Uschi Geiss

Uschi Geiss „Hundetraining & Betreuung“
Wenn Ihr Interesse geweckt ist, vereinbaren Sie einen Termin. Ich freue mich auf Ihren Anruf. Grüße Uschi Geiss

05/05/2024
Lesenswert
14/03/2024

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Wo sind sie geblieben?
Wo sind sie geblieben? All die Selbstverständlichkeiten?

Die Selbstverständlichkeit, meinen Hund überall anfassen zu können. Zu jeder Zeit. Auch an einem Mittwoch. Auch bei Regen. Auch nach 19Uhr.

Die Selbstverständlichkeit, auch einem Welpen bereits gewisse Dinge zu verbieten. Einfach so. Total klar und ruhig und konsequent. Ohne ihn abzulenken. Ohne ihn wegzufüttern. Ohne mich dabei schlecht zu fühlen. Es einfach tun. Körperlich.

Die Selbstverständlichkeit, meinem Hund die Pfoten waschen zu können. Ihm einen Maulkorb aufsetzen kann. Ihn bürsten kann. Eine Zecke rausdrehen kann. Dass er einfach stillhält. Ohne es über Monate «aufkonditioniert» zu haben. Ohne Medical Training. Einfach so. Selbstverständlich eben.

Die Selbstverständlichkeit, mich mit meinem Hund auf dem Boden wälzen zu können, ihn ins Fell zu packen, ihn nach meinen Händen und Armen greifen zu lassen. Alles zu vergessen. Nur rumzublödeln. Lustig, doof, körperlich. Drunter und drüber. Ohne irgendwelches Dominanzgedöns im Hinterkopf zu haben.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde knurren. Dass sie Zähne haben. Dass sie beissen. Dass sie Beutegreifer sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Hund körperlich blockieren kann. Und dass er es versteht. Weil Hunde das verstehen. Und entspannt damit umgehen.

Die Selbstverständlichkeit, dass es viel braucht, bis ein Hund traumatisiert ist. Und dass Hunde lernfähig und veränderbar sind. Auch wenn wir glauben, dass sie traumatisiert sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich um meinen schlafenden Hund, der sich auf dem Wohnzimmerteppich breit macht, herumgehen kann. Ohne dass mir ein Stein aus meiner FühranspruchKrone rausfällt.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Weg gehe und davon ausgehe, dass mir mein Hund aus dem Weg geht.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich auf meinen Hund und er auf mich Rücksicht nimmt. Bereits als Welpe und Junghund. Ich bin nicht sein Kratzbaum oder sein Anspringbock, ich lasse mir weder die Arme zerkauen, noch die Hosen zerfetzen.

Die Selbstverständlichkeit, dass man sich Führung nicht erlieben kann. Und auch nicht erzwingen. Nur erarbeiten. Und verdienen.

Die Selbstverständlichkeit, dass der Hund nicht mein Kind, mein Baby, mein*e Partner*in ist. Sondern mein Hund. Der Führung und Klarheit braucht, um Hund sein zu können, um sich entspannten zu können.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde blöd, doof, mühsam, anstrengend und nervraubend sind. Dass sie bis gut dreijährig sich immer mal wie durchgeknallte, hormongesteuerte Punks benehmen werden. Dass man sie deswegen weder sofort kastrieren, weg geben oder einfach ignorieren soll. Sondern erziehen. Dranbleiben. Und die Entwicklung geniessen.

