Tierärztliche Praxis Ruth Kosanetzky

Tierärztliche Praxis Ruth Kosanetzky Tierarztpraxis spezialisiert auf - Pferdezahnheilkunde - Chiropraktik Pferde
(18)

-praktische Tierärztin
-"Certified Equine Dentist" an der Academy of Equine Dentistry Idaho/USA
-IAED zertifiziert (International Association of Equine Dentistry)
-Chiropraktikausbildung und -prüfung an der IAVC (International Academy of Veterinary Chiropractic)
-Stammer Kinetics
-Dry Needling

Die Firma Boehringer bietet für interessierte Pferdebesitzer ein kostenloses Webinar zum Thema Magengeschwüre/Magenprobl...
13/11/2024

Die Firma Boehringer bietet für interessierte Pferdebesitzer ein kostenloses Webinar zum Thema Magengeschwüre/Magenprobleme an.

Einfach auf den Link klicken und teilnehmen

Dein Pferd verhält sich anders als sonst? Es knirscht mit den Zähnen, frisst weniger gern…

Endlich mal ein gut recherchierter, differenzierter Artikel zur neuen Gebührenordnung!!
15/10/2024

Endlich mal ein gut recherchierter, differenzierter Artikel zur neuen Gebührenordnung!!

Hohe Kosten beim Tierarzt sorgen bei Tierhaltern für Unmut. Doch die Anpassung war überfällig. Halter sollten frühzeitig nach Lösungen suchen.

Wer eine tolle Islandstute sucht …!!! Mit guten Zähnen😉
11/10/2024

Wer eine tolle Islandstute sucht …!!! Mit guten Zähnen😉

⭐️ Malta von Vinkona ⭐️

- rappwindfarbene Stute
- geb. 2014
- Grösse 140 cm
- 5 gängig veranlagt
- klar getrennte, sehr bequeme Gänge
- Schaukelpferdgalopp
- brav + unerschrocken
- gutes Temperament
- immer motiviert + fleißig
- sehr gut ausgebildet

Standort: 29582 Velgen (Nähe Lüneburg)

Bei weiteren Fragen oder Interesse an einem Video, gern PN 😊

Aktuelles zum West Nil Virus zusammengestellt von meiner Kollegin und Freundin.‼️Niedersachsen gehört jetzt auch zu den ...
18/09/2024

Aktuelles zum West Nil Virus zusammengestellt von meiner Kollegin und Freundin.

‼️Niedersachsen gehört jetzt auch zu den Gebieten, wo eine Impfung empfohlen wird ‼️

Aktuelles zum West-Nil- Virus beim Pferd

Aufgrund der zunehmenden Anzahl erkrankter Pferde in Niedersachsen hier einige Infos:

Die Übertragung erfolgt durch Stechmücken. Das Pferd (und Mensch) ist ein sogenannter Fehlwirt. Das bedeutet, das Virus wird nicht weiter übertragen, macht aber trotzdem krank.
Die Symptome treten nach 2 bis 14 Tagen auf und können nahezu unerkannt verlaufen (80%), oder aber zu Fieber und Muskelzittern, sowie leichter Erregbarkeit führen. Bei schweren Verläufen kommt es zu schwankendem Gang (Ataxie) und in ganz schweren Fällen zum Festliegen.
Eine sehr schwere Erkrankung mit dem West- Nil- Virus kann in 30 bis 50% der neurologisch stark ausgeprägten Fälle tödlich verlaufen.

Eine Impfung bietet keinen 100% Schutz, mindert aber, im Falle einer Erkrankung, die Symptome drastisch und kann den tödlichen Verlauf verhindern.

Für die Impfung stehen 3 Impfstoffe zur Verfügung. Die Immunisierung erfolgt durch 2 Grundimmunisierungen im Abstand von 4 bis 6 Wochen. Danach erfolgt eine jährliche Auffrischung.
Es wird empfohlen, die Grundimmunisierung direkt VOR der insektenreichen Zeit abzuschließen, so wird der höchte Antikörperspiegel über die gesamte Saison erreicht.
Die Impfung sollte für Pferde in endemischen Gebieten durchgeführt werden (aktuell Brandenburg, Süddeutschland, Österreich und nun auch Niedersachsen), oder, wenn die Pferde für Turniere etc. in diese Gebiete verbracht werden.
Ein für wenige Wochen ausreichender Antikörperspiegel wird bereits durch eine einmalige Impfung nach 14 Tagen erreicht.

Fazit: Die Grundimmunisierung kann jetzt noch durchgeführt werden, die Auffrischungsimpfung muss aber trotzdem im Frühjahr erfolgen, um ausreichend Schutz über den Sommer zu gewähren.
Zusätzliche Schutzmaßnahmen wie Fliegendecke, Repellentien und weitere Insektenschutzmaßnahmen werden empfohlen.

! Andere Pferde und Menschen können sich nicht bei einem erkrankten Pferd anstecken!

Auch bei jungen Pferden ist die professionelle Zahnbehandlung nötig !!
29/08/2024

Auch bei jungen Pferden ist die professionelle Zahnbehandlung nötig !!

