22/02/2024
Und was, wenn doch? Was wenn’s gut wird?
Manch einer hat mit seinem Hund vielleicht ein Thema, eine Problematik. Nehmen wir mal als Beispiel Aggressionsverhalten gegenüber Menschen. Die Thematik lässt sich gut managen, bei Besuch wird der Hund in ein anderes Zimmer gepackt, in die Stadt nicht mitgenommen, auf Spaziergängen wird ausgewichen oder abgelenkt und im Zweifel trägt er einen Maulkorb. Man kommt gut klar damit, man kann den Alltag ganz gut leben. Und wenn jemand fragt, warum der Hund das immer noch macht, antwortet man „ach wir können das gut managen, hab mich noch nicht damit befasst, das zu ändern. Brauchen wir nicht.“. Immer wenn man diese Antwort gibt sticht es leicht, irgendwo in der Herzgegend. Denn, da ist dieser leise Wunsch. Die leise Vorstellung, dass es doch anders sein sollte. Dass der Hund dabei sein kann. Dass man sich nicht verstecken muss. Dass man sich nicht erklären muss. Dass es für den Hund stressfreier ist. Dass man nicht drumrum planen muss.
Warum aber geht man das Thema trotzdem nicht an? Ich kann nur von mir sprechen und darauf antworten: Vielleicht aus Angst vor dem Ende. Man steht am Fuße des Berges und traut sich nicht loszugehen, weil da dieser Wunsch ist und man nicht weiß, was passiert, wenn dieser Wunsch zerplatzt. Geht man nicht los, bleibt der Wunsch da. Geht man los wird er entweder ganz erfüllt, zum Teil erfüllt, oder er platzt.
Bloß wie fühlt es sich an, wenn man es weiter gar nicht versucht? Dann bleibt da dieses Stechen in der Herzgegend, wenn man danach gefragt wird. Vielleicht wird es mit der Zeit doller. Vielleicht überschattet das Thema die tollen Seiten des Hundes. Vielleicht nimmt es Leichtigkeit.
Lohnt es sich nicht vielleicht doch draufzuschauen? Nicht alleine, nicht ohne Plan. Mit jemanden der sagt „komm wir schauen einfach mal, wie weit wir kommen. Ich helfe Dir dabei.“
Ganz nach dem Motto „und was wenn doch? Was wenn’s gut wird?“
Und ich glaube, selbst wenn der Wunsch platzt, aus welchen Gründen auch immer, ist es eine Erleichterung, auch wenn es sicher schmerzt im ersten Moment. Aber man kann dann sagen: wir haben alles versucht. Man kann anfangen zu akzeptieren & Frieden damit schließen. 🤍