Die Selbstverständlichkeit, dass Rüden mal schlecht fressen oder heulen wegen läufigen Hündinnen. Dass sie aber sehr wohl lernen können, mit Frust und und ihren Hormonen umzugehen. Dass sie dafür aber Klarheit, Erziehung und ZEIT brauchen, um erwachsen zu werden.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hündinnen sich während ihrer Läufigkeiten und überhaupt in ihren Zyklen unterschiedlich verhalten. Dass sie scheinträchtig werden. Dass sie mal anhänglich, mal abweisend, mal überschäumend, mal etwas mehr zurückgezogen sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hormone nicht nur da sind, um für Nachwuchs zu sorgen. Sondern dass sie auch für die Persönlichkeitsentwicklung und die körperliche Gesundheit zuständig sind. Hunde werden nach der Pubertät dank den Hormonen ruhiger, gelassen, fair und gechillter. Dafür müssen sie aber durch das pubertäre Chaos hindurch dürfen. Ohne Kastration. Ohne Hormonchip. Sondern mit Erziehung, Grenzen, einem klaren Menschen, der auch mal über sich selbst lachen kann.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich mich nicht rechtfertigen brauche, weil ich für gewisse Dinge mit Futter als Belohnung arbeite. Und dass ich deswegen weder locke, noch ablenke, noch besteche. Und dass ich deshalb genauso kompetent und klar sein kann.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Hund anleine, wenn mir Mensch, Pferd, Kuh, Kind, angeleinter Hund – ob mit oder ohne gelbe, grüne, pinke Schleife – entgegenkommt.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Hund lernen kann, an lockerer Leine zu gehen.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Terrier ziemlich sicher weniger gechillt ist als ein Bernhardiner. Und ein Deutscher Schäfer schneller auf Bewegungsreize reagiert als ein als ein Labrador aus ShowLinie. Dass ein Spaniel die Nase am Boden hat. Und dass sie trotzdem alle ansprechbar bleiben können im Alltag. Mit mehr oder weniger Aufwand seitens uns Menschen.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Hund, der nicht zuverlässig zurückkommt, an die Leine gehört.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde auch mal streiten. Dass es auch mal knallt. Dass sie auch mal unfair sind. Und dass sie deswegen noch lange nicht für ihr restliches Leben traumatisiert sind und deswegen für immer an der Leine pöbeln oder nie wieder in Kontakt sollten mit anderen Hunden.

Die Selbstverständlichkeit, dass Junghunde versuchen, sich an der Leine aufzuregen, zu pöbeln, sich gross zu fühlen. Egal, ob sie mit 8,34 Monaten von einem freilaufenden Hund angegangen wurden oder nicht. Und dass es unser Job ist, dies zu regeln und nicht einfach damit zu leben und irgendwelche lebenslangen Ausreden dafür zu haben.

Die Selbstverständlichkeit, dass Angsthunde nicht über Jahre in ihrer Angst gefangen bleiben müssen, nur weil wir Menschen ihnen das Tempo überlassen wollen (und sich dabei gut fühlen), statt sie klar und zielgerichtet aus ihrer Komfortzone in und dadurch durch die Angst zu führen. Und in ein lebenswertes Leben. Und das nicht nach Jahren.

Die Selbstverständlichkeit, dass viele gerettete Hunde nicht dankbar sind. Dass sie genetisch vielleicht seit Generationen «wild» lebten und sich auch so selektiert haben, dass sie sich hier zwischen Gartenzwergen, Leinen und menschlichen Ansprüchen fühlen wie der Bär im Betonbunker: Fettgefüttert, unverletzt, keinen Gefahren ausgesetzt, aber innerlich tot, leer und mit dieser verdammten Sehnsucht nach Selbstbestimmung.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde unglaublich hochsoziale Wesen sind. Dass es kein immer und kein nie gibt.

Wo sind sie geblieben? Ich werd’ es nie verstehn, ich werd’ es nie verstehn.

Nina Miodragovic
so-denkt-ihr-Hund-mit.ch

Dieser Post darf gerne geteilt werden. Alle Rechte der Texte verbleiben bei der Autorin Nina Miodragovic.

Es darf gerne sachlich diskutiert und gefragt werden. Menschen, die alles besser wissen, alles hier schrecklich und böse finden, sollen einfach weitersollen. Entsprechend diffamierende und respektlosen Beiträge werden kommentarlos gelöscht. Meine Seiten, meine Regeln.

25/02/2024

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15/12/2023

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28/11/2023

Die Kastration des Hundes, Segen oder Fluch?

Die Kastration des Hundes ist die Grundvoraussetzung, wenn man seinem Tier ein langes, gesundes und schönes Leben bereiten will.
Diese Aussage hielten wir Tierärzte sehr lange für die absolute Wahrheit, doch gerade in jüngster Zeit häufen sich die Studien, die uns aufhorchen und zweifeln lassen sollten.