13/08/2024

Leider sind viele Pferde heute viel zu dick und viele Besitzer erkennen dies nicht oder wollen es nicht wahrhaben 🙈
Anhand des Body Condition Scores kann man selber überprüfen, ob das Pferd nicht doch zu dick ist …

Einmalige Möglichkeit: Berittplätze frei!!Ein langjähriger Kunde von mir hat noch Berittplätze auf dem Radesforder Hof f...
22/07/2024

Einmalige Möglichkeit: Berittplätze frei!!
Ein langjähriger Kunde von mir hat noch Berittplätze auf dem Radesforder Hof frei.

Kaddur Kelkha ist ein sehr guter, feinfühliger Reiter und bietet vorallem eine pferdefreundliche Ausbildung und eine artgerechte Haltung.

https://www.facebook.com/Pferdeausbildung.KaddurKelkha

Dieser Fall eines über 30jährigen Pferdes zeigt wieder, dass auch die ganz alten Pferde regelmäßig eine Zahnbehandlung b...
04/07/2024

Dieser Fall eines über 30jährigen Pferdes zeigt wieder, dass auch die ganz alten Pferde regelmäßig eine Zahnbehandlung benötigen.

Dieses Pferd hatte lange keine Zahnbehandlung mehr.
In letzter Zeit fiel auf, dass das Pferd eine „dicke“ Backe hat und schlechter frisst bzw. Futter verliert.

Es war gar nichts dramatisches,aber aufgrund der wahnsinnig scharfen Kanten, hat das Pferd sich die Backe mit Gras abgepolstert, sprich es hat sich Gras zwischen die scharfen Kanten und die Wangenschleimhautgepackt, um die scharfen Kanten abzupolstern. Sehr smart😉

Zusätzlich sieht man, dass der erste Backenzahn deutlich dunkler ist. Aufgrund des fehlenden Zahnes im Unterkiefer fehlt der Gegenspieler und somit wird der obere Backenzahn nicht natürlicherweise abgerieben.

Also bitte bitte lasst auch eure älteren/ alten Pferde regelmäßig kontrollieren!!!

Wenn Kunden kurzfristig absagen … Buchhaltung kann auch später gemacht werden 😂
27/06/2024

Wenn Kunden kurzfristig absagen … Buchhaltung kann auch später gemacht werden 😂

06/05/2024

Das Thema "Bodyshaming von Pferden" hat schon seinen Knackpunkt, nicht wahr? Wenn man einem Pferdebesitzer sagt, sein Tier sei zu moppelig, kann das durchaus wie ein persönlicher Angriff ankommen. Die Leute sehen in ihren Pferden ja oft mehr als nur Tiere; das sind Gefährten, manchmal ersetzen sie sogar Partner.

Da kann jede Kritik am Pferd schnell als Angriff auf die eigene Person wirken. Aber eigentlich ist das nur eine sachliche Feststellung – das Pferd ist zu dick, Punkt. Das hat nichts mit einer Beleidigung zu tun. Manchmal ist es eben hilfreich, sich selbst zu fragen: Red' ich mir das nur schön, oder sieht das Pferd wirklich gesund aus?

Die FN hebt die Herpes Impfpflicht wieder auf !!!
02/04/2024

Die FN hebt die Herpes Impfpflicht wieder auf !!!

FN-Beirat Sport fällt Entscheidung gegen die Herpes-Impfpflicht

31/12/2023
17/12/2023

Mal was nettes zum Lachen 😂

Und nochmal: wenn es weiterhin eine Flächendeckende tiermedizinische Versogung geben soll, müssen die Preise deutlich an...
16/12/2023

Und nochmal: wenn es weiterhin eine Flächendeckende tiermedizinische Versogung geben soll, müssen die Preise deutlich angepasst werden. Deswegen: SO NICHT FN !!!

Neue GOT – Teil 3: Nostra culpa, und warum es keinen Weg zurück gibt

Von Ralph Rückert, Tierarzt

So, der dritte und letzte Teil der Mini-Serie, bringen wir es endlich hinter uns! Das Thema macht keine Freude, weder Ihnen als Tierbesitzer:innen und Leser:innen, noch mir selber. Dafür gibt es viel zu viele Leute, die nach dem Motto „Kill the Messenger“ unterwegs sind. Ohne die unselige FN-Kampagne hätte ich auch sicher nur das Fazit für die Kleintierpraxis (Teil 1) geschrieben. Es geht in den drei Artikeln nicht – wie manche Wut-Kommentar-Verfasser:innen unterstellt haben – um eine „Rechtfertigung“, nein, ich versuche nur, Ihnen Zusammenhänge zu verdeutlichen, die sich nicht auf den ersten Blick erschließen! Ein ganzer Berufsstand, der diese lange überfällige Neufassung nun mal dringend gebraucht hat, muss sich eigentlich nicht wirklich rechtfertigen.

Ich habe aber in der Überschrift „nostra culpa“, unsere Schuld, geschrieben. Ja, ich will mich nicht wegducken, wir sind tatsächlich mitverantwortlich gewesen für die Situation, die die Novellierung am Ende zur dringenden Notwendigkeit hat werden lassen. Viele von uns sind – das ist ein klarer Mangel unserer rein medizinischen Ausbildung – betriebswirtschaftliche Flaschen erster Ordnung. Und wir leiden weit verbreitet unter einem Syndrom, das wir berufsintern halb spöttisch, halb verzweifelt als „Morbus Vet“ bezeichnen.

