23/05/2024
Vermittlungshilfe
Dark Golden Retriever „Milow“, kastriert
Bei Marcel war dieser Hund beim Austesten sowie Einzeltraining nicht auffällig, auch auf Herausforderungen ist er nicht eingegangen, hat keine Konfrontation gesucht, wo viele Hunde beim Austesten gewisser Situationen erfahrungsgemäß nach vorne gehen und attackieren, reagierte Milow hier eher defensiv und beschwichtigend. Bei Nastasja in den Gruppenstunden war Milow ebenfalls vollkommen unauffällig und absolvierte alle Übungen mit den anderen Hund-Mensch-Teams einwandfrei.
Die Züchterin des Hundes ist auch nach mehrmaligem Nachfragen nicht mehr zu erreichen, von den anderen Hundeschulen haben wir leider nichts mehr gehört.
Wir bieten dem Neubesitzer, sofern dieser aus der Region Nürnberg kommt, gerne eine kostenlose Trainingsstunde an bzw. Videokonferenzen oder Telefonsupport bei weiterer Entfernung, um zu einem guten Neustart beizutragen.
Bei konsequenter Führung und einem Neustart sehen wir bei diesem Hund gutes Potential für eine positive Entwicklung.
Verträglich mit Artgenossen, stubenrein, leinenführig, kann mehrere Stunden alleine bleiben, Grundgehorsam vorhanden.
UPDATE
Ist jetzt seit mehreren Wochen in einer Hundepension untergebracht, wo professionell mit ihm gearbeitet wird. Dort zeigt er sich sehr gut, wird von verschiedenen Personen geführt und ist im Rudel unauffällig und verträglich mit Artgenossen. Er lässt sich anfassen, lässt sich Futter wegnehmen, kann beim Tierarzt ohne Maulkorb vorgeführt werden, integriert sich sehr gut in das Hunderudel.
Milow möchte allerdings nicht die ganze Zeit befummelt, begrapscht und geknuddelt werden.
Mehrfach eigene Besitzer gebissen. Der Hund braucht ganz klare Strukturen und absolut sichere Führung. Interessant für Leute mit sehr viel Hundeerfahrung, ein Zweithund wäre von Vorteil. Milow erscheint geistig und körperlich fit. Es wurde ihm leider von Anfang an zu viel durchgehen gelassen und erlaubt. Dementsprechend setzt er sofort seine Zähne ein, wenn ihm etwas nicht passt, und zwar richtig.
Bei ernsthaftem Interesse meldet euch bitte direkt unter: +49 178 2367423 (Nummer Vorbesitzer)
+49 178 3389490 (Nummer Hundepension)
Text von den Besitzern zur näheren Beschreibung des Hundes und der Beißvorfälle:
- Wurfdatum 08.11.2022, Nähe Altötting, 7 weitere Geschwister.
- Wir besuchten mit ihm die Welpenschule in Heroldsberg, sowie die Junghundeschule und normale Hundeschule in Eckental-Forth.
- Die erste Auffälligkeit war noch im Welpenalter im Februar 2023: Ich ging mit ihm am Abend in den Garten, damit er seine „Geschäfte“ vor der Nachtruhe verrichten konnte. An diesem Abend übergab er sich und wollte das Erbrochene wieder fressen. Ich wollte
dies verhindern, indem ich ihn zu mir zog. In diesem Moment versuchte er nach mir zu schnappen, was ich durch das schnelle Wegziehen meiner Hand verhindern konnte. Die Nachfrage bei der Hundetrainerin ergab, dass ich es zulassen sollte, wenn Milow erneut sein Erbrochenes fressen wolle.
- Zwischenzeitlich übten wir die erlernten Kommandos aus den Hundeschulen mit Erfolg auch im freien Gelände beim Gassigehen.
- Im April 2023 spielte ich mit Milow im Garten mit einem Wurfball. Er brachte mir den Ball immer wieder zurück; bis auf einmal, als ich den Ball erneut aufnehmen wollten, um ihn zu werfen. Er schnappte ohne Vorwarnung - evtl. durch Knurren - nach mir, in dem er seine Lefzen nach oben zog und versuchte in meine Hand zu beißen. Auch bzgl. dieses Vorgangs war die Hundetrainerin der Ansicht, dass dies normal sei, da er seinen Ball – wie dies auch angeblich bei seinem Futter geschieht - verteidigen wollte. Beim Wegziehen des Futters oder Wegschicken von seinem Futternapf hatten wir jedoch nie ein Problem mit ihm.
- Die Wochen und Monate zwischen diesen „Ausrastern“ waren einfach nur schön mit ihm - egal, ob beim Gassigehen oder zu Hause -.
- In den folgenden Monaten fiel er uns richtig an, - als er in seinem Körbchen lag und sich wie immer, wenn er gestreichelt werden wollte, flach auf die Seite legte, um dann als er gestreichelt wurde, ohne Vorwarnung sich in der rechten Hand festzubeißen. Folge: viertägiger stationärer Aufenthalt meiner Frau im November 2023
- als er von der Terrasse ins Wohnzimmer kam und ich ihm wie immer die Pfoten säubern wollte, ohne jegliche Vorwarnung mit hoch gezogenen Lefzen sich in meiner rechten Hand verbiß. Folge: Versorgung der Bißwunden in der Notaufnahme des Krankenhauses Lauf an Weihnachten 2023
- als ich ihm am 08.04.2024 seinen „Sabber“ – wie hunderte Male in der Vergangenheit – am Maul wegwischen wollte und er sich mit einem ganz kurzen Knurren, das sofort in der Beißattacke mündete, in meiner rechten Hand festbiß. Er durchbiß einen meiner Mittelhandknochen und knabberte von meinem Handwurzelknochen ein paar Brösel ab. Außerdem waren die Folge tiefe Bißwunden an der Hand und am Unterarm. Ich erkannte unseren Hund nicht mehr wieder, da er wie ein wilder Wolf die Lefzen hochzog und ohne Gnade und extrem heftig zubiß, und erst nach mehreren Sekunden von mir abließ. Ich hatte das Gefühl, ich wäre seine Beute oder sein Feind, trotzdem in den vergangenen Monaten wir nach der Schulung durch Marcel Combé nur Fortschritte u.a. hinsichtlich seiner Leinengängigkeit gemacht haben. Folge: Operation der rechten Hand in der Erler-Klinik und folgendem 11-tägigem stationären Aufenthalt
- als meine Frau ihm am 10.04.2024 das Halti abmachen wollte und ihn dafür mit Leberwurststückchen ablenken wollte und er sich erneut ohne Vorwarnung in ihrer rechten Hand und im Unterarm verbiß. Folge: Versorgung der Wunden durch den Hausarzt
Trotz all dieser heftigen Attacken vermissen und lieben wir unseren Milow. Aber wir fühlen uns nach all dem Erlebten unsicher mit ihm und haben auch Angst vor ähnlichen Situationen, wie den geschilderten. Das sind keine Voraussetzungen für einen erneuten Verbleib in unserer Familie. Wir hoffen und wünschen es ihm von Herzen, er kommt in gute Hände, die mehr Erfolg in dem Zusammensein mit ihm haben. Ein Einschläfern von Milow kam daher für uns nicht in Frage.