Als sorgfältige Tierärztin, verantwortungsbewusste Reproduktionsmedizinerin und gewissenhafte Hundehalterin kann ich gar nicht anders, als mich mit diesem Thema ausführlich auseinander zu setzen.
Nie wurde intensiver und hitziger über dieses Thema diskutiert als jetzt.
Ich möchte in diesem Artikel die neuesten Studien kurz zusammenfassen, aufklären und sowohl Kollegen, Hundebesitzer und auch ganz besonders den Tierschutz zum Nach- und vielleicht sogar Umdenken anregen.

Was ist die Kastration eigentlich?
Die Kastration bezeichnet einen Eingriff der entweder zur Funktionsunfähigkeit oder Amputation der Keimdrüsen, also der Hoden beim männlichen und der Eierstöcke beim weiblichen Lebewesen führt. Durch das Entnehmen oder funktionsunfähig Machen der Keimdrüsen wird das Lebewesen unter anderem unfruchtbar gemacht. Auch alle anderen Funktionen der Keimdrüsen, wie zum Beispiel die Hormonproduktion, entfallen.

Ist Sterilisation das Gleiche?
Nein, ist es nicht. Die Sterilisation ist die Unfruchtbarmachung durch Durchtrennung der Ei- bzw. Samenleiter. Das Lebewesen bleibt hierbei sexuell voll funktionsfähig, wenn auch ohne “Ergebnis”. Auch die Hormonproduktion wird nicht beeinflusst.

Was sagt die Wissenschaft?
Noch vor kurzer Zeit wurde von uns Tierärzten aus gesundheitlichen Gründen immer zur Kastration geraten. Die Hündin sei dann vor der gefährlichen Gebärmuttervereiterung und auch vor bösartigen Gesäugetumoren geschützt, glaubte man. Der Rüde sei dann weniger aggressiv, konzentrationsfähiger und insgesamt ein glücklicherer Begleiter des Menschen, dachten wir.
Wer konnte schon ahnen, dass z. B. die Studie, die angeblich belegt, dass kastrierte Hündinnen deutlich seltener an Gesäugekrebs sterben, ein wenig geschönt worden war?

In der Natur der Medizin liegt es, dass Schlussfolgerungen und Behauptungen immer wieder überprüft und nachvollzogen werden. Dies führte zu mehreren Studien, die sich mit dem Einfluss der Kastration auf Rüden und Hündinnen und den Konsequenzen hieraus beschäftigten.

Zu unserer Überraschung ergaben sich durch die Kastration nicht nur die bekannten Probleme wie Gewichtszunahme und ein Risiko der Inkontinenz sondern ein höheres Risiko für eine mannigfaltige Palette von Erkrankungen:

Krebs
Immer deutlicher wird, dass Geschlechtshormone weitaus mehr Funktionen haben, als wir bisher dachten. Unter anderem fällt auf, dass in mehreren Studien das erhöhte Risiko einer Krebserkrankung bei kastrierten Tieren belegt werden konnte.
Zu den Krebsarten, die teilweise signifikant häufiger auftreten, gehören unter anderem:
— Hämangiosarkome (Tumore des blutbildenden Systems wie z.B. der Leber oder der Milz)
— Mastzelltumore (schwer therapierbarer Hautkrebs)
— Lymphome (eine Art Leukämie)
— Prostatakarzinome
— Osteosarkome (sehr aggressiver Knochenkrebs)

Schilddrüsenunterfunktion
Für kastrierte Tiere ist das Risiko an einer Schilddrüsenunterfunktion zu erkranken statistisch ebenfalls höher, als für unkastrierte. In der Tiermedizin fehlt es grundsätzlich an soliden Studien und weiterführenden Erkenntnissen zum Thema Schilddrüse. Daher ist eine Aussage, warum dies häufiger auftritt, zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Sicher ist nur, dass es das tut.