Wer vom Morbus Vet befallen ist, erfüllt haargenau die Erwartungshaltung der Tierhalter:innen („Da geht es noch ums Tier, nicht ums Geld!“), hat immer eher den Geldbeutel der Kund:innen im Kopf als den eigenen, hat panische Angst, zu teuer zu sein oder von einer Kollegin / einem Kollegen preislich unterboten zu werden. Der Morbus Vet bringt viele Tiermediziner:innen dazu, den 1,0fachen (Mindest-)Satz der jeweils geltenden Gebührenordnung trotz aller anderslautenden betriebswirtschaftlichen Ratschläge während der gesamten Gültigkeitsdauer als den Maximalsatz zu sehen, was durch die Preis- und Lohnentwicklung zwangsläufig in eine Todesspirale aus ständig mehr werdender Arbeit bei stagnierenden Umsätzen und Gewinnen führen MUSS und trefflich dafür sorgt, dass man sich weder die nun mal dringend notwendigen Fortbildungen, noch ebenso dringend notwendige Investitionen in die Praxisausstattung leisten kann. Und – ganz entscheidend – man kann sich entweder gar kein Personal leisten oder aber muss es unterirdisch bezahlen, um selber noch irgendwie rumzukommen! Das ging genau so lange gut, bis die Faszination unserer ja eigentlich wirklich schönen Berufe in den Augen der jüngeren Generationen die durchgehend miesen Gehälter und die teilweise brutalen Arbeitsbedingungen nicht mehr aufwiegen konnte.

Wir, und damit meine ich vorwiegend die ältere Generation der Praxisinhaberinnen und -inhaber, haben sowohl unseren Kund:innen als auch uns selbst über Jahre und Jahrzehnte ein Märchen vorgespielt, das Märchen von der im internationalen Vergleich auf ewig bemerkenswert billigen Tiermedizin in Deutschland, mit Friede, Freude, Eierkuchen für alle Beteiligten. Dabei hatten wir es die ganze Zeit mit Preisen zu tun, die massiv subventioniert waren, und zwar durch querbeet viel zu niedrige Einkommen in der Tiermedizin. So lange genug junge Menschen vorhanden waren, die die Jobs trotzdem zumindest temporär haben wollten, hat das funktioniert. Jetzt aber ist die demographische Situation gekippt, und zwar verblüffend schnell. Gute Mitarbeiter:innen sind inzwischen echte Mangelware, und wenige Bewerber:innen bei hoher Nachfrage bedeuten natürlich zwangsläufig schnell steigende Gehälter. Nachdem die Personalkosten grundsätzlich den massivsten Posten der Praxisausgaben darstellen, dämmert es inzwischen auch den größten Betriebswirtschafts-Trotteln unter uns, dass alle Versuche, sich mangels anderer Vorzüge als reiner Billiganbieter zu positionieren, geradewegs in den Abgrund führen müssen.

Ich werde mich an dieser Stelle nicht bei Ihnen, den Tierbesitzer:innen, entschuldigen, denn Sie hatten mit diesem unseren Fehler letztendlich eine wirklich gute und Jahrzehnte anhaltende Zeit, mit im internationalen Vergleich echten Schnäppchenpreisen selbst für höchstklassige Tiermedizin. Aber jetzt ist das Märchen vorbei, die Realität hat uns eingeholt!

Manche glauben, dass sich die Uhr irgendwie zurückdrehen lassen würde, natürlich nicht zuletzt die FN und ihr hundertprozentiger Ableger, die sogenannte „Vereinigung Deutscher Tierhalter VDTH“, mit ihren Petitionen, die AfD mit ihrem aktuellen Antrag zum gleichen Thema und auch die Tierbesitzer:innen, die da unterschrieben haben oder noch unterschreiben werden. Dieser Gedanke ist völlig verfehlt! Es hat laut geknallt, und die meisten von uns haben diesen Schuss auch gehört. Da gibt es eben keinen Weg mehr zurück!

Die Realität ist einfach die, dass die Preise für tiermedizinische Leistungen so oder so explodiert wären, ob mit oder ohne neue GOT. Die Neufassung hat nur als Initialzündung für eine unausweichliche Entwicklung gewirkt, hat verkrustetes Denken aus den Köpfen gesprengt und gibt dem Ganzen darüber hinaus eine deutlich verbesserte Struktur und Transparenz. Es gelten nun wieder die ewigen und nie dauerhaft außer Kraft zu setzenden Gesetze des Marktes: Angebot und Nachfrage regeln den Preis! Tiermedizinische Leistungen, jahrzehntelang im billigen Überangebot vorhanden, werden durch den Fachkräftemangel und das allmähliche Wegbrechen der vielen Boomer-Praxen immer knapper, also zwangsläufig teurer. Die Marktgesetze kann man durchaus mal eine gewisse Zeit lang (auch längerfristig) zu umgehen versuchen, meist auf Kosten von irgendwelchen schwachen Gliedern der Wertschöpfungskette. Je länger man aber so einen unnatürlichen Zustand irgendwie aufrecht erhält, desto heftiger fliegt einem das irgendwann um die Ohren. Wenn bestimmte Leistungen, wie seit einem Jahr im Pferdebereich, plötzlich nicht nur teurer, sondern gleich viel teurer werden, bedeutet das nur eines, nämlich dass sie vorher absolut unrealistisch niedrig waren. Wollte man nun den vorher bestehenden Zustand, nach dem sich jetzt plötzlich alle Tierhalter:innen zurücksehnen, wieder herstellen, müsste man das System erneut irgendwie subventionieren. Aber wer sollte das tun? Auf wessen Kosten? Wir und unsere Angestellten machen es jedenfalls nicht (mehr), sorry!

