, wie Verhalten ausgelöst und gesteuert werden kann. Wie man Hunde „erzieht“. Und sie wissen nicht, wie der Hund fühlt und warum er handelt, wie er handelt…
Es ist also eine unabdingbare Voraussetzung für Hundetrainer*innen, sich in Verhaltensbiologie und Hundepsychologie auszukennen.