Inkontinenz
Die Inkontinenz ist wohl die bekannteste kastrationsbedingte Erkrankung, die wir beim Hund kennen. In den Studien ist die Rede z.B. von 20 - 40 % der Hündinnen die im Mittel 2,8 Jahre nach der Kastration inkontinent werden. Nicht immer kann man diese Inkontinenz therapieren, ein Leben mit Windeln ist im schlimmsten Falle die bittere Konsequenz.
Aber auch Rüden können nach der Kastration inkontinent werden.
Die Ursache hängt, soweit wir es wissen, mit der fein abgestimmten Balance verschiedener Hormone zusammen. LH (luteinisierendes Hormon) und FSH (Follikel stimulierendes Hormon) steigen durch die Kastration stark an und wirken auf die Schliessmuskel. Desweiteren fehlt es durch die Auflockerung des Bindegewebes nach der Kastration an Gegendruck am Schliessmuskel.
Was für andere Mechanismen zusätzlich eine Rolle spielen, ist noch nicht bekannt.

Kastrationsvaginitis und Blasenentzündungen
Durch den Wegfall der Östrogene und die Lockerung des Bindegewebes erschlaffen die Schamlippen der Hündin, rollen sich ein wenig ein und reiben so mit der behaarten Seite konstant über die Schleimhaut. Daraus resultiert eine Reizung und zunächst eine mechanische Entzündung.
Durch vermehrtes Belecken verbringt die Hündin Keime auf die gereizte und verletze Vaginalschleimhaut und es kann zu einer aufsteigenden Infektion kommen.
Dies könnte einer der Gründe sein, warum kastrierte Hündinnen auffallend häufiger an einer Blasenentzündung leiden, als nicht kastrierte.

Kreuzbandriss sowie HD/ED Komplex
Diese Gelenkerkrankungen sind, wie wir heute wissen, in der Regel genetisch bedingt, aber die Schwere und Ausprägung der Erkrankung hängt von beeinflussenden Faktoren (also der Umwelt) ab.
Wir beobachten ein deutlich höheres Auftreten dieser Erkrankungen vor allem bei Hunden, die noch vor dem Abschluss des Körperwachstums kastriert wurden. Bedenken wir, dass die großen und mittelgroßen Rassen fast alle 3 Jahre brauchen, um ausgewachsen zu sein, und selbst das Wachstum bei Zwergrassen oft erst mit ca. einem Jahr als wirklich abgeschlossen gilt, müssen wir konsequenter Weise zum einen, die zeitliche Definition einer “Frühkastration” überdenken und zum anderen, der Tatsache ins Auge blicken, dass auch hier die Kastration alles andere als einen positiven Einfluss auf die Gesundheit unserer Hunde hat.

Verhaltensauffälligkeiten
In diversen Studien zeigte sich, dass sehr früh kastrierte Hunde häufiger im Leben z.B. eine Geräuscheangst entwickeln. Hier fehlen aber tiefgründige Studien um endgültige Aussagen zu treffen.
Auch ist eine Kastration nicht immer zwingend eine Lösung für Aggressionsprobleme. Es sollten mit Hilfe eines verhaltenstherapeutisch tätigen Tierarztes zunächst sehr gründlich und ausführlich mögliche Ursachen und sinnvolle Trainings- und Therapiemethoden ausgelotet werden.
Manchmal löst die Kastration sogar Aggressionsprobleme erst aus.


Magendrehung
Auch hier fehlt es an großen und aktuellen Studien, aber sowohl Tierärzte als auch Besitzer und Züchter beobachten, dass kastrierte Hunde öfter unter einer Magendrehung leiden, als unkastrierte. Die bereits erwähnte, mit der Kastration einhergehende Bindegewebsschwäche könnte eine mögliche Ursache hierfür sein.

Übergewicht
Mit der Kastration kommt es zu diversen Umstellungen in den Hormonkreisläufen, dies führt zu einem grundsätzlich niedrigeren Grundbedarf. Zum anderen verschieben sich die Bedürfnisse des Tieres und Futter wird interessanter. Sind sich die Halter dessen nicht bewusst, kommt es nicht selten zum Übergewicht der Tiere, hin und wieder sogar bis hin zur Gesundheitsgefährdung.