Damit ist klar: Selbst wenn sich die Hoffnungen der Reiterlichen Vereinigung FN und einiger Tierhalter:innen auf eine wie auch immer geartete „Überarbeitung“ der Gebührenordnung durch die Regierung erfüllen würden – und das ist wirklich maximal unwahrscheinlich, wie einem alle Kenner des Gesetzgebungsprozesses versichern – würden die Gebühren trotzdem keineswegs wieder sinken, weil sich die Denkgewohnheiten einer ganze Branche grundlegend geändert haben. Es geht gar nicht so sehr darum, was da auf dem Papier der GOT geschrieben steht, sondern vielmehr um das, was die Entwicklungen der letzten Jahre in den Köpfen der Tierärztinnen und Tierärzte ausgelöst haben. Wir haben erkennen müssen, dass wir einem Denkfehler aufgesessen sind (nostra culpa) und dass wir mit einem einfachen „Weiter so!“ nur eines erreichen, nämlich dass binnen zehn Jahren die Hälfte der in Deutschland gehaltenen Tiere keinen Zugang zu regelmäßiger tiermedizinischer Betreuung mehr haben wird. Das können wir natürlich nicht zulassen und mit Blick auf diese potentielle Katastrophe können und müssen wir es wohl hinnehmen, wenn uns nun vorgeworfen wird, dass durch die nGOT Tiere leiden müssten, weil ihre Besitzer:innen den Tierarzt nicht mehr bezahlen können.

Selbst wenn dieser allseits unterstellte, aber bisher durch keine handfesten Zahlen belegbare Effekt „Neue GOT bedeutet Tierleid“ stimmen würde, wäre er allemal das deutlich kleinere Übel im Vergleich zum obigen und sehr realistischen Super-GAU des endgültigen Zusammenbruchs der Versorgungsstrukturen, bei dem große Teile des Tierbestandes von der tiermedizinischen Versorgung komplett ausgeschlossen würden. Da ginge es dann tatsächlich um Tierleid in einem bisher nicht vorstellbaren Ausmaß! Der Versuch, den Fachkräftemangel und das Praxissterben über nun endlich wieder dem tatsächlichen Aufwand entsprechende Gebühren abzufangen, ist also auch aus tierschutzrechtlicher Sicht aller Ehren wert und vor allem völlig alternativlos! Es ist eigentlich ganz einfach: Entweder kann man als TFA, als angestellte Tierärztin oder als Praxisinhaberin in diesen Berufen genug verdienen oder nicht! Wenn ja, dann können wir uns Hoffnungen darauf machen, dass der Fachkräftemangel sich in denn nächsten fünf bis zehn Jahren langsam beheben oder zumindest abmildern lässt. Wenn nicht, ist die Katastrophe unausweichlich, und dann Gut Nacht um Sechse! Und damit eines klar ist: Was genau „genug verdienen“ heißt, werden die nachrückenden Generationen junger Leute definieren, und ganz sicher nicht die FN oder sonst wer.

Deshalb noch einmal: Es gibt keinen Weg zurück, der Zug ist abgefahren! Ich denke, dass das auch sehr viele Tierbesitzer:innen verstanden haben. Die diese Realitäten völlig verkennenden (und in Kombination mit dem Bundestags-Antrag der AfD sogar hochgradig unappetitlichen) Petitionen der FN können inzwischen guten Gewissens als grandiose Rohrkrepierer bezeichnet werden, was mir schon ein Stück weit den Glauben an die Menschheit bzw. die deutschen Haustierbesitzer:innen zurück gibt.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr

Ralph Rückert

© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm

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Einer der besten Artikel zur Hetzkampagne der FN gegen uns Tierärzte!!! Bitte soviel teilen wie möglich, damit vielleich...
10/12/2023

Einer der besten Artikel zur Hetzkampagne der FN gegen uns Tierärzte!!! Bitte soviel teilen wie möglich, damit vielleicht der ein oder andere seine Sichtweise diesbezüglich nochmal überdenkt… ich verstehe ja dass man erstmal ohne nachzudenken eine Petition unterstützt wo etwas günstiger werden soll… Aber keiner sollte die langfristigen Folgen für alle Tierbesitzer vergessen

Neue GOT – Teil 2: Die Hetzkampagnen der Reiterlichen Vereinigung FN – eine Polemik

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Etwas mehr als ein Jahr ist die neue Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte nun in Kraft. Nach dem wichtige grundsätzliche Fakten vermittelnden Fazit für die Kleintierpraxis letzte Woche wollen wir uns im zweiten Teil dieser Mini-Serie mit der aktuellen konzertierten, gegen die neue Gebührenordnung und uns Tiermediziner:innen gerichteten Aktion der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, allgemein kurz als FN (Fédération Équestre Nationale) bezeichnet, beschäftigen. Konzertierte Aktion deshalb, weil die FN einerseits Ende November unter eigenem Namen eine Unterschriftenaktion mit der Bezeichnung „GOT – So nicht!“ gestartet hat und andererseits in den nächsten Tagen zusätzlich unter falscher Flagge, der sogenannten „Vereinigung Deutscher Tierhalter (VDTH)“, eine Petition mit der Überschrift „GOT – JA, aber FAIR!“ auf den Weg bringen wird.

