
17/07/2025
Nun denn ... ein Statement von unserer Seite
In jedem Fall hätten wir diese Probleme in weiteren Posts thematisiert, aber die Reaktionen unter dem gestrigen Beitrag haben uns veranlasst, das Thema direkt aufzugreifen.
Die französische Bulldogge ist - wie weitere brachyzephale Rassen - eine Qualzucht!
Daran gibt es nichts zu rütteln. Und auch, wenn man das mal in ganz schlimm oder weniger schlimm kategorisiert, bleibt unterm Strich das "schlimm".
Wir kennen keine gesunde französische Bulldogge - aber wir kennen viele Halter, die genau das von ihren Frenchies sagen. Nicht alle rassebedingten Schäden sind immer offensichtlich, bereits im jungen Alte relevant oder führen permanent zu Problemen und dennoch sind sie da.
Milka wurde gestern mehrfach für ihre Nase positiv erwähnt. Allerdings erfolgt dieser Vergleich in der Regel an schlechteren Beispielen. Der Umstand, dass ihre Nase nicht die Kürzeste und ihre Nasenlöcher nicht verschlossen sind, macht den Zustand doch nicht gut. Solche Aussagen werden häufig getroffen mit dem Zusatz "für einen Bully" - für einen Bully hat er/sie eine gute Nase ... für einen Bully schnarcht er/sie kaum.
Man kauft doch auch kein Auto mit Schäden, die der TÜV bemängeln würde und sagt sich "nun, im Vergleich zu einem Auto vom Schrottplatz ist es aber gut."
Es muss in allen Köpfen ankommen, dass Hunde dieser Rassen für ein krankes Schönheitsideal des Menschen leiden. Die Frage darf nicht sein, ob es für einen Bully vielleicht noch ganz okay ist ... die Erkenntnis muss sein, dass sie über Jahrzehnte zu gesundheitlichen Krüppeln gemacht wurden. Man darf sich nicht am schlechtesten Beispiel orientieren ... man muss den Vergleich zu wirklich gesunden Hunden ziehen.
Und bevor nun die ersten Finger zucken, weil sie schreiben wollen "aber der Schäferhund mit seiner Hüfte" oder "der Dackel ist auch viel zu lang und hat zu kurze Beine". Wissen wir, ist aber zum einen gerade nicht das Thema und ändert zum anderen vor allem nichts an der Einordnung der brachyzephalen Rassen. Weil ein Dackel zu lang ist, kann kein Frenchie besser atmen.
Milka ist nicht gesund und eine für einen Bully vielleicht gute Nase reicht nicht aus, um das zu denken. Sie hat rassetypische Baustellen, die bereits teuer waren und das auch wieder werden.
Um Hunden wie Milka ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen braucht man ein gutes finanzielles Polster und ein Auge dafür, wann die Qual zu groß wird. Das muss einem bewusst sein, wenn man sich für einen solchen Hund entscheidet.
Wir finden, dass wahre Bully-Liebe heißt, dass man sie nicht "züchtet" oder vom "Züchter" kauft. Bei allem Verständnis für den gut gemeinten Ansatz der Rückzüchtung ... wie viele Hunde sollen dann dafür auf der Strecke bleiben, um vielleicht zu verbessern, was über Jahrzehnte falsch gelaufen ist?
Und wir sind auch nicht grundsätzlich gegen seriöse Züchter - nur unsere Definition von seriös ist vielleicht eine andere. Bei einer seriösen Zucht sollte das Tierwohl und die physische und psychische Gesundheit der Tiere deutlich vor der Nachfrage auf dem Markt stehen.
Da wir bereits Anfragen für Milka und ihre Welpen erhalten haben, möchten wir noch einmal erwähnen, dass sie natürlich noch nicht in der Vermittlung sind. Wir führen auch keine Wartelisten. Hier und auf unserer Homepage werden wir bekannt geben, wenn wir mit Interessentengesprächen beginnen, um dann für alle Menschen zu finden, denen die Problematik bewusst ist und die sich deswegen oder auch trotzdem für einen Frenchie entscheiden.