Fellveränderungen
Dies ist wohl die am wenigsten schlimme Nebenwirkung der Kastration, die dennoch der Vollständigkeit halber nicht unerwähnt bleiben soll. Bei bestimmten Rassen (z.B. Irish Setter) kommt es nach der Kastration zu einer deutlichen Fellveränderung. Das Fell wird länger, wolliger und dichter, so dass die Pflege teilweise sogar rasseuntypisch zeitintensiv wird.

Was sagt das Tierschutzgesetz?
In Deutschland ist die Kastration von Hunden ohne medizinischen Grund im Sinne des Gesetzes verboten.
Das heißt, prinzipiell machen sich sowohl der Auftraggebende (Halter) als auch der Ausführende (Tierarzt) strafbar, wenn einem Tier ohne medizinische Notwendigkeit die Keimdrüsen entfernt werden.

Was ist mit dem Tierschutz?
Im Tierschutz hat sich seit einer langen Zeit die Kastration des Hundes als Mittel der Wahl zur Populationskontrolle eingebürgert. Ist das Tier noch nicht kastriert, muss der neue Halter dies laut Schutzvertrag durchführen lassen. Eine Auseinandersetzung mit der Gesetzeslage und auch mit den gesundheitlichen Konsequenzen fehlt bisher, ebenso werden Alternativen, wie z.B. die Sterilisation nicht in Betracht gezogen.

Aus verhaltensbiologischer Sicht könnten die Kastrationen von Strassenhunden unter Umständen sogar weniger förderlich sein, als wir bisher gehofft haben.
Hierbei möchte ich betonen, dass dieser Teil des Artikels meine persönlichen Überlegungen widerspiegelt und leider noch keine mir bekannte Studie hierzu existiert:
Aus Verhaltensbeobachtungen wissen wir, dass dominante* Rüden sowie dominante* Hündinnen sich bemühen, die Anzahl der sexuell aktiven Tiere in der Gruppe recht klein zu halten. Je weniger Hündinnen belegt werden, desto weniger Welpen müssen versorgt werden. Je weniger Hündinnen also Nachwuchs haben, desto größer ist die Chance der Welpen der dominanten* Hündinnen optimal versorgt zu werden.

Bei den Rüden ist es ähnlich, je weniger Rüden tatsächlich sexuell aktiv sind, um so sicherer werden sich die Gene des dominanten* Rüden durchsetzen.

Das heißt in der Konsequenz, die dominanten* nicht kastrierten Individuen helfen durchaus, die unkontrollierte Vermehrung einzudämmen.
Kastriert man diese Tiere nun, fallen sie aus diesen Gruppenstrukturen heraus und verhindern auch keine Vermehrung anderer mehr.
Würde man diese Tiere sterilisieren, könnte man sich deren natürliches Kontrollverhalten zu nutze machen, ohne jedoch, dass diese Tiere weitere Nachkommen produzieren.

Ich bin der festen Überzeugung, dass sich hieraus durchaus große Vorteile für die Populationseindämmung von z.B. Strassenhunden ergeben könnten.

*Der Begriff “dominant” ist veraltet und ethologisch nicht mehr korrekt, jedoch weiß ich im Moment keinen besseren.


Wie kann man seine Hündin vor Gebärmutter- oder Gesäugeerkrankungen schützen?
Heute wissen wir, dass das Risiko einer nicht kastrierten Hündin an einem bösartigen Gesäugetumor zu erkranken, deutlich niedriger ist, als die “berühmte Studie” uns glauben machen wollte. Dennoch besteht das Risiko.
Ebenso wie beim Menschen ist bei der Hündin das frühzeitige Erkennen und Behandeln dieser Wucherungen entscheidend.
Auch eine Gebärmutterentzündung ist keine Erkrankung die innerhalb von ein paar Tagen von “gesund” zu “tödlich” umschlägt. Lange bevor es der Hündin lebensbedrohlich schlecht geht, kann man bereits Veränderungen an der Gebärmutter erkennen.