Wieso „unter falscher Flagge“? Na ja, „Vereinigung Deutscher Tierhalter“, mit der sexy Four-Letter-Abkürzung VDTH, hört sich ja schon ganz schön protzig an. Da schweben einem doch sofort zig Millionen deutscher Tierhalterinnen und Tierhalter vor dem geistigen Auge, ein wahrhaft gewaltiger Teil der Bevölkerung, der von dieser „Vereinigung“ angeblich vertreten wird. Aber wie viele Mitglieder hat die VDTH nun eigentlich? Man findet leider nichts darüber, sicher aus gutem Grund. Von wem wird diese Vereinigung geführt? Schauen Sie es sich gerne selber auf der VDTH-Homepage an: Sechs Personen bilden den Vorstand (sprich: die Häuptlinge ohne Indianer), und für jede dieser Personen lässt sich mit wenigen Klicks eine Verbindung zur Pferde(zucht)-Szene herstellen. Man beachte bitte weiterhin in der Satzung den Gründungsort der „Vereinigung“, nämlich Warendorf. Warendorf? Da klingelt doch was? Ja, richtig, das ist der Sitz der FN!

Sie werden schon gemerkt haben, um was es mir geht: Die maximal hochstaplerisch benamste VDTH ist in meinen Augen eine richtig schön unseriöse „Scheinfirma“ der FN, die damit nur eines beabsichtigt, nämlich Stimmenfang für eine Protestaktion, die genau genommen aus der Pferdezuchtszene geboren wurde und den durchschnittlichen deutschen Hunde-, Katzen- und Kaninchenbesitzer:innen eigentlich ziemlich schnuppe sein müsste.

Man hat sich unter der bunt bemalten Pappfassade der VDTH sehr bemüht, martialische Forderungen zu erheben, die zwar völlig (wirklich völlig!) unrealistisch sind, nach Meinung der Verfasser:innen aber möglichst viele naive Kleintier-Leute zur Unterschrift bewegen sollen. Schönstes Beispiel dafür ist die Forderung nach der Festsetzung des 1,0fachen GOT-Satzes als Regelsatz. Darüber kann jede(r), die/der auch nur ansatzweise was von der Materie versteht, nur den Kopf schütteln. So ein Unsinn hat bei der Politik mit Recht genau so viele Chancen wie ein Schneeball in der Hölle! Aber es hört sich natürlich ganz toll an, und das ist der Sinn der Sache. Wer auch immer den beiden Aktionen seine Unterschrift gegeben hat oder noch geben wird, kann und muss sich leider mit einer gewissen Berechtigung als ideales Opfer dieser unseriösen Pferdezüchter-Fake-News-Propaganda sehen.

Die FN braucht möglichst viele dieser Opfer aus dem Kleintierbereich, weil ihr sonnenklar ist, dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach nur einen Bruchteil der immerhin weit über 650.000 eigenen Mitglieder zur Unterschrift bringen können wird. Im Gegensatz zu bezüglich dieser Zusammenhänge unbedarften Kleintierhalter:innen, die sich mit einem Scheinverein und ein paar markigen Sprüchen leicht einwickeln lassen, weiß ein Großteil der FN-Mitglieder ganz genau, wer die Sache in Wirklichkeit steuert, und vermag auch einzuschätzen, was von der Aktion zu halten ist. So muss sich dieser Tage FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach im Interview ganz schwindlig geben vor Glück über „einen fulminanten Start“ der Unterschriftenaktion mit bei genauer Betrachtung und unter Berücksichtigung der oben genannten Mitgliederzahl eigentlich armseligen 85.000 Unterschriften. Die FN hat also bis jetzt nicht mal ein Siebtel der eigenen Mitglieder von einer Unterstützung der Aktion überzeugen können.

Das mag viel damit zu tun haben, dass wir es hier nicht nur meiner Meinung nach mit einem groß angelegten und bemerkenswert schlitzohrigen Ablenkungsmanöver zu tun haben. Die FN hat nämlich in Sachen Novellierung der Gebührenordnung als Interessenvertretung eines Teils ihrer Mitglieder, speziell der Zuchtbetriebe, jämmerlich versagt. Die Frage, warum die FN sich bei den für eine solche Novelle vorgeschriebenen Verbandsanhörungen mit ihren jetzigen Einwänden nicht bemerkbar gemacht hat, wird ja inzwischen von allen Seiten gestellt, auch und gerade aus den eigenen Reihen. Man redet sich nun damit raus, dass man übergangen worden wäre und irgendwie gar nicht mitbekommen habe, was da in Planung war. Das klingt für mich mehr als unglaubwürdig. Die mächtige FN ist assoziiertes Mitglied des (politisch) noch mächtigeren Deutschen Bauernverbandes und hat dort auf jeden Fall eine Vertreterin / einen Vertreter sitzen. Der Bauernverband aber war bei den Verhandlungen der GOT-Novellierung ganz sicher mit am Tisch. Außerdem gibt es natürlich zahllose Querverbindungen von der FN in die tiermedizinische Community, die sowieso zu jedem Zeitpunkt voll im Bilde war. Erzähl mir also bitte niemand, dass man von dem Vorgang nichts gewusst hätte. Man hat es halt ganz schlicht verschnarcht!