Ausschlaggebend für einen positiven Ausgang ist der Diagnosezeitpunkt. Hier müssen Tierärzte ebenso wie Hundehalter umdenken und sich die Möglichkeiten der Prophylaxe zu Nutze machen.
Ein Abtasten des Gesäuges alle 4 - 6 Wochen kann Wucherungen bereits im kleinsten Stadium aufdecken und ein schnelles Eingreifen das Risiko minimieren. Ein einigermaßen geübter Besitzer kann Veränderungen ab ca. Reiskorngrösse ertasten. Entfernt man Wucherungen, so lange sie unter 0,5 cm groß sind, sind die Chancen herausragend gut, dass selbst bösartige Tumoren noch nicht gestreut haben.
Ähnlich einfach ist die Gebärmutterprophylaxe, ca 2 - 4 Wochen nach jeder Läufigkeit sollte die Gebärmutter von einem geübten Reproduktionsmediziner für Kleintiere mittels Ultraschall beurteilt werden. Das allein genügt schon, um durch eine rechtzeitige Erkennung und Therapie diese Erkrankungen zu beseitigen, lange bevor sie lebensbedrohlich werden.

Was kann man beim Rüden gegen Vorhautentzündungen und Prostataprobleme tun?
Auch hier gibt es sehr viele Therapiemöglichkeiten, die man ausprobieren sollte, bevor man tatsächlich die Kastration durchführt. Ebenso ist eine Kontrolle (ca. alle 12 Monate) mittels Ultraschall sinnvoll.

Ist ein Kastrationschip eine bessere Variante?
Eine sehr moderne und in Deutschland noch nicht sehr gängige Methode der Kastration “auf Zeit” ist der Kastrationschip. Dies ist im Grunde nichts anderes als ein reiskorngrosses Stück Gewebe, welches unter die Haut gepflanzt wird.
Das Gewebe enthält ein bestimmtes Hormon (GNRH) welches eigentlich nur im Gehirn wirkt und dort bestimmte Weichen (nämlich die Hormone FSH und LH) umstellt und dadurch die Produktion von Testosteron im Körper abschaltet.
Dies ist tatsächlich während der Wirkungsdauer des Chips gleichbedeutend mit einem Zustand, wie man ihn auch mit einer operativen Entfernung der Keimdrüsen erzeugt. Der Unterschied ist lediglich, dass die OP nicht mehr Rückgängig zu machen ist, der Chip jedoch irgendwann an Wirkung verliert.
Der Chip ist also während er wirkt gleichzusetzen mit einer Kastration, mit allen Vor- und Nachteilen, Wirkungen und Nebenwirkungen.

Was sollte die Konsequenz aus diesen Ergebnissen sein?
Ich hoffe, dass dieser Artikel für Hundebesitzer, Tierärzte und auch Tierschutzorganisationen moderne Denkanstöße liefert und ein Umdenken provoziert, welches letztendlich in unser aller Sinne sein sollte: nämlich informierte, verantwortungsbewusste und gute Entscheidungen im Sinne unserer vierbeinigen Familienmitglieder treffen zu können.

Nicht immer ist eine Kastration der falsche Schritt, jedoch sollte diese Entscheidung individuell, wohl überlegt und abgewägt getroffen werden, ausschliesslich, wenn die Vorteile der Kastration für dieses bestimmte Tier die Nachteile überwiegen.


Für Interessierte und Kollegen hier die Studien, die als Quellen für diesen Artikel dienten: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24432963
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11439769
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25020045
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23418479
http://avmajournals.avma.org/doi/abs/10.2460/javma.243.9.1218?url_ver=Z39.882003&rfr_id=ori%3Arid%3Acrossref.org&rfr_dat=cr_pub%3Dpubmed&

© 2015
Allana Kasperczyk
Tierärztin
www.kardiologie-vet.de

03/11/2023

Anrufen , anmelden, mitmachen, lernen ….

Was ein Horror
02/11/2023

Was ein Horror

+++ Kind nach Hundebiss schwer verletzt +++

Heute Morgen gegen 8:15 Uhr befuhr ein sechsjähriges Mädchen mit ihrem Tretroller den Hastedter Osterdeich. Begleitet wurde sie dabei von ihrer 36-jährigen Mutter. Auf einer der Osterdeichwiesen lief ein Rottweiler, der sich von der Leine riss, auf das Mädchen zu rannte, es ansprang und mehrfach, unter anderem auch in den Kopf, biss. Mehrere couragierte Passanten versuchten einzugreifen und das Tier von der Sechsjährigen zu trennen. Der 66-jährige Hundehalter eilte ebenfalls hinzu und konnte den Hund schließlich wegreißen. Ein Rettungswagen brachte das schwerverletzte Mädchen umgehend in ein Krankenhaus.

Der Hund wurde polizeirechtlich sichergestellt und in ein Tierheim gebracht. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben, werden gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst unter 0421 362-3888 zu melden.

Ihr Social Media-Team der

25/09/2023
Ohne Worte !
15/09/2023

Ohne Worte !

11/09/2023

In der Hoffnung, die ein oder anderen Missverständnisse aus dem Weg zu schaffen.

Bitte lasst uns gemeinsam auf EIN Ziel hinarbeiten.

Es gibt kein Entweder-Oder. In- und Auslandstierschutz geht nur Hand in Hand. 🙏🏼

Zur Petition: https://innn.it/brandbrieftierschutz

Bündnis-Schattenhund

11/09/2023

G/E below

Die Niederlande machen es vor! Hoffentlich folgen alle Länder diesen Maßnahmen, damit diese Qualzuchten endlich aufhören!!

Hunde mit "Plattnasen" haben so viele gesundheitliche Probleme und ringen ihr ganzes Leben lang um Luft...😢

🛑ZÜCHTUNG MIT KURZNASIGEN HUNDEN IST JETZT IN DEN NIEDERLANDEN VÖLLIG VERBOTEN! 🛑

Seit dem 24.08. ist in den Niederlanden die Zucht mit Kurznasenhunden komplett verboten.

Die Übergangszeit, in der Züchter Kurznasenhunde mit Langnasen Tieren kreuzten durften, ist nun definitiv vorbei.

KRITERIEN FÜR EINEN GRÜNEN SCHNITT:

-Der Hund darf nicht schnarchen
-Die Nasenlöcher müssen offen sein
-Die Nasenlänge muss mindestens so lang wie die Hälfte des Schädels sein
-Der Hund darf keine Nasenfalte haben
-Das weiß des Auges darf nicht sichtbar sein (also keine vorstehenden Augen)
-Der Hund sollte die Augenlider komplett schließen können.

Verbot für Mops und französische Bulldoggen!

Praktisch gesehen bedeutet dies, dass man keine Mops, französische Bulldoggen und englische Stammbaumbulldoggen, Boxer mehr züchten kann.
Diese Rassen haben standardmäßig eine zu kurze Schnute mit fast geschlossenen Nasenlöchern.
Dies gilt auch für viele andere Rassen wie den Mops, die französische und englische Bulldogge, den Kavalier King Charles Spaniel, Chihuahua, Sh*tzu und den Zwergspitz..
Alle Züchter wurden gewarnt.

Quelle: Animal Rights NL
https://www.dierenrecht.nl/nieuwsartikelen/fokken-met-kortsnuitige-honden-nu-volledig-verboden?fbclid=IwAR2_GZrPTDneaOEj3_06ciE9WKs9qRHWzyoTKxMz84PaC8ytgcj20xLHhlE

Na endlich, schwarz auf weiß!
20/08/2023

Na endlich, schwarz auf weiß!

Bitte helft dieser wichtigen Sache Gehör zu bekommen!
29/07/2023

Bitte helft dieser wichtigen Sache Gehör zu bekommen!

🆘Wir haben über 30.000 Follower, die Petion hat bisher noch keine 29.000 Unterschriften erreicht.

Jeder kann sich doch mal 1 Minute Zeit nehmen, niemals war es wichtiger seine Stimme zu erheben, jeder Einzelne zählt, also bitte unterschreibt und teilt was das Zeug hält!🆘

🔥“DIE PETITION“
zum 🔥BRANDBRIEF der Tierheime❗️

Für Euch zum Unterschreiben findet ihr hier❗️

Eure Stimme für die Hunde❗️

https://innn.it/brandbrieftierschutz

Adresse

Gildestraße 26
Nordwalde
48356

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