Zugegeben, sowas würde mich schon auch sehr in Verlegenheit bringen, wenn ich in den Schuhen des FN-Präsidiums stecken würde. Was also tun als Vorstand eines Riesenvereins mit – wie in der Pferdepresse wiederholt kolportiert – massiven finanziellen Problemen, die sich auch durch Erhöhungen der Turnierkosten für das gemeine Fußvolk nicht richtig einfangen lassen, um den (wohl durchaus berechtigten) Zorn der wirklich wichtigen Mitglieder von sich abzulenken? Richtig, man sucht sich einen kleinen, gemeinsamen Feind, auf den man vermeintlich gefahrlos einprügeln kann, damit wieder eitel Freude und seelenwärmendes Gemeinschaftsgefühl entstehen, und startet eine hemmungslose, verlogene und undankbare Kampagne gegen die deutsche Tierärzteschaft, unter gleichzeitigen treuherzigen und ohne jede Schamesröte vorgebrachten Beteuerungen, dass man ja gar nichts gegen die Tierärzt:innen hätte und dass sie auch auf jeden Fall „fair“ bezahlt werden müssten – wobei „fair“ natürlich ausschließlich von der FN definiert wird.

Spannend ist, dass man von den anderen Stakeholdern, also vom Deutschen Tierschutzbund, vom Deutschen Bauernverband, vom VDH, von der Versicherungswirtschaft kein derart dummdreistes und fadenscheiniges Getöse hört, denn diese Organisationen wissen ganz genau, dass es sich bei der Beratung und Verabschiedung der nGOT keineswegs – wie von der FN behauptet – um ein „Hinterzimmer-Gemauschel“ gehandelt hat, sondern dass alle interessierten Verbände wie vorgesehen Gelegenheit bekommen haben, ihre jeweiligen Bedenken und Einwände vorzutragen, und dass durchaus hart verhandelt wurde. Nur halt ohne die FN! Selbst 2023, nach Inkrafttreten der nGOT, war von der FN erst mal nicht viel zu hören. Man schien eher mit der Frage beschäftigt, in wessen Bett der Generalsekretär gerade schläft und wie man am besten Hauptsponsoren wie Fendt vergrault. Von außen gesehen ging das ganze Theater von einer eher kleinen Pferdezüchter-Clique aus, die die Aktion (auch wieder von außen gesehen, siehe die oben erwähnte Zusammensetzung des Vorstandes der VDTH) wohl bis heute steuert.

Seit dem Start der Kampagne müssen sich nun die Tierärztinnen und Tierärzte – Aussage eines FN-Funktionärs: „Unsere Partner und Helfer in der Not!“, haha! - vom erfolgreich aufgehetzten Reitervolk darüber belehren lassen, wie ungeheuerlich es wäre, dass es 50 oder 60 Euro (Hausbesuchsgebühr plus Kilometergeld) kostet, also deutlich weniger als beim Waschmaschinen-Monteur oder beim Schlüsseldienst, wenn die Tierärztin/der Tierarzt mit modernstem Equipment im Auto im Stall auftaucht und dann ewig auf dem Gehöft rumstolpern muss, damit jemand die siechenden Rösser zeigt, vorführt und hält. Besonders ironisch wird es, wenn man bei Leuten, die sich da ganz besonders mit harscher Kritik hervortun, auf der Facebook-Timeline ein Stück nach unten scrollt und dort die Fotos von der letzten schönen Ausfahrt mit den Porsche-Kumpels findet oder Bilder vom letzten Turnier, auf denen sogar ich sehen kann, dass da an Pferd und Reiterin Ausrüstung und Klamotten für fünfstellige Beträge rumhängen. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Ich gönne das den Leuten wirklich gern! Ich habe auch nicht das geringste Problem mit Luxus, den man sich leisten kann! Ich kann nur absolut nicht verknusen, dass so jemand meinem Berufsstand wegen einer absolut berechtigten Hausbesuchsgebühr von 35 Euro plus Mehrwertsteuer erbitterte Vorwürfe macht! Wir wollen bei der Diskussion bitte nicht vergessen, was die FN selber mit stolzem Unterton schreibt: „Laut IPSOS-Studie sind regelmäßig aktive Reiter vorwiegend weiblich (78 Prozent), im Durchschnitt 38 Jahre alt, gut ausgebildet und zumeist voll- oder zumindest teilberufstätig. (...) Reiter leben überwiegend in Orten unter 100.000 Einwohnern. Der geringste Teil ist in Großstädten zuhause. Das Haushaltsnettoeinkommen liegt zum Teil deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt.“

Da wird über das Ende der Pferdezucht oder gar gleich über den Tod des gesamten Pferdesports gebarmt, weil nach neuer GOT eine der unnötig häufigen, aber von der FN geforderten (!) Impfungen durch die Hausbesuchsgebühr und das erhöhte Wegegeld nun 150 statt vorher 70 Euro kostet, das Ganze unter wohlweislichem Verschweigen der Tatsache, dass die Tierarztkosten trotz neuer GOT immer noch einen nur einstelligen Prozentsatz der Gesamt-Haltungskosten eines Pferdes ausmachen und dass Unterbringung, Futter, Energie und Ausrüstung deutlich teurer geworden sind als die tiermedizinische Versorgung. Es wird auch grundsätzlich unterschlagen, dass es mit der Pferdehaltung und dem Pferdesport im Rahmen eines sehr langfristigen Trends schon seit Jahr und Tag bergab geht. Das bestätigt auch Dr. Christina Münch, Gründerin des auf die Pferdebranche spezialisierten Marktforschungs- und Beratungsunternehmens HorseFuturePanel: Die Coronavirus-Pandemie, den Ukrainekrieg oder die GOT bezeichnet die Agrarwissenschaftlerin als „Beschleuniger“ – ausschlaggebend seien sie angesichts eines seit Jahren bestehenden Abwärtstrends nicht. Auch scheint genau das Gleiche zu gelten wie im Kleintierbereich: Während der Pandemie wurden sogar vorerkrankte Pferde im fortgeschrittenen Alter zu verblüffend hohen Preisen angeschafft, und zwar von Leuten, die das aus finanzieller Sicht besser nicht getan hätten.

Finanzielles Missmanagement, das völlige Verschlafen des GOT-Novellierungsprozesses, fortgesetzte Tierschutzprobleme im Pferdesport, wissenschaftlich mal mindestens fragwürdige und die Mitglieder belastende Impfvorschriften, das finanzielle Rupfen der kleinen A-Turnier-Reiter:innen zugunsten der Vermarktungsinteressen der deutschen Pferdezucht, DAS sind die hausgemachten Probleme, von denen die FN mit ihrer Kampagne ablenken will, und das wissen sehr viele Mitglieder des Vereins, weshalb sie auch zu einem so geringen Anteil unterschreiben. Wichtig ist mir, dass Sie, also meine Stammleserinnen und -leser aus dem Kleintierbereich, das ebenfalls erkennen und sich nicht zum willfährigen Opfer der absolut eigennützigen Kampagne der FN machen lassen, indem Sie diesen chancenlosen Unsinn unterschreiben.

Die Politik macht das so mühsam geschnürte Paket „GOT 2022“ sicher nicht nochmal auf. Wenn vielleicht (aber wirklich nur gaaanz vielleicht) über irgendetwas nochmal diskutiert wird, dann ist das die Frage einer eventuellen Aufteilbarkeit der Hausbesuchsgebühr bei zum Beispiel einem zügig durchführbaren Sammel-Impftermin in einem Stall, bei dem ohne viel Termingedöns wirklich alle Beteiligten zum vereinbarten Zeitpunkt Pferd bei Fuß bereit stehen. Ansonsten wird da mit annähernd tödlicher Sicherheit gar nix mehr geändert, egal wie oft sich die FN-Trotzkinder schreiend auf den Boden fallen lassen und um sich schlagen!

Der nächste Denkfehler besteht darin zu glauben, dass es nach einem Jahr Gültigkeit der neuen GOT noch irgend einen Weg zurück geben könnte. Die Politik hat unsere Probleme gesehen und uns mit der Neufassung ein Instrument in die Hand und einen Schubs gegeben, mit dem Auftrag, was draus zu machen und unseren Berufsstand wieder auf wirtschaftlich gesunde Füße zu stellen, damit die medizinische Versorgung möglichst aller Tiere weiter gewährleistet werden kann. Nicht alle, aber die meisten von uns haben das verstanden und umgesetzt. Die höheren Umsätze und die dadurch möglichen höheren Gehälter für unsere Angestellten sind inzwischen Fakt. Selbst wenn die Politik nun angesichts der FN-Kampagne von Mitleid mit der notleidenden Reiterschaft übermannt werden und die neue GOT komplett einstampfen würde, was natürlich von vornherein ein völlig absurder Gedanke ist, wären wir mit welchem Konstrukt auch immer, selbst im Rahmen der alten GOT, durchaus in der Lage, diese inzwischen zur Tatsache gewordenen und für die Gesundung unserer Branche notwendigen Umsätze auf gleicher Höhe zu halten, nur mit wesentlich mehr Chaos und Intransparenz, denn logischer Aufbau und Transparenz sind ganz entscheidende Vorteile der Neufassung. Die ganze Kampagne ist also wirklich kompletter und mit Glitter verzierter Bu****it ohne jede Aussicht auf Erfolg in dem Sinne, dass die Kosten tiermedizinischer Leistungen wieder sinken würden!

Und dafür, also für Erfolgschancen nahe Null, zerschneidet die FN sehenden Auges und in einer fast schon historisch zu nennenden Fehlleistung das Tischtuch zwischen der deutschen Tierärzteschaft und den Pferdehalter:innen. Ich kann Ihnen als Insider versichern, dass ich noch nie einen solchen kollektiven Zorn, eine solche Enttäuschung in meinem Berufsstand erlebt habe wie jetzt gerade. Selbst Angehörige der Boomer-Generation wie ich, die sich im Laufe ihres harten Arbeitslebens an so einiges gewöhnt haben, was maßloses Kundenverhalten angeht, bekommen vor Wut einen roten Kopf, wenn es um diese Aktion der FN geht. Die Landeskommissionstierärzte, eigentlich an die gedeihliche Zusammenarbeit mit der FN gewöhnt wie niemand sonst, haben sich gezwungen gesehen, den verlogenen „Faktencheck“ der FN in einem offenen Brief Satz für Satz in der Luft zu zerreißen. Und auch der Präsident der Bundestierärztekammer, Dr. Holger Vogel, ein sehr besonnener und eher zurückhaltender Mann, fand für seine Verhältnisse sehr harte Worte für die FN-Kampagne: „Es werden Falschaussagen verbreitet, die an Polemik nicht zu überbieten sind und die die Tierärzteschaft in ein schlechtes Licht rücken.“

Noch schlimmer aber werden die langfristigen Auswirkungen auf die Generation unserer Nachfolger:innen sein, die absolut nicht dazu bereit sind, sich so ein Verhalten bieten zu lassen. Die können es sich nämlich aufgrund des massiven Fachkräftemangels locker erlauben, angewidert von solchen Dreckschleuder-Kampagnen dem Pferdebereich einfach den Rücken zu kehren, was sich dann über Jahre und Jahrzehnte zum dramatischen Nachteil der Pferdehalter:innen auswirken wird. Vielleicht hätte man sich vor dem Start der Aktion mal vom Bauernverband erzählen lassen sollen, wie es sich anfühlt, wenn man mehr oder weniger einen roten Teppich ausrollen muss, damit überhaupt noch eine Tierärztin / ein Tierarzt auf den Hof kommt. Die FN kann sich auf die Schulter klopfen! Ihre Aktion zeigt definitiv Wirkung, allerdings fast ausschließlich auf die Gemütslage der tiermedizinischen Gemeinschaft. Es wird mit Spannung zu beobachten sein, wie die Pferdeszene mit den langfristigen Folgen klar kommen wird, zum Beispiel beim Finden von Turniertierärzt:innen. Gerade heute habe ich von einer Kollegin (selbst Reiterin!) erfahren, die unter dem Ausdruck ihres Abscheus ihre Zusatzbezeichnung „Tierärztliche Betreuung von Pferdesportveranstaltungen“ zurück gegeben hat.

Ich finde das sowieso alles ganz schön schräg: Eine von einer kleinen Führungs-Clique zur Ablenkung von eigenen Fehlern und Versäumnissen ersonnene und durchgezogene Hetzkampagne ohne jede Aussicht auf irgendeinen für die breite Masse der Vereinsmitglieder spürbaren Erfolg wird das Verhältnis von uns Tierärzt:innen zu ALLEN Reiterinnen und Reitern über lange Zeit buchstäblich vergiften. Schade eigentlich, hätte wirklich nicht sein müssen! Wäre ich ein grenzenlos optimistischer Mensch, würde ich das FN-Präsidium an dieser Stelle darum bitten, sich das Ganze doch noch mal durch den Kopf gehen zu lassen. Ein wohl überlegter Rückzieher mit anschließender Entschuldigung wäre schließlich aller Ehren wert. Aber das wäre wohl vergebene Liebesmüh, denn gerade heute kommt die Nachricht, dass die FN nun (nachdem die Unterschriftenaktion seit Tagen nicht mehr vorankommt) an Reitvereine, Reitschulen, Züchter und andere zwei dicke Umschläge mit entsprechenden Printerzeugnissen verschickt hat, sprich: Ein Verein, den Martin Richenhagen Anfang November öffentlich als „ziemlich pleite“ bezeichnet hat, verbrennt hemmungslos die Kohle seiner Mitglieder, um immer noch mehr Porzellan zu zerschlagen. Meiner bescheidenen Meinung nach liegt Richenhagen mit seiner Forderung nach dem Rücktritt von FN-Generalsekretär Lauterbach goldrichtig! Und ich glaube, dass der immer mehr zum Skandalverein mutierenden FN ein Aufstand der Anständigen an diesem kritischen Punkt richtig gut tun könnte!

Ich habe mir mit diesem Artikel mal wieder die Finger wund geschrieben, weil ich Ihnen halt wie immer gern die Hintergründe bestimmter Vorgänge vermitteln möchte. Man kann dieses Thema aber auch wesentlich kürzer und härter abhandeln. „Dogtordebbie“, eine junge Kollegin, die sich mit ihren satirischen Reels über ihr Leben als Tierärztin eine große Fangemeinde aufgebaut hat, bringt mit am besten auf den Punkt, was die Tierärztinnen von heute der FN zu sagen haben:

„Hey - Das Gute an einer Dienstleistung ist, man kann sie in Anspruch nehmen, oder auch nicht. Dann stellen wir Euch einfach unsere Geräte gegen eine "faire" Leihgebühr zur Verfügung und ihr kümmert Euch. Tag und Nacht. Oder??
Für alles ist Geld da, außer für den Tierarzt. Diese Petition ist eine bodenlose Frechheit.
"GOT - so nicht" meint ihr?
"GOT - so oder gar nicht" sagen wir!“

Und sie fügt verbal hinzu: „Maybe if we wait just a little bit longer, a f**k will fall into my hands and I can give it!“

Und genau das unterschreibe ich hiermit von ganzem Herzen!

Links:
-Eine Kollegin erklärt, warum Hausbesuche nicht umsonst sein können: https://www.instagram.com/reel/C0hpbMLsugL/?utm_source=ig_web_copy_link

-Der offene Brief der Landeskommissionstierärzte an die FN:https://www.tieraerztekammer-nordrhein.de/wp-content/uploads/2023/11/Offener-Brief_LK-TAe.pdf

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr

Ralph Rückert

© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm

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